Also japanische Schwerter sind wirklich sehr scharf, wenn sie poliert sind.
Ich weiß jetzt nicht, was der Unterschied zwischen "Gebrauchsschärfe" und "Wunderschärfe" ist (Pitter), aber wenn eine Klinge ein dickes Bambusrohr glatt durchtrennt, dann ist das sicherlich ausreichend.
Was die Anzahl der Schichten betrifft: Hier kann man sich noch weitere Gedanken darüber machen, ob die Klinge aus einem einzigen Stück gefalteten Stahls oder traditioneller aus verschiedenen Stücken (Mantel, Kern, vielleicht Seiten extra usw.) aufgebaut wurde. Wichtiger als die Anzahl der Schichten ist dabei aber eher die Stabilität der Klinge durch den Klingenaufbau und natürlich die Schönheit der gemaserten Oberfläche.
"Auf Hochglanz poliert" ist auch nicht ganz richtig formuliert, da genau genommen nur die Seiten zum Rücken und der Rücken selber poliert (=glatt gedrückt) wurden. Die Seiten zur Schneide hin wurden und werden extrem fein geschliffen (=Abrieb), sodass man die Stahlmaserung und die durch das Härten entstandenen Effekte im Stahl sehen kann.
Ob allerdings Gebrauchsschwerter im japanischen Mittelalter auch sooo fein poliert und geschliffen wurden, wie es heute bei Vitrinenschwertern der Fall ist, weiß ich nicht - ich vermute aber, dass das vom Geldbeutel des Besitzers und der "Polierwürdigkeit" der Klinge abhing. Eine Klinge für den "täglichen Gebrauch" wäre aber vermutlich schnell "müde" poliert worden, wenn man bei jedem kleinen Kratzer das volle Schleifprogramm durchgezogen hätte.
An sich ist es eh absurd, eine Hiebwaffe herzustellen, die im perfekt polierten Zustand nicht mal mehr berührt werden darf...aber so isses...