Klingenschliff und Laminatstahl

Sledge Homer

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Hallo, ich hab da mal ne Frage.

ich arbeite gerade an meinem ersten Messer, hab mir hier auch schon einige Tipps geholt (nochmal danke dafür). (Hier der Link zu den Anfängen:
http://www.messerforum.net/showthread.php?t=33148 )
Nun stehe ich Aufgrund mangelnder Übung allerdings vor einem kleinen Problem. Aufgrund diverser Feilriefen, etc. bin ich wohl ein klein wenig von der Mitte weggerückt.
Genauer: Die Härtbare Mittelschicht ist 1mm dick, auf der linken Seite verläuft die Primärschräge jetzt ziemlich genau bis zur Mitte, auf der rechten Seite bis zum nen kleinen Tick hinter den härtbaren Papierstahl.
0,5 mm muss ich ja zum härten stehen lassen.

Nach dem Härten will ich dann die Sekundärschrägen anfangen.
Nun zu meiner Frage:
So wie ich das sehe hab ich jetzt noch 3 Möglichkeiten dazu offen.
a) Mitte egal sein lassen, und von beiden Seiten nach dem Härten ne Sekundärschräge.
b) Eine einseitige Sekundärschräge von rechts, so dass die Schneide genau in der Mitte liegt. Vorteile: Schneide mittig und die einseitige Sekundärschräge auf der praktikableren Seite.
c) Und hier kommt der Clou: Eine einseitige Sekundärschräge von links.
Nachteil: Schneide nicht mittig. Sekundärschräge unpraktischerweise links. (Bin Rechtshänder)
Vorteil: Nun, das ist die eigentliche Frage. Wenn ich die Sekundärschneide von links anlege, dann wird nachher das weiche Eisen sehr nah an der Schneide liegen, ca 1-2mm in der Klingenhöhe, bei flachem Schleifwinkel.
Die weichen Stahlkomponenten bewirken ja eine Verbesserung der Schockunempfindlichkeit. Würde dieser Effekt sich nun steigern, wenn man auf diese Art den weichen Stahl sehr nah an die Schneide ranreichen lässt?
Würde es vielleicht auch nen positiven Effekt auf die Schneide haben, dass diese dadurch weniger zu ausbrüchen neigt???
Wenn ja, wie gross wäre dieser Effekt in etwa???

Ic hoffe mal, ich konnte verständlich beschreiben, was ich meine, iss nen bischen schwer auszudrücken...
 
Nanu, niemand der was dazu sagt???
Hab ich mich vielleicht zu umständlich ausgedrückt???
Mich würden eure Meinungen dazu wirklich interessieren, da ich nicht sonderlich viel Ahnung habe und von daher euer Fachwissen bei der Vermeidung von Murks brauchen könnte;)
 
Hmm,

ich weiß zwar nicht was du meinst; aber ja, die harte Lage gehört in die Schneide.
Wenn du dich verschliffen hast, dann musst du halt ggf. die Schneide wieder wegfeilen und neu ansetzen.
Gegen Riefen helfen Feilenbürste und Kreide.

Ciao Sven
 
Ok, also liegts an meiner Beschreibung...
Versuchen wirs mal genauer zu fassen...

Es geht nicht darum, dass die Schneide im harten Bereich sein wird, wirds sie sowieso und das ist auch gut so;)
Sondern vielmehr geht es darum, inwiefern sich die Schockabsorbierende Wirkung des weicheren Materals erhöht, je näher man es an die Schneide heranreichen lässt... (Bei gleichem Schleifwinkel)
Bei einem flachen Schleifwinkel und einer 1mm dicken Mittelschicht, beginnt das weiche Material erst ein gutes Stück hinter der Schneide, vorausgesetzt, man hält die Schneide mittig. In diesem Fall, wo eine Seite dann Zero Ground ausläuft während die andere eine Sekundärschräge zur Schneide bekommt, liesse es sich nun so einrichten, dass auf der Zero Ground Seite das weiche Material sehr nah an die Schneide heranreicht.
Die Frage ist nun, ob das nun die Schneide vor Ausbrüchen u. ä. schützen würde, bzw. vielleicht sogar insgesammt die Bruchresistenz bei Schocklasten erhöhen würde, oder ob ein solcher Effekt so gering wäre, dass man ihn vernachlässigen kann...
Ich hoffe jetzt wirds klarer, was ich meinte, iss wirklich schwer das Problem verständlich zu formulieren.
 
wenn du schneidenausbrüche planst, die bis in den bereich der weichen randlage gehen - ja, dann hilft es. ansonsten - nein. :rolleyes:
 
Hi Sledge,

meiner Meinung nach helfen die Aussenschichten nicht gegen Ausbrücke. Ein Ausbruch entsteht ja normalerweise direkt an der Schneide. Das was du meinst wäre ein Monster-Ausbruck bei dem sich ein ganzes Stück von der Klinge verabschiedet. Wenn so was auftritt liegt es eher daran das ich das Messer zu hart behandelt hab.... oder anderst gesagt es ist zu hart und/oder zu dünn für die Arbeit die ich machen will. Aussenlagen die bis kurz vor die Schneide reichen würden hier schon etwas bringen. Technisch sind sie grob gesagt eher für mehr Stabilität bei Biegebelastungen, sollen also einen Klingenbruch verhindern. Sie puffern aber auch den harten Stahl bei Schlagbelastungen. Wie viel das bringt kann ich dir aber leider nicht sagen, da müsste sich ein Profi melden.

Du hast deine Klinge nun also leicht schräg geschliffen, sprich links flacher und rechts schräger (im Winkel von der Mitte aus gesehen). Ich persönlich würde mir jetzt weniger Gedanken zum Anfang der Aussenlagen machen. Problematischer ist das die Klinge sich beim Härten wahrscheinlich verziehen wird. Gerade bei 3L Klingen könne da die tollsten "Formen" rauskommen, ich sag nur "S" ;)
Ich würde also schauen das ich den Schliff schön symetrisch hinbekomme. Wird die Schneide dabei zu dünn dann mußt du halt die Klingenbreite ein bisschen verringern, ist dann aber eigentlich minimal.
Die Schneide unten kannst du auch ein bisschen dünner ausschleifen (~0,3mm) erst wenn man dünner ist wird es problematisch, zumindest wenn man in warmen Öl abschreckt.

Noch was, der Papierstahl (ob weiß oder blau) ist eigentlich nicht zum schlagen gedacht, eher für dünne Klingen für feinere Schneidaufgaben. Da Stahl aber ein wunderbarer Werkstoff ist, verträgt er bei entsprechend "dicker" ausgelegten Klinge auch recht viel.

Ich hoff das ich wenigsten ein bisschen geholfen hab.

Gruß
Simon
 
Schonmal danke für die Antworten.
Was den Verzug beim Härten angeht, mach ich mir jetzt schon nen bischen Sorgen, andererseits, wer nicht wagt...
Ich muss zugeben, dass ich insofern keine Lust habe, den Schliff nochmal zu überarbeiten, weil ich den Rohlintg bis jetzt überraschend gelungen finde, die Schrägen sind schön flach geraten (also pro Seite ca 1,3mm dicke auf 28mm Höhe, hab die Berechnung für den Winkel nicht mehr im Kopf) und kaum Ballig (höchstens nen 10tel mm Biegungshöhe)
Für nen 1. Versuch in meinen Augen schon recht gelungen, da trau ich mich nicht mehr dran, nochmal zu überfeilen...
Stellt sich die Frage, ob die Assymetrie beim Härten wirklich so gravierend ist... Auf der Seite wo ich mehr zur Mitte hingefeilt habe, hab ich glaube ich auch noch bissl mehr am Rücken abgetragen, der Feilwinkel ist eigentlich auf beiden Seiten recht gleich, es sieht eher so aus, dass ichs auf der eineen Seite tiefer ausgefeilt habe...
Ist die Gefahr des Härteverzugs denn wirklich so hoch???
 
Hi,

es kommt halt auch darauf an aus was die Seitenlagen bestehen. Ich hab noch nicht so viel Erfahrung mit 3L Klingen aber ich denke mal wenn aussen was härtbares dran ist dann kanns mehr Verzug geben als wenn es reines Eisen ist. Solange der Kern an sich recht symetrisch geschliffen ist könntest du Glück haben. Es kann aber auch gut sein das es überhaupt keinen Verzug gibt, ist immer schwer vorher zusagen.

Zwecks Härten hab ich dir ja schon im anderen Thread Claymore empfohlen. Sollte ein Verzug aufteten dann bekommts er gerichtet :cool:

Gruß
Simon
 
Klinge ist jetzt gehärtet, habs in ner Härterei in meiner Gegend machen lassen. Verzug gabs wohl keinen, die Klinge ist schön gerade alles Top.

Stellt sich nur immernoch die Frage nach dem richtigen Schliff...
Wahrscheinlich werde ich dann mal die 3. Variante ausprobieren, sofern nicht noch jemand Vorbehalte oder ähnliches anmeldet, allein schon weil mich das pseudo-Experimentelle daran reizt....
(Pseudo-Experimentell, weil ich kein adäquates Vergleichsmesser besitze und meine Einschätzung, obs was gebracht hat somit wohl mehr auf Einbildung beruhen wird... von daher dürfte es aber ne ganze Menge bringen ;) :glgl: )
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi,

ist doch ganz einfach, Jeder macht das was er will. Also mach es so wie du willst.
Ich persönlich würde die Klinge symetrisch machen sowieso da es ja ein Tanto werden soll, da passt sowas schräges in meinen Augen überhaupt nicht - wie immer Geschmackssache ;)

Die Sache jetzt nach dem Härten zu feilen wird aber gar nicht lustig... zumindest beim Schneidenkern.

Gruß

Simon
 
Naja, ich denke mal, dass die max. 0,5mm die ich von der Mitte wegrücke nicht so ins Gewicht fallen;)
Mich fasziniert halt die Idee, auf die Art vielleicht noch nen bissl mehr Stabilität reinzubekommen...
Was das feilen angeht, naja, wird logischerweise nen guter Aufwand, allerdings gehts ja nur um den halben mm den man zum Härten überstehen lassen muss, das dürften meine Schleifsteine schon hinbekommen...
Feilen, keine Angst, da lass ich ab jetzt die Fingere von, will die mir schliesslich nicht ruinieren...
 
mich fasziniert immer wieder die tatsache, dass leute hier fragen stellen, antworten mit begründungen erhalten, und dann zielgenau das gegenteil von dem machen, was ihnen geraten wird. :rolleyes:

was war dann überhaupt der zweck der frage? :confused:
 
Sledge Homer schrieb:
Naja, ich denke mal, dass die max. 0,5mm die ich von der Mitte wegrücke nicht so ins Gewicht fallen;)

:confused: ja wie ist die Abweichung so gering?! Sorry aber wegen dem hättest du dir nicht so viel Gedanken machen müssen...ich hab gedacht das ist mehr :rolleyes:
 
Deswegen ja;)
Die Mittellage ist 1mm dick, ich bin auf beiden Seiten im harten Bereich, auf der einen Seite allerdings recht genau bis zur Mitte...
wenn ich da 0,4-0,5mm von wegrücke, ist das denke ich zu verschmerzen...
Und wie gesagt, die Idee, dass das Messer durch die Nähe vom weichen Material zur Schneide an Stabilität gewinnt reizt mich nunmal...
(Bin eh mal gespannt, wie das Messer im Endeffekt wird, bis jetzt gefällts mir schonmal sehr gut :) )
@dcjs: Insgesammt haben mir meine Fragen hier im Forum schon ne Menge gebracht, beispielsweise hab ich eben den Tipp von Hamurra-e mit dem differenziellen Anlassen per Lötbrenner und gekühlter Schneide befolgt, und auch von Walpels Seite hab ich ne Menge guter Anregungen beim Feilen mitgenommen.
Die Frage hier zielte vor allem darauf, krasse Denkfehler auszuschalten, bzw. den zu erwartenden Effekt besser einschätzen zu können...
Was du und Simon gesagt habt, deckt sich einigermassen mit meiner eigenen Einschätzung, nur dass ich eher zu dieser Variante tendiere, zum einen ums mal auszuprobieren, zum anderen auch, um nen grösseren Schutz gegen Monsterausbrüche aufgrund unsachgemässer Handhabung zu erhalten... (soll ja nen Allroundmesser werden, da halte ich sowas für ne gute Idee, bei nem Küchenmesser oder nem Schnitzmesser würde ich eher darauf achten, die Schneide mittig und die Sekundärschräge beim einseitigen Anschliff auf der rechten Seite zu haben)

Trotzdem danke für die Antworten, hilft mir auch wenn ich mich nicht dran halte, den Effekt meines Tuns besser abzuschätzen, und genau das war auch der Sinn der Frage.
 
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