Rock'n'Roll
MF Ehrenmitglied
- Beiträge
- 5.874
Boas,
große Bretter, noch größere Messer, Laser. Aus Japan am besten. Hab‘ ich. Bin ich durch. Mehr als 18 cm muß ich nicht wirklich haben. Japaner müssen auch nicht zwingend sein. Es gibt Schärferes …
Im Rahmen dieser Entwicklung meiner Kochmesserbestände gelangte kürzlich der Traum eines kleinen deutschen Dünnstschliffs an Bord des Roadhouse. Was für ein Spaß :emmersed:!!! Und in direkter Folge - die kleine Kelle hatte noch nicht mal die erste klingendeckende Patina - stach mir ein Angebot von Gabriel ins Auge.
Er bot sein Koraat-Reisekochmesser an, daß er sich seinerzeit nach allen Regeln seiner Kochkunst hatte customisieren lassen. Einst im Auftrag für die Reise gemacht, jetzt auf die Reise geschickt in sein neues Domizil - das Roadhouse - einen Reisewohnwagen. Wo könnte der „Voyager“ besser aufgehoben sein …
Bezüglich der Stabilität der Klinge mache ich mir keine Sorge. Hat sie doch mehr als 0,3 mm oberhalb der Wate - am Klingenrücken. Und 36 Grad hat die Schneide auch. Wenn nicht mehr. In Monte Gordo ist vielleicht eine Hitze seit ein paar Tagen :bull_head: …
Patina ade …
Gabriel hatte es so beschrieben: „Stabile Vorpatinierung "ab Werk" mit leicht sichtbarem Wootzmuster …kaum Patina.“
Vom Grunde her ok so. Doch eigentlich ist mir Patina, die sich frei entfaltet, lieber. Sei’s drum. Hauptsache schneidet. Als ich mir das Messerchen dann näher angesehen habe, fiel mir ein dunkler Fleck auf dem Ricasso ins Auge, den ich nicht einordnen konnte. Nur - er begann, mir zunehmend auf den Geist zu gehen.
Vorpatinierung oder Beschichtung hin oder her - ich habe mal „nachgeschaut“. In Gestalt eines Stücks Apfelsine, das ich für eine Weile auf den Flecken gelegt habe. Mal sehen - am Ende war der Flecken mehr oder weniger weg.
Also doch nicht soooo stabil - erfreulicherweise. Dafür hatte das Ricasso jetzt eine unangenehm fleckige Struktur. Und unter dem verschwundenen Flecken traten ein paar kleine Macken und eine leichte Vertiefung ans Licht. Eine kleine - nach innen gehende - Beule, d.h. Kuhle, sozusagen. Mit ein paar Pünktchen daneben, die man mit dem Fingernagel spüren konnte.
Die hatte der „Meister“ also zugekleistert mit irgendwas. Nix Vorpatinierung sondern Vorlackierung. Das wiederum ist an einer anderen Stelle gut zu sehen. Nämlich an der Griffunterseite am Übergang von Fingerkuhle zum geraden Griffstück. Innerhalb der Kuhle ist eine Art Farbe / Lack aufgetragen. Zum Schutz gegen Fingerschweiß???
Meine Vermutung lautet: Koraat hat beim Prägen seiner Marke etwas unter dem Ricasso auf der anderen Seite liegen gehabt, das sich in die Klinge eingegraben hat. Dann hat er im Rahmen der Vorbehandlung der Klinge - mit was auch immer - die Stelle zugekleistert …
Für mich war der Stand der Dinge bei diesem Erkenntnisstand der, daß die Klinge am Ricasso fleckig war und ein paar Macken nebst Kuhle aufwies. Da habe ich mal ins Regal gegriffen und Feuerzeugbenzin rausgenommen. Etwas auf ein Papiertuch und mal sehen …
Dem Zeug war so nicht erschöpfend beizukommen. Nächster Versuch: Essig Essenz. Schon besser - aber nicht wirklich. Und ein übler Gestank! Damit war mein „Chemielabor“ erschöpft und ich bin zu althergebrachter Verfahrensweise zurückgekehrt: Zu Micro Mesh 1.500 nebst Fingerschmalz!
Damit habe ich dann - hat genau ein ganzes Fußballspiel lang gedauert - die Klinge wieder in ihren nackten Rohzustand zurückversetzt. Mit leichter Längssatinierung. Das sah am Ende echt gut aus und ich war froh, daß mich der dämliche Fleck zu dieser Aktion genötigt hatte.
Nach ein paar Tagen Obst (Äpfel und Apfelsinen) bildete sich nun in aller Ruhe eine natürliche Patina. Die Macken sind kleiner geworden durch die Schmirgelei, die Kuhle fällt auch kaum noch auf.
Und sonst ….
Sonst ist das Messer erstens eine Augenweide, zweitens perfekt verarbeitet und drittens schneidet es überragend gut. Die Materialien und der Stil des Messers sind absolut meine Sache: Roadhouse-Style sozusagen. Wir sehen einen Flachangelgriff mit Mooreiche und Kupferlinern mit einem schnuckeligen Filework.
Die Klinge aus 1.3505 ist mächtig schneidfreudig ausgeschliffen, leicht ballig quasi auf Null und durchgängig nagelgängig. Nicht viel los hinter der Wate (so zwischen 0,13 und 0,16 mm). Auf 1 cm Höhe sehen wir vorne 0,9 mm, Mitte 1 mm und am Ricasso 1,05 mm. Am Klingenrücken vorne 1,0 mm, im ersten Drittel 2,0 und am Ricasso 2,53 mm. Die Klinge ist - nicht - vorpatiniert …
Gestalt und Größe entsprechen der eines Petty. Und das ist genau das, was ich täglich in der Küche in irgendeiner Form bevorzugt in die Hand nehme. Trotz der exzellent schneidenden Klinge ist diese schneidkantenstabil. Man muß sich nicht in Acht nehmen beim Hantieren. Das Messer würde mir im Prinzip - in Verbindung mit einem kleinen Kneipchen für alles ausreichen. Nicht nur auf Reisen …
Meine Vorliebe für kleine Messer und robustes oder rudimentäres Design findet sich im Koraat auf das Feinste wieder. Es liegt erstklassig in der Hand bei einem soliden Gewicht von 161 Gramm. Und kam mit einfacher - ebenfalls robuster - Leder-Steckscheide (229 Gramm ready for take-off) .
Ratsch die Möhre …
Die ersten Schnitte gingen in eine allerste Möhre, in Äpfel und Apfelsinen. Was sich als sehr befriedigend herausgestellt hat. Teigig frische Brötchen klebten beim Halbieren - was die Klinge sehr ordentlich erledigt - prima an der Beschichtung der Klinge. Möhren-Release siehe Bild. Damit hätte ich es gut sein lassen können. Gesamtzustand ausgesprochen zufriedenstellend. Und im vorderen Drittel der Klinge geht echt die Post ab .
Aber …. ich wollte es genauer wissen. Also Möhren und Messer in größeren Mengen - knackfrisch und ordentlich dick erstere. Und Kamo-to Solisten Santoku 135, Masakage Nakiri, Konosuke Gyuto 240, Schanz Petty, Herder 1922 Office und Baby Bull aka Dennis - der Unglaubliche.
Kamo liegt etwa gleichauf (und das heißt was!!!), Masakage verliert, Kono etwa gleichauf, Schanz verliert, Herder Office verliert leicht. Und Dennis, das kleine Xerxes-Monster?? Gewinnt haushoch. Man glaubt es nicht, wie dieses kleine „Miststück“ durch die Möhren geistert :love_heart: …
In Summe bin ich mehr als zufrieden. Mit der Schneidleistung, dem Design sowie der Materialwahl insgesamt sowie der Optik einer sich nun frei entfaltenden Patina. Hatte ich doch die richtige Nase!!
Zur Zeit schneide ich alles in der Küche mit dem Koraat. Was nicht geht, wird vom Herder Office assistiert. Ein gelegentlicher „Hypercut“ mit der Xerxes-Kelle soll allerdings nicht unerwähnt bleiben. Mit auf Reisen war der kleine Koraat auch schon. In der Mina São Domingos für das Äpfelchen zwischendurch ist er nahezu unverzichtbar :love-struck: …
Exkurs 1.3505 (entnommen der Homepage von Jürgen Schanz)
„1.3505 ist ein mittellegierter, schwach übereutektoider Warmarbeitsstahl. Er wurde zu Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland als Wälzlagerstahl entwickelt und gilt als die intensivst untersuchte Stahlsorte mit dem nachhaltigsten Einfluß auf die Entwicklung und die Wärmebehandlung reiner Stähle.
Trotz der langen Geschichte und des hohen Entwicklungstands des Stahls wird auch heute noch ständig an weiteren Verbesserungen der Herstellungsprozesse und der Materialeigenschaften gearbeitet. Aufgrund der hohen Anforderungen an Belastbarkeit und Lebensdauer der Bauteile ist auch der Anspruch an die Stahlqualität von Wälzlagerstählen sehr hoch. Deshalb wird der 1.3505 mit wesentlich mehr Präzision, engeren Toleranzen und mehr Überwachung im Herstellungsprozess gefertigt als die Stahlsorte 1.2067, die aus den gleichen Legierungsbestandteilen hergestellt wird.
Der 1.3505 ist verschleißfest, temperatur- und korrosionsbeständig, zäh und wird für alle Arten von Lagern und Lagerbauteilen, Pumpenwellen, Schneid-, Gewinde, Holz- und Papierwerkzeuge, Lehren und Körnerspitzen verwendet. Durch die erreichbare Härte bei gleichzeitiger Zähigkeit und Verschleißfestigkeit ist der 1.3505 gut geeignet für alle Arten von Handmessern. Sein volles Potential an Schneidleistung bringt der Stahl bei dünnen Klingengeometrien mit kleinen Schneidenwinkeln.“
Koraat-Custom-Reisekochmesser
Wälzlagerstahl 1.3505 aka 100Cr6 C: 0,93-1,05 Cr: 1,35-1,6 Si: 0,15-0,35 Mn: 0,25-0,45
Gesamtlänge: 24,2 cm
Klingenlänge: 12,8 cm
Grifflänge in der Griffmitte gemessen: 10,3 cm
Klinge: 1.3505, leicht ballig gegen Null, (nicht mehr) vorpatiniert, (jetzt) dezent längssatiniert
Klingenstärke am Rücken: Am Griff = 2,53 mm, erstes Drittel = 2 mm, 1 cm vor Spitze = 1 mm
Klingenstärken:
- hinter der Wate: zwischen 0,13 und 0,16 mm (gemessen ohne jeden Druck auf den digitalen Meßschieber)
- auf 1 cm Höhe: Griff 1,05 mm, Mitte 1 mm, 1 cm vor der Spitze 0,9 mm
Klingenhöhe: 3,4 cm
Griff: Mooreiche schwarz mit Kupferlinern (Filework), 3 Messing-Pins je Seite mit Kupfer-Unterlegscheibchen
Griffstärke: Durchgehend 16,2 mm, 1,2 cm vor der Klinge verschlankend
Griffhöhe: Von vorn 26,5 über Mitte 23,9 auf 28,8 mm max. am Griffende
Ausgeprägte Fingermulde 50/50 von 3,7 cm Länge
Grifflastig (Schwerpunkt am ersten Niet - von vorn gesehen)
Gewicht: 161 Gramm, 229 Gramm inkl. schlichter schwarzer Stecklederscheide
Step by step…
Die Jukebox mit Iggy Pops „Passenger“
Aus dark Monte Gordo
R’n‘R
große Bretter, noch größere Messer, Laser. Aus Japan am besten. Hab‘ ich. Bin ich durch. Mehr als 18 cm muß ich nicht wirklich haben. Japaner müssen auch nicht zwingend sein. Es gibt Schärferes …
Im Rahmen dieser Entwicklung meiner Kochmesserbestände gelangte kürzlich der Traum eines kleinen deutschen Dünnstschliffs an Bord des Roadhouse. Was für ein Spaß :emmersed:!!! Und in direkter Folge - die kleine Kelle hatte noch nicht mal die erste klingendeckende Patina - stach mir ein Angebot von Gabriel ins Auge.
Er bot sein Koraat-Reisekochmesser an, daß er sich seinerzeit nach allen Regeln seiner Kochkunst hatte customisieren lassen. Einst im Auftrag für die Reise gemacht, jetzt auf die Reise geschickt in sein neues Domizil - das Roadhouse - einen Reisewohnwagen. Wo könnte der „Voyager“ besser aufgehoben sein …
Bezüglich der Stabilität der Klinge mache ich mir keine Sorge. Hat sie doch mehr als 0,3 mm oberhalb der Wate - am Klingenrücken. Und 36 Grad hat die Schneide auch. Wenn nicht mehr. In Monte Gordo ist vielleicht eine Hitze seit ein paar Tagen :bull_head: …
Patina ade …
Gabriel hatte es so beschrieben: „Stabile Vorpatinierung "ab Werk" mit leicht sichtbarem Wootzmuster …kaum Patina.“
Vom Grunde her ok so. Doch eigentlich ist mir Patina, die sich frei entfaltet, lieber. Sei’s drum. Hauptsache schneidet. Als ich mir das Messerchen dann näher angesehen habe, fiel mir ein dunkler Fleck auf dem Ricasso ins Auge, den ich nicht einordnen konnte. Nur - er begann, mir zunehmend auf den Geist zu gehen.
Vorpatinierung oder Beschichtung hin oder her - ich habe mal „nachgeschaut“. In Gestalt eines Stücks Apfelsine, das ich für eine Weile auf den Flecken gelegt habe. Mal sehen - am Ende war der Flecken mehr oder weniger weg.
Also doch nicht soooo stabil - erfreulicherweise. Dafür hatte das Ricasso jetzt eine unangenehm fleckige Struktur. Und unter dem verschwundenen Flecken traten ein paar kleine Macken und eine leichte Vertiefung ans Licht. Eine kleine - nach innen gehende - Beule, d.h. Kuhle, sozusagen. Mit ein paar Pünktchen daneben, die man mit dem Fingernagel spüren konnte.
Die hatte der „Meister“ also zugekleistert mit irgendwas. Nix Vorpatinierung sondern Vorlackierung. Das wiederum ist an einer anderen Stelle gut zu sehen. Nämlich an der Griffunterseite am Übergang von Fingerkuhle zum geraden Griffstück. Innerhalb der Kuhle ist eine Art Farbe / Lack aufgetragen. Zum Schutz gegen Fingerschweiß???
Meine Vermutung lautet: Koraat hat beim Prägen seiner Marke etwas unter dem Ricasso auf der anderen Seite liegen gehabt, das sich in die Klinge eingegraben hat. Dann hat er im Rahmen der Vorbehandlung der Klinge - mit was auch immer - die Stelle zugekleistert …
Für mich war der Stand der Dinge bei diesem Erkenntnisstand der, daß die Klinge am Ricasso fleckig war und ein paar Macken nebst Kuhle aufwies. Da habe ich mal ins Regal gegriffen und Feuerzeugbenzin rausgenommen. Etwas auf ein Papiertuch und mal sehen …
Dem Zeug war so nicht erschöpfend beizukommen. Nächster Versuch: Essig Essenz. Schon besser - aber nicht wirklich. Und ein übler Gestank! Damit war mein „Chemielabor“ erschöpft und ich bin zu althergebrachter Verfahrensweise zurückgekehrt: Zu Micro Mesh 1.500 nebst Fingerschmalz!
Damit habe ich dann - hat genau ein ganzes Fußballspiel lang gedauert - die Klinge wieder in ihren nackten Rohzustand zurückversetzt. Mit leichter Längssatinierung. Das sah am Ende echt gut aus und ich war froh, daß mich der dämliche Fleck zu dieser Aktion genötigt hatte.
Nach ein paar Tagen Obst (Äpfel und Apfelsinen) bildete sich nun in aller Ruhe eine natürliche Patina. Die Macken sind kleiner geworden durch die Schmirgelei, die Kuhle fällt auch kaum noch auf.
Und sonst ….
Sonst ist das Messer erstens eine Augenweide, zweitens perfekt verarbeitet und drittens schneidet es überragend gut. Die Materialien und der Stil des Messers sind absolut meine Sache: Roadhouse-Style sozusagen. Wir sehen einen Flachangelgriff mit Mooreiche und Kupferlinern mit einem schnuckeligen Filework.
Die Klinge aus 1.3505 ist mächtig schneidfreudig ausgeschliffen, leicht ballig quasi auf Null und durchgängig nagelgängig. Nicht viel los hinter der Wate (so zwischen 0,13 und 0,16 mm). Auf 1 cm Höhe sehen wir vorne 0,9 mm, Mitte 1 mm und am Ricasso 1,05 mm. Am Klingenrücken vorne 1,0 mm, im ersten Drittel 2,0 und am Ricasso 2,53 mm. Die Klinge ist - nicht - vorpatiniert …
Gestalt und Größe entsprechen der eines Petty. Und das ist genau das, was ich täglich in der Küche in irgendeiner Form bevorzugt in die Hand nehme. Trotz der exzellent schneidenden Klinge ist diese schneidkantenstabil. Man muß sich nicht in Acht nehmen beim Hantieren. Das Messer würde mir im Prinzip - in Verbindung mit einem kleinen Kneipchen für alles ausreichen. Nicht nur auf Reisen …
Meine Vorliebe für kleine Messer und robustes oder rudimentäres Design findet sich im Koraat auf das Feinste wieder. Es liegt erstklassig in der Hand bei einem soliden Gewicht von 161 Gramm. Und kam mit einfacher - ebenfalls robuster - Leder-Steckscheide (229 Gramm ready for take-off) .
Ratsch die Möhre …
Die ersten Schnitte gingen in eine allerste Möhre, in Äpfel und Apfelsinen. Was sich als sehr befriedigend herausgestellt hat. Teigig frische Brötchen klebten beim Halbieren - was die Klinge sehr ordentlich erledigt - prima an der Beschichtung der Klinge. Möhren-Release siehe Bild. Damit hätte ich es gut sein lassen können. Gesamtzustand ausgesprochen zufriedenstellend. Und im vorderen Drittel der Klinge geht echt die Post ab .
Aber …. ich wollte es genauer wissen. Also Möhren und Messer in größeren Mengen - knackfrisch und ordentlich dick erstere. Und Kamo-to Solisten Santoku 135, Masakage Nakiri, Konosuke Gyuto 240, Schanz Petty, Herder 1922 Office und Baby Bull aka Dennis - der Unglaubliche.
Kamo liegt etwa gleichauf (und das heißt was!!!), Masakage verliert, Kono etwa gleichauf, Schanz verliert, Herder Office verliert leicht. Und Dennis, das kleine Xerxes-Monster?? Gewinnt haushoch. Man glaubt es nicht, wie dieses kleine „Miststück“ durch die Möhren geistert :love_heart: …
In Summe bin ich mehr als zufrieden. Mit der Schneidleistung, dem Design sowie der Materialwahl insgesamt sowie der Optik einer sich nun frei entfaltenden Patina. Hatte ich doch die richtige Nase!!
Zur Zeit schneide ich alles in der Küche mit dem Koraat. Was nicht geht, wird vom Herder Office assistiert. Ein gelegentlicher „Hypercut“ mit der Xerxes-Kelle soll allerdings nicht unerwähnt bleiben. Mit auf Reisen war der kleine Koraat auch schon. In der Mina São Domingos für das Äpfelchen zwischendurch ist er nahezu unverzichtbar :love-struck: …
Exkurs 1.3505 (entnommen der Homepage von Jürgen Schanz)
„1.3505 ist ein mittellegierter, schwach übereutektoider Warmarbeitsstahl. Er wurde zu Anfang des 20. Jahrhunderts in Deutschland als Wälzlagerstahl entwickelt und gilt als die intensivst untersuchte Stahlsorte mit dem nachhaltigsten Einfluß auf die Entwicklung und die Wärmebehandlung reiner Stähle.
Trotz der langen Geschichte und des hohen Entwicklungstands des Stahls wird auch heute noch ständig an weiteren Verbesserungen der Herstellungsprozesse und der Materialeigenschaften gearbeitet. Aufgrund der hohen Anforderungen an Belastbarkeit und Lebensdauer der Bauteile ist auch der Anspruch an die Stahlqualität von Wälzlagerstählen sehr hoch. Deshalb wird der 1.3505 mit wesentlich mehr Präzision, engeren Toleranzen und mehr Überwachung im Herstellungsprozess gefertigt als die Stahlsorte 1.2067, die aus den gleichen Legierungsbestandteilen hergestellt wird.
Der 1.3505 ist verschleißfest, temperatur- und korrosionsbeständig, zäh und wird für alle Arten von Lagern und Lagerbauteilen, Pumpenwellen, Schneid-, Gewinde, Holz- und Papierwerkzeuge, Lehren und Körnerspitzen verwendet. Durch die erreichbare Härte bei gleichzeitiger Zähigkeit und Verschleißfestigkeit ist der 1.3505 gut geeignet für alle Arten von Handmessern. Sein volles Potential an Schneidleistung bringt der Stahl bei dünnen Klingengeometrien mit kleinen Schneidenwinkeln.“
Koraat-Custom-Reisekochmesser
Wälzlagerstahl 1.3505 aka 100Cr6 C: 0,93-1,05 Cr: 1,35-1,6 Si: 0,15-0,35 Mn: 0,25-0,45
Gesamtlänge: 24,2 cm
Klingenlänge: 12,8 cm
Grifflänge in der Griffmitte gemessen: 10,3 cm
Klinge: 1.3505, leicht ballig gegen Null, (nicht mehr) vorpatiniert, (jetzt) dezent längssatiniert
Klingenstärke am Rücken: Am Griff = 2,53 mm, erstes Drittel = 2 mm, 1 cm vor Spitze = 1 mm
Klingenstärken:
- hinter der Wate: zwischen 0,13 und 0,16 mm (gemessen ohne jeden Druck auf den digitalen Meßschieber)
- auf 1 cm Höhe: Griff 1,05 mm, Mitte 1 mm, 1 cm vor der Spitze 0,9 mm
Klingenhöhe: 3,4 cm
Griff: Mooreiche schwarz mit Kupferlinern (Filework), 3 Messing-Pins je Seite mit Kupfer-Unterlegscheibchen
Griffstärke: Durchgehend 16,2 mm, 1,2 cm vor der Klinge verschlankend
Griffhöhe: Von vorn 26,5 über Mitte 23,9 auf 28,8 mm max. am Griffende
Ausgeprägte Fingermulde 50/50 von 3,7 cm Länge
Grifflastig (Schwerpunkt am ersten Niet - von vorn gesehen)
Gewicht: 161 Gramm, 229 Gramm inkl. schlichter schwarzer Stecklederscheide
Step by step…
Die Jukebox mit Iggy Pops „Passenger“
Aus dark Monte Gordo
R’n‘R
Zuletzt bearbeitet: