Kurzvorstellung SRM9201

Heck

Mitglied
Beiträge
28
Hallo,

ich habe bisher noch kein Review in irgendeiner Art zu einem meiner Messer gepostet, aber irgendwann ist ja immer das erste Mal und daher dachte ich ich fange mal mit dem neuesten Zugang an, da mich dieser doch ziemlich begeistert. Als Vorwarnung: Es ist weder ein sonderlich aufregendes Messer noch von einem besonderen Hersteller, aber vielleicht interessiert es ja den einen oder anderen trotzdem.

Es handelt sich dabei um das SRM 9201. SRM ist wohl der neue Name der Firma Sanrenmu, SRM steht dabei für "Stay ready for more". Ich besitze bereits einige ältere Sanrenmus und wer die Firma kennt, weiß das es oft sehr einfache, erschwingliche Messer sind. Durch einige Youtube-Videos bin ich dann auf das SRM aufmerksam geworden und habe es dann im Dezember bestellt. Zunächst einmal die "Fakten":

Produzent: SRM
Modell: SRM 9201-GW
Herstellungsland: China
Stahl: D2
Härte: 59-61 HRC (Herstellerangabe)
Schliff: Flachschliff, ca. 3/4 hoch
Klingenform: Clip-Point, Blackwash Finish
Klingenlängen: 89 mm
Klingenstärke: 3,1 mm
Gesamtlänge: 205 mm
Griffmaterial: G10
Liner: 420 Stahl, Skelettiert
Clip: Stahl, Blackwash, beidseitig umsetzbar, Tip-Up
Montage: 4 x T7 (Clip und Griffschalen), 1 x T8 (Pivot)
Gewicht: 96 g
Verschluss: Ambi-Lock (aka Axis-Lock)
Lieferumfang: Pappschachtel, Stofftäschchen
Preis: ca. 33 €

Ersteindruck
Beim Auspacken ist mir zuerst die etwas billige Optik der braunen G10-Schalen aufgefallen. Auf den Produktbildern sieht es eher Micarta ähnlich aus, in Realitas ist es eben brauner Kunststoff. Wie schon oft bei Sanrenmu in der Vergangenheit ist das Messer in einer recht einfachen Pappschachtel verpackt, die auch eine kleine Stofftasche enthält. Um den Pivot, der nur einseitig eine Torx-Schraube aufweist, ist ein kleiner blau eloxierter Ring um das SRM Logo eingelegt, was eine kleine Auflockerung zum doch recht taktischen Look ist. Die Verarbeitung ist aus meiner Sicht sehr gut, insbesondere wenn man den Preis betrachtet. Es gibt keine scharfen Kanten, lediglich der G10-Spacer könnte noch etwas feiner gearbeitet sein.
Der Klingenstand ist perfekt mittig, nichts wackelt. An der Spitze sieht man, dass der Anschliff leicht ungleichmäßig ist, ich hoffe das kommt auf den Bildern raus.

Ergonomie
Der Griff ist 21 mm dick und in etwa 24 mm hoch. Der Fingerauschnitt verhindert ein unbeabsichtiges Abrutschen zur Klinge zuverlässig, ein recht angenehmes Jimping auf dem Klingenrücken sorgt außerdem für guten Halt und Kontrolle. Die Öffnung des Messer funktioniert in verschiedensten Varianten tadelllos, ob über den Ausschnitt in der Klinge, unter Nutzung des Ambi-Locks oder mit dem Spyderco-"Flick". Der Klingengang ist tatsächlich nach etwas Einarbeiten so gut, dass es das erste Messer ist, bei dem ich diesen Flick auch als Fingerlegastheniker geschafft habe. Für den alltäglichen Gebrauch ist das Messer so sehr angenehm zu nutzen, für stundenlange Arbeiten würde ich natürlich trotzdem ein Fixed mit entsprechend geformtem Griff bevorzugen. Der Clip stört mich an andere Messern oft, hier liegt das Messer auch mit Clip gut in der Hand und erzeugt keine störenden Hot-Spots.

Nutzererfahrung
Zunächst war ich überrascht wie scharf das Messer bei mir ankam. Unterarm rasieren war überhaupt kein Problem. Auch nach jetzt etwas 4 Woche Nutzung (Etwas Küchenarbeit, Kartons öffnen und Zerkleinern, Schnüre schneiden, was man eben so alltäglich macht) ist es immer noch fast wie zu Beginn, ohne dass ich irgendeine Pflegemaßnahme durchgeführt habe. Der Klingengang ist, wie oben bereits erwähnt, noch besser geworden als er bei Ankunft schon war. Der hohe Anschliff in Kombination mit der nicht zu dicken Klinge macht es sehr schneidfreudig und es macht wirklich Spaß, damit zu arbeiten. Das Finish hält bisher sehr gut und obwohl ich eiegentlich kein Fan von geschwärzten Klingen bin, gefällt es mir in der Kombination mit dem braunen Griff sehr gut. Der Ambi-Lock funktioniert bisher tadellos und ist leicht (nicht zu leicht) zu bedienen, ganz im Gegensatz zu manchen anderen Budget-Messern in meinem Besitz (Ganzo). Der Bedienknopf ist nicht zu scharf, bietet aber genug Halt um den Verschluss sicher zu öffnen/schließen.
Das Gewicht geht aufgrund der Größe aus meiner Sicht voll in Ordnung, ich empfinde es als sehr leicht. Daher hat es in den letzten Wochen ausschließlich den Weg in meine Tasche gefunden und die Rotation verschiedener Messer ersetzt.

Kritik
Es fällt mir wirklich schwer am SRM 9201 Kritikpunkte zu finden, besonders wenn man den Preis betrachtet. Für einige wäre es sicherlich wünschenwert den Clip zusätzlich noch auf Tip-Down umsetzen zu können, aber da bin ich recht schmerzlos. Ein bisschen mehr Varianten-Auswahl, insbesondere in Sachen Grifffarbe und/oder Material wäre schön, würde aber sicherlich einen höheren Preis bedeuten.

Fazit:
Wer den Text gelesen hat wird sicherlich schon ahnen, dass ich vom SRM 9201 ziemlich begeistert bin. Die Größe, Gewicht und die gesamte abgelieferte Qualität in Verbindung mit einem von mir sehr geschätzten Verschlusssystem zu so einem Preis finde ich erstaunlich. In einem Meer von Budget-D2 Messern ist das SRM 9201 das bisher beste, was ich in den Händen gehalten habe. Vielleicht gibt es ja noch den einen oder anderen der auch seine Meinung dazu abgeben kann. Zum Abschluss noch ein paar Bilder:

45027165fu.jpg


45027166az.jpg


45027167ci.jpg


45027168jb.jpg


45027169nq.jpg
 
Macht einen sehr ordentlichen Eindruck für das Geld, und ist für jemanden, in dessen Beuteschema das Messer passt bestimmt eine gute Wahl.
Bei mir persönlich fiele es aus zwei Gründen aus dem Beuteschema raus: Ich mag keine Klingen, bei denen die Schneidenlinie sehr stark gekrümmt ist und vor Allem auch nicht, wenn sie im Bereich Richtung Spitze sehr stark nach oben zieht. Das stört mich im Handling in jedem bei mir vorkommenden Einsatzfall.
Und ich mag nur Klingen, die eine Primärfase bis zum Rücken haben. Flachschliff oder vorzugsweise sogar leichter Hohlschliff, weil das bei relativ solider Dicke am Rücken bis zu einer gewisse Einschnitttiefe sehr leichten Schnitt mit trotzdem guter Stabilität verbindet.
Aber da bin ich scheinbar ein bisschen komisch, weil mit diesem Beuteschema ein Großteil der hier mit Stolz gezeigten Taschenmesser bei mir sofort raus wären.
 
Zurück