Klingenspitze zu warm geworden?

_Centurio_

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Hi liebe Leute,

habe heute mein heiß ersehntes Benchmade 710 (D2) erhalten, ein Traum für jeden Messerfreak :irre:

Jedoch ist mir aufgefallen, dass die Klingenspitze (und ein kleiner Bereich am Klingenrücken der falschen Schneide) bläulich/lila verfärbt ist, als wäre sie beim Schleifen in der Fabrik zu warm geworden, sprich sie ist angelaufen (?).

Hier ein Bild, hoffe man kann es erkennen.


Der Stahl im Bereich der Schneide scheint in Ordnung zu sein, außerordentlich schnitthaltig! Scharf wird das Messer auch.

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Nun die Frage, mach ich mir da wieder einmal zu viele Gedanken, oder hat dies einen Einfluss auf die Klinge?

Danke,
lg :)
 
Zuletzt bearbeitet:
hi,

wenns geht würde ich es umtauschen,weil der stahl dort sehr warscheinlich ausgekohlt ist,und sich das ganze innerhalb des gefüges noch etwas weiter zieht ...sieht so aus als wäre es ohne kühlung geschliffen worden...eigentlich ein no go hab sowas bei benchmade noch nicht gesehen...ist aber nur meine meinung,die stahlprofis hier können garantiert mehr dazu sagen....

grüße...
 
eigentlich ein no go hab sowas bei benchmade noch nicht gesehen...

Wieviele Benchmade Messerspitzen hast Du schon in zigfacher Vergrößerung gesehen? Ich eine. Die hier. Und mir persönlich wäre das pupsegal, weils mir

1. nicht aufgefallen wäre und
2. die paar µ beim ersten Schleifen eh weggeschliffen sind

Aber das ist meine Meinung. Wenn der OP der Meinung ist, das wäre ein Mangel, den er nicht hinnehmen kann, soll ers eben umtauschen.

Pitter
 
hi pitter,

die färbung sieht mann wohl auch ohne vergrößerung,und benchmades hatte ich im laufe der jahre mindestens 20 stück...hatte aber bei keinem eine verfärbung... bei einem 20,- eur messer wärs mir egal,aber ein 710 ist ja nicht grade ein billig teil...außerdem schrieb ich ja ist meine meinung,und stahlprofis wissen garantiert mehr...

grüße...
 
Zitat von tornado:
umtauschen,weil der stahl dort sehr warscheinlich ausgekohlt ist,und sich das ganze innerhalb des gefüges noch etwas weiter zieht ...
... also, mit Verlaub, das ist Unsinn! Entkohlt ist da nix - allenfalls direkt an der Schneide im my-Bereich!
Fakt ist: die Klinge ist heiß geworden.
Ob dadurch die Wärmebehandlung und damit die Härte oder das Gefüge der Klinge beeinträchtigt ist, hängt von der Stahlsorte ab.
- Bei reinen oder niedrig legierten Kohlenstoffstählen (= rostend) wäre die Klinge weicher, im schlimmsten Fall dann auch noch spröder (Blausprödigkeit oder Anlasssprödigkeit) als gewünscht = nicht so toll.
- Bei hochlegierten Stählen (davon gehe ich hier mal aus, ohne extra nachgelesen zu haben) sieht das etwas anders aus:
Die sind meistens Lufthärter und haben oft ein Härtemaximum in einem Anlassbereich um 450 - 550°C (Extreme: z.B. HSS-Stähle - die kommen bei 550°C auf 67 HRC).
Der Mikrobereich der Schneide dürfte dabei gelitten haben - aber einmal Schärfen - und der Schaden dürfte im Spülwasser liegen.
Ich würde mir den Spaß an dem Messer dadurch erst mal nicht vermiesen lassen - ich denke mal, Du willst es benutzen und nicht für die Vitrine.
Du hast die Angelegenheit ja mit Datum dokumentiert - und wenn Dir die Spitze irgendwann abfällt kannst Du dich immer noch an den Hersteller wenden. Vielleicht machst Du vorher noch ein Makro vom Bruchgefüge für die Galerie - dann haben alle was davon:steirer:
Ach ja - bevor Unsicherheiten aufkommen: Ich bin weder Benchmadevertreter noch mit einem verwandt etc.

Herzliche Grüße aus Stuttgart,
Jost
 
D2 = 1.2379 = hochlegierter Werkzeugstahl mit einem Sekundärhärtemaximum bei ca 500°C. Dort werden dann Sekundärkarbide ausgeschieden. Die Rostträgheit nimmt ab, die Verschleißfestigkeit zu. Die Sekundärkarbide sind relativ grob.

ABER

Die kurze Dauer des Wärmeeinflusses beim schleifen ist dafür unproblematisch. Nach dem Anlassdiagramm bist Du mit lila-blau ( 250°C??) bei etwa 58 HRC.

Falls sich da überhaupt schon was getan hat.

Also für die Klingenspitze kein Problem IMHO

Trotzdem sollte das Benchmade nicht passieren.
 
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