Kochmesser Klingenstärke nach dem Härten

devryd

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Hallo zusammen,
ich melde mich nach einer längeren Pause direkt wieder mit einer Frage. Ich möchte gerade ein Kochmesser fertig stellen und bin leider unsicher, wie weit ich mit dem Bandschleifer nach dem härten gehen kann. Ich bin derzeit bei zwischen 0,4 und 0,3mm und bin unsicher, wie viel weiter ich noch mit dem groben (60) Band am Bandschleifer gehen soll. Als Endstärke oberhalb der Wate ist das vermutlich zu viel, aber ich bin nicht sicher, wie viel es noch durch feinere Bänder und Handschleifen weniger wird. Wie sind da so Eure Werte? Ich bin leider ziemlicher Anfänger was Kochmesser angeht (ist erst mein zweites) und würde es ungern versauen. Bei meinem Ersten hatte ich den Fehler gemacht, mit dem groben Band nicht weit genug zu gehen, wodurch das Messer am Ende nicht so super geschnitten hat. Daraufhin habe ich die Klinge nochmal ausgedünnt, was ich mir aber diesmal gerne sparen würde.

Vielen Dank für Eure Hilfe

David
 
Moin David,
meinst du damit, dass du einen Flachschliff auf 0,3 mm an der späteren Schneide angebracht hast? Falls ja, ist das schon ziemlich dünn. Die Tiefe der Riefen des 60er Bandes musst du ja noch davon abziehen. Und je dünner die Klinge, desto höher die Gefahr sie am Bandschleifer zu überhitzen.
Bei meinen Küchenmessern schleife ich in der Regel auf etwa 0,4 mm and der Schneide mit dem Bandschleifer und Wasserkühlung. Danach mit einer groben Diamantplatte von Hand weiter auf, jeh nach Einsatzzweck 0,15-0,3 mm. Anschließend Feinschliff mit Schleifleinen und schärfen mit Wassersteinen.

Wie war denn die Geometrie deines ersten Kochmessers? Wie es hinter der Wate weitergeht macht auch viel aus. Das dritte Bild z.B. in diesem Post zeigt das sehr deutlich, finde ich.

Viele Grüße
 
Genau so ist es, ich bin zwischen 0,3 und 0,4 an der gesamten Klinge. Ich war mir leider nicht sicher wie "tief" die Kratzer vom 60er Band sind. Ich wollte auf jeden Fall vermeiden, später nochmal ausdünnen zu müssen, nachdem ich schon von Hand gefinished habe. Aber dann versuche ich die ganze Klinge so genau wie möglich auf 0,3mm zu bekommen und werde dann feinere Bänder nehmen. Mal schauen, bei wie viel ich dann am Ende lande.
 
Genau so ist es, ich bin zwischen 0,3 und 0,4 an der gesamten Klinge. Ich war mir leider nicht sicher wie "tief" die Kratzer vom 60er Band sind. Ich wollte auf jeden Fall vermeiden, später nochmal ausdünnen zu müssen, nachdem ich schon von Hand gefinished habe. Aber dann versuche ich die ganze Klinge so genau wie möglich auf 0,3mm zu bekommen und werde dann feinere Bänder nehmen. Mal schauen, bei wie viel ich dann am Ende lande.
Du kannst gerne mal berichten, ich schlage mich damit auch noch rum. Ich möchte tunlichst ein ausdünnen per Hand vermeiden, es muss auch kein Laser werden. Bisher hatte ich jedoch immer das Problem das ich nach dem Ausdünnen mit dem 60er Band (Ich hatte zu dem Zeitpunkt nur Keramik mit 60#), beim anschließenden Handschleifen der Oberfläche Ausbrüche an der zukünftigen Schneide hatte, und die Klingenhöhe somit teilweise um 0,5cm reduzieren musst.
Ich nehme ganz stark an, das die Furchden des 60er Bands zu tief waren und das plus die Dünne der Klinge zu den Ausbrüchen geführt hat. Ich bin aber nach wie vor unsicher wie dünn man mit dem 60er schleifen darf, bis man zum 120er oder höher wechselt
 
Ich werde berichten, leider war ich die letzten Wochen stark erkältet, weshalb ich es nicht geschafft habe, das Messer fertig zu stellen.
 
Wenn ich am Ende über Wate um die 0,2mm rauskommen will, gehe ich ungefähr bis 0,4mm mit dem 40er Band. Danach wechsel ich auf 120, 240, 400, dann auf die Korkbänder bis 800. Natürlich mit zunehmend veringerter Bandgeschwindigkeit je feiner die Körnung wird.
@LukasAusDE Ausbrüche an der Schneidkante beim Schleifen hatte ich bis dato noch bei keinem Stahl. Schleifst Du nach dem Härten 0,5-0,8mm im Bereich des Schneidkantenprofils ab um eventuelles Defektmaterial zu entfernen?
 
Wenn ich am Ende über Wate um die 0,2mm rauskommen will, gehe ich ungefähr bis 0,4mm mit dem 40er Band. Danach wechsel ich auf 120, 240, 400, dann auf die Korkbänder bis 800. Natürlich mit zunehmend veringerter Bandgeschwindigkeit je feiner die Körnung wird.
@LukasAusDE Ausbrüche an der Schneidkante beim Schleifen hatte ich bis dato noch bei keinem Stahl. Schleifst Du nach dem Härten 0,5-0,8mm im Bereich des Schneidkantenprofils ab um eventuelles Defektmaterial zu entfernen?
Ich weiß zwar nicht ganz was du damit meinst, aber die Klinge hat meistens so 0,5mm vor dem Härten. Wenn sie vom Härten zurück ist (Ich benutze nur Services) dünne ich diese mit einem 60er Band aus, aber ich messe da nicht mehr wirklich nach sondern gehe nach Gefühl. Fehler von mir. Bis dato hatte ich noch kein 120er Band, also habe ich nach dem Ausdünnen direkt per Hand mit 120er Schleifpapier die Oberfläche geschliffen. Bei jedem Messer bisher ist dann die Klinge an der Schneide ausgefranzt bzw. ausgebrochen, sieht etwas so aus (Obere Klinge) r/sharpening - How chipped is too chipped (https://www.reddit.com/r/sharpening/comments/i9mcw9/how_chipped_is_too_chipped/)
 
Ich schleife vor dem Härten bis ca. 1-2 mm an der Schneide. Danach wird mit 60er die Geometrie geformt und bis ca. 0,5 mm runtergeschliffen. 120er drauf und die Kratzer vom 60er raus. Manchmal sitzen die sehr tief bzw. der Stahl lässt sich nicht gut schleifen, deshalb lieber Reserve lassen, sonst ist die Schneide futsch.
Im Anschluss geht es auf die Rotary zum ausdünnen mit 120. Wichtig ist, die Schneide vorher anzufasen und rechtzeitig aufzuhören. Wenn ich im Anschluss mit 3M Satinierband (blau) drüber geh, kann man sich sonst noch einen Overgrind reinhauen. Ist alles eine Gefühlssache.
Klare Empfehlung ist, wenn noch nicht geschehen, die Anschaffung einer Rotary.
 
Rostfrei - 0,3 bis 0,4 wenn Vakuum gehärtet wird. Alle Ölhärter am 0,8 mindestens dann gibts auch keine Wellen beim Härten
 
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