Klingenlänge zum aufbrechen

skranka

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Hat jemand in diesem Forum Erfahrung im aufbrechen?

Mich würde interessieren wie lang die Klinge mindestens bzw. höchstens sein sollte um Schwarz und Rotwild vernünftig aufzubrechen.
 
Meine Empfehlung für's reine Aufbrechen wären 8 bis 10 cm. Die Länge reicht dafür imho völlig aus. Die Klingenform sollte nach Möglichkeit eine Droppoint sein. Die ist hierbei am vielseitigsten.

Gruß,

Alex
 
Hallo, 10 cm ist für unser Wild völlig ausreichend grösser wirds unhandlich. Habe viel ausprobiert Drop Point ist wirklich am Besten. lg Karl
 
Meint ihr ein Fällkniven WM1 mit 7 cm Klinge ist dafür ungeeignet?

Nein, es ist bestens geeignet.
Alle längeren "Säbel" erfordern sehr vorsichtigen Umgang um die Lateralschäden im Rahmen zu halten.
KL um 80mm sind die erste Wahl.

Zum Aufbrechen wohlbemerkt, wenn es um die Vorbereitung zur Fleischbeschau geht, Zwerchfell auslösen...................sind 80mm die Obergrenze. Besser etwas kleiner ~60/70mm und bessere Qualität.

stefan
 
Ich hab mit Klingenlängen so um die 12 cm angefangen. Im Laufe der Zeit sind die Messer aber immer kürzer geworden. Im Moment benutze ich ein Busse AD mit ca. 8 cm. Finde die Länge für mich ideal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Meint ihr ein Fällkniven WM1 mit 7 cm Klinge ist dafür ungeeignet?
Das ist sogar excellent dafür geeignet.

Rutschsicherer Griff, relativ fein konvex ausgeschliffen, leicht zu schleifen und nahezu unzerstörbar. Bei meinem habe ich nur die Kanten des Rückens etwas verrundet, da diese sonst mit der Zeit recht schmerzhaft sind.

Reicht meiner Ansicht nach für alles heimische Wild, wobei ich für Rotwild keine eigene Erfahrung beisteuern kann.
 
Ich arbeite seit 15 Jahren mit 9 cm Klingenlänge und 3,5 mm Klingenstärke. Ist für unser Wild vollkommen ausreichend. Bei Rewild und Schwarzwild öffne ich damit auch das Schloss und öffne den gesamten Brustkorb bis zur Drossel mit einem Schnitt durch. Von der Stabilität her kein Problem. Bei Rotwild hab ich bei älteren Stücken keine Erfahrung aber bei jüngeren gibts mit dem Schloss auch kein Problem. Ich denke, dass die 7cm auch kein Problem darstellen.
 
Kleine Anmerkung zum Stahl:

Möglichst nicht zu hoch gehärtet oder spröde.

Habe beim Aufbrechen des Schlosses die Erfahrung gemacht, dass sich dann kleine Ausbrüche bilden können oder sich die Schneide umlegt - Wildknochen sind sehr hart. Der gute alte ATS 34 hat sich hier bestens bewährt.

Übrigens: Jagdfreunde (Förster), die sehr viel mehr Wild versorgen als ich, machen immer alles in der Wildkammer mit Metzgermessern und einer Astschere für Schloss und Rippen...
 
Wie schon geschrieben wurde, Fällkniven WM1 mit 7 cm Klinge sehr wohl dafür geeignet.
Imho ist die optimale Klingenlänge, die des eigenen Zeigefingers. Wenn man, mit kleinem Schnitt aufbricht, hat man mehr Kontrolle über das Messer wenn die Spitze des Messers an/kurz vor der Fingerkuppe endet.

MfG Klaus
 
Ideale Länge für ein Messer zum Aufbruch ist einen halben cm weniger
als die Länge des eigenen Zeigefingers. Dann kann man über den Klingenrücken fassen und
mit der Fingerspitze die Klingenspitze "entschärfen".

Ich hab schon ein paar Messer für Jäger gemacht mit Klingenlängen von
ca fünf bis acht cm Klingenlänge.

Mit diesen kurzen Messern sind erfolgreich Rehe, Wildschweine und sogar Elche
komplett versorgt worden.

Das war das erste mit einer solchen kurzen Klinge das ich gemacht habe.
Kommt gut an, funktionieren noch besser.

Sauenbrecher1.jpg


Mein bevorzugter Stahl für Jagdmesser : sb1 :super:
Auf ca 60 HRC angelassen bleibt er trotzdem recht unempfindlich
bei Kontakt mit Knochen etc.
O.T. :Für das Schloss nimmt man natürlich was anderes, am besten eine dafür
entwickelte Schlosssäge. Oder nordisch, Schloss zusammenlassen...
 
Moin

Jetzt ist ja schon einiges genannt worden. Falls wer nicht informiert ist, will ich mal bemerken, daß ein Jäger, der sich z.B. bei einem Forstamt eine Pirschberechtigung erworben hat, i.d.R (zumindest in Hessen) das Wild in die ihm zur Verfügung gestellten Wildkammer bringt und dort erst aufbricht. Das dient der sachgerechten Entsorgung der Schlachtabfälle, und der entsprechenden Aufbewahrung des Wildpretes.............usw.

Wie schon geschrieben wurde findet man dort in der Regel entsprechendes Werkzeug.

Bricht man im Feld auf gibt es zumindest 3 verschiedene mir bekannte Methoden. Bei zweien davon spielt die Fingerlänge keine Geige.
Ich mache das zwar auch mit dem Finger auf dem Messerrücken, und nutze die Fingerkuppe als Führung-/Anschlag, aber schon hier spielen andere Aspekte mit rein. Hat das Messer ein Parierelement, wie mächtig ist es, wie halte ich mein Messer bei der Arbeit..........und so fort.

Alles nicht so einfach, deshalb schrieb ich 80mm oder weniger, zumal das bei dem genannten WM1 ja so passen sollte.

Ich habe übrigens in der Regel zwei Messer aus .2519 dabei, Kl. ~75mm, Stärke etwas über 3mm, mit verschiedenen Griffen, damit kann man wirklich alles erledigen.

ATS 34, den Fuchs ins Spiel gebracht hat nahm ich früher gerne, ist auch ein hervorragender Stahl, der zudem ausgesprochen stabil ist, vernünftige WB vorausgesetzt.

In Lindenstruth nehme ich von Jürgen meine erste SB1 Klinge entgegen, mal sehen wie die sich schlägt.


stefan
 
Moin,

... Mich würde interessieren wie lang die Klinge mindestens bzw. höchstens sein sollte um Schwarz und Rotwild vernünftig aufzubrechen.

Mindestens/höchstens, da gibts keine festgelegten Idealmaße. Die Interpretationen von vernünftig sind sicher weit gefächert. Einige Meinungen zu Klingenlänge und -form hast du ja jetzt, da schließ ich mich an und an dem würd ich mich orientieren.

Von 6 bis 15 cm hab ich alles mögliche probiert und komme mit Klingen zwischen 6 und 12 cm gut klar. Betreffs "Lateralschäden" habe ich weniger mit der reinen Klingenlänge ein Problem, haarig wird es v.a., wenn die Klinge übermäßig hoch ist ("Tortenheber").

Offenbar gibts auch Unerschrockene, die mit Kurzschwertern aufbrechen.

zur Klingendicke: so dünn wie möglich - 2 bis 2,5 mm sind (bei entsprechendem Material) ausreichend stabil und schneiden gut, das Schloss muss ja nicht aufgehebelt werden. Dünn und Serienmesser dürfte allerdings schwer werden.

Gruß
 
Zuletzt bearbeitet:
Da kann ich Flintenkoffer nur zustimmen. Wenn man einigermaßen mit dem Messer umgehen kann, braucht man den Aufbruchhaken nicht. :steirer:

MfG Klaus
 
Danke für die ausführlichen Antworten.
Dann fasse ich das mal zusammen:

Die meisten von euch liegen mit ihren Aussagen so bei >6 bis <10 cm.

Mit den angesprochenen Formeln „Zeigefinger in cm“ bzw. „Zeigefinger minus 0,5 in cm“ komme ich je nachdem wie ich messe auf 6,5 bis 9 cm. Passt also genau.

Klingendicke 2 – 3,5mm zum Schloss aufbrechen halt ausreichend stabil, ansonsten so scharf wie möglich.

9 cm mit 3,5 mm sind gut zum Schloss öffnen bei Schwarz und Rotwild.
Klingen im unteren Bereich reichen zum versorgen jedoch ohne das Schloss öffnen zu können.

Stahl nicht zu hart. Geeignet z.B. ATS 34, SB1, .2519

Ich werde mir dann wohl das WM1 kaufen und mal ausprobieren ob sich damit auch das Schloss öffnen lässt.
 
Noch eine letzte Frage. Kann man Wild auch mit einem Skinner versorgen wenn man auf "nordische Art" auf das öffnen des Schlosses verzichtet?
 
Benutze ein mit Vorliebe Randall Trapper 5'' zum Aufbrechen, gerade bei größeren Stücken mag ich den Komfort der längeren Klinge, beim durchtrennen des Brustbeins, wo kurze Klingen sich immer abmühen. Mindestens 10cm empfinde ich als passend, zumal ich meist nur ein Festes Messer am Gürtel habe, zum Abfagen habe ich gerne 12 cm Klinge dabei, daher das Trapper.
Ist die nordische Art zufällig das Ringeln? Mit einen Skinner kann man aber auch das Schloss öffnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, "nordische Art" ist ringeln. Das dürfte mit einem Skinner nicht so gut gehen, da ich dafür eher eine schlanke Klinge benötige.

Gruß

Uli
 
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