Knife Art trifft Besserbissen

Besserbissen

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Vor ein paar Tagen schrieb mich Lukas @knife-art.de an und fragte, ob ich Lust auf eine kleine Kooperation hätte. Nach einem sehr netten Telefonat stand der Plan, dass der er mir 3 Messer zum Ausprobieren schickt und ich diese im täglichen Schnibbel-Leben ein bisschen unter die Lupe nehme.
Die Messer kommen in meine Kochschule und sollen dort auch eingesetzt werden.

Heute kam das Paket an, liebevoll verpackt mit 2 Gewürz-Reagenzgläsern und sinnvollen Hinweisen zum Umgang mit den Messern.

Die (Knife)Art, wie Lukas sich hier im Forum einbringt, finde ich übrigens hervorragend. Es ist ja nicht immer ganz einfach, die kommerziellen Interessen nicht zu aufdringlich erscheinen zu lassen.

Bei der Auswahl der drei Messer-Serien habe ich Lukas freie Wahl gelassen, ich habe nur die Formen ausgesucht und das Thema der Messer etwas eingegrenzt:

Japanische Küchenmesser für Einsteiger und Fortgeschrittene zu einem entsprechend nicht zu hohem Budget (ca. 100-230 €).

Infos und Links zu den Messern kann gerne auch Lukas hier noch ergänzen.

Von mir folgen die Tage noch Schnibbelvideos und Einschätzungen dazu.
 
Infos und Links zu den Messern kann gerne auch Lukas hier noch ergänzen.

Das mache ich doch glatt! ;)

Was ihr auf dem Foto von @Besserbissen seht, sind die folgenden drei Messer:

1. Das Nakiri aus der Tsunehisa Ginsan Migaki Serie, gefertigt in Tosa, recht schlicht und für den Preis (150 - 180€) erstklassig verarbeitet!
2. Das Santoku aus der Fujiwara FKM Serie mit AUS8 Stahl. Das kennt Ihr ja schon ausführlich aus dem Passaround ;)
3. Das Gyuto aus der Ohishi SLD Tsuchime Serie. Das ist aus meinem kompletten Angebot wohl meine Lieblingsserie, wenn es um Preis-Leistung geht.

Tiefgreifendere Informationen findet Ihr auf der jeweiligen Produktseite - Ich bin super gespannt, was @Besserbissen dazu sagt und freue mich, von seinen Erfahrungen zu lesen!

Viele Grüße
 
Gestern beim Kochkurs habe ich zwei Teilnehmern zur Auswahl für ein paar Schnibbel-Arbeiten die Messer gezeigt. Sie erzählten, dass sie sich für Küchenmesser interessieren und kannten sich ganz gut aus (einer hatte gerade einen Schniedekurs mitgemacht).

Interessanterweise haben beide zum Fujiwara gegriffen.
Ich hatte es vorher auf 50:50 umgeschliffen (erst ca 3-4 mm über der Schneidfase mit dem Bandschleifer ballig auf 0, dann mit 1k eine neue Schneidfase dran (17,5 Grad mit Nowi.

Der Stahl ist top gehärtet und ich hatte den gleichen Eindruck, wie @xtorsten, dass sich beim Schärfen ein stabiler Grat bildet, der sich mit ein paar Wechselschüben gut entfernen ließ.

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Interessanterweise haben beide zum Fujiwara gegriffen.
Das halte ich für normal. Ich kann von mir selbst sagen, dass ich früher auch instinktiv zum Santoku gegriffen hätte. Die meisten haben erstmal Scheu vor einem Kochmesser mit 20cm oder länger.
Die Liebe dazu entwickelt sich erst, wenn man sich selbst überredet, das einfach mal längere Zeit zu probieren. Ich hab das beim Sprung zu den 20ern gemerkt und als ich neulich mein 26er Güde ausgedünnt hatte, ging es mir wieder so. Seitdem schneide ich sehr viel mit dem 26er und habe diese Größe lieben gelernt.
Ist halt nicht immer Liebe auf den ersten Schnitt.....
 
Ich finde auch, dass das Fujiwara am kompetentesten aussieht, dazu noch am vertrautesten. Die beiden anderen haben Extras, deren Sinn sich einem Anfänger nicht erschließt, weshalb die da auch Angst vor Fehlbenutzung haben könnten:
Das linke könnte ja auch noch mit Svarowski-Steinen besetzt sein und das rechte nimmt man zum Fleisch-Zerhacken.
 
Wie äußern sich die Kursteilnehmer denn zur Schärfe bzw. Schneidfähigkeit der Messer? In meinem näheren Umfeld wird der Schärfe meiner wenigen Messer ja eher skeptisch bis ablehnend begegnet, weil die schon zu scharf seien. Nur ein Freund hält meine Leihgabe in Ehren und verstaut das Messer sogar in Handtücher verpackt in einem Schrank außerhalb der Reichweite seiner Kinder. Meine alleinlebende Mutter hat sogar Hemmungen, scharfe Messer überhaupt sichtbar in der Wohnung zu haben.
 
Es schneidet sich eher selten jemand in den Finger. Aber es sind immer alle begeistert von scharfen Messern.
Meistens schnibbeln alle mit einem Grinsen so vor sich hin.
 
3. Das Gyuto aus der Ohishi SLD Tsuchime Serie. Das ist aus meinem kompletten Angebot wohl meine Lieblingsserie, wenn es um Preis-Leistung geht.
Heute hatte ich etwas Zeit, das Messer zu testen.

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Das Messer ist ein richtig guter Allrounder:

- Spitze dünn genug für ein leichtes Einschneiden von Zwiebeln usw.
- Nagelgängig direkt an der Schbeidkante aber ballig an der Primärfase bis zu den Hammerspuren
- Ordentlicher Food-Release
- Schön dünn ausgeschliffen aber keine Mimose
- gut getapert
- Top verarbeitet

In der perfekten Welt wären Kehl und Rücken noch etwas stärker verrundet. Aber Jammern auf hohem Niveau, zumal wir dann preislich auch noch mal eine Liga drüber wären.

Ich bin sehr angetan :)!

Man würde sich wünschen, dass einer der europäischen Hersteller mal so eine Geometrie herausbringt.
 
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