Klingenbruch

Feldmaus

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So mal ein etwas unerfreuliches Erlebnis....:mad:
Habe heute versucht mit meiner kleinen Presse die Backen mit dem Messer zu vernieten. Hatte ich bis heute noch nie Probleme und da passiert es, kurzes Geräusch und die Klinge war gebrochen.
Mit einem etwas verwunderten Gesichtsausdruck habe ich dann die Klinge wieder aufgehoben :eek:
Der Bruch ging genau durch die Löcher. Da ich die Klinge selber gehärtet habe war ich natürlich verunsichert ob da was falsch gelaufen ist.
Also habe ich den Bruch angeschaut und der sieht sehr sauber aus und das Gefüge wirkt auch homogen. Ich habe trotzdem versucht die Klinge zu brechen und musste feststellen das sie
doch sehr elastisch ist und nicht so schnell bricht.
Ich vermute mal die die Löcher waren einfach zu gross und die Presskraft hat einen so grossen Druck ausgeübt, das diese quasi die Klinge auseinander getrieben haben.
Sonst weiss auch nicht was es sein könnte.
Stahl war SB1, Klingenstärke ca. 2.5mm und die Löcher hatten einen Durchmesser von 3mm.
Habe noch ein paar Bilder angehängt.

Gruess René
 

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Hallo Feldmaus,

sieht so aus als ob die Pins genau in der Lochleibung "gedrückt" haben. Das kann tatsächlich an einer unglücklichen Kraftkombination liegen. Am Messer und an eurer Härtung denke ich liegt das nicht, da ihr das ja so schon öfters gemacht habt.

Das nächste mal klappt es wieder - Daumen drück !

Grüße knifefaan
 
Hallo Rene,
schade um die Arbeit, aber durch Fehler lernt man immer am meisten. Ich nehme an das die Stifte noch fest in den Backen steckten und nicht ohne Gewalt auszuziehen waren, also im gesamten Durchmesser gestaucht waren. Wenn also der Nietschaft gestaucht wurde und dadurch Spannung im Bohrloch der Klinge erzeugt hat, braucht nur noch ein kleines Biegemoment durch eine unebene Auflage hinzukommen, fertig ist der mehrachsige Spannungzustand. Dann ist Pling und Knack, Peng, Zack und was auch immer die Folge.
Grundsätzlich zur Definition der Nietverbindung gehört das Auseinandertreiben des/der (sind ja 2) Nietköpfe durch Stauchen. Aufgemerkt! Nicht der gesamte Nietschaft wird gestaucht, sondern nur aussen das Material das die Köpfe bildet. Egal ob Senk-, Halbrund- oder sonstige Kopfform, es wird immer Material zwischen zwei Kopfflächen zusammengepresst analog einer Verschraubung. Der Nietschaft dichtet nicht ab.
Vergleiche einmal was deine Presse macht, mit dem mehrmaligen Impuls den ein Hammerkopf als Verformung auf die äusseren Enden des Nietstiftes aufbringt.
Grundsätzlich zur Ausführung per Hand mit einem Hammer, der Hammer kann nicht leicht genug sein. Die Enden des Nietes so weich als möglich. Verhältnis Durchmesser zu Länge günstig wählen und entsprechend klein Bohren.
Bei 3mm Nietdurchm. nehme ich einen 40g - 80g Hammer (ernsthaft ich rück hier nicht mit dem 400g oder noch schwereren Hammer an), und dann immer locker aus dem Handgelenk, den Unterarm an den Brustkorb gepresst bis der Kopf mit der Finne in die Breite getrieben werden konnte. Und zwar immer wieder abwechselnd auf den beiden Seiten, da ich nicht von der Schlagseite her nach unten zur Auflage soviel Impuls durchleiten kann, das sich hier der Kopf ausbildet (was du mit der Presse ja machst). Bei Rundköpfen Entsprechend mit der Hammerbreitseite und denn mit dem Köpfchenmacher.
Wenn du wie erwähnt schon öfter so vorgegangen bist wie oben, hattest du lediglich sagenhaftes Schwein, das dir nicht schon öfter etwas gebrochen ist.
Wer befürchtet beim Vernieten durch Danebenschlagen die Backen zu versauen, Übung ist zwar keine Garantie aber sie macht hier wirklich den Meister.
Noch mehr Erfolg bei den nächsten Nieten.
Und fast hätt ichs vergessen, schöne Arbeit die da machst!
Grüße aus München wo es gerade Schneit.
Stefan
 
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