Kochen im Roadhouse mit SICO Professional

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Boa tarde,

bis vor kurzem noch ausgestattet wie die alten Römer, verliefen meine Kochexperimente dennoch die letzten ca. 40 Jahre immer so, daß ich noch bei respektabler Gesundheit bin und hin und wieder auch gerne mal koche. Ich verdanke diese Tatsache im wesentlichen der fürsorglichen Art meiner Großmutter und ihrer innigen Beziehung zu Herder Windmühlenmessern (Carbonstahl, Dünnschliff, blaugepließtet). Durch Beobachtung angeleitet und inspiriert erwarb ich nach Selbständigwerdung und Erstwohnungsbeziehung ein solches und das war mein Glück. Es schnitt mich durch die Jahre, irgendwann war es weg und ein neues mußte her. Und so ist es bis heute.

Im Lauf der Zeit kamen ein paar andere „Schneider“ hinzu: Brotmesser aus Solingen, Allround-No-Name von den Kanaren und letztens 3 Karstadt-Kuppels als Sonderaktion zum Niedrigstpreis. Ganz zuletzt fand ich in Portugal auf einer stillgelegten Baustelle ein kleines Sägemesser mit schwarzem Griff. Über sowas kann ich mich echt freuen. Dann brach das messerforum über mir herein. Damit nahmen andere Dinge ihren Lauf. Ständig „auf Messer“ geriet ich in Olhao an den örtlichen Dealer für SICO-Messer, der zu allem Unglück auch noch das komplette Sortiment der Professional-Küchenmesser-Serie im Laden stehen hat. Zunächst mußte es mal ein 16-cm-Kochmesser mit weißem Griff sein. Und letzten Montag habe ich mir dann „den Rest gegeben“. Einen Kessel Buntes sozusagen.

Johnny, dem schwante, daß es einen Moment dauern könnte, hatte schon mal vorgesorgt und Brot geholt. Nicht, daß ich die Schneidomaten alle benötigt hätte, aber sehen doch echt cool aus jetzt auf meiner eher trostlos grauen Küchenzeile im Roadhouse. Und bei den Preisen muß man nicht lange fackeln. Einen weißen Griff haben die allgemeinen Kochmesser. Die farbigen Kollegen können mit halbwegs vorhandener geistiger Orientierung wie folgt zugeordnet werden: Grün für Gemüse (hab‘ ich sofort kapiert), Blau für Fisch (na, dämmert’s?), Rot für Fleisch und Gelb für Geflügel. Das in allen möglichen Größen und Ausführungen. Mal gut, daß auf meinem Küchentresen nicht noch mehr Platz ist …

ALLE Messer sind („Sau“) scharf, haben dünne Klingen (die abgebildeten bunten und das kleine weiße 1 mm), sind allerbestens verarbeitet, entsprechen den erforderlichen Hygienevorschriften, sind ungemein leicht, werden seit Jahren international gehandelt und sind dabei sehr preiswert. Das kleine Grüne schält besser Äpfel als mein Windmühlenmesser. Bin leicht angefressen. Iss dann ja auch noch aus Edelstahl und deshalb nie patinös. Wenn das meine Großmutter wüßte …

Auf dem Rückweg von Olhao stand am Straßenrand passend der Dealer für Messer-Problemobst-und -Gemüse: Fette Melonen und Red Hot Chilis zum Kleinsthacken (weil die so rattenscharf sind wie die Messer). Habe 3 kg Kartoffeln, eine Honigmelone und drei Hotties mitgenommen - für unglaubliche 2,- € zusammen! Haben sich neben der bereits wartenden Avocado farblich sehr schön gemacht auf dem Tresen. Neben den erwähnten Kochmessern habe ich dem SICO-Dealer übrigens noch zwei Groß-Taschenmesser in rot und ein Brotmesser abgehandelt. Dies aber nicht für mich, sondern für Freunde, denen ich seit Tagen mit Messern auf den Geist gehe und die diesbezüglich bisher noch in Ruhe irgendwie vor sich hingeschnitten haben. Das ist hiermit endgültig vorbei (habe auch schon mal so ganz nebenbei mein Sebenza und das Para-Military auf dem Tisch neben dem Espresso abgelegt).

Wenn wir also die „Mitbringsel“ mal wieder aussortieren, bleiben in meiner Küche aktuell mal gerade die "allerallernötigsten" Fixed und Folder übrig. Ein Kuppels, dem der Sharpmaker eine Schärfe der Sorte „Gnadenlos“ verpaßt hat, bleibt liegen. Der Rest hat erst mal Pause. Ebenfalls oben, weil es mir gefällt, bleibt allerdings das alte Gebrüder Gräfrath Fahrtenmesser meines Vaters, daß ich ja kürzlich einer kleinen Renovierung unterzogen habe. Immer da ist das Para-Military 2 - für alle Fälle und weil’s geil iss. Der Rest liegt schon mal hier und mal da rum. Irgendwo müssen Messer ja schließlich bleiben.

Da ich konsequent offroad & crossover veranlagt bin, habe ich die Küchenmesser abschließend für diese kleine Präsentation auf einen optischen Outdoor-Checkup mit „ins Feld“ genommen. Rein in den Land Rover und ab in den alten Fischereihafen nach Vila Real de Santo António: Dort das bunte Geklimper mal raus an die frische Luft und rein in die Netze. Besonders gut gefiel uns der prima zur Serie passende „professionelle“ Messerblock. Diese Portugiesen …

Über Größe und Qualität der einzelnen Messer läßt sich knapp folgendes sagen: Alle Größen, alle Arten, in Weiß, Gelb, Grün, Rot und Blau. Die Klinge des weißen 16-cm-Kochmessers für 12,50 € beispielsweise ist aus X80 Cr Mo V 18, die Klingen der kleinen Bunten sind aus X50 Cr Mo V 15. Griffe aus Restaurant-Küchen-zugelassenem, hygienisch unbedenklichem POM (Polyoxymethylen). Die verschiedenen Größen und Formen sowie andere Linien von SICO können auf der (auch englischen) Homepage eingesehen werden: http://www.sico.pt


Die SICOs und die Roadhouse-Küche

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Wenn wir den Einen oder Anderen neugierig gemacht hätten, würden wir uns freuen. Wir sprechen hiermit eine klare Empfehlung für die SICOS aus. Farbe egal. Schneiden alle prima. Klingenform und -größe sind da schon eher relevant. Aus momentaner persönlicher Zuneigung zur Farbe Rot (neben tiefschwarz selbstverständlich) und im Messerkaufrausch befindlich, hier und jetzt die Red Hot Chili Peppers mit „Can’t Stop"

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P.S. SICO möge es mir nachsehen, daß ich die Mini-Grafik für einen knappen Fakten-Überblick von ihrer Homepage entnommen habe. Für Fragen immer zu haben.
 
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