Olaf (Scarbear) bot freundlicherweise an, mir die
PEL-5 zuzuschicken, damit ich einen Blick darauf werfen kann. Bilder gibt es keine (nein, ich hab noch keine Digicam), aber ein paar Punkte kann ich schon anmerken.
Im Vergleich kann ich die
PEL-4 anführen, die als offizielle Polizeilampe in Bayern beschafft werden kann.
Was mir positiv an der PEL-5 aufgefallen ist:
* Die Handlage ist gut, sowohl vom Gewicht als auch vom Durchmesser her. Der Daumen ruht genau richtig auf dem Schalter. Gefühlte Qualität passt.
* Der Clicky am Lampenende ist ein forward clicky und fühlt sich gut an. Er bietet ein deutliches feedback, sowohl haptisch als auch auditiv.
* Der Drehring am Lampenkopf hat genügend Widerstand, dreht gleichmäßig und weich und rastet satt ein.
* Die Batteriestandsanzeige informiert in jedem Modus individuell über den Zustand der Batterien.
Was mir negativ aufgefallen ist:
* 4 AAA-Batterien in einem Magazin, das sich teilweise sehr frickelig leeren und befüllen lässt. Das ist Steinzeit, wir sind inzwischen viel weiter. Dass sich das Prinzip auch als Fehlerquelle werten lässt, zeigen die Berichte über zerbröselnde Batteriemagazine.
* Bereits nach wenigen Minuten im high Modus wechselt die Batterieanzeige von grün auf gelb - und das bei einer Gesamthelligkeit, die nicht mehr auf aktuellem Stand ist.
* Der Lichtkegel hat einen sehr kleinen hellen Spot. Das ist gut für Reichweite, aber für den Polizeidienst, wo in den meisten Fällen auf Nah- und Mitteldistanzen gearbeitet wird, ist es weniger geeignet. Will ich einen Raum ausleuchten, komme ich mit der PEL-5 nicht weit.
* Das Dropin hat keinen Wärmeübergang zum Gehäuse.
* Es gibt eine Zeitverzögerung beim Einschalten: Drückt man auf den Schalter, wird zuerst die Batterie gemessen und die kleine LED in grün/gelb/rot geht an. Erst danach kommt das eigentliche Licht. Die Verzögerung spielt sich im Bereich von Sekundenbruchteilen ab, jedoch kommt die Lampe nicht hinterher, wenn man schnelle Momentlichtpulse abgeben will.
Die PEL-4 verwendet die gleiche Energieversorgung und einen forward clicky, weicht ansonsten aber von der PEL-5 ab. Die PEL-4 ist größer (und unhandlicher, speziell wegen des sehr großen Kopfes), ist ein wenig heller mit einem etwas größerem Spot (immer noch zu klein) und hat ein anderes UI. Momentlicht bringt 100%. Schaltet man die Lampe ein, bekommt man 100% Dauerlicht. Der nächste Schaltvorgang bringt die Lampe in die Dimmstufe (nicht aus!), wobei hier über das Tasten temporär auf 100% Licht erhöht werden kann. Beim nächsten Schaltvorgang ist die Lampe aus. Wer also von high ausschalten will, muss über low gehen - ohne 4000 zu kassieren

Direkt ins Aus geht nicht. Es gibt auch bei der PEL-4 schon mehrfach Berichte über Kontaktschwierigkeiten zwischen Batteriemagazin und Dropin, bzw am Schalter - schlecht, wenn der Anwender plötzlich kein Licht mehr hat.
Was bleibt unterm Strich:
Scheinbar gibt es deutschlandweit noch immer ausschließlich alte Gerätewarte und Verantwortliche, die an den Unmengen AAA-Batterien festhalten. Den Schritt nach vorn zur CR123 wagt niemand - obwohl er Sinn macht. Die Meinung der wirklichen Anwender ist wohl gehört, aber nicht wirklich berücksichtigt worden, denn an den wichtigen Elementen hapert es deutlich: Lichtkegel, Energieversorgung, Bedienung. Auch die Zuverlässigkeit scheint nicht die beste zu sein.
PEL-4 und PEL-5 sind für jeweils 89 EUR erhältlich. Für das Geld gibt es z.B. auch eine gute Fenix oder eine Eagletac T20 o.ä. Diese bieten für das gleiche Geld einfach das überzeugendere Gesamtkonzept.