Laguiole goyon chazeau - echt?

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Harald1234

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Hallo zusammen,

ich habe für meinen Sohn 6 laguiole Steakmesser von Goyon Chazeau gekauft. Zumindest hoffe ich das!
Ich habe so viele Informationen darüber gelesen, dass diese Messer gefälscht werden und woran ich die Echtheit eines solchen Messers erkennen kann (z.B. bei Lennertz). Nun findet man ja sehr viele Informationen zu den Messern von en aubrac, von goyon chazeau jedoch sehr wenig (der Schriftzug des Logos ist scheinbar illustrativ).
Ich habe auch ein Zertifikat von AICPL (wobei dies ja auch gefälscht sein könnte). Da es doch sehr viel Geld ist, hoffe ich darauf, dass ihr mir helfen könnt da ich natürlich keine Fälschung verschenken möchte.
Ich habe ein paar Bilder von den Messern gemacht, weiss aber nicht wie ich diese hier hochladen kann? Ich danke euch schon mal für eure Hilfe!
 
Guten Abend,

also, Deine Messer haben nicht die Laguiole Form, sondern die vom Le Thier. Im Gegensatz zum Laguiole ist das Le Thier geschützt. Ob die Messer jetzt Original sind, kann ich so nicht sagen.
Jedoch sieht die Verarbeitung gut aus und das Le Thier darf nicht jeder fertigen. Ich gehe also von Original aus.

Liebe Grüße

Marcel

Edit

Ich muss revidieren, es ist die Laguiole Form ( man sollte halt genau hinsehen), die Echtheit würde ich trotzdem nicht bezweifeln. Namen von Herstellern werden im Laguiole Bereich eigentlich bisher nicht gefälscht
 
Zuletzt bearbeitet:
Zusätzlich sollte man vielleicht noch sagen, dass Steakmesser mit feststehender Klinge die Laguioleform maximal zitieren können, niemals aber "Laguioles" im traditionellen Sinn sind, da es sich dabei eben um Klappmesser handelt. Die Unterschiede zu den Klappmessern sind so groß, dass die typischen Erkennungsmerkmale kaum zum Tragen kommen können. So gibt es keine funktionelle Rückenfeder, und die sog. "Biene" verkommt endgültig zum reinen Dekorationselement.

Was bei Deinen Messern auffällt ist, dass die Klinge in einem Teil mit den Backen gefertigt ist. Normalerweise sind Klinge und Backen separate Bauteile, weil sie bei Taschenmessern ja auch unterschiedliche Funktionen haben. In Deinem Fall ist das aber sogar ganz praktisch, denn Steakmesser kommen viel mehr in Kontakt mit Wasser und beim Reinigen tut man sich hier viel leichter als bei den Ecken, Kanten und Spalten, die mit separaten Bauteilen einhergehen.

Grundsätzlich sind Deine Steakmesser von Laguioles inspiriert, ohne solche zu sein. Das macht aber überhaupt nichts, sofern sie sauber gefertigt sind. Daher glaube ich auch nicht, dass es sich um "Fälschungen" in dem Sinn handelt, dass der angegebene Hersteller nicht der Richtige ist.

Marcus
 
Hallo ArGwenn und Lichtblick,

vielen Dank für eure Hilfe. Das klingt ja alles ganz gut. Jetzt hoffe ich, dass mein Sohn sich auch darüber freuen wird, denn eigentlich hatte er sich richtige Laguiole Steakmesser gewünscht. Was würdet ihr denn für einen online Händler empfehlen, bei dem man sich sicher sein kann, dass er original Ware verkauft?
 
Hi Harald,

richtige Laguiole Steakmesser sind fast eine Lüge an sich. Erstens gibt es "das Richtige" Laguiole an sich nicht. Wenn man den heutigen Erkenntnissen folgt ist es eine Messerform, jene zuerst in dem Örtchen Laguiole auftauchte.
Dieses Messer war ein Klappmesser, selbst dessen Form hat sich weiter entwickelt.
Das Zweitens taucht im Absatz auf. Es gibt niemanden, der ein echtes Laguiole herstellt, da es keinen Schutz für das Messer gibt. Deshalb sind Fernostprodukte die sich Laguiole nennen ebenso echt wie eben jene aus Frankreich. Auch die deutsche Laguiole sind genauso echt.
Man kann die Echtheit jetzt auf das Land eingrenzen, dann wären wir in Frankreich.
Selbst dort herrscht eine große Debatte über die Echtheit zwischen Laguiole und Thiers.
Der Ursprung war zwar in Laguiole jedoch wurden eigentlich nahezu alle Laguiole Messer nach 1910 in Thiers gefertigt.
Da stehen wir vor einem Zwiespalt. Der Ursprung zwar Laguiole, jedoch sind alle heutigen Hersteller dort noch recht jung.
In Thiers sitzen jedoch noch Hersteller die sehr geschichtsträchtig sind wie z.B. G. David, die sich als älteste erhaltene Schmiede in Frankreich rühmt, die die Produktion aufrecht erhielten.
Wenn Du die Frage nach Echtheit stellst, kann ich sie Dir nicht beantworten.

Wenn Du jedoch von Herstellern willst, die sich des Produktes rühmen hast Du die Auswahl zwischen Fontenille Pataud, Forge de Laguiole, Laguiole en Aubrac und Honord Durand. Die vier Bekanntesten und in der Verarbeitung teils besten Manufakturen. Die Messer jedoch haben ihren Preis und echter werden sie dadurch auch nicht.

Sorry, wenn ich einer deutlichen Antwort schuldig bleibe.

Um es nochmal kurz zu fassen, ein Laguiole war/ist ein Klappmesser mit Feder, wovon es keinen "echten" Hersteller (mehr) gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
... denn eigentlich hatte er sich richtige Laguiole Steakmesser gewünscht. ...
Dann müsste er einen Satz Laguiole-Klappmesser bekommen, die er halt als Steakmesser benutzt. Dann wäre es m.M. wirklich original.

P.S.
Ich wundere mich sowieso jedes Mal aufs neue warum Steakmesser wie ein Taschenmesser gestaltet werden. Schon die Klingenform finde unpraktisch. Das Laguiole ist zwar ein prima Vespermesser, d.h. Brot, Käse und Wurst lassen sich prima schneiden. Zum Schmieren taugt sie eher weniger. Zum Steak schneiden taugt die Klinge sicher auch prima. Aber als Schiebergegenstück für die Gabel dürfte die Klinge m.M. gerade ganz vorne doch etwas höher sein.

Apropos, eine generelle Kritik von mir an den sogenannten Steakmessern. Ich vermute, dass die Klingenform der Steakmesser aus der Zeit stammt, wo Gabeln noch nicht gebräuchlich war. Das die lange schlanke Spitze Gabelersatz war, d.h. das man da die Fleischstücke aufspießte um sie zum Mund zu führen. Und ich denke das Steakmesser wäre längst in der Versenkung verschwunden, wenn das Tafelmesser nicht porzellantellerfreundlich, und daher recht stumpf wäre.

Apropos, wenn ich mal ein Steakmesser brauche, dann nehme ich mein Buckelsklinge. Das ist scharf und hat Tafelmesserform. Aber natürlich ganz vorsichtig damit ich es nicht mit dem Teller malträtiere.
 
Da gebe ich Dir zu 100% recht. Die teuren Steakmesser sind eigentlich komplett widersinnig - und doch sind sie einfach sooo geil! Leider bieten nur ganz wenige Hersteller auch die passenden Gabeln dazu an, das ärgert mich eigentlich am meisten. Bei den Laguioles sind es die Forge und L. en Aubrac, sonst fällt mir momentan keiner ein. Für die Thiers-Messer ist es dasselbe.

Und noch kein Hersteller hat schön geformte "Steakteller" aus Hartholz gemacht, wo der Saft nicht auf die Tischplatte rinnt und man auch Platz für ein paar Beilagen/Saucen hat. Die üblichen Vesperbrettchen sind viel zu klein und zu klumpig. Warum kann man keine Schalenform mit hochgezogenem Rand machen?

Marcus
 
Warum kann man keine Schalenform mit hochgezogenem Rand machen?Marcus
Kann man. Muss man aber drechseln, das braucht Zeit, Können und gutes Massivholz. Kostet dann zwangsläufig einiges mehr als das aus Stäbchen zusammengeklebte Billigprodukt aus dem Supermarkt. Warum also nicht einfach drechseln lernen und selber machen? Oder im lokalen Telefonbuch einen professionellen Drechsler heraussuchen und ihm das Gewünschte in Auftrag geben?
 
Moin

Über die Maßen beeindruckend.

Um mal die Ausgangsfrage zu beantworten:

Garantiert "echte" Ware bekommt man im bewährten Fachhandel.

Die hier auf der Startseite verlinkten Forenpartner gehören da z.B. dazu.
Im Unterforum "die Guten und die Schlechten" findet man mit sehr wenig Aufwand noch ein paar weitere vertrauenswürdige Händler.

Und bevor wir über die "Echtes Laguiole Diskussion", den Sinn von Steakmessern und Bezugsquellen für handgebissene Holzschälchen bei nachhaltigem Klopapier landen, mache ich hier einfach mal zu. :rolleyes: :irre:

Gruß
chamenos
 
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