Langfeuer-Kohlenesse Fa. Angele, Erfahrungen mit den unterschiedlichen Funktionen

IronISteve

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Mit freundlichen Grüßen aus München und Hallo zusammen,
da sich ab und zu die bisherige Feuerschüssel meines Kohlefeuers als etwas klein (soll heißen die möglichen zu erreichenden 90 mm Länge an auf Schweißhitze gebrachten Damastpaketes) erweist, überlege ich eine Langfeueresse anzuschaffen.

Angele bietet hierzu die neuere Variante mit einer Vielfachlochung im Schüßelboden an.

Kann jemand aus dem Forum hierzu hinsichtlich der Bedienung, der Glutsteuerung und -verteilung, der Anfälligkeit gegen Zusetzen mit Schlacke und sonstigen Eigenheiten dieser Bauart nähere Angaben machen. Als Brennmaterial kommt bei mir Fettnuss 4 (leider nicht mehr die Qualität wie sie sein sollte) zum Einsatz, aber immer mehr auch Koks 4 (hat sich zum Feuerschweissen auch bestens bewährt).

Die bisher gebräuchliche Bauart mit zwei Auslasslöcher und den Schlackebrechern darin, ist nur noch rudimentär in Form einer Feuerschüßel und den Schlackebrechern ( Getriebekasten, etc. in Eigenbau) verfügbar.

Natürlich bin ich auch mal wieder auf der Suche nach der eierlegenden Woll-Milch-Sau, und möchte wie für kleine Arbeiten gewohnt, auch eine reduzierte Feuergröße fahren können (bei der alten Langfeueranordnung lässt sich auch nur ein Auslaßloch anblasen). Ist soetwas auch bei der Vielfachlochung möglich? Wie ist es mit dem Ausblasen des Staubes (wie erwähnt, die Fettnuss besteht scheinbar zu 30% aus kleinem Dreck)?

An der nötigen Luftversorgung mangelt es nicht.

Für eure Antworten schon mal vorab besten Dank
Stefan
 
Das würde mich auch mal interessieren, da ich gerade etwas ähnliches baue, nur ein bissi monstörser ;-) Leider hat hier bislang keiner geantwortet...
 
Hallo Stefan,
ich finde es eigentlich gar nicht so schlecht, wenn längere Pakete mehrere Hitzen brauchen. Damit habe ich mehr Zeit für die einzelnen Schweißungen und auch noch weniger Randbereiche/größere Überlappungen.

Ich habe zwar noch keine Erfahrungen mit der Angele-Esse aber meine Normale Esse hat jedoch auch nur ein "vergittertes" Loch, und zum Härten habe ich mir eine "Washtube Forge" gebaut, welche die Luft aus einem 50mm Vierkant mit längs angebrachten Löchen bekommt.
Die Esse benutze ich nun bereits seit etwa 4 Jahren mit Steinkohle/Koks und Schlacke oder Staubprobleme um das Einlassloch gab es bisher keine.
Die Washtubeforge wird meist mit Holzkohle befeuert, ich habe aber auch schon ein paar Stunden Anthrazit benutzt.
Mit Schlacke gab es dabei keine Probleme und dank des Vierkantrohres lässt sich dies relativ einfach mit Druckluft/einem Schieber reinigen. Da must du halt schauen, wie bei Angele die Reinigung funktioniert.
Die Hitzeverteilung mit Holzkohle war auch ganz gut.
Bei meiner Konstruktion habe ich natürlich den Vorteil, einfach Löcher weiter aufbohren zu können/ wenns schlecht war den Vierkant auszutauschen, was ich aber noch nicht nutzen musste.
Bei der Washtube-Forge lässt sich der Brennraum sehr einfach durch einen eingelegten Y-Tong/Schamottstein oder ein angepasstes Lehmstück regeln.

Grüße,
Eisenbrenner
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Stephan,
also die Gefahr dass sich die einzelnen Löcher mit Schlacke zusetzen ist recht groß.
Ich weiß das Markus Balbach früher Esseisen verkauft hat, die waren Von der Quallität richtig gut!
Auch die "Langfeuer" waren besser als die von Angele. Wenn ich mich recht erinnnere hatten die einzelne Löcher mit jeweils einem Schlackebrecher, die sich einzeln Steuern ließen so dass man auch ein "kurzes" Feuer betreiben konnte.
Frag doch bei M. Balbach einfach mal nach wer diese Esseisen jetzt vertreibt. Würde mich auch interessieren.

Gruß Lothar
 
Hallo,

das komplette Schmiede-Ess-Eisenprogramm hat die Firma Angele vor einiger Zeit übernommen.

Das perfekte Langfeuer, Modell UF(Außenmaß Feuerschüssel 700x450mm), kann über Angele bezogen werden, zusammengebaut oder in Teilen sollte das nach Anfrage möglich sein.
Das Langfeuer gibt es zudem auch als Modell KUF, mit einem Außenmaß der Feuerschüssel von 1240x450mm.
Wir selber nutzen das Langfeuer UF schon seit vielen Jahren. Das Modell selber ist ein Vorkriegsmodell, absolut ausgereift und für heutige Verhältnisse einfach zu langlebig gebaut. Es wiegt 100kg. Es kann als Kurz- Mittel- und Langfeuer verwendet werden. Insgesamt sind 6 Bedienhebel an dem Ess-Eisen vorhanden.

Langfeuer mit Bohrungen im Boden der Feuerschüssel kann ich nicht empfehlen.

Für Damastpakete bis ~20kg Gewicht gibt es auch Ess-Eisen mit einem Schlackenbrecher im Düsenkopf. Die Fuermulde besteht aus 2 Teilen, der Boden ist separat als Düsenkopf gearbeitet. Sollte ein Riss neben dem Düsenloch enstehen, muss nicht die komplette Feuerschüssel gewechselt werden sondern nur der Düsenkopf. Das sind die HF-Modelle. Auch dieses Ess-Eisen nutzen wir seit Jahren.
Zudem gibt es für diese Modelle Düsenköpfe für die Verwendung von Holzkohle. Da benötigt man keinen Schlackenbrecher, die Feurmulde ist als Halbkugel mit Langschlitzen gestaltet, für ein breit gefächertes Feuer.


MfG
Markus Balbach
 
Hallo aus München,
dachte schon das Keiner zu meiner Anfrage etwas beisteuern kann. Aber das Forum ist halt doch ne Klasse.
Danke zunächst an alle die etwas gepostet haben.
Bei Angele habe ich bezüglich der Langfeuer mit einzelnen Düsen und Schlackebrechern schon angefragt, die lassen diese Serie auslaufen und haben nur noch eine Feuerschüssel vorrätig (das ganze Unterteil müsste man sich selber bauen, zwar handwerklich kein Problem aber zeittechnisch). Ansonsten will Angele die neue Linie mit Vielfachlochung pushen.
Sollte noch jemand einen Tipp oder evtl. ein Langfeuer mit 2 Düsen übrig haben, danke ich schon mal im Vorraus.
@Eisenbrenner, für meine tägliche Arbeit in der Schlosserei käme mir ein Langfeuer schon auch gut zu passen, für Pakete so um die 120 mm ist es bestimmt auch komfortabler zu arbeiten als mit der kleinen Feuerschüssel die ich jetzt habe. Ferner dachte ich auch dem Gefüge ist mit jeder Wärme weniger die man braucht eher ein Gefallen getan als mit der oftmaligen "benahe"-Überhitzung beim Schweissen.
Noch schöne Grüße aus dem Oktoberfestwahnsinn geplagten München (Ihr solltet mal versuchen mit eueren EDC auf die Wies'n zu kommen, hier wird alles gefilzt)
Stefan
 
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