Längsfinish = weniger Probleme mit Härteverzug?

Floppi

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Ich hab vor einiger Zeit etwas in einem anderen Forum gelesen und würde gerne mal eure Meinung dazu hören:
Es wurde jemanden geraten unbedingt vor dem Härten ein Längsfinish zu machen, da ein Finish quer zu Klinge eher zum Verziehen der Klinge führen soll.

Was ist dran? Ist das bloß "Messermacherlatein" oder ist das wirklich so? Und wenn es so sein sollte, warum?
 
Erst mal kommt es darauf an, mit welchem Korn das "Finish" gemacht wurde. Ich habe schon Klingen von Korn 80 bis 400 (Bandschliff) und bis 1000er (Hand-Längsabzug) härten lassen und auch bei Markus selbst gehärtet. Systematische Unterschiede im Verzug habe ich nicht feststellen können; höchstens, daß verschiedene Stahlsorten stärker dazu neigen. Die Neigung zur Bildung von Härterissen könnte besonders bei grobem Korn bei Querrillen größer sein als bei Längsrillen, aber bisher habe ich erst eine Klinge gehabt (4034 auf 58HRc mit eingesägten Rillen in der Daumenauflage), das wegen eines Härterisses nach 5 Jahren im Einsatz brach.
Ich denke, daß der Hauptgrund, weshalb von Manchen anscheinend ein Unterschied beim Härten festgestellt wird, die Tatsache ist, daß 1. die Klinge mit fertigem Handfinish exakter gearbeitet ist, und 2. eventuell Oberflächenschichten, die bei den gröberen Bandarbeiten Spannungen aufgebaut hatten, abgeschliffen wurden.
 
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