Knochen als Griffmaterial

G

gast31082009

Gast
Hallo
Ich bin dabei Messer im Nordischen Stil zu bauen.
Besonders gut gefallen mir mehrteilige Griffe.
Als erstes Teil des Griffes habe ich bisher (2 Mal) Tropenholz verwendet.
Da ich nun mein drittes ( ihr seht ich verfüge über eine sehr bescheidene Erfahrung) Messer angehen möchte, hatte ich die Idee authentische Griffmaterialien zu benutzen.
Trotz Suchfunktion habe ich bisher keinen Beitrag gefunden, in dem auf Knochen als Griffmaterial eingegangen wird.
Rentier, Hirsch oder ähnliches.
Falls jemand einen Tip hat würde es mich freuen

Stefan
 
In welche Richtung soll der oder die Tipps gehen ??
Verarbeitung
Beschaffung
haltbarkeit
Worauf Du achten mußt ?

Oder was da sonst so noch geht ??


Grüße Andy
 
Hallo Navajo

Genau in diese Richtungen.
Ich habe schon Horn, und Rinderknochen bearbeitet.
Schleifen und Bohren scheint mir da sehr ähnlich.
Haltbarkeit?
Konservierung?
Pflege?
Welche Knochen, von welchem Tier?

Mehr fällt mir gerade nicht ein.

Gruß Stefan
 
Hallo diesel,
wenn Du schon Rinderknochen verarbeitet hast und bist mit Deiner Arbeit zufrieden, - einfach weiter so.
Willst Du Deine Rinderknochenstücke etwas weißer haben, dann koche sie noch ein Weilchen in Wasser mit Salz, Spülmittel (damit das bräunende Fett ausgelöst wird) und etwas Essig.
Hast Du vor, diesen Dingern etwas Farbe zu geben, löse einfach Beizepulver in diesem Kochwasser auf oder gebe Zwiebelschalen dazu bis Dir der Farbton angenehm ist.
Laß´ sie gut austrocknen, sonst hast Du evtl. am fertigen Messer Schwundprobleme.
Hast Du die plangeschliffenen Stücke in Deine "Griffteilereihe" eingepaßt, entfette die Knochenteile vor dem verkleben noch mit Verdünnung oder ähnlichem.
Verfahre bei der Formgebung des Griffes wie bei hartem Holz und schau Dir die Oberfläche gegen das Licht an. Mache evtle. Riefen sofort heraus, denn durch´s polieren schaffst Du es später nicht mehr.
Halte am Knochen die Drehzahl Deiner Polieranlage niedrig, sonst wird Deine schöne Knocheneinlage vielleicht braun. (Außer Du möchtest es an den Kanten rustikal braun haben!)
Möchtest noch mehr wissen, einfach gezielt weiterfragen und viel Erfolg - Reinhold.
 
Ich persönlich kann die Kamelknochen empfehlen. Habe diese zwar erst einmal verarbeitet kommt aber gut.

Zum Weißer machen, gildet für alle knochen : Gehst Du in die Apoteke und holst Dir ein Fläschchen Wasserstoffperoxid ( ist nicht teuer ), Vedünnst dieses mit Wasser zu gleichen Teilen und badest dann den zu bleichenden Knochen drinn. wenn er Dir weiß genung ist rausnehmen und gut abspühlen.( Trocknen lassen ).

Färben kannst Du auch mit Tee Schwarzer Tee ( so drei Bäutel auf einer Tasse ) Bringt in einer halben Stunde ein nettes ( altes ) braun.
Grüner Tee gibt den Knochenstücken eine leichte Grau/grün Färbung.
Knochen kannst Du am besten mit Feile und Schmirgel bearbeiten ( hast dann keine Hitze kann dann nicht verbrennen).


Beschaffung: Ich denke es sind hier genug Händler bei dennen Du z.B. Kamelknochen beziehen kannst.

Zur Haldbarkeit fragst Du am besten mal einen Archiologen.
So muß schaffen gehen .

Grüße Andy
 
gut geeignet ist auch rentierhorn...

... hat wenig Mark und somit ist man nicht festgelegt, was die Griffform anbelangt. Ist ja Spitzerl. Rinderknochen und co haben ja einen hohlen Innenraum und da musst Du schon das passende Stück raussuchen, damit das klappt. Rentierhorn liefern die diversen Zubehörhändler und Du brauchst Dich auch nicht mit der Trocknerei und Auskocherei beschäftigen.
Klat ist sowas spannend und interessant, ich fand es am Anfang jedoch schöner, erst einmal gleich loswerkeln zu können.

viele Grüße,
torsten
 
Ich habe Rentierhorn schon in Kombination mit Ebenholz und Leder als Griff verarbeitet und war mit dem Ergebnis sehr zufrieden zur Zeit experimentiere ich aber auch mit Rinderknochen (Markknochen) weil mich das Weiß im Kontrast mit anderen Materialien reizt.
Bezugsquelle günstigst ist der Schlachthof. Dort sägen Sie dir den Knochen auch längs auf, wenn du mal größere Stücke brauchst. In einem Thread hier im Forum hat jemand Schienbeinknochen empfohlen, weil die an einer Seite schon ziemlich flach sind.
Einfach probieren !

Ähem: Der Gestank beim Schleifen und Sägen ist furchtbar ! Wenn möglich nicht im Haus bearbeiten - sonst hängt vieleicht der Haussegen schief ! (wie bei mir das letzte mal ;) )

Gruß Bernhard
 
Hallo
Natürlich werkele ich zu meinem authentischen Projekt lustig herum.
Ich habe mir in Moosbach bei Stefan Steigerwald für einen nicht näher genannten dreistelligen €-Betrag genügend Klingen gekauft.

Kamelknochen gibt es bei Jürgen Schanz, kommt aber nicht in Frage, weil damit die Autentizität flöten ist. Keine Kamele in Skandinavien, also auch keine Kamelknochen an einem solchen Messer.
Rentierhorn habe ich für ein anderes Messer schon anvisiert.
Die Idee mit den längs aufgesägten Schienbeinknochen vom Rind habe ich dankbar abgespeichert.
Das mit dem Schienbeinknochen ist wie gesagt interessant, man könnte dort eine Passung für den Erl bohren, feilen oder brennen.
Ich dachte halt, daß irgendein Jäger oder Messermacher Tips zu z.B. Rentierknochen, oder Hirsch, bzw.Rehknochen hat, die schön an den Erl angepasst werden können.
So ohne große Röhren.

Gruß Stefan
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Stefan,

Hirschknochen kannst Du von Leuten bekommen, die Hirsche im Gehege halten. Bohren brauchst du da auch nicht viel; die Dinger sind hohl. Du brauchst eher eine Großpackung Epoxy zum Ausgießen. Rehknochen dürften für Griffe wohl zu dünn sein.

Gruß Heinz
 
also ich werkel grad an einem rehknochen. für ein mittelgrosses messer sind die beinknochen als griff leicht dick und gross genug
 
Hierzulande schwer zu beschaffen, aber vom Material her 1. authentisch und 2. mit tollen Eigenschaften versehen ist Elchhorn! Ich weiss, Du hast nach Knochen gefragt, ich mein ja auch bloss....

Also: Elch hat tatsächlich nur in sehr dicken Stücken Mark, ist angenehm schwer und sehr hart. Er lässt sich plastisch bearbeiten, so dass massive Griffe skulpturartig ausgearbeitet werden können. Nicht, ich wiederhole nicht! solltest Du das Zeug im Handel für €70/Kg kaufen. Ich habe mir was aus dem Urlaub mitgebracht und kann Dir gern mal was zur Probe schicken, wenn Du Interesse hast. Porto und einen symbolischen Betrag müsstest Du mir erstatten, also praktisch kostenlos. Grössere Mengen würde ich zu diesen Konitionen aber nicht abgeben wollen, meine Vorräte sind inzwischen begrenzt.
 
mal so nebenbei....

... zählt Geweih von der Struktur nicht sowieso eher zu den Knochen als zu den Hörnern wie z.B. bei Rind?
Ich habe da sowas im Kopf, weiss aber weder woher noch, ob das nicht so eine Legende ist.

gruß,
torsten
 
Ich habe ein Messer von AchimW aus Kugellagerstahl mit einem Griff auch Elchhorn. Ich kann das positive Ergebnis nur bestätigen. Klasse Griffgefühl und edles Aussehen, vor allem mit den Bronzepins. Da isses. Auf der Klinge ist kein Dreck, sind irgendwelche Spiegelungen.
 

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