Krabat und traditionelle Messer

herbert

MF Ehrenmitglied
Beiträge
4.036
Korrekte Antworten, Freunde!
In Preußlers Buch spielt `n Messer eine wichtige Rolle!
Wenn Krabat - Chrashlander hat Recht: bei Leibe nicht nur für Kinder geschrieben- in Lebensgefahr gerät, verfärbt sich die Klinge seines Messers schwarz. Logische Folge: es war nicht rostfrei/rostträge, hatte also nicht den Super-High-Tec-Stahl aus USA. Wahrscheinlich war´s ein OPINEL oder so was ähnliches. Übrigens, gerade die alten, traditionellen Messer aus verschiedenen Ländern haben es mir angetan. Das ganz Moderne gefällt mir zwar auch, aber so richtig meine Sache ist es nicht!
Adios! Hasta luego!
[/QUOTE]

so, um nicht OT zu werden, mach ich das mal neu.
Nicht rostfreie Stähle (umständliche Formulierung, hört sich immer nach qualitativ schlecht an, ist aber eigentlich "nur anders") findet man ja bei den traditionellen Messern verschiedener Länder. Und die haben es mir auch angetan. Die Messer haben sich entwickelt aus der jeweiligen Anwendung, vielfach wurden sie heute angepaßt, umgemodelt, aufgemotzt und in "rostfrei" ausgeführt. So fand ich neulich im Freilichtmuseum Kommern bei der Korbmacherin ein Fegemesser, kurze, breite, etwa dreieckige Klinge, ideal zum Beschneiden von Weidenruten. Kann man aber auch prima als Parmesanmesser benutzen.
Oder die alten Buckelsklingenmesser von Herder, aus C 80, schneiden wie Gift, dünne Klinge, es gibt nichts besseres fürs Picknick.
Es wäre schon interessant, über die metallurgischen Aspekte hinaus die unterschiedlichen Klingenformen und ihre Verwendung mal zu untersuchen oder hier zu diskutieren.

Wenn es viele interessiert, vielleicht als neue Abteilung hier im Forum, etwa "Traditionelle Messer". Könnte man auch Rasiermesser hintun.
Laguiole, Navajas, Opinel, Takelmesser, klassische Nicker, Yatagan (heute wieder in als universelles Schneidemesser) usw.

Gibt es noch weitere, die sich dafür interessieren?
 
Servus Herbert!
Genau das, was ich auch suche. Meine -zugegebenermaßen bescheidene Messersammlung- beschränkt sich in der Hauptsache auf traditionelle und landestypische Messer, die ja auch viel über die Leute des Landes bzw. der Region aussagen. Das Messer war halt früher in erster Linie ein Gebrauchsgegenstand und wurde in Folge dessen den jeweiligen Bedürfnissen angepasst (Beispiel: "Kapuziner-Messer in Frankreich).
Wenn ich in Urlaub fahre, versuche ich immer etwas typisches aus der region zu besorgen. Der Stahl ist oft Karbonstahl, der wie du zurecht sagst, nur anders aber nicht schlechter ist! Aus Spanien habe ich mir heuer jedenfalls eine schöne Navaja mitgenommen und zwar aus der La Mancha!
Falls dich typisch französische Messer interessieren, schau mal unter "Couteaux-courty.com" nach.
Grüße von Krabat
 
Und wer auf was traditionelles aus Sardinien steht, sollte mal auf

http://www.fogarizzu.com/
http://www.iglesiente.com/coltelli_masua1.htm
http://www.knivesgallery.com/eng_kni.asp

schauen. Pattada ist in Sardinien berühmt fuer seine Messer - und entsprechend teuer.

Mein Vater kommt aus Dorgali, einem Dorf in der Nähe. Er meint, dass die Resolze dort wesentlich billiger sind, weil halt nicht Pattada draufsteht. Mal schauen, ich werd mir schon aus Prinzip so ein Ding besorgen lassen und dann mal berichten.

Und fuer Laguiole auch auf

http://www.fontenille-pataud.com/default.htm

schauen, siehe meinen Beitrag in

http://www.messerforum.net/forum/showthread.php?s=&threadid=3802


Gruesse
Pitter

BTW, bei mir ists genau andersrum. Das Moderne gefällt mir am besten, aber wenn ich schon Messer sammle, dann will ich auch was klassisches dabei haben.
 
Hallo, Krabat und Pitter,
da kommt ja schon einiges zusammen!
Italien (übrigens: super Messer) Frankreich (Pitter, Dein Laguiole hab ich schon neiderfüllt bewundert), und Deutschland. Spanien, auch Kreta noch, na ja, der Balkan muß noch hinzu.
Man könnte ja fast schon anfangen, eine systematische kleine Datenbank nach Ländern geordnet aufzustellen, also z.B. Land, Name des Messers, Besonderheiten, Verwendungszweck. Und für die "Steelies" unter uns natürlich was zum Werkstoff....
Oder auch schon eine Tabelle mit den Links!
 
@pitter
Ja, so mag ich unser Forum. Stein ins Rollen bringen, und schon gehts los.
Ich denke mal, dass es auch interessante wäre, traditionelle Sachen zu sehen, die im Besitz von Forumsmitgliedern sind.
Es läuft also an! Toll!
 
Vergesst mir nicht die Skandinavier! Die haben auch ganz hervorragende und v.a. wunderschöne Sachen. Ich habe mir erst vor kurzem ein Roselli zugelegt und muss sagen, dass ich begeistert bin. Karbonstahl, erstklassige Verarbeitung, geölter Birkengrif ohne viel Schnickschnack. Das Messer ist so richtig urtümlich, andere würden sagen archaisch. Aber es ist eben genau das, was mir gefällt.
Krabat
 
@Herbert und Krabat,

genau meine Einstellung.
Rostfrei nicht besser nur anders.
Ist wie beim autofahren
automatik Fahren ist auch nicht besser nur anders
man spart den Schaltvorgang.
Und beim Messer spart man eben ein wenig sorgfalt und Pflege die man ansonsten investieren muss.

Ich mags ARCHAISCH !!!

Interesiert bin ich auf jeden fall, gibt bestimmt ein paar interessante Anregungen für das ein oder andere neu zu schmiedende Messer.


gruß

Peter
 
Original geschrieben von herbert
Gibt es noch weitere, die sich dafür interessieren?
Hier! Ich! *meld*

Grade letzte Woche hab ich mir eine Buckelklinge gekauft! :D Scheidet echt wie Seuche. d.h. jetzt schneidet. Als ich sie gekauft habe, noch nicht so. :D

Klassische Formen (Laguiole etc.) interessieren mich schon arg!

Und seit ein paar Tagen ueberleg ich mir auch, mein Rasiermesser mal "sinnvoll" einzusetzen ... :hehe: :hehe:

-Walter
 
Traditionelle Messer

Hi miteinander,

offensichtlich ist "tactical" ( möglichst alles schwarz und eckig und riesengroß ) doch nicht für alle das non-plus-ultra.

Weiche Formen und natürliche Materialien haben doch auch was; schließlich rufen jede Menge Leute AAAh und OOOh wenn mal wieder ein Bild von einem "schönen" Messer im Forum steht.

Also Mut zur Lücke und outen als Nostalgiker.
 
Na prima. Und archaisch, das Wort suchte ich, als ich eben was über Schmieden schrieb im Beitrag über Zähigkeit.
Also, Nostalgiker, ran!
Und die Buckelsklinge ist toll, gell? Stimmt schon, man muß sich damit ein wenig beschäftigen, aber schneidet "wie Seuche", jawoll!
Endlich mal Brötchen schneiden ohne Krümel und ohne das Innenleben zu einem Klumpen umzuformen.
Und, Walter, aktivier Dein Rasiermesser. Hier im Forum bist Du auch da nicht allein. Ich benutze meins auch! Und es gibt ein paar nützliche Beiträge hier!

Und hier ist sie, die Buckelsklinge:
 

Anhänge

  • herder_buckelsklinge_3.jpg
    herder_buckelsklinge_3.jpg
    58,1 KB · Aufrufe: 532
Zuletzt bearbeitet:
stehe auch auf althergebrachtest.
hab mir vor`n paar wochen ne klinge von Claymore schmieden lassen.
leider ist durch mein verschulden der erl zu breit geraten und muss nun sehen wie ich den griff für hanschuhgröße 8 umschleifen kann.
griff erstmal egal.
jedenfalls finde ich ne klinge mit schmiedetextur extrem geil.
hat was. vieleicht waren unsere vorfahren auch mal schmied und wir können uns gegen das vererbte gen nicht wehren?

ClayTill_10.jpg

oder so?
ClayTill_14.jpg
 
Hi,
ich mag auch die traditionellen Bauernmesser (kein barockes Hirschfänger-Gedöns) am liebsten.

@T-man: Das Messer auf dem oberen Bild find ich wirklich klasse.

Zorro
 
@T-Man: Klasse Teil, das Messer, da braucht man noch nicht mal vererbte Schmiedegene, um das toll zu finden. Und ich finde, dass der Griff in seinen Proportionen sehr gut paßt. Sollte nicht schmaler sein.Aber klar, in Deine Hand soll er passen. Aber trotzdem, geil!
Und Kompliment, Claymore!
 
Hallo T-man,

ist klasse geworden.
Dein Umgeschliffener Griff passt prima ins gesamtbild.
Das der Erl nach deinen Vorgaben etwas zu breit war ist doch kein fehler so hattest du im nachhinein die möglichkeit ihn nach deinen wünschen anzupassen.
zu hart dürfte er nicht gewesen sein da er nicht gehärtet wurde.


gruß

Peter
 
Tja, Claymore, auch das ist mal wieder ein Vorteil der differentiellen Härtung. Man kann halt den Griff anpassen.
Und sowas kann man ja auch nicht so ohne weiteres mit jedem stahl machen...

So, meine Frau hat den Auftrag, in unserem Anzeigenblättchen nachzuforschen, ob jemand eine alte Feldschmiede oder Zubehör verkauft. wohne ja in der Eifel (am Rande, ok, aber immerhin schon Eifel) und da könnte das klappen. Wenn ich sowas sehe, dann muß man einfach mal den Anfang machen und mit dem Schmieden beginnen. Und man muß wohl auch mal eine Reihe Anfängerfehler machen. Dann lernt man am besten. Oder?
 
SOFORT AUFHÖRN !

hi all,
seid ihr irre ?
mir als bekennendem "rostfan" sowas vorzusetzten?
wollt ihr mich endgültig in den ruin treiben?
habs jetzt sooft erwähnt: ich liebe diese alten klingen, geschmiedet, rostend, schön
aber ihr müsst mir natürlich zeigen wo ich noch mehr geld ausgeben kann.
DANKE:rolleyes: schön, dass es noch mehr leute gibt, für die rostfrei nicht das nonplusultra ist.
übrigens: viele frühe (amerikanische und andere) messermacher arbeiteten nicht rostfrei !
und mit traditionellen formen, sehr schön, sehr selten, sehr teuer heute:hmpf:
hab selbst mehr rostfänger als rostfreie :D
ob kleines opinel oder riesen schwert, das feine gefüge verblüfft mich immer wieder.
rasiermesser: hat mir doch mal jemand ein rostfreies geschenkt*ürg* das liegt nun unbenutzt in der schublade, meine rostfänger benutz ich immer noch:cool:
die krieg ich nämlich mit WENIG aufwand zum haarespalten scharf :)
also lasst uns nen rost-tread aufmachen *freu*
bis denne
Hammer
 
Und mit rostfrei kriegt man nie die schöne blaue Farbe hin, die ich am Herder Buckel sehe, wenn ich Knoblauch schneide....
 
Zurück