Xerxes
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Dieses Messer ist von der Form eher ungewöhnlich für mich (Trompetengriff).
Das Messer bietet aber eine Besonderheit, zu dessen Erklärung ich etwas weiter ausholen muss.
- Wenn man einen "konventionellen" Schweißmusterstahl (ugs. Damaststahl) herstellt, nimmt man dazu in der Regel mind. zwei Stähle, die sich im Mangan- und Nickelgehalt unterscheiden. Manganhaltige Stähle werden von Säuren stärker angegriffen, nickelhaltige Stähle weniger stark. Dadurch ergibt sich nach dem Ätzen der hell-dunkel Kontrast. Allerdings sind die nickelhaltigen Stähle nicht korrosionsbeständig und bilden mit der Zeit ebenfalls eine Patina. Der "Damast" verfärbt sich also mit der Zeit und das kann (je nach Pflege und Nutzung) so weit gehen, dass sich die ganze Klinge nach einigen Monaten/Jahren grau gefärbt hat und der Kontrast zwischen den Lagen sehr gering ist. Als Anmerkung sei gesagt, dass es viele Leute gibt, die diese natürliche Patinabildung mögen und außerdem lässt sich der Kontrast einer solchen Klinge auch wieder auffrischen.
- Möchte man einen farbbeständigeren "Damast" haben, so gäbe es die Möglichkeit, auf einen rostfreien Damast zurückzugreifen. Rostfreie "Damaststähle sind in der Fertigung in der Regel aufwändiger, weil beim Feuerschweißen kein Sauerstoff an die zu verschweißenden Flächen gelangen darf. Man hat nun die Wahl zwischen martensitischen (härtbaren) rostfreien "Damaststählen" und ferritischen oder austenitischen (nicht härtbaren) rostfreien "Damaststählen". Zwar werden auch hier die unterschiedlichen Stahlkomponenten unterschiedlich stark von Säuren angegriffen, allen diesen rostfreien "Damaststählen" ist aber gemein, dass alle Komponenten eine hohe Beständigkeit gegen Säuren aufweisen. Deshalb müssen solche rostfreien "Damaststähle" sehr lange in sehr aggressiven Säuren geätzt werden, um einen schönen Kontrast zu erzeugen.
- Das ist der Grund, warum es äußerst ungünstig wäre, einen rostfreien "Damaststahl" für die Seitenlagen einer San-Mai Klinge zu verwenden, sofern man für die Schneide einen nicht rostfreien Stahl verwenden möchte. Bei den langen Ätzzeiten, die nötig sind, um einen schönen Kontrast zu erzeugen, würde die Schneide massiven Schaden nehmen.
- Deshalb habe ich vor einer Weile angefangen "Zierdamaste" herzustellen, bei denen nur die hellen Lagen aus rostfreiem Stahl bestehen. Die dunkeln Lagen des Damaststahls sind aus konventionellen Bau- oder Werkzeugstählen. Das hat einerseits den Vorteil, dass die so hergestellten Klingen nur so lange geätzt werden müssen, wie konventioneller "Damaststahl", zum anderen werden die hellen Lagen auch bei jahrelangem Gebrauch keine Patina ansetzen. Selbstverständlich eigenet sich so ein "Zierdamast" nur für die Seitenlagen einer San-Mai Klinge und nicht als Schneidenstahl.
Dieses ist das erste so von mir gefertigte Messer.
Schneidenlänge: 238mm
Max. Klingenhöhe: 56mm
Gesamtlänge: 375mm
Klingenstärke am Kehl: 3,0mm
Klingenstärke in der Mitte: 2,3mm
Klingenstärke 20mm vor der Spitze: 1,0mm
Schneidenstahl: 1.2562
Griffmaterial: Rot stabilisiertes Rüster (Ulme), Neusilber und schwarzes Fiber
Schwerpunkt: Ca. 32mm vor der Abschlussscheibe
Gewicht: 230g
Die Klinge stellt für mein persönliches Empfinden den optimalen Kompromiss aus Gewicht und Schneidfreudigkeit dar. Ich mag es, wenn die Klinge etwas mehr Eigengewicht hat und den Schnitt etwas unterstützt. Gleichzeitig bin ich kein Freund von einer zu ausgeprägten Balligkeit im Bereich nahe der Wate. Dieses Messer ist auf den ersten 20-30mm ausgehend von der Wate fast flach geschliffen. Erst ab ca. der halben Klingenhöhe wird der Anschliff immer balliger. Die Schneidenlinie ist auf der ganzen Länge gebogen, allerdings ist die Krümmung auf den ersten ca. 110mm nur schwach ausgeprägt. Das Messer ist für alle Schnitttechniken geeignet. Die Angel ist mit der Abschlussscheibe verlötet. Die Schneide nagelt auf der ganzen Länge.
Das Messer bietet aber eine Besonderheit, zu dessen Erklärung ich etwas weiter ausholen muss.
- Wenn man einen "konventionellen" Schweißmusterstahl (ugs. Damaststahl) herstellt, nimmt man dazu in der Regel mind. zwei Stähle, die sich im Mangan- und Nickelgehalt unterscheiden. Manganhaltige Stähle werden von Säuren stärker angegriffen, nickelhaltige Stähle weniger stark. Dadurch ergibt sich nach dem Ätzen der hell-dunkel Kontrast. Allerdings sind die nickelhaltigen Stähle nicht korrosionsbeständig und bilden mit der Zeit ebenfalls eine Patina. Der "Damast" verfärbt sich also mit der Zeit und das kann (je nach Pflege und Nutzung) so weit gehen, dass sich die ganze Klinge nach einigen Monaten/Jahren grau gefärbt hat und der Kontrast zwischen den Lagen sehr gering ist. Als Anmerkung sei gesagt, dass es viele Leute gibt, die diese natürliche Patinabildung mögen und außerdem lässt sich der Kontrast einer solchen Klinge auch wieder auffrischen.
- Möchte man einen farbbeständigeren "Damast" haben, so gäbe es die Möglichkeit, auf einen rostfreien Damast zurückzugreifen. Rostfreie "Damaststähle sind in der Fertigung in der Regel aufwändiger, weil beim Feuerschweißen kein Sauerstoff an die zu verschweißenden Flächen gelangen darf. Man hat nun die Wahl zwischen martensitischen (härtbaren) rostfreien "Damaststählen" und ferritischen oder austenitischen (nicht härtbaren) rostfreien "Damaststählen". Zwar werden auch hier die unterschiedlichen Stahlkomponenten unterschiedlich stark von Säuren angegriffen, allen diesen rostfreien "Damaststählen" ist aber gemein, dass alle Komponenten eine hohe Beständigkeit gegen Säuren aufweisen. Deshalb müssen solche rostfreien "Damaststähle" sehr lange in sehr aggressiven Säuren geätzt werden, um einen schönen Kontrast zu erzeugen.
- Das ist der Grund, warum es äußerst ungünstig wäre, einen rostfreien "Damaststahl" für die Seitenlagen einer San-Mai Klinge zu verwenden, sofern man für die Schneide einen nicht rostfreien Stahl verwenden möchte. Bei den langen Ätzzeiten, die nötig sind, um einen schönen Kontrast zu erzeugen, würde die Schneide massiven Schaden nehmen.
- Deshalb habe ich vor einer Weile angefangen "Zierdamaste" herzustellen, bei denen nur die hellen Lagen aus rostfreiem Stahl bestehen. Die dunkeln Lagen des Damaststahls sind aus konventionellen Bau- oder Werkzeugstählen. Das hat einerseits den Vorteil, dass die so hergestellten Klingen nur so lange geätzt werden müssen, wie konventioneller "Damaststahl", zum anderen werden die hellen Lagen auch bei jahrelangem Gebrauch keine Patina ansetzen. Selbstverständlich eigenet sich so ein "Zierdamast" nur für die Seitenlagen einer San-Mai Klinge und nicht als Schneidenstahl.
Dieses ist das erste so von mir gefertigte Messer.
Schneidenlänge: 238mm
Max. Klingenhöhe: 56mm
Gesamtlänge: 375mm
Klingenstärke am Kehl: 3,0mm
Klingenstärke in der Mitte: 2,3mm
Klingenstärke 20mm vor der Spitze: 1,0mm
Schneidenstahl: 1.2562
Griffmaterial: Rot stabilisiertes Rüster (Ulme), Neusilber und schwarzes Fiber
Schwerpunkt: Ca. 32mm vor der Abschlussscheibe
Gewicht: 230g
Die Klinge stellt für mein persönliches Empfinden den optimalen Kompromiss aus Gewicht und Schneidfreudigkeit dar. Ich mag es, wenn die Klinge etwas mehr Eigengewicht hat und den Schnitt etwas unterstützt. Gleichzeitig bin ich kein Freund von einer zu ausgeprägten Balligkeit im Bereich nahe der Wate. Dieses Messer ist auf den ersten 20-30mm ausgehend von der Wate fast flach geschliffen. Erst ab ca. der halben Klingenhöhe wird der Anschliff immer balliger. Die Schneidenlinie ist auf der ganzen Länge gebogen, allerdings ist die Krümmung auf den ersten ca. 110mm nur schwach ausgeprägt. Das Messer ist für alle Schnitttechniken geeignet. Die Angel ist mit der Abschlussscheibe verlötet. Die Schneide nagelt auf der ganzen Länge.