Knoten wofür?
Danke Maxkos für den Link.
Welche Anforderungen stellt man an einen Knoten? Aus meiner Segelpraxis sage ich, er muss schnell gemacht sein und auch wieder schnell zu lösen sein. Letzteres wird schwieriger wenn die Tampen nass sind.
- Zierknoten wie der Turkshead sind nett aber unbrauchbar. Die kriegst Du ums Verrecken nicht mehr auf.
- Der Alpine Butterfly scheint dazu da zu sein, ein Auge in einen Tampen mit zwei festen Enden zu machen. Erscheint sinnvoll. Ich weiß aber nicht, wie leicht der sich wieder öffnen lässt.
- Der Anchor Bend ist für Segler irrelevant. Um einen Anker festzumachen, macht man einen ordentlichen Spleiss. Wenn das nicht geht, reicht kurzfristig auch ein Palstek.
- Ashley's Stopper Knot ist wahrscheinlich dafür da, um Schoten beim Durchrauschen zu hindern. Das Ding kriegst Du nie wieder auf! Für solche Zwecke nimmt man einen Achtknoten.
- Der Bowline on a Bight ist im Deutschen der doppelte Palstek. Man Braucht ihn evt. als Ersatzbootsmannstuhl. Den habe ich noch nie gebraucht. Ist aber ein schöner Knoten.
Und so geht das weiter... Auf einem Schiff muss jedes (!) Crew-Mitglied jeden Knoten öffnen können! Und das auch in der Nacht bei Windstärke 10. Da gibt es keine Zeit für Sonderlocken. Deswegen sollte man sich auf einige Basis-Knoten beschränken. Die sind m.E. folgende:
- Achtknoten: Verhindert das Durchrauschen von Schoten.
- Kreuzknoten: Verbindet zwei gleichstarke Schoten.
- Palstek: Bildet ein Auge, das sich nicht zuzieht. Wird z.B. für Festmacher gebraucht. Hilft aber auch, wenn Dich jemand aus dem Teich ziehen will. Muss man blind und hinter dem Rücken können!
- Webleinstek: Zum Festmachen der Fender an der Reling.
- Schotstek: Zum Verbinden ungleichstarker Enden.
- Anderthalbrundtörn mit zwei halben Schlägen: Wenn man mal was etwas länger festmachen möchte. Lässt sich bei nassen Tampen schwer lösen.
- Stopperstek: Ein von Seglern selten gebrauchter Knoten. Surfer haben vor 15 Jahren damit den Gabelbaum am Mast angeschlagen (Das waren noch Zeiten). Man braucht ihn ansonsten nur, wenn einem von einem großen Schiff eine Abschlepptrosse zugeworfen wird, an die man seine dünne Vorschot "anfiedeln" muss.
Nachschauen könnt Ihr das unter
http://www.klabautermann.de/
Mehr ist zum Segeln nicht nötig. Bergsteiger verwenden teilweise andere Knoten. Der gesteckte Achterknoten ist da zu erwähnen. Die benutzen auch den Fischerstek häufig, um den Klettergurt zu verschließen. Wie dem auch sein mag, bisher bin ich in allen Lebenslagen mit den nautischen Knoten -und damit meine ich die oben genannten- immer ausgekommen. Die ein oder anderen Spezilialfälle gabs vielleicht auch mal. Aber, wenn Ihr die oben genannten aus dem FF beherrscht, seit Ihr gut gewappnet.
Viel Spaß beim Üben,
lohmy