Gabriel
Premium Mitglied
- Beiträge
- 2.588
Moin,
Eloh schrieb in meinem CJA-Review, in dem ich ein Vergleichsbild mit dem Sukenari gepostet hatte Folgendes:
Da ich das Messer kürzlich hier auf dem MP angeboten habe, wollte ich dazu nichts schreiben, um keine "Werbung" zu machen. Jetzt wo es weg ist, kann ich das ja aber meine Meinung dazu kundtun
Also in aller Kürze: es geht um das Messer hier:
http://www.knivesandstones.com/sukenari-zdp-189-gyuto-210mm-hairline/
Sukenari ZDP-189 Gyuto 210mm Hairline... Daten gerne aus dem Shop, die kamen bei meinem ungefähr hin (nachmessen kann ich nicht mehr, da das Messer mich schon wieder verlassen hat...).
Fit & Finish
Insgesamt sehr positiv. Die Verarbeitung ist absolut top, auf einem Niveau mit Konosuke, (den guten alten) Ashis und Co. Der Griff aus Ebenholz mit Büffelhornzwinge und Nickelsilber-Spacer ist sogar noch besser verarbeitet, James leistet da wirklich gute Arbeit mit seinen Semi-Custom Griffen. Meine Begeisterung darüber kann man auch in dem Syousin Sakura Review nachlesen hier. Das Klingenfinish ist schlicht aber sauber und gleichmäßig gemacht.
Profil
Hervorragend... für ein 210er Gyuto relativ hoch. Das Verhältnis relativiert sich wohl bei den größeren Klingenlängen etwas. Die Spitze ist besonders "Pfeilförmig" ausgeführt und sehr fein geschliffen, hervorragend geeignet für Feinarbeiten oder das Einschneiden der Zwiebel. Das Profil hat mir gut gefallen, im Nachhinein würde ich aber wohl eher zum 240iger tendieren. Der Balancepunkt war ganz knapp vor dem Kehl wenn ich mich recht erinnere. Die Angel könnte für meinen Geschmack etwas schmaler sein...
Geometrie
Das Sukenari ist kein Laser, aber auch kein Workhorse. Guckt man sich Reviews in internationalen Foren an, wird es gerne in einem Zug mit Masamoto KS genannt. Das kann ich durchaus nachvollziehen. Die Klinge hat etwas mehr Substanz, ist aber dennoch schneidfreudig. Nagelgängig war die Schneide nur ganz leicht, aus dem Bauch heraus (gemessen habe ich leider nicht) würde ich auf eine Dicke an der Wate so um die 0,25mm tippen. Food Release würde ich für ein Messer der Bauart als gut bewerten.
Schärfe und Stahl
Eigentlich der Grund, weshalb ich das Messer gekauft hatte... die Schneidlage aus ZDP-189 PM-Stahl, laut Herstellerangabe auf 65-67 HRC gehärtet. Ich hatte momentan kein PM-Stahl-Messer mehr in meinem Sortiment (in der Küche) und irgendwie hat es mich gereizt, weil der ZDP-189 zusammen mit Cowry-X aus meiner Perspektive so ziemlich die Königsklasse der PM-Stähle für Küchenmesser darstellt. Und ZDP-189 (Cowry-X sowieso...) in dieser Preisklasse < 500€ zu erhalten ist schon eine Seltenheit...
Man verspricht sich hiervon natürlich außerordentliche Standzeiten. Da ich das Messer nicht oft benutzt habe, kann ich hierzu leider keine direkte Aussage machen. Die meisten kennen den Stahl wohl als widerspenstigen Stahl an limitierten Spyderco's und Co. Das Messer kam gut geschärft bei mir an (HH klappte nicht, Rasieren aber ohne Probleme)... James schärft die Klingen vor Auslieferung soweit ich weiß nochmal auf einem Snowwhite nach. Das Messer hatte bei mir nur einmal Kontakt mit meinen Suita und Leder (kleine Mikrofase abgezogen) und meinem spontanen Eindruck nach hat es daraufhin sehr gut reagiert. Die Schärfe war sehr ordentlich.
Ich denke der Widerstand des Stahls bei Touchups (und sowieso von PM-Stählen an dünn ausgeschliffenen Küchenmesserklingen) ist relativ zu sehen und wäre aus meiner Sicht jetzt kein Argument gegen das Messer solange ein wenig Schleiferfahrung und Equipment vorhanden ist. Ausbrüche (selbst Mikroausbrüche) hatte ich überhaupt nicht, obwohl ich es nicht geschont habe (normale Benutzung für Gemüse mit Mikrofase...). Bei einem Grundschliff kann der Aufwand natürlich anders aussehen, aber auch hier kann ich leider keine finale Aussage treffen...
Fazit
Ich denke das Messer ist definitiv eine Empfehlung wert für jemanden, der ein gut gemachtes rostträges PM-Stahl-Gyuto mit schlichter Klingenoptik und hochwertigem Finish sucht und nicht gerade auf einen Laser fixiert ist. Für den Preis wird hier auf jeden Fall ein gutes Gesamtpaket geboten. Nun ja... warum habe ich es wieder verkauft? Ganz einfach... ich bin nun mal eher für die rostende Fraktion und 210er Gyutos habe ich zwei sehr Gute, die auch gewissen emotionalen Wert für mich haben... das reicht mir, da eigentlich ja 240 mm auch eher "meine Klingengröße" ist. Somit lag das Sukenari eigentlich nur noch rum und da ich kein "Sammler" bin im eigentlichen Sinne, durfte es wieder gehen.
So ich hoffe, ich konnte einen ersten Eindruck vermitteln. Wenn noch Fragen sind, bemühe ich mich natürlich die anhand meiner Eindrücke soweit es geht zu beantworten.
Gruß, Gabriel
Eloh schrieb in meinem CJA-Review, in dem ich ein Vergleichsbild mit dem Sukenari gepostet hatte Folgendes:
Mich würde ganz am Rande auch dein Eindruck zum Sukenari Gyuto interessieren, speziell was Schärfe, Schnitthaltigkeit und Schärfbarkeit des ZDP189 angeht.
Da ich das Messer kürzlich hier auf dem MP angeboten habe, wollte ich dazu nichts schreiben, um keine "Werbung" zu machen. Jetzt wo es weg ist, kann ich das ja aber meine Meinung dazu kundtun
Also in aller Kürze: es geht um das Messer hier:
http://www.knivesandstones.com/sukenari-zdp-189-gyuto-210mm-hairline/
Sukenari ZDP-189 Gyuto 210mm Hairline... Daten gerne aus dem Shop, die kamen bei meinem ungefähr hin (nachmessen kann ich nicht mehr, da das Messer mich schon wieder verlassen hat...).
Fit & Finish
Insgesamt sehr positiv. Die Verarbeitung ist absolut top, auf einem Niveau mit Konosuke, (den guten alten) Ashis und Co. Der Griff aus Ebenholz mit Büffelhornzwinge und Nickelsilber-Spacer ist sogar noch besser verarbeitet, James leistet da wirklich gute Arbeit mit seinen Semi-Custom Griffen. Meine Begeisterung darüber kann man auch in dem Syousin Sakura Review nachlesen hier. Das Klingenfinish ist schlicht aber sauber und gleichmäßig gemacht.
Profil
Hervorragend... für ein 210er Gyuto relativ hoch. Das Verhältnis relativiert sich wohl bei den größeren Klingenlängen etwas. Die Spitze ist besonders "Pfeilförmig" ausgeführt und sehr fein geschliffen, hervorragend geeignet für Feinarbeiten oder das Einschneiden der Zwiebel. Das Profil hat mir gut gefallen, im Nachhinein würde ich aber wohl eher zum 240iger tendieren. Der Balancepunkt war ganz knapp vor dem Kehl wenn ich mich recht erinnere. Die Angel könnte für meinen Geschmack etwas schmaler sein...
Geometrie
Das Sukenari ist kein Laser, aber auch kein Workhorse. Guckt man sich Reviews in internationalen Foren an, wird es gerne in einem Zug mit Masamoto KS genannt. Das kann ich durchaus nachvollziehen. Die Klinge hat etwas mehr Substanz, ist aber dennoch schneidfreudig. Nagelgängig war die Schneide nur ganz leicht, aus dem Bauch heraus (gemessen habe ich leider nicht) würde ich auf eine Dicke an der Wate so um die 0,25mm tippen. Food Release würde ich für ein Messer der Bauart als gut bewerten.
Schärfe und Stahl
Eigentlich der Grund, weshalb ich das Messer gekauft hatte... die Schneidlage aus ZDP-189 PM-Stahl, laut Herstellerangabe auf 65-67 HRC gehärtet. Ich hatte momentan kein PM-Stahl-Messer mehr in meinem Sortiment (in der Küche) und irgendwie hat es mich gereizt, weil der ZDP-189 zusammen mit Cowry-X aus meiner Perspektive so ziemlich die Königsklasse der PM-Stähle für Küchenmesser darstellt. Und ZDP-189 (Cowry-X sowieso...) in dieser Preisklasse < 500€ zu erhalten ist schon eine Seltenheit...
Man verspricht sich hiervon natürlich außerordentliche Standzeiten. Da ich das Messer nicht oft benutzt habe, kann ich hierzu leider keine direkte Aussage machen. Die meisten kennen den Stahl wohl als widerspenstigen Stahl an limitierten Spyderco's und Co. Das Messer kam gut geschärft bei mir an (HH klappte nicht, Rasieren aber ohne Probleme)... James schärft die Klingen vor Auslieferung soweit ich weiß nochmal auf einem Snowwhite nach. Das Messer hatte bei mir nur einmal Kontakt mit meinen Suita und Leder (kleine Mikrofase abgezogen) und meinem spontanen Eindruck nach hat es daraufhin sehr gut reagiert. Die Schärfe war sehr ordentlich.
Ich denke der Widerstand des Stahls bei Touchups (und sowieso von PM-Stählen an dünn ausgeschliffenen Küchenmesserklingen) ist relativ zu sehen und wäre aus meiner Sicht jetzt kein Argument gegen das Messer solange ein wenig Schleiferfahrung und Equipment vorhanden ist. Ausbrüche (selbst Mikroausbrüche) hatte ich überhaupt nicht, obwohl ich es nicht geschont habe (normale Benutzung für Gemüse mit Mikrofase...). Bei einem Grundschliff kann der Aufwand natürlich anders aussehen, aber auch hier kann ich leider keine finale Aussage treffen...
Fazit
Ich denke das Messer ist definitiv eine Empfehlung wert für jemanden, der ein gut gemachtes rostträges PM-Stahl-Gyuto mit schlichter Klingenoptik und hochwertigem Finish sucht und nicht gerade auf einen Laser fixiert ist. Für den Preis wird hier auf jeden Fall ein gutes Gesamtpaket geboten. Nun ja... warum habe ich es wieder verkauft? Ganz einfach... ich bin nun mal eher für die rostende Fraktion und 210er Gyutos habe ich zwei sehr Gute, die auch gewissen emotionalen Wert für mich haben... das reicht mir, da eigentlich ja 240 mm auch eher "meine Klingengröße" ist. Somit lag das Sukenari eigentlich nur noch rum und da ich kein "Sammler" bin im eigentlichen Sinne, durfte es wieder gehen.
So ich hoffe, ich konnte einen ersten Eindruck vermitteln. Wenn noch Fragen sind, bemühe ich mich natürlich die anhand meiner Eindrücke soweit es geht zu beantworten.
Gruß, Gabriel