Bukowski
Premium Mitglied
- Beiträge
- 4.142
Moin,
eigentlich stehe ich ja nicht so sehr auf Scandis – weil der Schliff schwerpunktmäßig klar auf Holzbearbeitung ausgelegt ist und z.B. bei der Lebensmittelzubereitung aufgrund der ausgeprägten Spaltwirkung eher unbefriedigende Schneideigenschaften zeigt – und auf das namensgebende YouTube-Format des Böker Vigtig vs. Wild schon garnicht.
Eigentlich... Aber.
Es keimte im Messerkleinhirn der Gedanke, den neuen "Superstahl" Magnacut in einer Klingengeometrie und Anwendungsform zu beanspruchen, in der eigentlich seine mutmaßlichen Stärken – oder ggf. seine Grenzen – liegen sollten:
Dem "True Scandi" (Scandi-Schliff ohne Sekundärfase bzw. Microfase oder Microbevel) und zwar mit Schock- und Querbelastung durch Hacken und Hebeln.
Und siehe da. Tatsächlich performt das Vigtig mit ebendiesem "True Scandi" aus Magnacut im Holz so kompromisslos, dass es eine Freude ist damit zu arbeiten.
Die Kombination aus Anschliffwinkel, Stahl und Wärmebehandlung scheint aufzugehen und macht auf mich einen überlegten und ausgewogenen Eindruck. Ich habe die Klinge nicht geschont und hatte selbst bei o. g. Schock- und Querbelastung der Schneidkante durch Hacken und Hebeln in getrockneter Buche keinerlei umgelegte Stellen. Das bin ich bei Scandis ohne Sekundärfase eigentlich anders gewohnt (außer bei Vanadis 4E o.ä.). Hier scheint der Magnacut mit seiner erhöhten Zähigkeit bei relativ hoher Verschleißfestigkeit evtl. tatsächlich seine Stärken ausspielen zu können.
Der relativ flache Anschliffwinkel dringt wunderbar ins Holz ein, beißt sich sprichwörtlich fest und trennt sehr gut.
Die Klingenspitze ist zwar stabil aber gleichzeitig ausreichend ausgeprägt für die üblichen Popel- und Pröckeleien im Holz.
Intelligent finde ich auch die Bearbeitung des Klingenrückens:
Der vordere Bereich, direkt hinter dem Griff, ist entgratet und daher als Auflagefläche für den Daumen – auch dank 4,0 mm Rückenstärke – angenehm.
Der Bereich vor der Klingenspitze ist hingegen scharfkantig und eignet sich so z.B. hervorragend zum Entrinden von Ästen und Stämmen.
Der Griff ist angenehm groß und breit dimensioniert. Die Kanten sind großzügig gerundet und die Finger durch die Vorsätze an den Griffenden vor'm Abrutschen geschützt. Längeres Arbeiten ist komfortabel möglich.
Ein bisschen Hacken geht auch, locker aus dem Handgelenk, was die kurze Klinge halt hergibt. Die Trennleistung ist wegen der 4,0 mm starken Klinge und dem Anschliff aber auch beim Hacken besser als erwartet.
Zum Abschluss noch ein paar harte Daten:
Gesamtlänge: 19,5 cm
Klingenlänge: 8,5 cm
Klingenstärke: 4,0 mm
Gewicht: 150 g
Klingenmaterial: CPM MagnaCut
Griffmaterial: Micarta
Gefertigt in: Solingen
Zubehör: Kydex und Metallclip
Wer also ein kompaktes Holzmesser sucht ist bei dem Ding aus meiner Sicht an der richtigen Adresse.
PS: Beinahe hätte ich es vergessen. Die Verschraubung des Griffs lässt sich sehr simpel (z.B. mit einem Geldstück oder sogar mit der zugehörigen Kydexscheide) lösen und offenbart ein Geheimfach im Inneren des Griffs....
eigentlich stehe ich ja nicht so sehr auf Scandis – weil der Schliff schwerpunktmäßig klar auf Holzbearbeitung ausgelegt ist und z.B. bei der Lebensmittelzubereitung aufgrund der ausgeprägten Spaltwirkung eher unbefriedigende Schneideigenschaften zeigt – und auf das namensgebende YouTube-Format des Böker Vigtig vs. Wild schon garnicht.
Eigentlich... Aber.
Es keimte im Messerkleinhirn der Gedanke, den neuen "Superstahl" Magnacut in einer Klingengeometrie und Anwendungsform zu beanspruchen, in der eigentlich seine mutmaßlichen Stärken – oder ggf. seine Grenzen – liegen sollten:
Dem "True Scandi" (Scandi-Schliff ohne Sekundärfase bzw. Microfase oder Microbevel) und zwar mit Schock- und Querbelastung durch Hacken und Hebeln.
Und siehe da. Tatsächlich performt das Vigtig mit ebendiesem "True Scandi" aus Magnacut im Holz so kompromisslos, dass es eine Freude ist damit zu arbeiten.
Die Kombination aus Anschliffwinkel, Stahl und Wärmebehandlung scheint aufzugehen und macht auf mich einen überlegten und ausgewogenen Eindruck. Ich habe die Klinge nicht geschont und hatte selbst bei o. g. Schock- und Querbelastung der Schneidkante durch Hacken und Hebeln in getrockneter Buche keinerlei umgelegte Stellen. Das bin ich bei Scandis ohne Sekundärfase eigentlich anders gewohnt (außer bei Vanadis 4E o.ä.). Hier scheint der Magnacut mit seiner erhöhten Zähigkeit bei relativ hoher Verschleißfestigkeit evtl. tatsächlich seine Stärken ausspielen zu können.
Der relativ flache Anschliffwinkel dringt wunderbar ins Holz ein, beißt sich sprichwörtlich fest und trennt sehr gut.
Die Klingenspitze ist zwar stabil aber gleichzeitig ausreichend ausgeprägt für die üblichen Popel- und Pröckeleien im Holz.
Intelligent finde ich auch die Bearbeitung des Klingenrückens:
Der vordere Bereich, direkt hinter dem Griff, ist entgratet und daher als Auflagefläche für den Daumen – auch dank 4,0 mm Rückenstärke – angenehm.
Der Bereich vor der Klingenspitze ist hingegen scharfkantig und eignet sich so z.B. hervorragend zum Entrinden von Ästen und Stämmen.
Der Griff ist angenehm groß und breit dimensioniert. Die Kanten sind großzügig gerundet und die Finger durch die Vorsätze an den Griffenden vor'm Abrutschen geschützt. Längeres Arbeiten ist komfortabel möglich.
Ein bisschen Hacken geht auch, locker aus dem Handgelenk, was die kurze Klinge halt hergibt. Die Trennleistung ist wegen der 4,0 mm starken Klinge und dem Anschliff aber auch beim Hacken besser als erwartet.
Zum Abschluss noch ein paar harte Daten:
Gesamtlänge: 19,5 cm
Klingenlänge: 8,5 cm
Klingenstärke: 4,0 mm
Gewicht: 150 g
Klingenmaterial: CPM MagnaCut
Griffmaterial: Micarta
Gefertigt in: Solingen
Zubehör: Kydex und Metallclip
Wer also ein kompaktes Holzmesser sucht ist bei dem Ding aus meiner Sicht an der richtigen Adresse.
PS: Beinahe hätte ich es vergessen. Die Verschraubung des Griffs lässt sich sehr simpel (z.B. mit einem Geldstück oder sogar mit der zugehörigen Kydexscheide) lösen und offenbart ein Geheimfach im Inneren des Griffs....
Zuletzt bearbeitet: