Küchenmesser aus Gattersägeblatt- Wärmebehandlung

Litle

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Wie die überschrift vermuten lässt soll aus diesem stück Gattersägeblatt (1.8 mm stark)

fc0xj8j-7595370.jpg


ein Küchenmesser werden.

Ich hab mich noch nicht getraut den stahl weich zu machen, weil ich nicht wirklich ahnung habe wie ich ihn wieder anständig hart kriege.

Habt ihr vielleicht ne ahnung aus was diese Blätter früher gemacht wurden?
und wie die richtige wb dafür aussehn müsste?
 
auf den alten ist kein chrom drauf und laut labortest von meinem auch kein cr und v :)

die neueren sind aber 80crv
 
das ding sollte zwischen 30 und 40 jahre alt sein.
Es wurde früher für Konturauswerfer im Formenbau verwendet weil es herkömmlichen Auswerfern in puncto zähigkeit DEUTLICH überlegen war.

Das es Hartverchromt ist kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, das hätte ich denk ich gesehn (muss heute mittag mal nachschaun).

Der glanz könnte davon kommen dass ich es mit 100er Leinwand blank geschliffen und mit der Schreibtischlape beleuchtet habe.

Chromstahl wäre möglich weil das Blatt meiner ansicht nach trotz wiedriger lagerungsbedingungen recht wenig Rost angesetzt hat.

Keine Angst, wenn ich das Ladegerät für meine Digicam wieder gefunden habe gibts auch wieder schöne fotos :))
 
das sägeblatt, welches bei mir noch zur hälfte rumliegt hat die selbe verzahnung. die neueren haben eine andere zahnform und meisst eine stärkere ausrundung im zahnfuß.
meines hatte übrigens keine flächige korosion, sondern eine fein verteilte, 0,3mm tiefe loch-/muldenkorrosion.


p.s.: die chromschicht wirkt sich beim härten nicht wirklich aus, reagiert wie normal unverchromt. wichtig ist aber ein spannungsarm-/weichglühen vor dem schleifen, sonst hat man hinterher ein "wellenschliffmesser" :irre:
 
@luftauge:brauchst dochdeine vermutungh net zu löschen, vielleicht sucht mal einer nach dem threat.. auserdem hab ich noch ein paar Blätter aus verschiedenen epochen^^

Auf dem stück ist jedoch definitiv keine Chrom schicht drauf.
 
Zuletzt bearbeitet:
So, die klinge ist vorbereitet, geschliffen und bis Korn 600 Polliert.

Von den ehemals knappen 2 mm sind jetzt am Klingenrücken noch 1.6 mm übrig, die klinge Verjüngt sich zur Schneide hinn mit 1,5 ° pro seite.

Sie ist also für ihre Grösse relativ schlank :hehe:

Mal einfach angenommen es würde sich um einen c80 handeln, wie hart würdet ihr die Klinge anlassen, um die gefahr des Bruchs zu minimieren
 
einsatzzweck? schneidstil? erfahrung im umgang mit messern?( :p: ) kontakt mit hartem (knochen) möglich? wie dünn ausgeschliffen? etc pp

daraus resultieren 63-56hrc
 
So lustig ist das garnicht, mit der erfahrung, zumindest im Bezug auf Kochmesser. :argw:

Ich werde nämlich ab Oktober das erste Mal nen komplett eigenen Haushalt Führen, das heist ich werd wohl auc hab und an mal wieder Kochen, bzw. ein Kochmesser zu was anderem als zum Torteschneiden auf Familienfesten Benutzen :)

Jedenfalls hätte ich definitiv nicht mit so hohen Zahlen gerechnet!

Ich hatte mir in anbetracht der dünnen Klinge etwas um die 50HRC vorgestellt!
 
c80 hat ein sehr feines gefüge => sehr zäh, auch bei hoher härte
deine klinge ist dünn => bei einer biegung ist die randfaser sehr nah an der neutralen faser (neutrale faser hat bei biegung keine spannung, randfasern haben maximale spannung (zug oder druck))

wenn ich das messer in meiner küche einsetzen sollte, würde ich es im bereich 61hrc +-1 halten und kontakt mit hartem (knochen, glasbretter, bambusbretter,...) vermeiden. falls du neu in sachen küchenmesser bist, würde ich vielleicht auf 58 gehen.

wie dünn ist denn ausgeschliffen und hast du ans glühen gedacht?
 
AAAHH! Heute wieder Viel gelernt^^ Bis auf die Erklärung von neutraler und Randfaser war mir an dem Beitrag tatsächlich alles neu :))

Ja ich binn wie gesagt vollkommen neu in sachen Küchenmesser.

Gehören Bambus Bretter wirklich zu den "harten sachen" ?!

OT: du scheinst nicht ganz unwissend in sachen Küchenmesser, welches Material Würdest du denn für ein Schneidbrett empfehlen ?! Du weist ich mache gerne selber oder? :D

Momentan hab ich da wo mal die Schneide hin soll noch ne kannte von 0.35 mm stehn, die Finale Schneide existiert also noch nicht.
 
:)

meine bretter sind von ikea :irre: das lohnte sich für mich nicht wirklich.
wenn du selber welche machen willst, kannst du fast jedes laubholz nehmen. bevorzugen würde ich stark gerbsäurehaltige wie eiche.

bambus hat kieselsäure eingelagert.. bei meinen messern behaupte ich mal, einen unterschied in der standzeit zu merken (ikea buche bzw pappel zu bambus)

c80 ist schon ein zähes zeug. ich habe bei dem kleinen messer, welches jetzt meine mutter hat ein bischen destructive testing gemacht. :hehe:
ballig (fast flach) auf null ausgeschliffen, rücken ~1,7mm bei einer härte von 61-63hrc
partner dieser übung war eine 6.8 schraube.. nach ca 30schlägen habe ich leicht verkantet und hatte einen leichten hubbel in der schneide :irre:
eindringtiefe war je 1-1,5mm :)
 
WArum ist denn dann Gerbsäure so toll wärend Kieselsäure so schlimm ist?

Hm, das klingt jetzt wrklich zäher als ich befürchtet hatte, nur wo hast du denn 6.8 er schrauben her, die sind ja aus "Blei" :haemisch: unter 8.8 geht garnix :D
 
6.8 hat 600N/mm². nägel und baustahl haben ca 350.
butter-weich ist das nicht. kannst ja mal eine bissprobe machen :p

oberhalb von 8.8 => 10.9, 12.9 spricht man übrigens von hochfesten schrauben. kann man benutzen um eine konstruktion zu retten, im normalfall (automobil) werden jedoch fast nur schrauben bis 8.8 eingesetzt.
 
:) Wir verwenden halt normalerweise nur 8.8 und höher, und wenn du mal ne 10.9 er Schraube mit dem Drehmomentschlüssel angezogen hast und dann ne 4.6 er genauso behandelst weil entweder nix drauf steht, oder du net gescheid hin geschaut hast, naja, kannst dir ja vorstellen wie du fluchst wenn du das halbe Getriebe wieder ausbauen darfst um die schraube raus zu bohren:)

Ich werd mal ne Bissprobe machen um mich von der richtigkeit deines Beitrages zu überzeugen....
 
so jetzt binn ich wieder da und endlich zum härten gekommen, und was ist: alles mist.... :irre:

ich binn deprimiert.

ich hatte die Klinge auf 1/10 mm ausgeschliffen und gehärtet.

Wurden auch tatsächlich 64 Hrc draus.

das problem:

vorne wo die Schneide rann sollte hat der Stahl heftige Wellen geworfen.

Was hab ich falsch gemacht?

Doch zu dünn ausgeschliffen?
Haltezeit (10min) zu hoch?
Temperatur zu hoch? (820°C) nach tabbellenbuch
Hatte ich doch in Wasser abschrecken sollen? steht so im tabellenbuch ich hab öl genommen.

fragen über fragen...

nachdem ich versucht habe die wellen nach 2x anlassen auf 60hrc zu richten ist mir ein 8mm grosses eck aus der Schneide gebrochen, jetzt binn ich erstmal sauer :mad:
 
Hey, haste mal ein Bild von der zerwellten Klinge ? Ich kann mir es garnicht vorstellen ! :staun:

Liebe Grüße Santino
 
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