Kurzvorstellung Itinomonn Kasumi Nakiri 180mm
Das Messer war ja schon sowohl in der Küchenmesser-Galerie, als auch meinem Schleifstein-Thema im Wartung&Pflege Unterforum zu sehen, nun ist es aber endlich mal Zeit für ein eigenes Thema.
Ich wollte schon ne Weile einen Ersatz für mein Herder Nakiri anschaffen, zur Wahl stand dann am Ende entweder ein Wakui von Cleancut aus Schweden zu erwerben oder eben das Itinomonn von JNS aus Dänemark. Aufgrund des Interesse an den den Schleifsteinen von JNS ist es dann am Ende das Itinomonn geworden, wobei ich mich aktuell gerade frage ob ich nicht eventuell doch ein Wakui besitze..
Wieso das?
Die Beschreibung bei JNS lautet... "made one by one of a Young, new generation blacksmith from Sanjo "... interessanterweise ist der Schmied der Wakui Messer a) auch aus Sanjo und b) 41...was für Messerschmiede in Japan wohl jung sein dürfte, wenn man sich das Alter eines Kato, Shigefusa oder diverser Schmiede aus "Takefu Knive Village" so anschaut und c) sieht gerade das Klingenfinish extrem ähnlich aus, die Gravurtechnik der Insignien ähnelt in der Machart mMn ebenfalls...
Quelle für die Infos über Wakui ist ein Beitrag aus dem CKTG Forum von Mark Richmond, als er für die Messer einen Passaround organisiert hat:
Itinomonn vs Herder ( letzteres ist nicht mehr in meinem Besitz, also kann ich da keine weiteren Vergleiche mehr machen)
Bestellt habe ich es diesen Monat bei JNS. Der Versand ging sehr schnell von statten, verpackt war es vorbildlich. Das trifft sowohl auf das Paket als auch das Messer selber zu, aber seht selbst:
Daten und Fakten:
Gesamtlänge: 324mm
Klingenlänge: 196mm (Spitze des Rückens <>Zwinge)
Effektive Länge: 185mm vom Kehl ab gemessen, bzw. siehe hier
Grifflänge: 128mm
Griff: unbehandeltes Ho-Holz in Kastanienform
Zwinge: Büffelhorn
Stahl: San Mai aus V2 Karbonstahl mit Edelstahlflanken, Härte ist unbekannt (im KKF vermutet man irgendwas um die 61-62 HRC)
Gewicht 168 Gramm
Klingenhöhe: 54mm
Balance: siehe unten
Verarbeitung und Finish:
Die Klinge ist ordentlich gefinisht, erinnert mich -wie schon erwähnt- stark an das was man im heute geposteten Wakui vs Watanabe Vergleich von günef so sehen kann... einziger "Makel" am Finish der Klinge wäre eine kleine Macke am Erl kurz vor dem Griff, aber das ist mMn in der Preisklasse nun wirklich Rosinenpicken..
Stahl und Geometrie:
Da ist es aktuell recht schwierig für mich mehr als nur ein paar erste Eindrücke zu geben, besonders da ich die Schneide schon nach dem zweiten Tag und ohne damit nennenswert was geschnitten zu haben, nach einem von mir verursachten Ausbruch neuschleifen mußte und dabei einen extrem konservativen Winkel gewählt habe (und dazu nicht der beste Schleifer vor dem Herrn bin). Vor dem Ausbruch war die Schneide extremst dünn hinter der Wate, ich glaub irgendein Kamo wurde mal schon als "überreizt dünn" beschrieben. Ähnliches Gefühl hatte ich bei der "Out of the box" Schärfe des Nakiris. Jeglicher seitlicher Druck auf die Schneide wurde einem als "Belastung nahe der Schmerzgrenze" direkt ins Handgelenk weitergeleitet, es ging aber durch wirklich alles sauber durch.
Aktuell fällt es durch jegliches weiches Schnittgut spielend leicht durch, egal ob das nun Pak Choi, Mangold, Zwiebeln, Gurken oder Kartoffeln sind.Bei Paprikas durch die Haut zuerst zu schneiden schnitt es merklich schlechter ab als z.B. mein von Herrn Schanz überholtes Kohetsu Gyuto, was eine sehr bissige Schärfe nun hat...
Da muß man einfach mal schauen, was langfristig nun mit einem sauberen Schliff und einem etwas flacheren Winkel so geht. Der aktuelle liegt irgendwo zwischen 40-45° (nicht gemessen, sondern ermittelt mithilfe der Klingenhöhe und dem groben Abstand zwischen Messerrücken und Schleifstein)....
Die OOTB Geometrie solo
Und im Vergleich mit meinem bis zum Ewerb des Nakiris höchsten Messers. Konesuke 270er Wa-Kiritsuke links/Itinomonn rechts
Griff und Zwinge:
Die beste Beschreibung ist wohl "sauber und funktionabel". Er kommt jetzt für mich optisch nicht so ansprechend rüber wie z.B. der Griff am Konosuke, die Verarbeitung ist aber ordentlich. Der Übergang von Holz zu Horn ist zwar ertastbar aber springt einem optisch nicht ins Auge (was ja häufig bei D-Form Griffen der Fall ist). Die Klinge wurde mit der traditionellen Technik in den Griff eingesetzt, Kleber ist da also keiner zu finden. Ins Erlloch ist irgendein Art Wachs zum Schutz vor Feuchtigkeit geschmiert, was bei Auslieferung bis an den Erl hoch noch zu finden war, ich hab den Großteil dann abgewischt.
Das Holz selber wirkt unbehandelt und relativ rauh poliert, das sieht optisch nicht ganz so schick aus wie ein Ashi oder Konosuke Griff, macht das Messer aber auch mit nassen Händen noch sehr griffig. Der Griff ist also wirklich funktional gestaltet, auch wenn mir haptisch achteckige Griffe dann doch eine Ecke mehr liegen...
Fazit:
Ist aktuell recht schwer da wirklich eins zu ziehen, allein schon weil ich momentan noch nicht sagen kann was man aus dem Stahl gescheit geschärft und mit einer sauber angesetzten Schneide so rausholen kann. Deswegen bin ich als Besitzer auch recht gespannt, wie es sich bei Gabriel im direkten Vergleich zum Wakui schlägt...
Ein Fehlkauf war es aber definitiv nicht, das mit dem Ausbruch fällt unter "Shit happens" und ich bin mir ziemlich sicher, dass das die Schuld eher bei mir zu suchen war. Mein Verdacht fällt auf den in der Avocado verbleiben Teil des Stiels, der sich zusammen mit dem Fleisch von der Schale gelöst hatte und genug Härte besitzen dürfte, um eine so feine Schneide zu beschädigen...
Oder sagen wir es anders: trotz Ausbruchs macht das Messer gerade beim Choppen oder dem schnellen Druckschnitt bei weichem Gemüse soviel Spaß, daß ich schwer drüber nachdenke den mir etwas unlieben D-Form Griff durch eine Autragsarbeit (Wabocho oder Meyer, muß ich noch klären) ersetzen zu lassen, wenn das Nakiri vom Besuch bei Gabriel nächsten Monat zurück ist...
So und nun zum Abschluß noch paar Bilder mit "Schnittgut"...
beide mit dem OOTB Schliff und die folgenden dann mit der Schneide nach der Reparatur am zweiten Tag:
Das Messer war ja schon sowohl in der Küchenmesser-Galerie, als auch meinem Schleifstein-Thema im Wartung&Pflege Unterforum zu sehen, nun ist es aber endlich mal Zeit für ein eigenes Thema.
Ich wollte schon ne Weile einen Ersatz für mein Herder Nakiri anschaffen, zur Wahl stand dann am Ende entweder ein Wakui von Cleancut aus Schweden zu erwerben oder eben das Itinomonn von JNS aus Dänemark. Aufgrund des Interesse an den den Schleifsteinen von JNS ist es dann am Ende das Itinomonn geworden, wobei ich mich aktuell gerade frage ob ich nicht eventuell doch ein Wakui besitze..
Wieso das?
Die Beschreibung bei JNS lautet... "made one by one of a Young, new generation blacksmith from Sanjo "... interessanterweise ist der Schmied der Wakui Messer a) auch aus Sanjo und b) 41...was für Messerschmiede in Japan wohl jung sein dürfte, wenn man sich das Alter eines Kato, Shigefusa oder diverser Schmiede aus "Takefu Knive Village" so anschaut und c) sieht gerade das Klingenfinish extrem ähnlich aus, die Gravurtechnik der Insignien ähnelt in der Machart mMn ebenfalls...
Quelle für die Infos über Wakui ist ein Beitrag aus dem CKTG Forum von Mark Richmond, als er für die Messer einen Passaround organisiert hat:
The person producing kitchen knives is Toshihiro ( 1st name, maybe difficult to
pronounce, so please have a pause in the middle just like Toshi, then Hiro ) Wakui
( family name ). 41 years old.
His father is running a small factory called WAKUI BAR CUTLERY MFG. This bar
means wrecking bars. The sales of the bars decreased year by year due to change
of construction ways, and he began to study kitchen knives to help the major job.
After forging for 4 years at Yoshikane & sharpening at another factory for some years,
he started producing by himself. When I visited this Wakui shop, I do not know why but
the previous Yoshikane master Mr. Yoshida helped this busy Wakui to forge.
I passed your interest in Shirogami2/soft stainless steel clad to him.
He can finish blades with tsuchime, nashiji and hair-line on request, but his 1st
recommendation is Nashiji. Any quantity is basically acceptable.
Itinomonn vs Herder ( letzteres ist nicht mehr in meinem Besitz, also kann ich da keine weiteren Vergleiche mehr machen)
Bestellt habe ich es diesen Monat bei JNS. Der Versand ging sehr schnell von statten, verpackt war es vorbildlich. Das trifft sowohl auf das Paket als auch das Messer selber zu, aber seht selbst:
Daten und Fakten:
Gesamtlänge: 324mm
Klingenlänge: 196mm (Spitze des Rückens <>Zwinge)
Effektive Länge: 185mm vom Kehl ab gemessen, bzw. siehe hier
Grifflänge: 128mm
Griff: unbehandeltes Ho-Holz in Kastanienform
Zwinge: Büffelhorn
Stahl: San Mai aus V2 Karbonstahl mit Edelstahlflanken, Härte ist unbekannt (im KKF vermutet man irgendwas um die 61-62 HRC)
Gewicht 168 Gramm
Klingenhöhe: 54mm
Balance: siehe unten
Verarbeitung und Finish:
Die Klinge ist ordentlich gefinisht, erinnert mich -wie schon erwähnt- stark an das was man im heute geposteten Wakui vs Watanabe Vergleich von günef so sehen kann... einziger "Makel" am Finish der Klinge wäre eine kleine Macke am Erl kurz vor dem Griff, aber das ist mMn in der Preisklasse nun wirklich Rosinenpicken..
Stahl und Geometrie:
Da ist es aktuell recht schwierig für mich mehr als nur ein paar erste Eindrücke zu geben, besonders da ich die Schneide schon nach dem zweiten Tag und ohne damit nennenswert was geschnitten zu haben, nach einem von mir verursachten Ausbruch neuschleifen mußte und dabei einen extrem konservativen Winkel gewählt habe (und dazu nicht der beste Schleifer vor dem Herrn bin). Vor dem Ausbruch war die Schneide extremst dünn hinter der Wate, ich glaub irgendein Kamo wurde mal schon als "überreizt dünn" beschrieben. Ähnliches Gefühl hatte ich bei der "Out of the box" Schärfe des Nakiris. Jeglicher seitlicher Druck auf die Schneide wurde einem als "Belastung nahe der Schmerzgrenze" direkt ins Handgelenk weitergeleitet, es ging aber durch wirklich alles sauber durch.
Aktuell fällt es durch jegliches weiches Schnittgut spielend leicht durch, egal ob das nun Pak Choi, Mangold, Zwiebeln, Gurken oder Kartoffeln sind.Bei Paprikas durch die Haut zuerst zu schneiden schnitt es merklich schlechter ab als z.B. mein von Herrn Schanz überholtes Kohetsu Gyuto, was eine sehr bissige Schärfe nun hat...
Da muß man einfach mal schauen, was langfristig nun mit einem sauberen Schliff und einem etwas flacheren Winkel so geht. Der aktuelle liegt irgendwo zwischen 40-45° (nicht gemessen, sondern ermittelt mithilfe der Klingenhöhe und dem groben Abstand zwischen Messerrücken und Schleifstein)....
Die OOTB Geometrie solo
Und im Vergleich mit meinem bis zum Ewerb des Nakiris höchsten Messers. Konesuke 270er Wa-Kiritsuke links/Itinomonn rechts
Griff und Zwinge:
Die beste Beschreibung ist wohl "sauber und funktionabel". Er kommt jetzt für mich optisch nicht so ansprechend rüber wie z.B. der Griff am Konosuke, die Verarbeitung ist aber ordentlich. Der Übergang von Holz zu Horn ist zwar ertastbar aber springt einem optisch nicht ins Auge (was ja häufig bei D-Form Griffen der Fall ist). Die Klinge wurde mit der traditionellen Technik in den Griff eingesetzt, Kleber ist da also keiner zu finden. Ins Erlloch ist irgendein Art Wachs zum Schutz vor Feuchtigkeit geschmiert, was bei Auslieferung bis an den Erl hoch noch zu finden war, ich hab den Großteil dann abgewischt.
Das Holz selber wirkt unbehandelt und relativ rauh poliert, das sieht optisch nicht ganz so schick aus wie ein Ashi oder Konosuke Griff, macht das Messer aber auch mit nassen Händen noch sehr griffig. Der Griff ist also wirklich funktional gestaltet, auch wenn mir haptisch achteckige Griffe dann doch eine Ecke mehr liegen...
Fazit:
Ist aktuell recht schwer da wirklich eins zu ziehen, allein schon weil ich momentan noch nicht sagen kann was man aus dem Stahl gescheit geschärft und mit einer sauber angesetzten Schneide so rausholen kann. Deswegen bin ich als Besitzer auch recht gespannt, wie es sich bei Gabriel im direkten Vergleich zum Wakui schlägt...
Ein Fehlkauf war es aber definitiv nicht, das mit dem Ausbruch fällt unter "Shit happens" und ich bin mir ziemlich sicher, dass das die Schuld eher bei mir zu suchen war. Mein Verdacht fällt auf den in der Avocado verbleiben Teil des Stiels, der sich zusammen mit dem Fleisch von der Schale gelöst hatte und genug Härte besitzen dürfte, um eine so feine Schneide zu beschädigen...
Oder sagen wir es anders: trotz Ausbruchs macht das Messer gerade beim Choppen oder dem schnellen Druckschnitt bei weichem Gemüse soviel Spaß, daß ich schwer drüber nachdenke den mir etwas unlieben D-Form Griff durch eine Autragsarbeit (Wabocho oder Meyer, muß ich noch klären) ersetzen zu lassen, wenn das Nakiri vom Besuch bei Gabriel nächsten Monat zurück ist...
So und nun zum Abschluß noch paar Bilder mit "Schnittgut"...
beide mit dem OOTB Schliff und die folgenden dann mit der Schneide nach der Reparatur am zweiten Tag: