diese woche war Galileo wieder mal im TV. Auf der suche nach den schärfsten klingen der Welt war unter den TOP 10 die Laguiole Messer France zu finden, original versteht sich von einem der 6 Schmieden in france.
1. Es gibt keine Orignal "Laguiole". Genausowenig, wie es einen "Original" Jagdnicker gibt. Es gibt gute Laguiole Messer, weniger gute, und viele schlecht gemachte.
2. Die, die ich hier habe - alle aus bekannteren Schmieden Frankreichs - bekommt man recht scharf, was eben Klingengeometrie und der verwendete Stahl (bei meinen 12C27) zulassen. Nicht mehr, und auch nicht weniger.
Auch das SEK Eickhorn war dabei.
Das ist ein sehr nettes Messer. Aber überhaupt nicht besonders scharf. Warum auch.
Sind die laguiole wirklich so Top scharf????
Da sie recht dünne, flach geschliffene Klingen haben, bekommt man sie recht scharf. Aber natürlich auch nicht mehr, als andere Klingen mit gleicher Geometrie. Schnitthaltigkeit ist wieder ein anderes Thema.
Schärfe hängt ausschließlich ab von: Klingengeometrie, Feinkörnigkeit in der Schneide und - in sehr begrenztem Umfang - von Reibung an den Flächen.
Welche alternative gibt es hierzu...traditionell im aussehen scharf
Tausende? Die meisten traditionellen Taschenmesser haben eine ähnlich dünne Klinge und eine vergleichbare Schneidengeometrie - einfach deswegen, weil man mit den Messern "nur" gut schneiden wollte. Nebenbei spart man auch noch Material. Solche Messer sind alleine deswegen entweder schon sehr scharf, wenn der Hersteller sauber arbeitet, oder man kann sie selbst schnell und einfach schärfen.
Wenn dann noch ein passender Stahl verwendet wird - entweder Kohlenstoffstahl, oder sowas wie 12C27 oder 4034, wenn es nicht rosten soll - bekommt man eine schön feine , scharfe Schneide hin. Die bei der richtigen Wärmebehandlung recht schnitthaltig ist.
Kurz gesagt, bei vielen traditionellen Messern wird ein guter Kompromiss aus Schärfe, Stabilität, Schnitthaltigkeit und Preis gefunden. Für jede einzelne Eigenschaft wird sich besseres finden. Aber ein guter Kompromiss ist eben ein guter Kompromiss.
Offensichtlich stellt Galileo die Zusammenhänge schon wieder so vereinfacht dar, das es falsch wird.
Pitter