Wolfgang Dell
Mitglied
- Beiträge
- 597
Einlegen eines Interframe Messers
Ich habe schon viele Interframe Messer eingelegt, meist mit Holz, Elfenbein, Mammut oder Walrosszahn. Neu für mich – aber schon lange geplant – ist ein Edelstein. In diesem Falle Lapislazuli. Den Stein bekam ich als zwei 10 mm starke und grob vorgeschliffene Teile. Je eine Oberseite war schön eben geschliffen, die Unterseiten waren wellig und uneben. Leider habe ich davon keine Bilder gemacht, die Idee den Vorgang aufzuzeigen kam mir erst gestern früh! Logisch, die unebenen Seiten müssen im Griff verschwinden. Ich ging her und legte die Schalen nacheinander auf den ausgefrästen Messergriff. Fixierung mit Klammern. Vorher wurde der Griff mit Trennlack eingestrichen. Dann ausgießen des Griffes mit Epoxydharz, etwa 1cm hoch. Nach Aushärtung vorsichtig die „Griffschale“ herausklopfen. Das Epoxydharz gibt mir nun genau vor wie weit der Lapislazuli wegzuschleifen ist. Der Vorgang wird für die zweite Griffschale wiederholt. Die Teile werden in Wasser vom Trennwachs gereinigt. Nun kommt der eigentliche Schleifvorgang. Wie bekommt man das überstehende Lapislazuli weg?? Versuche mit Schleifbändern und Tellerschleifern waren sehr unbefriedigend. Da kam Bernhard (Zwicker) und brachte einen leicht beschädigten Diamant Stiftschleifer. Und schon hatte ich die Lösung, damit ging es perfekt...trocken, ohne jegliche Schmierung. Was auf keinen Fall passieren darf ist, dass mehr als das Epoxydharz weggeschliffen wird!! Um dem vorzubeugen drehte ich eine Messinghülse die 1/10mm größer im Durchmesser als der Diamantschleifkörper ist. Die Hülse wird über den Schaft des Schleifers gesteckt und bildet nun einen Anschlag.
Dann kommt die eigentliche Arbeit. Mittels „inletting black“ und viel Geduld werden die Einlagen eingeschliffen. Beim vorliegenden Messer ist auch noch ein Ring aus Kupfer zwischen Lapislazuli und Stahl vorgesehen. Daher konnte ich gegen Ende auf das schwarze Zeug verzichten. Der Abrieb des Kupfers reichte aus um mir zu zeigen wo noch etwas geschliffen werden musste.
Nach ca. 2-3 Stunden und etwa 70-80 mal jede der Einlagen raus und reinzuklopfen ist das perfekt vorliegende Ergebnis erreicht worden.
Die im Anschluss folgenden Bilder sprechen für sich (hoffentlich).
Für Anregungen bin ich dankbar, Fragen beantworte ich ebenfalls gerne.
Also bis dann
Wolfgang
Ich habe schon viele Interframe Messer eingelegt, meist mit Holz, Elfenbein, Mammut oder Walrosszahn. Neu für mich – aber schon lange geplant – ist ein Edelstein. In diesem Falle Lapislazuli. Den Stein bekam ich als zwei 10 mm starke und grob vorgeschliffene Teile. Je eine Oberseite war schön eben geschliffen, die Unterseiten waren wellig und uneben. Leider habe ich davon keine Bilder gemacht, die Idee den Vorgang aufzuzeigen kam mir erst gestern früh! Logisch, die unebenen Seiten müssen im Griff verschwinden. Ich ging her und legte die Schalen nacheinander auf den ausgefrästen Messergriff. Fixierung mit Klammern. Vorher wurde der Griff mit Trennlack eingestrichen. Dann ausgießen des Griffes mit Epoxydharz, etwa 1cm hoch. Nach Aushärtung vorsichtig die „Griffschale“ herausklopfen. Das Epoxydharz gibt mir nun genau vor wie weit der Lapislazuli wegzuschleifen ist. Der Vorgang wird für die zweite Griffschale wiederholt. Die Teile werden in Wasser vom Trennwachs gereinigt. Nun kommt der eigentliche Schleifvorgang. Wie bekommt man das überstehende Lapislazuli weg?? Versuche mit Schleifbändern und Tellerschleifern waren sehr unbefriedigend. Da kam Bernhard (Zwicker) und brachte einen leicht beschädigten Diamant Stiftschleifer. Und schon hatte ich die Lösung, damit ging es perfekt...trocken, ohne jegliche Schmierung. Was auf keinen Fall passieren darf ist, dass mehr als das Epoxydharz weggeschliffen wird!! Um dem vorzubeugen drehte ich eine Messinghülse die 1/10mm größer im Durchmesser als der Diamantschleifkörper ist. Die Hülse wird über den Schaft des Schleifers gesteckt und bildet nun einen Anschlag.
Dann kommt die eigentliche Arbeit. Mittels „inletting black“ und viel Geduld werden die Einlagen eingeschliffen. Beim vorliegenden Messer ist auch noch ein Ring aus Kupfer zwischen Lapislazuli und Stahl vorgesehen. Daher konnte ich gegen Ende auf das schwarze Zeug verzichten. Der Abrieb des Kupfers reichte aus um mir zu zeigen wo noch etwas geschliffen werden musste.
Nach ca. 2-3 Stunden und etwa 70-80 mal jede der Einlagen raus und reinzuklopfen ist das perfekt vorliegende Ergebnis erreicht worden.
Die im Anschluss folgenden Bilder sprechen für sich (hoffentlich).
Für Anregungen bin ich dankbar, Fragen beantworte ich ebenfalls gerne.
Also bis dann
Wolfgang








Zuletzt bearbeitet: