Klingenstärke

brr

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hallo männer folgendes,
ich habe aus RWL 34 flachstahl eine Klinge gefeilt bzw am bandschleifer geschlieffen. am rücken ist sie noch rund 2,8 mm dick, ca 32mm breit und hat gute 120mm klingenlänge (Steckangel). An der Schneide sinds rund 0.6 mm. die schräge läuft bis zum rücken.
Was haltet ihr davon, ist die klinge zu dünn bzw unterdimensioniert?
Reichen die 0,6 zum härten?
Es sollte einem jagdmesser oder allroundmesser genügen.
Oder reichts nur für ein Wurstmesser?
Der flachgsthl war 3,5 mm dick und bis die die klinge eine zufriedenstellende optik bzw ebene seiten hatte ist sie jetzt halt nur knappe 3mm.


Servus
 
Was haltet ihr davon, ist die klinge zu dünn bzw unterdimensioniert?

Ich würde die Klinge ein wenig kürzen, wenn Du den RWL bei dieser Länge gehärtet hast, ist er meiner Meinung nach zu flexiebel/biegsam für ein Jagdmesser. Wenn Du aber aus den 12 cm Länge 8 oder 9 cm machst, dürfte das Messer meiner Meinung nach besser als Jagdmesser geeignet sein.

Stell doch mal ein Bild von Deinem jetzigen Messer ein, dann kann man sicherlich mehr dazu sagen.

Viele Grüße

Erich
 
Mir ist klar, das ich mich mit dem, was ich jetzt sage sehr verbrennen kann:

Meiner Meinung nach sind 90% der Messer, die man hier sieht, überdimensioniert was die Klingenstärke betrifft.

Ein Messer muss so dünn wie möglich sein, aber noch so stabiel wie nötig.
Es kommt darauf an, wie Du Dein Jagdmesser behandelst. Ich habe für einen befreundeten Jäger schon mehrere Messer gemacht und dabei entgegen meiner eigentilchen Vorliebe für Kohlenstoffstahl und dünne Klingen, RWL mit 4mm Klingnstärke verwendet, da ich weis, wie er seine Messer behandelt.
Ich nachhinein hab ich mal eins zum schärfen zurück bekommen und festgestellt, das er regelmäßig zu aufbrechen vom Schloss mit einem Stein auf den Rücken schlägt.:rolleyes: :mad:

Für so eine Behandlung muss ein Messer natürlich anders dimensioniert sein, als bei sachgerechter Anwendung.

Meiner Meinung nach sind die Maße für Dein Messer sehr in Ordnung, ich hätte statt der 0,6mm nur 0,3 bis 0,4mm stehen lassen, aber bei RWL sollte auch das passen.

Ich baue selten Messer mit Stärken über 3mm, bei z.B.: Küchenmessern versuche ich deutlich darunter zu bleiben. Das Größte Problem ist meiner Meinung nicht die Stabilität, sondern der Verzug beim Härten von dünnen Klingen.

Wer mal ein richtig gutes, dünnes Messer in Gebrauch hatte, wird keinen Spaß mehr an einem 5mm Prügel haben, bei dem dann vielleicht auch der Anschliff nur bis zur halben Klingenhöhe geht.

Natürlich muss da alles passen, um dünn auszuschleifen, besonders die Wärmebehandlung.


Nicht böse sein, ist nur meine ganz persönliche Meinung.:D ;)
 
Nicht böse sein, ist nur meine ganz persönliche Meinung.:D ;)

Da stehen mehr hinter Dir, als Du glaubst :D Stabilitätsprobleme sehe ich, wenn überhaupt, dann in der Steckangel. Ich habs da nicht so mit ;) Kommt natürlich darauf an, wie die ausgeführt wird.
Für ein "Allroundmesser" - und wenn ich es selbst verwende, wärs mir relativ egal. Ich könnte mit den Dimensionen wunderbar leben.
Wirds verkauft und ich weiss nicht, wie derjenige damit umgeht, dann eher nen Ticken stärker, als nötig - auf Kosten der Schärfe. Hauptsache der Heudeudel machts nicht kaputt.

Pitter
 
Wer mal ein richtig gutes, dünnes Messer in Gebrauch hatte, wird keinen Spaß mehr an einem 5mm Prügel haben, bei dem dann vielleicht auch der Anschliff nur bis zur halben Klingenhöhe geht.

Ist auch absolut meine Meinung! Deshalb sind selbst meine 9 Zoll-Outdoorklingen nicht dicker als 5 mm, und ich tendiere bei diesen schon fast zu 4 mm. Bei den Foldern ist die Überdimensionierung häufig noch unsinniger. Man legt einfach die falschen Maßstäbe zur Beurteilung eines Messers zugrunde, verblendet durch die Videos unserer amerikanischen "Vorbilder". Da können die Supermesser ungelogen alles - o. k., schneiden jetzt nicht gerade - aber sonst wirklich alles.
 
Hallo,
Die Beträge im Forum lese ich schon relativ lange. In so manchen Beiträgen ist der Grundtenor "nur was dünn ist, wird richtig scharf", in anderen wird die (dicke) Optik an die erste Stelle der Bewertung geschoben.
Roman's Buch bewertet (auch) das Anwenderverhalten und den Einfluß auf die technische Ausführung.
Meine Meinung: ein "dickes" Messer sieht oftmals gut aus und man kann Sachen machen , die man eigentlich mit einem Messer nicht machen sollte, ist aber einem "dünnen" Messer bei sorgsamer und überlegter:staun: Anwendung unterlegen.
Grüße
Klaus
 
@KlausK: "scharf" im Sinne von "Rasieren können" geht auch mit 6 oder 10mm - das Problem ist bei hartem Schnittgut den ganzen Klingenkörper durch das Schnittgut zu bekommen. Da macht sich jeder halbe mm schon deutlich in der Keilwirkung bemerkbar.

Zurück zum Ursprung: 3mm sind doch für ein Jagdmesser absolut O.K. - und 0,6mm an der Schneide auch. Da dürfte sich nach dem Härten nicht mehr viel bewegen.

Ich habe schon mal ein paar Messer mit dünnen Stärken gemacht (2-2,5mm 1.2842). Der Nachteil ist dann tatsächlich, dass Verzug nicht mehr durch Nachschleifen zu beseitigen ist.

Auch kann man die Klinge elastisch verformen und somit die Griffschalen absprengen (nicht komplett, aber dann ist da ein Spalt vorne am Griff zwischen Schale und Klinge), wenn man nicht mit Backen robust gestaltet.
Ich habe jetzt ein Messerchen mit 1,5mm 15N20 Klinge in Arbeit, das wird verschraubte Backen bekommen und gut is`.

Die Stärke an sich sagt auch nicht unbedingt viel aus.
Erst in Verbindung mit dem Schliff und der Stärke an der Schneide ergibt das ein Ganzes - selbst bei 2,5mm kann man bei balligem Anschliff eine recht massive Klinge zu Stande bringen, die in der Küche nichts mehr verloren hat.

Viele Grüße,
torsten
 
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