Laguiole - Das französische Original

Lichtblick

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Laguiole Sammelthread

Im Laufe des Threads werde ich und hoffentlich ein paar Mitforumisten Messer verschiedener Franz. Hersteller zeigen.

Den Anfang macht mein erstes Laguiole.

Das Messer stammt aus der Schmiede von Fontenille Pataud, und zeigt ein beachtliches Gewicht von 175g.
Mit einer Klingenlänge von 10cm und einer Gesamtlänge von 22 cm ist es in der Normgröße der meisten Laguiole.

Die Klinge aus rostfreien Damasteel wird von zwei Griffschalen aus massiven Sterlingsilber umrahmt.

Der Griff ist gute 2 cm dick und liegt satt und angenehm in der Hand.

Die Klinge liegt wie bei allen Fontenille Pataud nicht auf der Feder auf und ist perfekt zentriert.
Der Klingengang ist Butterweich, das Perfekte Gentlemen Messer.

Einziger Wermutstrofen ist, dass die eine Schale einen leichten Abstand zur Feder hat.


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Die Bilder sind aufgrund der Witterungsbedingungen eher mittelmäßig.

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Tolles Schmuckstück in Messerform. Und schöne Bilder, danke!
Wobei ich die Überschrift nicht so ganz passend finde - Laguioles waren im Original vor allem einfache Bauernmesser und keine solchen Edelteile.
Aber dieses kommt aus der Heimat der Laguioles - das wolltest du vermutlich ausdrücken, oder?
 
Der Threadtitel wurde so gewählt, da es um den Typus Laguiole und nicht um dieses Laguiole geht, möchte ja noch ein paar in diesem Thread folgen lassen, evtl. Zeigen ein paar Andere ja auch ein paar.

Es werden im Laufe des Threads von mir noch ein zwei Laguiole gezeigt, die durch schlichte Eleganz das erste Messer in den Schatten stellen. Jedoch auch noch solch Edelfolder wie ebenjenes...

Habe mal eine extra Zeile im Anfangspost hinzugefügt damit es verständlicher wird.
 
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Bleiben wir gleich noch bei Edelfoldern und Fontenille Pataud.
Als nächstes gibt es ein sehr ähnliches Schmankerl.
Die Gesamtlänge liegt auch hier bei 22 cm und 10 cm Klingenlänge.
Mit seinen 190 g ist das Messer schon sehr wuchtig, seine 2cm Durchmesser
lassen es jedoch gut in der Hand liegen. Aufgrund seiner kantigen Form
liegt der Griff nicht ganz so angenehm in der Hand.

Auch hier befinden sich massive Sterlingsilber Griffschalen am Messer, jedoch
einmal mit rostfreien Damasteel und einmal mit einer XC 75 Klinge.

Dieses Messer ist noch, im Gegensatz zum ersten gezeigten, bei Fontenille Pataud erhältlich.
Der Korkenzieher funktioniert einwandfrei. Das Messer mit der Carbonstahlklinge
habe ich längere Zeit mit mir geführt.

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Die Bilder sind dank Stativ etwas besser, jedoch fehlt mir doch noch etwas Licht.
 
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Salut Marcel,

endlich mal wieder ein richtiger Franzosen-Thread (sozusagen ein franco-fil) ;)

Hab mich grad noch auf der Homepage von F-P über Griffschalen aus Silber schlau gemacht. Massiver Silberguss, daher auch das recht ansehnliche Gewicht …

Wirkliche schöne Stücke, die du uns (nach anfänglicher Unsicherheit) hier zeigst - wobei mir deine Nummer 1 doch noch am besten gefällt.

Klasse Initiative - ich freu mich schon auf die 14 restlichen Schmuckstücke aus deiner Sammlung :super:

Bonne continuation!

A+

Virgil
 
Heut zeige ich mal ein sehr interessantes Stück.
Es stammt aus einer der ältesten Laguiole Schmieden ( zumindest in Thiers )

Heutzutage ist die Qualität dieser Schmiede eher niedrig bis mittelmäßig.
Wir sprechen hier von Arbalète G. David. Das gezeigte Messer soll laut
Verkäufer aus den 1920ger Jahren stammen, ich denke eher, es ist aus der Nachkriegsära.
(Nach einer Aussage einen Mitarbeiters von G. David stammt das Modell aus den Jahren um 1950 herum)

Mit seinen sage und schreibe 25 cm Gesamtlänge ist es wahrlich ein Riese unter den Messern.
Die Griffschalen aus Horn, mit einer Gesamtdicke von 1,5 cm verleihen ihm ein seidiges Gefühl.
Perfekte Rundungen überall. Die Klinge hat eine Länge von 11,5 cm. Mit seinen 113g wiegt es fast nichts.

Ich muss zugeben, es ist jetzt kein Laguiole im ursprünglichem Sinne, sondern fast ein Aveyronnais (haben die Laguiole-Form und fordere Mitres, jedoch keine Verzierungen auf der Feder und keine Biene).

Mal sehen ob ich Morgen zum nächsten komme.

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Ich freu mich herzlich über das gezeigte Interesse!
Um so mehr Spass macht es mir den Thread weiter zu führen.

Machen wir mal einen kurzen Exkurs.

Zu Arbalète G. David muss man sagen, dass es die älteste Schmiede ist, die Laguiole herstellt, aber nicht die, die Laguiole am längsten herstellt. Die Schmiede existiert seit dem Mittelalter, sie rühmen sich das es die Schmiede in der heutigen Gestalt seit 1810 gibt.

Jetzt kommt Wissen, das ich so leider nicht mehr bestätigen kann, da ich deren Herkunft nicht mehr belegen kann.
Nachdem der Markt durch Messer aus Pakistan/ China überschwemmt wurde, hatte die Schmiede Probleme mit dem überleben, kurz sah es aus, dass sie schließen müssen. Jedoch wurde, so viel ich weiß, die Schmiede durch die Hilfe der Stadt Thiers gerettet.

Die Qualität der Messer soll auch wieder am steigen sein, wobei man hier natürlich auch auf die einzelnen Serien achten muss. Es ist nunmal ein Unterschied ob ich 60€ oder 300€ für ein Messer ausgebe.
 
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Das ist wirklich ein schönes Stück, sogar ein Dreiteiler.
Ich glaube, davon hab ich auch nur einen einzigen.
Dazu noch mit Damastklinge, vielen Dank fürs zeigen!
 
Wunderschönes Messer, Dirk - congrats!

Tolle Klinge, sehr elegante Schalen ....

Die rechte Seite ist für mich bei Laguiole-Messern immer die Schokoladenseite - man sieht den Nagelhau nicht.

Was kann denn der "dritte Teil" des Messers - Nagelfeile? :hehe:

Bonne nuit

Virgil
 
Die Schalen sind aus Elfenbein. Und das dritte Teil ist so eine Art Marlspieker, nur auf der Innenseite rechtwinklig. Keine Ahnung, was der Franzos' damit treibt.

Einen Zweiteiler von G. David hätte ich noch anzubieten, diesmal mit Horn:

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Jetzt aber zurück zum TO.
 
Der Dorn wurde angeblich ( ich war ja nie dabei ) zum Anstechen des Pansen bei Koliken der Schafe/Rinder genutzt.
Soll aber auch von Fuhrleuten bei der Reparatur des Zaumzeuges eingesetzt worden sein.
Soviel zur Geschichte, heute braucht man den nicht wirklich mehr.

Wenn wir schon etwas bei der Geschichte sind, interessant finde ich immer diese " ist das ein Original-Diskussion ".
Solange das Messer aus Frankreich, mit Handarbeit hergestellt wurde - das Niveau (z.B gestanzt oder gefeilte Verzierung) muss jeder selbst entscheiden, kann man mMn von Original sprechen.
Den Fernost billig Schrott außen vor gelassen.
Die müßige Diskussion, das Original stammt nur aus Laguiole ( oder der Aubrac ) wird der Geschichte einfach nicht gerecht.
Da der Ort und die Gegend im Laufe des und nach dem ersten Weltkrieg verarmt ist,
gab es dort auch kaum noch Schmiede.
Die Firmen in Thiers haben die Produktion aufrecht erhalten, ohne die gäbe es keine Laguiole mehr.
Jetzt kommt jemand der in Laguiole ne Firma baut und dort die Messer herstellt,
klar will man, dass Laguiole nur aus Laguiole kommen dürfen, wenn sie echt sein wollen, ist ja das große Stück vom Kuchen, jedoch einfach nicht real.
Aber das die Forge de Laguiole z.B. erst 1987 gegründet wurde, davon wird nicht gesprochen. Mal wieder reines Marketinggehabe. Ich verstehe ja, dass man die Billigheimer aus China/Pakistan und Konsorten weg haben will, jedoch kann man es übertreiben. Dieses Möchtegerngehabe mit der Laguiole Ursprungszone, das LOG Siegel ist doch nur ein Marketingwitz
( hier möchte ich klarstellen, dass das Siegel als Abgrenzung zu den Messern aus Thiers gedacht war, jedoch in z.B. Deutschland als einziges Echtheitszeichen interpretiert wurde/wird )

Und alles was nicht schneidet, ist einfach nicht Laguiole sonder ein patentierter Name und Marketing, nur auf Messer wurde kein Patent/ keine Ursprungszone zugelassen.

Hatte nen miesen Traum, deshalb schreib ich grad...

@dirkb

Deine Bilder verdeutlichen, das Arbalète G. David nicht umsonst einen guten Ruf hatte/hat.
Auch hier nochmals vielen Dank für das Zeigen.
 
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Guten Morgen beieinander.

Heute zeige ich ein Laguiole Destannes von ca 1990, ein Hersteller aus Aurillac.
Auch hier haben wir das eigentliche Standardformat mit 22 cm Gesamtlänge und 10 cm Klinge.
Das wunderschöne Antilopenhorn ist sauber verarbeitet, die Griffschalen haben eine leicht abgewandelte Form.
Desweiteren haben wir bei einer Gesamtdicke von 1,5 cm gerade mal ein Gewicht von 83 g.

Das Interessante an dem Modell ist:

1. Damit die Klinge nicht aufliegt, wurde ein Stück Horn angepasst (schwer auf dem Bild zu sehen).

2. Die französische Lilie und die fehlende Guillochage.
Laut Christophe Durand ( Chef von Laguiole Honore Durand ) ist das eine der frühesten Verzierungen, in dieser Zusammenstellung noch weit vor der heute bekannten Biene/Fliege.

Interessant ist auch der Name, der innen in der Platine eingestempelt ist.

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Sorry, das das Bild so dunkel ist.

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Hier sieht man das eingesetzte Horn.

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Hier der eingestempelte Name.
 
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Moin Marcel,

was für ein Messerfleiß!

Die Neueste Vorstellung gefällt mir auch sehr gut - volle Griffschalen in einem schönen Material, dazu noch ein wenig pompöser Auftritt … da braucht's keine Guillochage.

Ich nehme an die Lilie ist aufgelötet, oder?

Beste Grüße

Virgil
 
Aha, aber dann wäre eine Detailaufnahme umso interessanter.

Wie die Bienchen gefeilt werden weiß ich - aber so eine Lilie würde ich mir dann doch gerne näher anschauen, wenn's keine Umstände macht :D

Virgil
 
Ich mach gerne eine Detailaufnahme, jedoch kann ich nicht sagen, ob die Lilie geprägt oder gefeilt ist, wobei ich zu geprägt tendiere, da sie einfach zu perfekt ist.
 
Besten Dank, Marcel.

In der Tat wäre dieser Detailreichtum mit der Feile wohl nicht zu erreichen ;)

In Thiers im Museum gibt's ein Schmiedegesenk zu sehen - allerdings für die Bienenfraktion.

Beste Grüße

Virgil
 
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