Kullen oder Tsuchime - hilfreich?

hermes

Mitglied
Beiträge
1
Hallo liebe Messerfreunde,

da ich auf der Ausschau nach einem neuen Allround-Messer (wie z.B. einen 21cm Gyuto) bin, beschäftigt mich seit einiger Zeit dir Frage nach dem Sinn und Nutze von Anti-Haft-Features wie Kullen oder Tsuchime (Hammerschlag) Oberflächen.

Die Erfahrungen mit meinem bisherigen und zu ersetzenden Allzweckmesser (WMF "Spitenklasse" Kochmesser 20cm, X45CrMoV15, selbst nachgeschliffen) sind am Beispiel "Schneiden von Möhrenscheiben":
Das Messer geht hinreichend gut durch das Material. Um Schärfe geht es mir in diesem Thread auch nicht. Die ersten zwei bis drei Möhrenscheiben lassen sich also ganz gut erzeugen. Aber: die entstehenden Scheiben bleiben an der Klinge kleben und spätestens beim Schneiden der fünften Scheibe fällt die erste von der Klinge. Und rollt natürlich bis an den Rand des Schneidebretts und fällt dank Murphys Gesetz auf den Boden.

Das gilt natürlich nicht nur für Möhren, und auch nicht nur für Scheiben (auch Würfel können an ungeeignete Stellen purzeln).


Deshalb war mein erster Impuls: Beim neuen Messer darf das nicht mehr passieren. Also soll es Kullen oder Tsuchime haben.

Bei der weiteren Recherche habe ich allerdings zur Verwunderung festgestellt:
  • Die meisten Hochwertigen Messer haben keine Kullen oder Tsuchime.
  • Die meisten Messer mit Kullen sind eher typisch europäisch mit weicherem Stahl.
  • Die meisten hier im Forum vorgeschlagenen, gezeigten und hochgelobten Messer haben keine Anti-Haft-Features, sondern ebene Seitenflächen.
  • Teilweise wird behauptet (sinngemäß und überspitzt), die Europäer können keine Scharfen Klingen herstellen und machen deshalb Kullen in die Messer, damit sie besser durch das Schneidgut gleiten.

Nun, wie seht ihr das?
Sind Kullen oder Tsuchime notwendig, um ein Herunterrollen von Scheiben zu verhinden?
Haben diese Featues überhaupt die gewünschte Wirkung?
Warum kommen anscheinend so viele (fast alle) hochwertigen japanischen Messer ohne Kullen/Tsuchime aus?

Und - ganz praktisch gefragt: Wie ist es bei euch? Sind herunterrollende Scheiben ein nicht zu vermeidendes Schicksal? Oder kennt ihr das Problem gar nicht? Oder gibt es einen Trick/eine Technik um Anhaften an der Klingenseite und an ungeeignete Stellen fallen zu verhindern?

Kurzum: Was muss ich beim Kauf des neuen Messers und beim Umgang mit demselben beachten, damit dieses lästige Phänomen der Vergangenheit angehört?

Ich freue mich schon auf eure Antworten.
Viele Grüße
 
Ich seh das auch so, Kullen nutzen nix....

Lieber ein größeres Schneidbrett und schnell genug choppen.

Gruß

Uwe
 
Und - ganz praktisch gefragt: Wie ist es bei euch? Sind herunterrollende Scheiben ein nicht zu vermeidendes Schicksal? ... Oder gibt es einen Trick/eine Technik um Anhaften an der Klingenseite und an ungeeignete Stellen fallen zu verhindern?
Um diesem Schicksalsschlag zu entgehen, hat meine Küchenarbeitsplatte eine umlaufende Erhebung am Rand, die entlaufendes Schnittgut oder herumstrawanzende Eier am Runterfallen hindert. Das habe ich von Anfang an in der Küche eingeplant, um genug Freiraum für unvorhersehbare Lebensprobleme zu haben. Hätte ich das nicht, würde ich Karotten nur mehr in Streifen schneiden ... die rollen nicht :steirer:
 
Um diesem Schicksalsschlag zu entgehen, hat meine Küchenarbeitsplatte eine umlaufende Erhebung am Rand, die entlaufendes Schnittgut oder herumstrawanzende Eier am Runterfallen hindert. Das habe ich von Anfang an in der Küche eingeplant, um genug Freiraum für unvorhersehbare Lebensprobleme zu haben. Hätte ich das nicht, würde ich Karotten nur mehr in Streifen schneiden ... die rollen nicht :steirer:

Das ist ne richtig gute Idee!

Ich hab Hunde die fast alles schon abgreifen bevor es den Boden erreicht... :D

Gruß

Uwe
 
Zurück