Klingenformen und deren Einsatzzweck bzw. wofür ihr sie am liebsten verwendet

ebenezer

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Hallo zusammen,
gerade beim Betrachten der Galerien entdecke ich immer wieder Messer, die zwar irgendwie cool aussehen, bei deren Anblick ich mich aber frage, wozu in aller Welt kann man sowas sinnvoll einsetzen?
Speziell natürlich im Bereich Klapper oder Fixed Outdoormesser. Bei Küchenmessern stellt sich die Frage so gut wie nie. Da gibt es nur brauchbar oder unbrauchbar und die Schattierungen dazwischen.
Gibt es schon irgendwo einen Thread zu diesem Thema?
Andernfalls möchte ich gerne dazu anregen, hier mal einige Klingenformen und deren bevorzugte Verwendungen vorzustellen.
Ruhig auch außergewöhnlich Formen und Anschliffe, bei denen die Verwendung nicht jedem sofort klar ist.

Schönen Sonntag noch
 
Ich wollte die Frage bewusst offen halten, und nicht auf konkrete Beispiele beziehen. Sonst ist mit einer Antwort alles vorbei.
Es geht mir natürlich eher um unkonventionelle Formen/Proportionen, bei denen sich entweder der Hersteller oder auch der Käufer für spezielle Einsatzszenarien konkrete Vorteile im Vergleich zu üblichen
Klingenformen überlegt hat.
 
ei Küchenmessern stellt sich die Frage so gut wie nie. Da gibt es nur brauchbar oder unbrauchbar und die Schattierungen dazwischen.
Da stimme ich nicht zu. Es gibt dermassen viele Anwendungen in der Kueche und unterschiedlichste Schnitttechniken, dass ich diese Aussage fuer sehr gewagt halte.

Was jetzt wirklich als ungewoehnlich gilt, ist wohl auch eine Frage des Erfahrungsschatzes. Als ich das erste Mal einen Tracker gesehen habe, fand ich es ungewoehnlich, ist es aber defacto nicht, mal als Beispiel.
Vielleicht ist meine Sammlung auch zu langweilig und ich kenne diese Messer einfach nicht.
 
OK, fang ich doch mal an:
Reini Rossmann Urban backup, eine Hawkbill-Klinge, und die ist prädestiniert fürs Aufschneiden von Briefen und Paketen, ohne dass man Gefahr läuft, den Inhalt zu verletzen. Funktioniert ganz hervorragend Schnüre und Seile trennen und die elenden Plastiknetze von Zwiebeln und so weiter aufschneiden.
hawkbill totale.jpeg
hawkbill klinge.jpeg
 
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Da stimme ich nicht zu. Es gibt dermassen viele Anwendungen in der Kueche und unterschiedlichste Schnitttechniken, dass ich diese Aussage fuer sehr gewagt halte.
Ok ok. Natürlich gibt es auch da Sonderformen, die einem selten begegnen, aber halt nicht so gehäuft.
Vergleich mal die Formenvielfalt in der Küchenmessergalerie mit der in den andern Galerien.
Wenn Du im Küchenmesserbereich interessantes zu erwähnen hast, gerne auch her damit. ;)
 
Servus,

Reini Rossmann Urban backup, eine Hawkbill-Klinge, und die ist prädestiniert fürs Aufschneiden von Briefen und Paketen, ohne dass man Gefahr läuft, den Inhalt zu verletzen. Funktioniert ganz hervorragend Schnüre und Seile treffen und die elenden Plastiknetze von Zwiebeln und so weiter aufschneiden.

sehr goil, brauch ich! Danke Herbert.👍

Hier mal eine Form die eher selten als Werkzeug Anwendung findet:

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Hier sind die Anleihen an einen Dolch unverkennbar, nur is es keiner und dient mir als EDC für allerlei. Ich mag einfach blattförmige Klingen, auch wegen der feinen Spitze die eine solche Form begünstigt. Spyderco ist da mit vielen seiner Modelle ein Vorreiter was diese Klingenform betrifft. Das sie besonders zum perforieren geeignet ist, liegt auf der Hand. Wer schon mal lästiges Plister öffnen musste, weiß was ich meine, einstechen und aufschneiden funktioniert mit solch einer Klinge halt sehr gut.

Gruß, güNef
 
@güNef : Ja, das war eines jener Messer, die ich meinte.
Wobei ich mir bei Messern mit ausgeprägter, schmaler Spitze und maximal schwach gekrümmter Schneidenlinie meistens viele Einsatzzwecke gut vorstellen kann.
Überfordert wird meine Vorstellungskraft regelmäßig bei stark gekrümmter Schneidenlinie, sehr kurzen und breiten Klingen, sehr dicken Klingen, wenn deren sonstige Geometrie nicht gerade auf Batoning/Bushcrafting hinweist.
 
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Ich mag einfach blattförmige Klingen, auch wegen der feinen Spitze die eine solche Form begünstigt. Spyderco ist da mit vielen seiner Modelle ein Vorreiter was diese Klingenform betrifft. Das sie besonders zum perforieren geeignet ist, liegt auf der Hand. Wer schon mal lästiges Plister öffnen musste, weiß was ich meine, einstechen und aufschneiden funktioniert mit solch einer Klinge halt sehr gut.
Genau! Seit einiger Zeit trage ich ein Spyderco UKPK, die Einhandfunktion in Kombination mit einer solchen Klinge macht genau bei diesen manchmal gefährlichen Blisterverpackungen (mein Hassobjekt seit Jahren) eine gute Figur.
 
Überfordert wird meine Vorstellungskraft regelmäßig bei stark gekrümmter Schneidenlinie
Meinst du rückenspitze, Vogelschnabel- oder allgemein stark gekrümmte Klingen?

Rückenspitze "EDC-Klingen" funktionieren für mich am besten auf dem Brett, z.B. wenn ich mir unterwegs oder auf der Arbeit Lebensmittel kleinschneide.
Weil die Fingerknöchel aufgrund der schmalen Klinge keinen Platz haben, muss der Griff beim Schneiden stark angehoben werden. Bei rückenspitzen Klingen schneidet dann der Bereich vor der Krümmung das Lebensmittel und die Krümmung wird im Zugschnitt auf dem Brett bewegt.
Das finde ich wesentlich angenehmer als mit der Messerspitze über's Brett zu "kratzen" wie bei watenspitzen Klingen.

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Zu Vogelschnabel-Klingen hat @herbert ja schon geschrieben, dass sie u.a. zum Öffnen von Briefen oder Paketen gut funktionieren.

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Das geht z.B. mit soeiner Hippe hervorragend. Genauso wie das Schälen, Zerteilen und Entkernen eines Apfels in der freien Hand.

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Ursprünglich als Gartenmesser konzipiert, lassen sich damit natürlich auch sehr gut Grünholz-Äste abtrennen, entrinden und anspitzen.

Als Gebrauchsmesser für Snacks und Basteleien (Bushcraft?😝) auf der Waldrunde mit den Kleinen ideal. 😋

sehr kurzen und breiten Klingen, sehr dicken Klingen, wenn deren sonstige Geometrie nicht gerade auf Batoning/Bushcrafting hinweist.
Man sollte bei den Gallerien auch nicht außer Acht lassen, dass sich unter den Messernutzern nicht wenige Sammler befinden, die in einem Messer mehr sehen als ein anwendungsbezogenes Schneidwerkzeug.

Da können technische Interessen, Designvorlieben, Materialzusammensetzung, Klingenstahl, Historische Erwägungen, Erinnerungen, Pathos, idealisiertes bzw. romantisches Betrachten usw. einen höheren Stellenwert einnehmen als die reine Funktionalität einer Klinge.

Denn ehrlicherweise erledigt fast jede gut geschärfte Klinge die meisten alltäglichen Aufgaben. Mehr oder weniger bravourös.
 
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Reini Rossmann Urban. Für den von Herbert angesprochenen Zweck, Briefe - Pakete - Netze von Orangen usw. liegen in Küche und Büro zwei alte Vogelschnabel- Messer. Nicht mehr spitz aber scharf genug für Papier ...

Grüße
Thommy
 
Rückenspitze "EDC-Klingen" funktionieren für mich am besten auf dem Brett, z.B. wenn ich mir unterwegs oder auf der Arbeit Lebensmittel kleinschneide.
Weil die Fingerknöchel aufgrund der schmalen Klinge keinen Platz haben, muss der Griff beim Schneiden stark angehoben werden. Bei rückenspitzen Klingen schneidet dann der Bereich vor der Krümmung das Lebensmittel und die Krümmung wird im Zugschnitt auf dem Brett bewegt.
Das finde ich wesentlich angenehmer als mit der Messerspitze über's Brett zu "kratzen" wie bei watenspitzen Klingen.
Danke für diesen Aspekt. Den hatte ich nicht auf dem Schirm, ist aber völlig nachvollziehbar. Genau sowas meinte ich. Das Bark River ist zwar noch ein gemäßigter Vertreter, hat aber schon eine Rundung, die ich für mich bisher als nicht sinnvoll angesehen hatte.

Da können technische Interessen, Designvorlieben, Materialzusammensetzung, Klingenstahl, Historische Erwägungen, Erinnerungen, Pathos, idealisiertes bzw. romantisches Betrachten usw. einen höheren Stellenwert einnehmen als die reine Funktionalität einer Klinge.
Wohl wahr, aber dennoch sollte es für mein Empfinden nicht so weit gehen, dass ein potentieller Nutzwert nicht mehr erkennbar ist.
 
Liegt im Küchenbereich immer bereit: Ein Kiridashi von einem Schmied aus NL, irgendein Monostahl, rostfrei.
Habe ich auch seit 2-3 Monaten. Meins ist jedoch gerade - beim Einsatz für Knobi scheitere ich gnadenlos, da ist für mich ein kleiner Schnippler einfach einfacher. Aber durch Dich kam ich auf die Idee. So solls ja auch eigentlich sein, Input bekommen und dann praktische Ausführung ;).
Mein Kiridashi liegt auf dem Schreibtisch und freut sich über Pakete und Briefe aller Art.

Gruß
 
unten ein Messer für Steaks und Schinken und Wurst auf Holzbrett: geschmiedet von Achim Wirtz, Federstahl. darüber eine Resteverwertung aus 1.2842 mit Buchsbaum, einseitig ballig geschliffen um Kanten zu schneiden in Leder. Mehr Verwendungszwecke fallen mir nicht ein, doch halt, Stöcke entrinden geht gut damit.
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@UE1
Darum habe ich mir eines in Fischform mit einem kleinen Fingerrest machen lassen. Besserer Halt, kein Abrutschen/keine Verletzungsgefahr. Habe ich mir über etsy organisiert.
 
Das hier wären noch so Beispiele, wo sich mir die Frage des geplanten oder bevorzugten Einsatzzwecks stellt:
Messer_1
Böker
Messer_3

Alle aus dem Bereich kleine Fixed. Da ist halt bersonders viel skurriles vertreten.
 
Wo ich grad das Bild von neko seh - so ein Kiridashi steht ja schon länger auf meinem Herstellungsprogramm.
Danke für die Erinnerung ;)
 
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