Kupferdamast bei Kochmessern gesundheitlich unbedenklich?

ebenezer

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Kupferdamast sieht unbestritten spektakulär und besonders aus.
Bei der Verwendung in Kochmessern stelle ich mir jedoch immer wieder die Frage, ob das nicht gesundheitlich bedenklich ist.
Schon das Kupfer alleine dürfte beim Schneiden säurehaltiger Lebensmittel Grünspan ausbilden, der sich dann im Essen wiederfinden müsste.
Nicht ohne Grund ist Kupfergeschirr innen verzinnt oder mit Edelstahl ausgekleidet.
Bei Kupferdamast oder Kupfer-Nickel-Damast bildet sich in Anwesenheit eines Elektrolyten zusätzlich noch ein elektrochemische Element, bei dem vermutlich auch
irgendwas in Essen übergeht.
Ich hätte da grundsätzlich kein gutes Gefühl dabei.
Kennt jemand Untersuchungen/Fakten zu dieser Fragestellung?
 
kurze Antworrt: Nein (also: ist ungefährlich) . Grünspan bildet sich langsam, man sieht ihn und man schmeckt es auch (bitter). Solange man sauber arbeitet passiert da gar nix. Du kannst auch in unverzinnten Kupferpfannen kochen, wenn du das nicht länger stehen lässt. Eine ominöse Kupfergefahr wird leider immer wieder postuliert, ist aberr komplett unbegründet! Kupfer als Spurenelement ist sogar sehr wichtig.

Das Nickel aus dem Edelstahl, was sich auch herauslöst ist imho wesentlich schädlicher, nur darüber redet niemand.... Die Masse und der ständige Eintrag machen das Gift. In Bezug auf Kupfer wäre das nur problematisch, wenn du einen Dutch oven daraus hättest und stundenlang mit Zitronensäure kochen würdest.
 
Ich kenne es auch so, das man in kupfertöpfen kocht, aber nix darin aufbewahrt.
Beim herstellen von eischnee für verschiedene anwendungen in der konditorei nutzt man einen kupferkessel. Die kupferionen verbessern das ergebnis. Auch marmelade wird im kupferkessel besser. Nur sind Kupfertöpfe teuer.
 
Nach den Quellen, die ich bisher im Netz gefunden habe, ist unbeschichtetes Kupfergeschirr nur für nicht säurehaltige Lebensmittel zulässig.
Der Faktor Zeit spielt natürlich eine große Rolle. Dafür habe ich kein Gefühl, wie schnell die Bildung von Grünspan abläuft.
Kupfer an sich ist nicht gesundheitsschädlich, das ist klar.
 
Grünspan bildet sich nicht so schnell, wie gerne berichtet wird. Soweit ich weis, kann man marmelade, worin ja zitronensaft kommt, im kupfertopf kochen. Deswegeb darf man lebensmittel nicht in kupfergeschirr aufbewahren. Konditoren und Bäcker nutzen traditionell kupferkessel für bisquitt teig. Mein Vater hatte mir das so erklärt, daß das kupfer die Masse stabilisiert.
Ich denke, es wird wieder mal eine paniksau durchs Dorf getrieben. Einfach mal schauen, was unsere vorfahren gemacht haben.
 
Danke.
Ist das Deine persönliche Einschätzung, oder gibt es dafür Quellen?
beides. Ich arbeite seit über 20 Jahren mit Kupfer in der Küche und habe mich auch exakt diese Zeit immer wieder (man wird ja verängstigt!) aufs neue damit auseinandergesetzt. Wenn ich heute also sage, dass ist wie bei den Holzbrettern in der Küche: alles nur Panikmache!, dann hat das Hand und Fuss.

Die Schwermetallmengen, die du bei jedem Fisch (möglichst noch aus der Ostsee...) aufnimmst, sind errheblich schädlicher, als kleinste Kupferspuren die durch dein Küchengerät ins Essen kommen könnten. Es gibt 2 sehr gute Quellen, wenn du dich eingehender belesen/befragen möchtest: "Kochen in Kupfer" Ars Vivendi als Buch und: "Destillatio"- einer der professionellsten Kupfernutzer in Deutschland (kochen, destillieren usw....) der von Berufs wegen also sich damit auseinandersetzt.

Mein Summa summarum nach 20 Jahren fast nur noch Kupferküche ist im Prrinzip dass, was in alten Kochbüchern dazu steht: einfach sauber halten (Grünspan sieht man...) und freuen.
Wie gesagt: mach dich zur Abwechlung doch mal mit dem Nickelaustrag von Edelstahlgeschirr vertraut (darin wird ja Essen auch lange stehen gelassen): nur weil man über die eine Sache viel liest und über die andere gar nix, bedeutet das einfach: nix. Wir leben nun mal in einer Zeit der Angstmache, falschen Studien usw....Man muss selber 1und1 zusammenzählen. Ich erinnere nur an eine derr letzten Studien zurr Schädlichkeit von Gusseisenpfannen (Stiftung Warentest?): da wurde in die frische, patinalose Pfanne Zitronensäure gegeben, stehengelassen und anschliessend vor erhöhten Eisenwerten gewarnt. Soviel dazu.....
Verzinntes Kupfer ist im übrigen (gemessen an ALLEN anderen Kochgeschirr, ausser Emaillie) das schadstoff"ärmste" Geschirr überhaupt. Edelstahl, beschichtet Pfannen usw: setzen alle mehr ode weniger schädliches Zeug frei. Naja, usw....

Locker machen bezüglich Kupfer! Freuen, nutzen. Der Feind sitzt woanders;-))) (absolut analog zum Holzbrett und derr seinerzeit postulierten Keimgefahr!
 
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beides. Ich arbeite seit über 20 Jahren mit Kupfer in der Küche und habe mich auch exakt diese Zeit immer wieder (man wird ja verängstigt!) aufs neue damit auseinandergesetzt. Wenn ich heute also sage, dass ist wie bei den Holzbrettern in der Küche: alles nur Panikmache!, dann hat das Hand und Fuss.

Die Schwermetallmengen, die du bei jedem Fisch (möglichst noch aus der Ostsee...) aufnimmst, sind errheblich schädlicher, als kleinste Kupferspuren die durch dein Küchengerät ins Essen kommen könnten. Es gibt 2 sehr gute Quellen, wenn du dich eingehender belesen/befragen möchtest: "Kochen in Kupfer" Ars Vivendi als Buch und: "Destillatio"- einer der professionellsten Kupfernutzer in Deutschland (kochen, destillieren usw....) der von Berufs wegen also sich damit auseinandersetzt.

Mein Summa summarum nach 20 Jahren fast nur noch Kupferküche ist im Prrinzip dass, was in alten Kochbüchern dazu steht: einfach sauber halten (Grünspan sieht man...) und freuen.
Wie gesagt: mach dich zur Abwechlung doch mal mit dem Nickelaustrag von Edelstahlgeschirr vertraut (darin wird ja Essen auch lange stehen gelassen): nur weil man über die eine Sache viel liest und über die andere gar nix, bedeutet das einfach: nix. Wir leben nun mal in einer Zeit der Angstmache, falschen Studien usw....Man muss selber 1und1 zusammenzählen. Ich erinnere nur an eine derr letzten Studien zurr Schädlichkeit von Gusseisenpfannen (Stiftung Warentest?): da wurde in die frische, patinalose Pfanne Zitronensäure gegeben, stehengelassen und anschliessend vor erhöhten Eisenwerten gewarnt. Soviel dazu.....
Verzinntes Kupfer ist im übrigen (gemessen an ALLEN anderen Kochgeschirr, ausser Emaillie) das schadstoff"ärmste" Geschirr überhaupt. Edelstahl, beschichtet Pfannen usw: setzen alle mehr ode weniger schädliches Zeug frei. Naja, usw....

Locker machen bezüglich Kupfer! Freuen, nutzen. Der Feind sitzt woanders;-))) (absolut analog zum Holzbrett und derr seinerzeit postulierten Keimgefahr!

Ich habe schon vor, Essen über längere Zeiträume in Edelstahl stehen zu lassen, Edelstahl - Frischhaltedosen, in denen ich unter anderem auch einfriere, aber auch mal nen Topf im Kühlschrank über mehrere Tage. Mein Wissensstand war bisher immer, dass das deutlich gesünder ist als praktisch alle Alternativen, allen voran Plastik, selbst wenn es BPA - frei ist. Das glaube ich auch weiterhin. Hast du einen Link oder weitere Infos zu möglichen Gesundheitsgefahren von Edelstahl? Habe ich noch nie von gehört. Fände ich interessant.

Gruß
Mow
 
Ich habe schon vor, Essen über längere Zeiträume in Edelstahl stehen zu lassen, Edelstahl - Frischhaltedosen, in denen ich unter anderem auch einfriere, aber auch mal nen Topf im Kühlschrank über mehrere Tage. Mein Wissensstand war bisher immer, dass das deutlich gesünder ist als praktisch alle Alternativen, allen voran Plastik, selbst wenn es BPA - frei ist. Das glaube ich auch weiterhin. Hast du einen Link oder weitere Infos zu möglichen Gesundheitsgefahren von Edelstahl? Habe ich noch nie von gehört. Fände ich interessant.

Gruß
Mow
Immer mitdenken. Ob dein Edelstahl Nickel enthält musst du selbst rausfinden. Ob dieser dann herausgelöst wird, ist eine Frage der Umgebung: Salze und Säuren setzen dem jedenfalls zu (besonderrs im warrmen Zustand). Jederr kennt die Topfböden aus Edelstahl die "Lochfrass" haben und jeder weiss, dass man Salz zügig auflösen soll, um eben jenen Lochfrass zu verhindern.

Sachen mit viel Essig und Salz würde ich in Glas lagern. Edelstahl nehme ich nur wenige Tage als Lagerbox (habe eine). Ansonsten hast du für dich eine gute Frage aufgeworfen. Ich habe alles auf Glas umgestellt und ja: eben ist mir eins zerbrochen und meine schöne Paprikacreme nun Schrott :-( Aber gesundheitlich ist Aufbewahrung in Glas das Mittel der Wahl. Lange Lagerung in Metallen wird immer irgendwas reagieren wenn Salze und Säuren dabei sind. Natürlich kann man Kräuter oder rohes Gemüse usw. in Edelstahlboxen lagern (eingeschlagen in Krepp z.b.) Wie immer: Nachdenken, mitdenken, weiterdenken;-) Wie du siehst, hört das auch nie auf und immer wenn man denkt, jetzt hat man das ultimative, kommt jemand und sagt, aber xxxxx.....
 
Die Eingangsfrage war nach Kupferdamast bei Kochmessern. Finde ich superspannend, weil Kupferdamast einfach richtig cool aussieht und ich mir bisher um die Frage keine Gedanken gemacht habe. Danke für den Input dazu.

Mittlerweile sind wir bei Nickelallergien und Edelstahltöpfen.:unsure:
 
Bei kupferdamast wird doch auch kupfer verwendet, insofern finde ich einen austausch darüber sinnvoll. Panik wird leider zuviel gemacht und sachliche informationen sind oft mangelware.
 
Die Eingangsfrage war nach Kupferdamast bei Kochmessern. Finde ich superspannend, weil Kupferdamast einfach richtig cool aussieht und ich mir bisher um die Frage keine Gedanken gemacht habe. Danke für den Input dazu.

Mittlerweile sind wir bei Nickelallergien und Edelstahltöpfen.:unsure:
Wir sind einfach bei: sitzt der Feind im Essen, oder im Geschirr/Kochzeuchs. Lohnt darüber nachzudenken.
Sehr guter Input 👏
Dachte ich auch und nicht um Edelstahl Nickel Titan und sonstiges Stahlgedöns.
Ich meine ja nur.
die Frage dahinter ist, ob Metalleintrag gesundheitsschädlich ist und wenn ja, wieviel. Kupfer ist per se nicht gesundheitsschädlich, lediglich in grösseren Mengen, die aberr so nicht entstehen. Es ist nicht hilfreich als Kleingeist immer nur den Krümel auf dem Tellerr betrachten zu wollen, wenn es darum geht was in der Vorratskammer schlummert.

Titan ist z.b. auch ne hochinteressante Baustelle zu der ich jetzt aber nix sage, weil hier ja Kleingeister sich daran stören ein Thema breitbandig aufzurollen. Da machen wir halt lieber noch 5 weiter Themen auf a la "Titandamast gesundgheitlich unbedenklich"? "Nickeldamast gesundheitlich unbedenklich", usw.....
 
weil hier ja Kleingeister sich daran stören ein Thema breitbandig aufzurollen
Meinst du damit mich?
Ich finde deine Ausführungen zum Thema Kochen mit Kupfer eigentlich sehr hilfreich. Ich frage mich nur wie "breit" ein Thema werden kann, um noch ein Thema zu sein.
Wir sind einfach bei: sitzt der Feind im Essen, oder im Geschirr/Kochzeuchs.
Danke, dass du das nochmal erklärt hast.
Es ist nicht hilfreich als Kleingeist immer nur den Krümel auf dem Tellerr betrachten zu wollen, wenn es darum geht was in der Vorratskammer schlummert.
Ich habe nicht den Eindruck, als wäre das das, was der TO tun wollte.
Lohnt darüber nachzudenken
Da hast du völlig Recht. Und es gibt noch so viele andere Dinge, über die es sich lohnt nachzudenken.
 
Alles gut. Mein Thema bezog sich zwar im Titel auf das Kupfer, aber im Text hatte ich auch bereits Nickel erwähnt, da es ja Damaste gibt, die beides enthalten.
Mich stören die Ausschweifungen ins Kochgeschirr nicht. Finde alle Aspekte dazu interessant.
Ich wollte auch keine Panik machen, sondern nur nüchterne Fakten erfragen, sofern es welche gibt.
 
Hey,
der menschl. Körper kann überschüssiges Kupfer über die Galle entfernen.
Lediglich bei einer Stoffwechselerkrankung, "Morbus Wilson" genannt, wird es gepeichert und wird pathologisch.
Die Pat. haben charakteristische Pupillenringe, die aber erst in fortgeschrittenem Stadium zu sehen sind.
Die geringe Menge durch Werkzeug oder Materialkontakt - früher wurde ja auch mit Kupferrohren sehr viel gearbeitet, haben medizinisch keine Rolle gespielt.
 
Schon das Kupfer alleine dürfte beim Schneiden säurehaltiger Lebensmittel Grünspan ausbilden, der sich dann im Essen wiederfinden müsste.
Grünspan bildet sich natürlich durch Feuchtigkeit und Sauerstoff über Monate oder länger am Kupfer, bei der minimalen Kontaktzeit mit Lebensmitteln im Küchenbereich hätte ich nicht erwartet das sich Grünspan bilden kann, auch nicht durch Säure. Im Kochgeschirr-Bereich, wo auch noch längere Zeit und Hitze hinzukommen kann, lässt sich drüber diskutieren wie schnell dort etwas passiert. Beim eigentlichen Thema "im Kochmesser" würde ich vermutlich nicht damit rechnen dass eine schädliche Menge an Grünspan entsteht bei der Zubereitung von Lebensmitteln, wohl aber wird sich über das Kupfer eine Patina bilden mit der Zeit, außer man geht mit entsprechendem Reinigungsaufwand hin um die ursprüngliche Optik zu bewahren.
Die geringe Menge durch Werkzeug oder Materialkontakt - früher wurde ja auch mit Kupferrohren sehr viel gearbeitet, haben medizinisch keine Rolle gespielt.
In den Kupferrohren war Trinkwasser, keine Säure und kein Sauerstoff, die Grünspan bilden. Was ohne Sauerstoff über Jahre Hinweg in den Leitungen passiert durch Trinkwasser alleine entzieht sich meiner Kenntnis, würde aber ebenfalls nicht an etwas schädliches denken. Da gibt's genügend andere Quellen für in unserer heutigen Zeit.
 
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