@tierlieb
nix für ungut, aber in dem von dir zitierten beitrag findet sich sogar eine analyse der stähle
Stahl 1:0,710 C - 0.247 Si - 0,426 Mn 0,418 Cr 0,818 Ni
Stahl 2:0,588 C - 0,366 Si - 0,427 Cr
Jupp, deswegen schrieb ich ja:
Selbst wenn einer davon 80CrV2 gewesen wäre (okay, beides besondere Legierungen, nix aussem Stahlschlüssel), kann es der andere unmöglich gewesen sein.
Wollte nur darauf hinweisen, daß die Auswahl wohl um einiges größer sein
kann. Erka weißt ja auch darauf hin, was üblich ist.
Aaaaber:
Baxter schrieb:
an der schleifscheibe ist das funkenbild ein bisschen kräftiger als bei hss, auch heller.
Die Beschreibung von Baxter klingt imho nicht nach einem fast reinen Kohlenstoffstahl mit ganz wenig Chrom und noch weniger Vanadium. Sondern eben eher wie der Stahl aus meinem Beispiel 2, der auch aus dem Holzbereich stammt (hätte ich erwähnen sollen).
HSS macht ja ziemlich eindeutige Strahlen mit wenig Funken, da vertut sich auch ein Anfänger eher nicht, während 80CrV2 im Vergleich schon ordentlich sprühen müßte.
Funkenprobe/Funkenbilder
Daß 80CrV2 häufig ist, möchte ich gar nicht bestreiten - denn soviel Stahl habe ich in meinem Leben noch nicht gesehen, als das ich mir da eine Aussage zutrauen würde.
Baxter schrieb:
Der härte- und anlassvorgang, was ist damit gemeint?
oder besser gesagt: sollte ich überhaupt den stahl wärmebehandeln?
wie stelle ich fest, ob er schon gehärtet oder ähnliches ist?
Gibts evtl einen thread hier im forum, der das abhandelt?
Ja, es gibt genügend Threads, die das erklären. Suchen mit "Härten" und "Anlassen" findet das einiges, obwohl ich auf Anhieb nicht wüßte, ob ein Grundlagenthema dabei ist.
Kurzum:
- Härten bedeutet, den Stahl auf Härte-Temperatur zu bringen (bei den hier beliebten niedrig legierten Stählen so um 780°C) und dann in einem anderen Medium (Öl klappt fast immer) abzuschrecken.
- Anlassen bedeutet, danach die Härte ein wenig zu senken und dafür eine Menge Flexibilität zu gewinnen, indem man mit geringeren Temperaturen (so um die 180°C für die üblichen Verdächtigen) dran herumfuhrwerkt.
- Weichglühen bedeutet, den Stahl hoch zu erhitzen und dann langsam abkühlen zu lassen, damit er zur Bearbeitung weich ist.
Was die einzelnen Werte sind, hängt vom Material ab (Beispiel waren wie gesagt für die niedrig legierten Dinger, 80CrV2 dürfte man damit recht gut treffen) - und wie genau Du sie triffst, von Deiner Erfahrung und vor allem Deiner Ausrüstung.
Ob Du das alles machst, hängt davon ab, ob Du es kannst. Wenn nur irgendwie möglich, dann mach es. Ansonsten verbrauchst Du Unmengen Schleifmittel beim in-Form-schleifen und hast nachher vielleicht einen durch stetiges Erhitzen beim Schleifen wenig harten oder durch häufges Abkühlen einen sehr verspannten Stahl.
Erka scheint einen Bandschleifer zu haben, der wenig Probleme mit gehärtetem Stahl hat, aber ich bin zu geizig, um gehärteten Stahl zu schleifen, wenn ich auch weichglühen kann. Das spart mir teure Bänder, kostet mich aber ein wenig mehr Gas oder Kohle.
MfG,
Tierlieb