Kochmesser X130CrMoV15-5-2

Dr.Stahl

Mitglied
Messages
25
Hallo Messerfreunde,

ich wollte hier mein erstes Kochmesser vorstellen.

Werkstoffe: Schneidlage X130CrMoV15-5-2, verschweißt mit den Seitenlagen X46Cr13 und 75Ni8, wild mit einem 50kg Federhammer drauf los geschmiedet, in der Gasesse. Es müssten 64 Lagen auf jeder Seite sein.
Kopfplatte aus Silber und Griffmaterial Cocobolo, Griffform oval

Gesamtlänge: ca. 240mm, davon 140mm scharf.

Klingenstärke: 2,5mm.

Ätzung: 20% Salzsäüre mit 5% Vogels-Sparbeize

Für Kritik, wenn auch vernichtend, immer offen :)


https://picasaweb.google.com/109069124314194592799/Kuchenmesser#5585552751512292610

Liebe Grüße Matthias
 
zu wenig photos. Wenn ernsthaft um kritik gebeten wird, dann braucht man doch ein bisschen mehr oder?

aber sonst. Hey, ich würd mich freuen, wenn mein erstes Küchenmesser so aussieht. Scheint auf den ersten blick grundsolide arbeit zu sein. Ein wirklich schönes werkzeug, auch von material und linienführung.
Aber wie hast du den chromstahl verschweißt? bin wahrlich kein experte, aber hielt das immer für "unmöglich", wenn nicht grad vakuum schutzgaß oder sonst was mit im spiel war.
 
Moin Matthias

Klingenform und Material allererste Sahne, der Griff gefällt mir jetzt nicht so sehr, liegt aber evtl. am Bild (könnte etwas eleganter sein).

An dieser Stelle auch nochmal ein Dankeschön für die all die anderen Beiträge, sie gehören mittlerweile zu meinen Liebsten (auch wenn ich Dir nicht immer ganz folgen kann, aber das wird schon noch...).

Gruß
Christian
 
Hallo Zusammen,

vielen Dank, für eure Kommentare.

@ aeglos

Ich habe zeitweise Zugang zu einem Ofen mit Argonspülung. In diesem verschweißt sich rostträger Chromstahl ganz gut.
Weitere Bilder sollte ich wohl anfertigen...

@ Cry.Sys

Danke für die Blumen

Gruß
Matthias
 
Schones Teil, sieht solide gearbeitet aus. Wobei mir natürlich interessieren würde, wie dick die Klinge (insbesondere an der Schneide) ist und wie du die WB gemacht hast.

Außerdem frage ich mich ernsthaft, welchen Sinn es macht, im Damast einen korrosionsbeständigen und einen niedriglegierten C-Stahl zu verwenden. Mir persönlich würde die Kombination, komplett korrosionsbeständiger Damast und "rostende" Schneidlage wesendlich, sinnvoller erscheinen. Geringerer Pflegeaufband und weniger Anlaufen der Klinge kombiniert mit den guten Schneideneigenschaften eines "rostenden" Stahls. Natürlich dürftest du für die Seitenlagen dann keine Martensitischen Stähle verwenden, da die Härtetemperaturen von Damast und Schneidlage weit auseinanderliegen...

Gruß Jannis
 
@ fuchsbau: Einfach mal die SuFu benutzen. Da findest du hunterte Threads zu dem Thema...;)

Gruß Jannis
 
Hübsches Messer, ganz mein Geschmack. Abgesehen von der Stahlwahl vielleicht. Ene Standard-Legierung ist die Schneidlage aber nicht, oder?


Kannst Du bitte erklären warum "rostende Stähle" gute Schneideigenschaften haben.

Bedeutet dies im Umkehrschluß, dass "nicht rostende Stähle" weniger gute oder schlechte Schneideigenschaften haben, oder wie erklärt sich dieser Umstand.

Bedeutet es. Das hat mit den Größen der im Stahl vorhandenen Karbide zu tun. Um es halbwegs in den Griff zu bekommen, wendet man ja bei hochlegierten Stählen deshalb auch gerne die Pulvermetallurgie an.

Wie Xerxes aber schon sagt, gibt es dazu massig Diskussionen und Beiträge im Forum. Und an denen hast Du Dich ja auch schon kontrovers beteiligt. Komisch, dass Du Dich daran nicht erinnerst? Findet man über Dein Profil schnell:

http://www.messerforum.net/showthread.php?t=47794
 
Guten Tag :)

Die von mir gewählte Werkstoffkombination ist -gelinde gesagt- Unsinn. Der 75Ni8 hat hinsichtlich der Wärmebehandlungstemperaturen und Korrosionsbeständigkeit selbstverständlich nichts auf der Klinge zu suchen. Urspünglich wollte ich anstatt des 75Ni8 eine Gasturbinenschaufel aus Inconel 718 ausschmieden. War mir dann für meinen ersten Schmiedeversuch allerdings zu riskant. Und da der 75Ni8 schön dunkel zeichnet, habe ich mich dafür entschieden. Außerdem wollte ich überprüfen, was sich diffusionsmäßig innerhalb der Werkstoffkombination nach beendeter Wärmebehandlung so alles getan hat. Leider ist mir das Reststück abhanden gekommen.

Die Schneidlage ist ca. 0,8mm dick. Gehärtet wurde bei 1070°C mit Ölabkühlung, angelassen bei 200°C 1/2h und anschließend bei 150°C 1/2h.

@ArminW
Stimmt, der Stahl ist keine Standardlegierung. Vielmehr handelt es sich um einen versuchsweise hergestellten PM-Stahl, den ich vor längerer Zeit einmal untersucht hatte. Die Normbezeichnung habe ich zum besseren Verständnis verwendet. Legierungsmäßig passt es zu der Bezeichnung.


Schneid- und Schärfeigenschaften der unterschiedlichen Stähle wurde ja bereits in anderen Threads erschöpfend behandelt.

Beste Grüße
Matthias
 
Guten Tag Matthias !

Ich habe Deine bisherigen Beiträge mit großer Begeisterung gelesen: Da kommt jemand, der nicht nur "vom Fach" ist und die Terminologie beherrscht, sondern ein wirklicher Fachmann.

Als ich bei dem vorgestellten Messer die Stahlwahl gesehen habe, habe ich etwas nach Luft geschnappt: Warum nimmt jemand mit diesen Vorkenntnissen ausgerechnet diese Stahlkombination ?.

Die Schneidlage könnte man als etwas aufgemotzten BG 42 bezeichnen-Da der Stahl in PM-Qualität hergestellt wurde, bin ich wenigstens insoweit einigermaßen beruhigt-meine Wahl wäre auch das nicht, aber darüber kann man mit guten Gründen streiten.
Was passiert aber mit den armen Stählen des Damastmantels beim Härten aus 1070 Grad ?.

Ich habe mich mit einem Kommentar dazu erst mal zurückgehalten.

Nachdem Du selbst die Problematik angesprochen hast, hat sich das geklärt und ich freue mich, einen weiteren so kompetenten Mitstreiter hier im forum begrüßen zu können.

Auf Deine weiteren Arbeiten bin ich sehr gespannt.

75 Ni 8 ist in "normalen" Kombinationen die Komponente, die hell zeichnet.
Ich finde es sehr interessant und als Bestätigung meiner Auffassung, daß er in Kombination mit einem korrosionsbeständigen Stahl stärker angegriffen wird und die dunkle Phase bildet.

Freundliche Grüße

U. Gerfin
 
Last edited:
@ Achim


Wieso? Du hast doch noch das mit dem Griff dran!

Das ist an Gemeinheit nicht zu überbieten :) Aber im Prinzip hast du Recht, das Ding gehört eingeschmolzen!


@ U.Gerfin

Vielen Dank für das herzliche Willkommen. Auch ich freue mich auf zukünftig schöne Sachdiskussionen. Deinen bisher gelesenen Beiträgen kann ich nur 100%ig zustimmen.

Kurz zur Schneidlage. Bei vorangegangener Untersuchung wurde eine Primärkarbidgröße von ca. 4µm festgestellt. Bei einer entsprechend fein ausgeschliffenen Schneidfase erwartet mich über kurz oder lang eine Mikrosäge, bei angenommener Schneidendicke von 5µm (wovon ich sicher noch weit entfernt bin).

Dennoch, Gemüse und Fleisch lassen sich angemessen zerteilen.


Freundliche Grüße
Matthias
 
Back