Kurzpräsentation Spyderco Vallotton Sub-Hilt Folder

Obi Wan

Premium Mitglied
Beiträge
871
Heute möchte ich Euch mein neuestes Baby vorstellen, den aus einer Kooperation mit dem Messermacher Butch Vallotton entstandenen Sypderco Vallotton Sub Hilt Folder.

Als ich das erste Mal Bilder von dem Messer sah war ich zumindest neugierig, aber auch noch unentschlossen. Als ich mich näher damit beschäftigte war klar, der muss zu mir ! Langweilige 08/15 Messer reizen mich nicht mehr. Die Messer die ich mir kaufe sollen (für mich ganz persönlich) irgendetwas Besonderes haben. Das kann die Technik sein. Oder das Material. Oder das Design. Oder die Verarbeitung. Oder eine Kombination aus diesen Merkmalen. Hier ist es ganz eindeutig die Kombination aus Design und Verarbeitung.

Die Technik mit dem Liner Lock ist etablierter Standard. Die Materialien sind mit Stahl und poliertem G10 nichts Exotisches. Aber das Design und die Art und Weise wie die Materialen verarbeitet wurden, das hat mich sofort angesprungen. Das Messer ist kein „Warmduscher“ und will bei Gott kein möglichst unsichtbares „Gentleman Messer“ sein. Nein mein Herr „ Platz da. Jetzt komm ich ! Und schaut mich gefälligst an !!“. Understatement ist seine Sache nicht. Muss aber auch nicht immer sein.

Groß kommt es daher. In jeder Hinsicht. Eine Grifflänge von 12-13cm. Nix mit „3-Finger-Messer“ und so ein Firlefanz. Klingenlänge 9,5cm. Kein Zahnstocher. Definitiv nicht. Klingenstärke 4mm ….. und Die aufgrund des modifizierten Tanto-Schliffes fast bis zur Spitze durchgehend. Yoh Mann ! Geht zur Not auch als Dosenöffner durch. Der verwendete CPM S30V Stahl sollte für entsprechende Schnitthaltigkeit sorgen.

Die Verarbeitung ist für ein Serienmesser hervorragend. Nach dem „Sage 1“ von Spyderco, dass ich ebenfalls besitze und dass ebenfalls in Taiwan gefertigt wird, kann ich Leute verstehen die sagen, dass momentan die qualitativ besten Spyderco in Taiwan gefertigt werden. Nicht in USA.

Die Materialstärke des Liners zum Verriegeln verwenden andere Hersteller als Platine. Voll fett, das Teil. Beim Öffnen und verriegeln der Klinge gibt es ein solch sattes „Klack“, wie ich es eigentlich nur von frame locks kenne. Die G10 Schalen sind poliert. So schön habe ich G10 noch nie gesehen. Man kennt es eigentlich immer nur als raues, recht stumpf wirkendes Material, dass nur nach Nutzwert ausgewählt wird. Hier wirkt es wie eine Mischung aus Ebenholz und Carbon, mit einer wie unter Klarlack verborgenen Struktur. Wunderbar !

Die bereits angesprochene „modified tanto“ Klinge und auch das Design des Griffes sollen an den Stil Italienischer Messer erinnern. Keine Idee was exakt damit gemeint ist. Vielleicht die früher recht beliebten „Stilettos“ ? Wie auch immer. Das Teil macht einfach an. Ist groß, massiv, hervorragend verarbeitet und hat eine nicht alltägliche Klingenform. Ich find’s genial !

Noch bevor ich das Messer bei mir hatte war mir klar, dass ich den Clip abnehmen werde. Das Teil ist für die Hosentasche sicher suboptimal. Außerdem …….. siehe oben ….. verstecken ist nichts seins. Das war eine gute Entscheidung. Denn das Messer lässt sich ohne den Clip noch besser anfassen/halten und der Liner-Lock lässt sich irgendwie auch besser bedienen, ohne den Clip. Natürlich hat der Clip direkt nichts mit der Funktionalität des Locks zu tun. Aber irgendwie finden alle Finger ohne den Clip selbstverständlicher ihren Platz und somit geht auch das Bedienen des Locks besser von der Hand. Vielleicht hat es damit zu tun, dass der Clip den ohnehin bereits üppigen Griffumfang zusätzlich vergrößert. Egal. Um das Messer trotzdem irgendwie gescheit tragen zu können, habe ich mir beim Stefan Kleinhuber in München eine Köcherscheide machen lassen.

So. Genug geschwafelt. Hier nun Bilder.


SpydercoVallotton01_zps0496987f.jpg



SpydercoVallotton02_zps5176d981.jpg



SpydercoVallotton12_zpscec4f0c4.jpg



SpydercoVallotton13_zps0b4176a4.jpg



SpydercoVallotton14_zps3d0c15bb.jpg



SpydercoVallotton15_zps2287b418.jpg



SpydercoVallotton17_zps4f26efff.jpg



SpydercoVallotton18_zpsdb3401b6.jpg



SpydercoVallotton19_zps5bd540fe.jpg



SpydercoVallotton04_zps40601b9b.jpg



SpydercoVallotton05_zpscc4031f0.jpg



SpydercoVallotton03_zps2b105cfa.jpg



SpydercoVallotton16_zps86e0ab94.jpg



SpydercoVallotton11_zps62f7e359.jpg



SpydercoVallotton10_zps16829505.jpg



SpydercoVallotton09_zpse3dac0d4.jpg



SpydercoVallotton08_zpsde8ab258.jpg



SpydercoVallotton07_zps24ed6211.jpg



SpydercoVallotton06_zps6523a4e2.jpg



Grüße,
Stefan
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die Kurzpräsentation und die schönen Bilder!
Was mir als am Vallotton gar nicht gefällt, sind die Löcher in der Edelstahlbacken für die Tipdown-Trageweise.
Hat mich auch schon am Navaja nicht so recht begeistert, m.E. sollte Spyderco von so etwas zukünftig Abstand nehmen.

cheers,
Marcus
 
Hallo Stefan,

meinen besten Dank für diese großartige Vorstellung eines tollen Messers, das wirklich Charakter hat und sich erfrischend deutlich aus der sonstigen Massenherstellung hervorhebt. Auch die Scheide ist allererste Sahne und könnte nicht besser passen.
Einzig ein kleiner Punkt auf dem Bild Nr. 8 macht mich, was die Verarbeitung betrifft, etwas stutzig: der unterhalb der Riffelung der Rampe gelegene Bereich scheint teilweise überhaupt nicht bearbeitet/gefinished worden zu sein. So etwas habe ich kürzlich auch in einem Review von Marcus.H zum Starmate2 gesehen, nur in diesem Fall an der Klingenwurzel. Zu sehen auf der HP von Marcus.
Wäre aber wirklich das Einzige, was es vielleicht hinsichtlich der Verarbeitung bei allem Lob für in Taiwan gefertigte Spydies zu hinterfragen gäbe.

Herzlichen Glückwunsch zu dem tollen Ensemble!
carrot
 
Moin Obi Wan,

kann Deine Begeisterung nachvollziehen. Ich mag robuste Folder - mal ganz ohne Nutzwertanalyse. Sieht gut verarbeitet aus. Die Taiwanesen :) ... Die Fotos in guter Qualität machen den Mund schön wässrig. Das Leder gefällt ebenso. Danke für Deinen Bericht und viel Vergnügen beim Einsatz! Grüße von

R'n'R
 
Ahoi,
auch von mir ein ,etwas bedauernder, Dank für das sehenswerte Kurzreview:p.
Bedauernd, weil speziell dieses Messer anbivalente Gefühle in mir auslöst, welche seit der letzten Erwähnung im Forum zum Glück verschüttet waren.
Zunächst fand ich das Messer optisch interessant, aber potthäßlich- dann wunderschön und technisch extrem ausgeklügelt..........und so wechselt es munter hin und her:rolleyes:

Ehrlich, kaum ein Messer hat mich je so verwirrt.................
Excalibur

PS: Die Lederbehausung ist ein echter Hingucker, da hat R&R völlig Recht:super:
 
Als Double-Action mit hidden bolster release macht das Messer erst richtig was her- leider bei uns nicht erlaubt. :hmpf:

Gruss, Keno
 
Danke für Eure Kommentare.

Marcus,

Sehe ich genauso wie Du. Man muss es nicht immer jedem Recht machen. Von wegen links/rechts, tip up/tip down. Bohrungen ausschließlich im G10 und von mir aus beidseitig, das hätte durchaus gereicht. Aber da scheinen mir die Hersteller viel zu starr in ihrer Produktentwicklung zu sein. Ein Mal rausgefunden dass Manche Kunden tip up und Manche lieber tip down tragen wollen und schon wird es jedem Design aufgezwungen. Wie heißt es so schön ? "form follows function". Aber genau das könnte man durchaus selektiv anwenden.

Carrot,

Stimmt. Hast Du richtig gesehen. Ist mir auch aufgefallen. Kann ich mir als Laie nur so erklären, dass es mit der Fertigungsprozess der Klinge zusammenhängt und man das nur mit einem manuellen Arbeitsschritt hätte besser machen können, den man so nicht realisieren mochte (Kosten). Ist aber nur eine Theorie.

Excalibur,

Genau diese Gefühle hatte ich auch. Rauf auf die Wunschliste. Runter von der Wunschliste. ...... Bin aber froh, dass ich das Messer spontan dann wieder auf die Wunschliste gesetzt und dann auch gekauft habe. Mir gefällt es unglaublich gut.

Schönen Tag. Fast Wochenende !

Gruß,
Stefan
 
Hi

Danke für Deinen Bericht! Ich habe mir schon nicht nur einmal überlegt ob ich mir das Messer zulegen will :D ^^
Du hast mir die Entscheidung leichter gemacht mein Konto warscheinlich doch etwas zu belasten :glgl:
 
Was mir als am Vallotton gar nicht gefällt, sind die Löcher in der Edelstahlbacken für die Tipdown-Trageweise.
Hat mich auch schon am Navaja nicht so recht begeistert, m.E. sollte Spyderco von so etwas zukünftig Abstand nehmen.

cheers,
Marcus

Ja, da bin ich deiner Meinung, Marcus!
Oft habe ich ein Messer, gerade wegen diesen "hässlichen Löchern" liegen lassen.
(Übrigens, einen hübschen Hundi hast du da!)
 
Aber da scheinen mir die Hersteller viel zu starr in ihrer Produktentwicklung zu sein.
Ich schätze, das ist vielleicht auch Vorgabe des Designers. Denn am Des Horn z.B. gibt es nur eine einzige Befestigungsmöglichkeit für den Clip, am Sage 4 nur zwei, Tip-up rechts und links.
Aber auch von mir danke für das Review und die schönen Bilder. Habe das Messer selbst und auch schon mal ein kurzes Review verfasst.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich schätze, das ist vielleicht auch Vorgabe des Designers. Denn am Des Horn z.B. gibt es nur eine einzige Befestigungsmöglichkeit für den Clip, am Sage 4 nur zwei, Tip-up rechts und links.

Das wird wohl mit Sicherheit so sein, aber es spielen auch wohl Gewährleistungsansprüche mit rein.
Das Des Horn ist ja das einzige Spyderco mit Drahtclip, das eine tip-down Trageweise anbietet und das auch nur einseitig.
Spyderco will wohl nicht, dass man die Pivotschraube lösen muss, um den Clip umzusetzen.
Deswegen haben die anderen Drahtclipspydies auch gar nicht erst die tip-down Option, die sich ja auch nur mit einer relativ kleinen Pivotschraube realisieren lässt.

(Übrigens, einen hübschen Hundi hast du da!)
Ja, süss ist sie, aber zurzeit auch wegen Läufigkeit ziemlich anstregend. Schaut sehnsüchtig jedem Rüden hinterher...:)

cheers,
Marcus
 
Carrot,

Stimmt. Hast Du richtig gesehen. Ist mir auch aufgefallen. Kann ich mir als Laie nur so erklären, dass es mit der Fertigungsprozess der Klinge zusammenhängt und man das nur mit einem manuellen Arbeitsschritt hätte besser machen können, den man so nicht realisieren mochte (Kosten). Ist aber nur eine Theorie.



Gruß,
Stefan

Ganz herzlichen Dank für dieses tolle Review mit sehr guten Fotos !

Ich habe dieses Messer auch , seit gut einem Jahr , aus den USA bekommen . Der von Carrot beschriebene und deutlich im Foto Nr. 8 von Obi Wan zu sehende Bereich ist bei meinem Exemplar sauber wie der Rest der Rampe gefinisht ! Demnach kann es nicht am eigentlichen Fertigungsprozess , eher an mangelnder Endkontrolle gelegen haben !

IMG_6427.jpg

Ich bin auch von dem Vallotton und der Verarbeitung begeistert und trage es mal in der Hosentasche eingeclipt , mal in einem Holster , je nach Laune , und ob ich am Gürtel noch ein Fixed trage !
Mir gefiel das Design auf Anhieb , die Größe und das tolle Öffnungsloch sind klasse !


Liebe Grüße

Franky
 
Das Vallotton hat auf jeden Fall was, aber drückt der Liner beim festen Zupacken nicht in die Hände? (siehe vor allem Bild 6)

Die Meinungen gehen ja auseinander zwischen "guter Erreichbarkeit des Liners" und "darf nicht ausversehen entriegeln / liegt besser in der Hand"
 
... , aber drückt der Liner beim festen Zupacken nicht in die Hände? (siehe vor allem Bild 6)

Hab es gerade noch einmal bewußt ausprobiert : wie schon vorher im unbewußtem Zupacken spüre ich den Liner überhaupt nicht ! Das könnte daran liegen , daß er meistens genau in der ersten Gelenkmulde des Zeigefingers liegt , und der Rest des angewinkelten Fingers mehr auf den Griff drückt als die Mulde auf den Liner - ääähhh , alles klar :bi_polo:!?

IMG_6429.jpg

Wie sich das bei längerem und festerem Arbeiteten nach einer Weile verhält , kann ich noch nicht sagen !

Ausserdem ist bei meinem Exemplar der Liner ausreichend , aber nicht z u stramm , liegt in voller Stärke hinter der Klingenwurzel - der wird sich nicht versehentlich lösen ( müsste schon einen 'langen' Weg zurücklegen , ca. 2,5mm ) , ist dennoch gut zu bedienen :super:


Liebe Grüße

Franky
 
Kann ich voll bestätigen, was Franky schreibt. Der Liner stört nicht. Verschwindet genau in den "Hauttschaschen" die sich an den Fingergelenken bilden, so bald man die Finger krümmt.

Gruss,
Stefan
 
Wie man oben auf den Bildern sehen kann, steht der Liner ja frei nach beiden Seiten, d.h. die Fingemulde ist beidseitig gleich tief eingeschliffen. Trotzdem kann ich auch bestätigen, daß man ihn in der Hand nur wenig spürt, außer man will ihn bewußt spüren. Bei meinem Exemplar ist auch die Federkraft beeindruckend hoch, daher dürfte die Gefahr des versehentlichen Entriegelns äußerst gering sein.
 
Zurück