Konosuke Fujiyama Wa-Petty 210mm Ebenholz und Shirogami 1

Gabriel

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Moin zusammen,

gut jetzt habe ich lange genug gewartet und finde endlich mal kurz Zeit meine Eindrücke zu einer Neuerwerbung des Winters zu teilen. Seit ich im Messerzirkel auf das Konosuke Fujiyama Blue#2 Gyuto gestoßen bin, was fast alles was ich bis dahin kannte in den Schatten gestellt hat, wollte ich ein Messer der Baureihe haben, welches auch die Griffmaterialien des Gyutos aufweist. Dieses Gyuto hier:

http://www.messerforum.net/showthread.php?126733-Review-aus-f%FCnf-Blickwinkeln-Konosuke-Fujiyama-Blue-2-Gyuto-210-mm&highlight=konosuke+fujiyama

Da ich nun aber meiner Meinung nach schon mehr als genug Gyutos besitze, kam ein solches nicht in Frage. Hier im Forum hat ein User mit K... :D neulich mal über die Vorzüge eines großen Wa-Pettys geschrieben... die Klingenform war also gefunden, das...


Konosuke Fujiyama Wa-Petty 210mm Shirogami 1 mit Ebenholzgriff


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Daten und Fakten
(Angaben von chefknivestogo)
Klingenlänge: 208 mm
Gesamtlänge: 356 mm
Klingenhöhe am Kehl: 31,45 mm
Klingenstärke vor dem Griff: 2,51 mm
3-Lagenkonstruktion mit Schneidlage aus: Shirogami 1 @ 61+ HRC (Flanken aus nicht-rostfreien Carbonstahl)
Gewicht (laut Küchenwaage): 125,0 g

Klinge und Geometrie

Ich werde das Review recht kurz halten. Die Oberfläche der Klinge des Test-Gyutos war durch den Langzeit-Einsatz in der Profiküche schon recht stark gezeichnet. Ich freue mich berichten zu dürfen, dass das Klingenfinish im Neuzustand absolut hervorragend ist. Ich habe keinen Makel entdeckt gefunden. Das Finish ist recht fein und seidenmatt. Kanji (sehr ästhetisch umgesetzt wie ich finde) ist sehr sauber und breit eingebracht und macht ordentlich was her. Die Shinogi-Linie ist ebenfalls sehr gleichmäßig und sauber gearbeitet.


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Aufgrund der geringen Klingenhöhe und der Tatsache, dass es sozusagen eher ein "Mini-Sujihiki" ist, ist die Geometrie natürlich nicht unbedingt mit einem hohen Gyuto, Santoku etc. zu vergleichen. Auffällig ist natürlich der recht klare Übergang an der Shinogi. Auf ausführliche Geometriemessungen habe ich jetzt mal verzichtet. Die Klinge ist aber recht fein ausgeschliffen - auch wenn es durch die Politur in der etwas ungünstiger Kehlaufnahme nicht so aussieht vielleicht, wenn gewünscht versuch ich mich nochmal an einem kontrastreicheren Foto. 1mm hinter der Schneide liegen im Schnitt - über die Klingenlänge verteilt gemessen - gerade mal 0,20 mm an, also ein sehr guter Wert hier :super:


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Durch das Schnittgut gleitet die Klinge insbesondere aufgrund des feinen Schliffs an der Wate gut, bei harten Gemüsesorten hat die Geometrie so ihre Probleme wie man sich denken kann. Für Gemüse solcher Art würde ich allerdings ohnehin eher zu anderen Messerformen greifen. Für den Zweck, wofür es angeschafft wurde (nämlich das Zerteilen von Sushirollen, das schnelle Parieren und Portionieren von Fleisch und Fisch und als Ergänzung mit Spitze zum Nakiri) ist es ausgezeichnet geeignet. Insgesamt ist die Klinge ausreichend dünn, damit man eigentlich viel machen kann und kein Frust aufkommt beim Schneiden (wie z.B. beim Zakuri), aber nicht so dünn, dass die Klinge großartig flexibel ist. Ein Punkt der mir bei diesem Messer wichtig war und mich davon abgehalten hat, mir ein Laser zuzulegen. Mein Masamoto Sujihiki mit vergleichbarer Klingenhöhe lässt das Fuji jedoch deutlich hinter sich in der Geometrie-Disziplin, das muss man schon sagen.


Verarbeitung und Griff

Die Verarbeitung ist hervorragend. In meiner gesamten Messerlaufbahn hatte ich bisher nur vielleicht 4 oder 5 Küchenmesser in der Hand, die sich daran messen können (natürlich das andere Konosuke Fujiyama, Suisin IH und ein paar Aokis). Der Übergang der sehr schön gemaserten Hornzwinge zum Holz ist extrem sauber ausgeführt. Alle Kanten sind sauber gebrochen und teilweise gerundet/poliert. Der Griffverschluss ist ebenfalls sauberst ausgeführt.


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Das Griffholz hat eine recht glatte Oberfläche und eine schöne Maserung. Es ist nicht stumpf einfach nur schwarz. Da zahlt es sich aus, dass Kosuke mir Fotos mehrerer Griffe zur Ansicht per Mail geschickt hat und ich aussuchen durfte :)


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Die Verarbeitungsqualität ist insgesamt auf sehr hohem Niveau, was sich auch in der Verpackung und der Saya (mit Aufpreis) wiederspiegelt.


Benutzung

Die Auslieferungsschärfe war sehr anständig. Nachdem das Messer bei mir war wurde es lediglich kurz über den Ohira Naturstein gezogen. Dabei hat es eine nahezu beängstigende Schärfe angenommen... vermutlich die große Stärke des Shirogami 1 mit seinen satten 1,25-1,35% Kohlenstoff. In Sachen Maximalschärfe kommen da nur wenige Klingen mit. Das Schleifgefühl war dabei hervorragend wie bei dem reinen Stahl nicht anders zu erwarten.

Das Messer wurde von mir größtenteils als kleiner Slicer zum Portionieren verwendet und hatte deshalb wenig Brettkontakt. Ausführungen zu der Standzeit des Stahls kann ich an dieser Stelle deshalb nicht geben, ebenso wenig zur Schneidkantenstabilität. Aufgrund der moderaten Härte und der ersten Eindrücke, die ich sammeln konnte, würde ich aber auf eine mittlere Standfähigkeit der Schärfe und eine recht geringe Neigung zu Ausbrüchen tippen. Bei Gelegenheit kann ich da aber natürlich dann nochmal Erfahrungen nachreichen wenn gewünscht.

Die Reaktivität hielt sich zunächst in Grenzen. Erst als das Messer mit einer größeren Menge Sushirollen konfrontiert wurde, die in fein säuberliche Scheiben zerteilt werden mussten, bildete sich durch den im Reis befindlichen Essig eine gräuliche Patina. Durch die ausgeprägte Shinogi hat die Klinge im Sushi übrigens weitaus weniger geklebt als andere Messer mit komplettem Flachschliff, mit denen ich das sonst so mache.


Fazit

Ich hatte hohe Erwartungen an das Messer und die wurden erfüllt. Die Geometrie hat mich zunächst etwas enttäuscht. Jedoch ist das Messer hinter der Wate so dünn ausgeschliffen, das bisher da kein Frust aufgekommen ist. Ein Ausdünnen ist meiner Meinung nach für mein Anwendungsfeld ebenfalls eher unnötig und die Gyutos und anderen Messerformen zeigen ja, dass Konosuke in seiner Fujiyamareihe die Geometrie gut an die spezifischen Anwendungsfelder der Klingen anpasst. Wer also einen kleinen Laser sucht, dem kann ich das Fujiyama Petty nicht ans Herz legen. Wer jedoch damit ähnliche Aufgaben vor hat wie ich, der findet hier ein hervorragend verarbeitetes, sehr ästhetisches und durchdacht umgesetztes kleines Messer.


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Gruß, Gabriel
 
Wieder einmal die Eigenschaften schön eingesammelt und sehr gut auf den Punkt gebracht. Klasse!
Hilft mir sehr bei einer Kaufentscheidung.
 
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Servus,

obwohl ich schon Ashi's und Kono's mit Ebenholzgriff und Creme-Zwinge in der Hand hatte, bzw. habe, wirkt ein Konosuke noch einen Tacken edler und besonders schön verarbeitet.

Rational steht mein Ashi dem um nichts nach und trotzdem suggeriert der günstigere Preis, hier eine, wenn auch superb gemachte "Kopie" eines Kono-Finishes gekauft zu haben.

Klingt blöd und ist nicht erklärbar, aber das Konosuke hat mehr Schmelz und Charisma! :staun:

Man, was für ein Gesülze, aber die Konoisten hier, wissen wohl was ich meine! :steirer:

Gruß, güNef
 
Das ist mal wieder ein sehr schönes Messer. Und die etwas "robustere" Geometrie der Fujiyama-Reihe muß ja auch kein Nachteil sein, wenn man ein klares Aufgabenfeld für das Messer hat und eben keine flexible Klinge will. Ein gleich großes Ashi oder Suisin hat wahrscheinlich bei festeren Lebensmittel die Nase vorn, dafür aber eben auch eine spürbar flexiblere Klinge... meins ist beispielsweise

hiho!

Dem kann ich mich nur anschließen!.. ein einfach nur traumhaft schönes Messer.. da hat man fast Angst es könnte sich beim Schneiden dreckig machen ;))) .. also im Vergleich zu meinen "Ideal Standard" Ashis einfach nur bildschön!!
Und "leider" ist ein 21cm Suhijiki/Petty auch noch auf meiner Fahndungsliste! ;) aber es würde bei mir definitiv wieder ein Ashi... als Ashifanboy ;)

LG Daniel

Glaube nicht das du das bereuen würdest. :D
 
Moin,

Das ist mal wieder ein sehr schönes Messer. Und die etwas "robustere" Geometrie der Fujiyama-Reihe muß ja auch kein Nachteil sein, wenn man ein klares Aufgabenfeld für das Messer hat und eben keine flexible Klinge will. Ein gleich großes Ashi oder Suisin hat wahrscheinlich bei festeren Lebensmittel die Nase vorn, dafür aber eben auch eine spürbar flexiblere Klinge...

Das seh ich ganz genauso. Und wiegesagt... dünn genug ausgeschliffen an der Wate ist das Messer ja, dass sich bei nicht beinhartem Schnittgut auch kein allzu deutlicher Nachteil ergibt.

@ güNef:

Da ich noch kein Ashi mit Ebenholz in der Hand hatte, kann ich das schlecht beurteilen. Aber unabhängig davon weiß ich was du meinst... ich mag die Fujis :D

Vielleicht komm ich nachher mal dazu noch ein Foto (allerdings bei schlechter Beleuchtung angesichts der Tageszeit) vom aktuellen Stand der Patina zu machen. Definitiv nicht für PTM's (PolierTuchMuschis) - wie mein Kollege der Uhrenfreak immer so schön sagt :D - sondern eher für Leute die eine gewisse Patina auf ihren Messern nicht stört oder diese sogar mögen. Soll ja so Verrückte geben :glgl:


Gruß, Gabriel
 
Klingt blöd und ist nicht erklärbar, aber das Konosuke hat mehr Schmelz und Charisma! :staun:

Dem schließe ich mich sofort an. Ein besonders schönes Messer! Ebenholzgriff mit schöner heller Hornzwinge scheint mir hier im Forum so langsam zum Standard zu werden.:staun: Ist aber auch wirklich die schönste Kombination. Ich gratuliere und wünsche dir auch viel Spaß mit dem Petty.

Gruß
Pflaster
 
Moin Pflaster,

Dem schließe ich mich sofort an. Ein besonders schönes Messer! Ebenholzgriff mit schöner heller Hornzwinge scheint mir hier im Forum so langsam zum Standard zu werden.:staun: Ist aber auch wirklich die schönste Kombination. Ich gratuliere und wünsche dir auch viel Spaß mit dem Petty.

Herzlichen Dank. :)

...warte ab bis du Ebenholz mit blondgemaserter Transparenter Hornzwinge siehst! :hehe:

Gruß, Gabriel
 
Da ich grad dabei war... kurz ein paar Schnappschüsse zur sich langsam bildenden Patina wie im Review beschrieben.
Entschuldigt bitte die nicht ideale Beleuchtung...


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Gruß, Gabriel
 
...warte ab bis du Ebenholz mit blondgemaserter Transparenter Hornzwinge siehst! :hehe:

Ok, hört sich spannend an. Aber diese aktuelle Hornzwinge zu toppen - das wird schwierig für meinen Geschmack. Die ist wirklich große Klasse! Schöne Messer werden hier in letzter Zeit vorgestellt. Es wird aufgerüstet was das Zeug hält. Toll!
Gruß
Pflaster
 
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Moin,

danke nochmal für die Kommentare!

Mit der Stahlwahl kommt es natürlich immer darauf an was du machen willst und wie dein Anforderungsprofil aussieht. Bei mir ist es bei diesem speziellen Messer eine hohe Maximalschärfe zu erreichen und diese auch leicht auffrischen zu können. Standzeit ist da eher zweitrangig, da sowieso nicht viel Brettkontakt entsteht.

Allerdings taugt der Shirogami von Ashi auf jeden Fall auch etwas wie ich feststellen durfte. Wird dich von der Standzeit her also auch nicht enttäuschen nehme ich mal an ;)

Ob ein 210mm-Petty jetzt eine sinnvolle Anschaffung ist oder nicht... also ich denke als Ergänzung zu einem Nakiri zusammen als Ersatz für ein Gyuto definitiv. Wenn man Fleisch parieren will ist es ebenfalls ein gutes Messer, auch wenn ich hierfür immer noch ein Honesuki bevorzuge. Allerdings kann man mit dem Honesuki nicht so gut Portionieren. Ein "großes" Sujihiki von 240mm plus ist mir dann aber wieder zu unhandlich zum detaillierten Parieren...

Das 210mm Petty ist da IMHO ein ganz guter Kompromiss, der viele Aufgaben der genannten Messer unter einen Hut bringen kann. Wie es sich dauerhaft bei mir gegen die Konkurrenz an Yo- und Wa-Gyutos, Kochmessern, kleinen Pettys, langen Sujis und Honesukis etc. durchsetzen kann werde ich sehen... abwarten ;)

Für mittelgroße Fleisch- und Fischstücke sowie die Sushizubereitung hat es sich auf jeden Fall schon mal bewährt :super:


Gruß, Gabriel
 
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