Servus Martin,
du kannst dir überlegen, das Ding zu Meister Schanz in Stutensee zu schicken - wenn der zur Zeit Aufträge annimmt(?).
Was mich persönlich mehr stören würde, ist die fette Schneidfase. Das sieht für mich so aus, als ob Ausdünnen angesagt wäre - daher auch der Hinweis auf Schanz.
Wenn du dich selbst ans Ausdünnen machen willst, würde ich dir raten, dass du dir einen 320iger Shapton Pro zulegst - und grobes SiC Pulver + eine Granitfliese zum abrichten des Steins. Dann solltest noch etwas Schleifen üben. Vielleicht erst mal ganz langsame, sorgfältige Schübe zu üben.
Die Flanken haben, so wie ich das sehe, einen Maschinenfinish - das bekommt man nur wieder mit einem Bandschleifer hin. Auch das passiert bei Schanz während des Ausdünnens automatisch mit. Der Verlust an Schneidperformance liegt in meinen Augen in der grossen Schneidfase begründet und keinesfalls an den Kratzern. Die Kratzer mögen dich optisch stören - aber auf der anderen Seite: ich würde die hinnehmen und lieber an dem Messer versuchen meine Schleifkünste zu üben. Wenn du wertvolle Messer schleifst, kann es sinnvoll sein, die Flanken während des Schliffs abzukleben. Aber bei dem Zwilling... Schwamm drüber.
Was man machen kann: die gesammte Flanke mit Schleifpapier auf horizontale Riefen umzuschleifen. Mit nassem Schleifpapier. Mit einer Progression: 100 - 180 - 400. Das kommt eigentlich auch ganz gut. Aber erst, wenn die Schneidfase verbessert ist. Den letzten Stein zum Schärfen musst du dann nach dem Flankenfinish einsetzen, weil die Flankenschleiferei die Schneide stumpf macht. Und: pass beim Flanken bearbeiten auf. Ich hab mich nie öfter geschnitten als wenn ich mit Schleifpapier an einer Messerflanke rumfummel. Was auch geht: SiC Pulver + Wasser auf einem Korken während das Messer auf Kückenkrepp liegt. Das ist weniger Verletzungsanfällig. Ich denke für den ernsthaften Selbstschleifer ist SiC Pulver irgendwann sowieso fällig.
VG
Peter