Kurzes Review zum Spyderco Salt1

ex Vento

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Wollte mal ein kurzes Statement zum Salt1 von Spyderco abgeben

Habe mir das Teil im Toolshop bestellt, nochmals Dank an Stefan, der mir das Teil mit gelbem Griff besorgt hat.

Zum Messer: Es handelt sich um ein (Middle)Backlock Messer mit Einhandbedienung durch das typische Spyderhole. Die Klinge besteht aus rostfreiem H1 Stahl (in den 5 Tagen, die ich es habe hat es auch noch nicht angefangen zu rosten :D ) Der Griff ist aus Glasfaserverstärktem Kunststoff (FRN)
Bei den alten Delicas und Konsorten hatte ich aufgrund der fehlenden Stahlliner immer etwas Bedenken bezüglich der Sabilität. Die Bedenken sind jetzt ausgeräumt, macht doch einen erstaunlich stabielen Eindruck (sicher, eine Tür hebelt man damit nicht auf) Horizontales klingenspiel ist nicht vorhanden, da biegt man höstens den ganzen Griff. Leider ist im Lock etwas Spiel, das man merkt, wenn man auf die Klinge Druck ausübt. Das Spiel ist spürbar, stört mich allerdings nicht. Out of Box war es das schärfste Messer, das ich bis jetzt besessen habe. Haare hat es ohne erkennbaren Widerstand vom Arm rasiert :super:
Die schärfe hat es bis jetzt rel. gut gehalten, hatte ich mir nach den Komentaren im spydercoforum schlechter vorgestellt. Habe bis jetzt etwas Holz geschnitzt, Folie, Klebeband geschnitten und in der Küche etwas Gemüse geschnibbelt. Das geht trotz des Hohlschliffes sehr gut (Überlege, ob ich mir noch ein Atlantic oder Pacific Salt als Dauerküchenmesser besorgen soll :rolleyes:, wenn ich mich überwinden kann, schmeiß ich das Salt1 mal testweise in die Spühlmaschiene)
Man kann immernoch rasieren wenn auch mit mehr Nachdruck.
Der Clip und die dazugehörige Schraube scheinen tatsächlich aus Titan zu sein, sind leicht, unmagnetisch, leicht und zu steif für Alu.
Die Handlage ist gut (Handschugröße 10-11) und das Messer läst sich präziese führen.

Nun zu den negativen Eigenschaften: Am Spyderhole war ein deutlicher Grat, der sich allerdings leicht mit meinem Schleifstein beseitigen ließ. Außerdem ist das Klingenfinish nicht ganz so toll, um nicht zu sagen, es sieht billig aus, jedes SAK ist da Welten besser. Ein weiterer Nachteil ist, daß die Klinge sehr leicht Kratzer bekommt. Das war es eigentlich mit der Kritik.

Als Fazit, es ist ein sehr handliches, leichtes (ca. 50g) und vor allem absolut Rostfreies Messer, das ich jetzt erst einmal als EDC nutzen werde.

Hoffe ich habe euch nicht gelangweilt mit dem Review,

Gruß Frank
 
vertikal

Hallo,

vielen Dank für deine ehrlichen Schilderungen.

Ein vertikales Klingenspiel hätte ich mir allerdings nicht erwartet.

Liebe Grüße, Stefan.
 
ex Vento schrieb:
[...] Bei den alten Delicas und Konsorten hatte ich aufgrund der fehlenden Stahlliner immer etwas Bedenken bezüglich der Sabilität. Die Bedenken sind jetzt ausgeräumt, macht doch einen erstaunlich stabielen Eindruck (sicher, eine Tür hebelt man damit nicht auf) [...] Leider ist im Lock etwas Spiel, das man merkt, wenn man auf die Klinge Druck ausübt. Das Spiel ist spürbar, stört mich allerdings nicht. Am Spyderhole war ein deutlicher Grat [...] Außerdem ist das Klingenfinish nicht ganz so toll, um nicht zu sagen, es sieht billig aus,[...]

Ich trage das Atlantic Salt seit einiger Zeit als Zweit-EDC bei mir. Auch auf das Atlantic Salt treffen alle von ex Vento gemachten Beobachtungen zu - auch die Aussagen zum Grat und zum lieblosen Klingenfinish. Man muß aber schon starken Druck auf die Klingenspitze erzeugen, um das angeblich konstruktionsbedingte vertikale Spiel im Backlock hervorzurufen.

Liner aus H-1 würde ich mir schon aus rein ästhetischen Gründen wünschen. Ansonsten wären das Atlantic Salt noch durch einen verschraubten, nicht genieteten Lock zu verbessern, damit man es zur Reinigung auseinandernehmen könnte. Weil es das Etikett rostfrei wirklich verdient, habe ich es öfters mit an den Strand genommen. Problematisch war dabei allein der Sand, der nur schwer wieder aus dem Lock heraus zubekommen war.

Insgesamt aber verdient auch das Atlantic Salt das Lob, das ex vento dem Salt zollt: Leichter, aber stabiler User, küchentauglich, gute Schnitthaltigkeit, gut zu führen.

Außerdem wirkt das Messer nicht so aggressiv, kann man also auch mehr oder weniger unbedenklich in der Öffentlichkeit hervorholen.

Gruß

quinque voces
 
Grade noch mal in der Küche geschnibbelt, Kartoffeln, Zwiebeln, Pilze und Knoblauch lassen sich 1A zubereiten :super: Das Atlantic oder Pacific ist also schon fast gekauft :hehe:
 
Da ich grade noch an dem Finish der Klinge arbeite (mit 1200er Papier) habe ich es geschaft das Teil stumpf zu bekommen. Also hatte ich die Gelegenheit mal zu schaun, wie es sich schärfen läßt. Und es läßt sich super schärfen. Einpaar mal mit dem Stein drüber (ich benutze das orange Teil von Victorinox) und schwups das Teil holt wieder die Haare vom Arm :hehe: Kein Vergleich mit dem alten CPM 440 V, da kannst du ewig schleifen, bis da mal wieder eine anständige schärfe drauf ist :mad:
 
Und nochwas, H1 läßt sich prima polieren, habe nach dem schleifen mit 1200er Papier mal kurz mit dem Dremel polierzeug draufgehalten und ein 1A Ergebnis erhalten.
 
Wenn du auf ein "strahlendes Klingenfinish" stehst, hast mit H1-Stahl den richtigen Stahl zum Üben :D :

laut meinen Beobachtungen zerkratzt der doch relativ leicht auf seiner Oberfläche :staun: ; das hat aber auf seine überragende Nicht-Rost-Fähigkeit keinerlei Einfluss (Zerkratzen kannst im Vergleich vom "alten CPM 440V nicht so erwarten, tja - soisseshalt).
 
Ist eh ein User, Kratzer stören mich nicht, und wenn ists mit dem Dremelpolierzeug auch in ein paar Minuten wieder wech :super: Hatte nur angefangen, die Klinge zu schleifen, weil ich das Finish unter aller Sau fand, besonders der Klingenrücken. Den haben die wohl nach dem Stanzen überhaupt nicht mehr bearbeitet :mad: Jetzt ist der glatt und zieht etwas wertiger aus :)
 
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