lebenslange Garantie

Stoka

Mitglied
Beiträge
19
Moin zusammen,

demnächst möchte ich mir ein Messer kaufen. Dieses Messer soll lebenslange Garantie haben. Welche Hersteller vertrauen ihrem Produkt so sehr, dass sie diese Garantie geben? Mir bekannt sind folgende Hersteller:

- Esee (no questions aked warranry)


Würde mich freuen von euch Alternativen aufgezeigt zu bekommen.

Gruß
Nic
 
Moin,

mir fallen spontan ein:

- Böker
- Buck
- Strider
- Busse
- Victorinox
Evt dpx?
Zu Bedenken wäre natürlich, dass das Messer im Zweifelsfall übern Teich geschickt werden müsste.
Was man in letzter Zeit über Strider liest ist die Abwicklung wohl mittlerweile jedoch sowohl äußerst zeitintensiv als auch widerwillig.

Gute Erfahrungen habe ich persönlich mit Böker und Victorinox gemacht.

Edit: Ugly Kid war schneller...
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für eure Antworten,

die Garantiebedingungen machen dann wohl die Unterschiede. Bei Esee werden eben keine Fragen gestellt. Sprich: bedingungslose Garantie. Was ich bei Böker gelesen habe, hört sich dagegen nicht so geil an. Da denke ich mal, wird man sehr schnell aus der Garantie fallen. Hacken und Hebeln wird da beispielsweise klar ausgeschlossen, denn das sind keine Aufgaben für Schneidwerkzeuge. Beim reinen schneiden wiederum, hält vermutlich jedes 0815 Messer ein Leben lang, oder?
 
Stoka, wonach suchst du eigentlich? Nach einem Hersteller, der bei Qualitätsmängel seiner Werkzeuge dafür gerade steht oder nach einem Hersteller, der jede grobe Fahrlässigkeit seiner Kunden schluckt?
 
Danke für eure Antworten,

die Garantiebedingungen machen dann wohl die Unterschiede.
Den Unterschied macht vor allem, wo der Hersteller Garantieleistungen anbietet. Wenn Du direkt bei einem Hersteller in den USA kauft, dürfen die alles anbieten, was nach jeweils lokal geltenden Recht zulässig ist und das auch bewerben. Wenn ein Hersteller woanders anbietet, muß er das dort geltende Recht beachten. Das hindert ihn in vielerlei Hinsicht zwar nicht an extrem kulantem Verhalten, das ist aber halt keine Garantie und mit Kulanz zu werben ist im EU-Raum halt nur sehr begrenzt zulässig.

Bei Esee werden eben keine Fragen gestellt. Sprich: bedingungslose Garantie.
Diese mußt Du dann aber ggf. von hier aus in den Staaten einklagen, falls Esee sich nicht kulant zeigen sollte. Viel Spaß dann dabei!

Beim reinen schneiden wiederum, hält vermutlich jedes 0815 Messer ein Leben lang, oder?
Nö, je nachdem, wieviel und was Du schneidest, hält im Zweifel kein Messer der Welt lange.

Abgesehen davon ist ein Grenzenlos-Garantieversprechen incl. Mißbrauch durch Vollidioten für mich eher kein Kaufgrund, da ich diese Leistungen ja mit meinem Kaufpreis bei dem Hersteller mitbezahlen muß!
 
Polaris und luftauge, danke für die Denkanstöße :super:
Ich denke dann werde ich mich doch mal bei Böker umschauen.
 
Mal abgesehen vom Für und Wider bzw. Sinn und Unsinn einer lebenslangen Garantie, bietet auch

Bark River Knives & Tools

seinen Kunden eine lebenslange Garantie. Die Abwicklung übernimmt hier übrigens der Importeur (siehe Herstellerforen).
 
Die ESEE Garantie gilt übrigens auch nur für die Klinge, nicht für die Griffschalen (gabs letztens nen Thread im Knifeforum glaube ich). Zudem gilt sie auch nur für die 1095er Butterstahl Messer, nicht für die 440C.
 
Das dürfte dann aber im Rahmen des EU-Rechtes auch wieder nur eine Kulanzleistung sein.

Du hast wahrscheinlich Recht; ich wollte aber auch keine Rechsdiskussion lostreten. Viel interessanter aber als die Einklagbarkeit - und ich denke darum ging es dem Thread-Ersteller primär - ist doch die Einstellung des Herstellers und seines Vertriebs gegenüber dem eigenen Produkt.
 
Viel interessanter aber als die Einklagbarkeit - und ich denke darum ging es dem Thread-Ersteller primär - ist doch die Einstellung des Herstellers und seines Vertriebs gegenüber dem eigenen Produkt.

Das stimmt natürlich, aber da zeigt es sich halt, daß die Frage von Endlos-Garantien zumindest für Kunden aus Europa Gespensterdiskussionen sind. Wenn es für den Käufer letztendlich nicht auf wirkungslose Garantieversprechen sondern nur auf die Kulanz von Herstellern und ggf. Händlern ankommt, ist das faktisch der entscheidende Faktor, an dem die Attitüde des Herstellers zu seinem Produkt gemessen werden kann, wenn man will.

Ob es eine positive Einstellung des Herstellers anzeigt, daß er Garantien für zumindest bedingt vorsätzliche Beschädigungen seiner Produkte durch Vandalen oder Vollidioten abdeckt oder sich hier extrem kulant zeigt, ist eine andere Frage. Da das ja in die Preiskalkulation einfließen muß, spricht das für mich erstmal gegen das Produkt, denn warum soll ich für solche Kunden mitbezahlen?!
 
die Garantiebedingungen machen dann wohl die Unterschiede. Bei Esee werden eben keine Fragen gestellt. Sprich: bedingungslose Garantie. Was ich bei Böker gelesen habe, hört sich dagegen nicht so geil an. Da denke ich mal, wird man sehr schnell aus der Garantie fallen. Hacken und Hebeln wird da beispielsweise klar ausgeschlossen, denn das sind keine Aufgaben für Schneidwerkzeuge. Beim reinen schneiden wiederum, hält vermutlich jedes 0815 Messer ein Leben lang, oder?


Jetzt möchte ich mich doch auch mal zu Wort melden.

Primärer Sinn und Zweck einer Garantie ist es nach unserer Meinung (und ich denke, damit stehe ich nicht alleine da), dem Kunden eine Sicherheit zu geben, falls Material- oder Verarbeitungsmängel auftreten.

Oft ist das an einen Zeitraum gebunden, was dann letztlich wirklich nur Fehler abdeckt, die mehr oder weniger latent schon vorhanden waren.

Verschleißgeschichten wie z.B. ein Federbruch würden nach gesetzl. Gewährleistung oder z.B. einer Zweijahresgarantie schon nicht mehr abgedeckt sein (sind bei uns aber natürlich auch durch die Garantie abgedeckt).



Was den Passus mit Hacken und Hebeln angeht: klar schließen wir das erstmal pauschal aus.

Wenn Du mit Deinem tiefergelegten Golf GTI über einen holperigen Waldweg bretterst und Dir dabei den Unterboden aufreißt oder die Ölwanne knackst, dann wirst Du wahrscheinlich auch nicht bei VW vorstellig werden und Garantieleistungen verlangen, oder? ;)

Das heißt aber nicht, daß wir nicht zu einer differenzierten Betrachtung des Einzelfalles willens und fähig sind.

Wenn Du die Klinge Deines Böker Merlin dabei abbrichst, weil Du versuchst, einen Pfeil aus dem Baum zu hebeln, dann ist die Diagnose wahrscheinlich "Pech gehabt".

Wenn Dir das allerdings mit dem Böker Plus Bob passiert, sieht das wahrscheinlich schon wieder anders aus.

Nur um das mal praktisch zu veranschaulichen.


Natürlich sichert man sich als Hersteller gegen die Unwägbarkeiten des alltäglichen Wahnsinns ab.

Einen pauschalen Freifahrtschein für jeden Destruktivtest halte ich für wenig sinnvoll.


Aber unsere Devise bei der Garantiebearbeitung lautet seit Jahren nicht "Was steht da geschrieben und wer hat Recht?", sondern eher "Ist das nach gesundem Menschenverstand und unserer Firmenphilosophie ein berechtigtes Kundenanliegen?"

Um einen Garantiefall zu beurteilen, habe ich noch nie in unsere Bedingungen geschaut, sondern versucht, mir ein möglichst umfassendes Bild zu machen und dann eine für alle Beteiligten sinnvolle und akzeptable Lösung zu finden.

Und wie meine Erfahrungen zeigen, ist das nicht der schlechteste Weg.

Und Kulanz gibt es ja auch noch, und auch das kommt durchaus häufiger zum Tragen.

Wie gesagt: wir suchen nicht in erster Linie nach einer juristischen, sondern nach einer sinnvollen Lösung.


Und auch die Kundenresonanz (nicht nur hier im Forum) zeigt, daß wir da offensichtlich nicht völlig in die Irre gehen. :)
 
...
Wie gesagt: wir suchen nicht in erster Linie nach einer juristischen, sondern nach einer sinnvollen Lösung...

Von mir ein Daumen hoch für diesen Beitrag :super:
Eine gesunde Einstellung, die man leider nicht überall in der (und anderen) Branche(n) findet.

...demnächst möchte ich mir ein Messer kaufen. Dieses Messer soll lebenslange Garantie haben. Welche Hersteller vertrauen ihrem Produkt so sehr, dass sie diese Garantie geben?...

Eine allumfassende lebenslange No-questions-ask - macht-was-ihr-wollt-Garantie kann aus meinen Augen natürlich für das Selbstbewusstsein des Herstellers sprechen, der meint ein astrein gefertigtes Produkt mit funktionierender QS und quasi unzerstörbarer Materialwahl und Konstruktion zu verkaufen. Andererseits ist es wohl auch nicht selten (vielleicht sogar öfter? :rolleyes:) der Fall, dass es sich schlicht um ein Marketing-Instrument handelt, welches letztlich lediglich auf einer Messer die tatsächlich reklamiert werden vs. Mehrverkäufe durch diese Strategie - Kalkulation beruht und nicht zwingend für die Qualität des Produkts spricht...

Wenn man böse denken will vielleicht sogar noch unterstützt durch eine einkalkulierte Fehlermarge, die entweder bei den Herstellkosten eingespart oder auf den Preis aufgeschlagen wird...


Gruß, Gabriel

PS: Der o.g. Kommentar bezieht sich nicht explizit auf einen bestimmten Hersteller oder seine Produkte...
 
Also die meisten Custom Messermacher die ich kenne bieten eine lebenslange Garantie.
Allerdings ist es wesentlich einfacher eine lebenslange Garantie zu bieten bei einem Messer, das in der Produktion 30,-€ kostet und für 180,-€ verkauft wird, als bei einem Custom, an dem der Macher 5 Tage sitzt und das Messer dann für 350,-€ verkauft.
Leider gibt es Menschen, die absichtlich etwas zerstören, um eine Garantie in Anspruch zu nehmen.
Bei meinen Messern, die ich mache, weiss ich, dass diese bei normalem Gebrauch oder auch etwas Missbrauch Generation halten.
Aber kaputt bekommt man alles.
Ich habe Fotos von einem 2Gknives gesehen, womit ein Jäger eine Trophäe auf einem STEIN abgetrennt hat..... Sowas KANN KEIN MESSER AUSHALTEN ohne Scharten zu bekommen, und ich sehe auch nicht ein, wieso sowas von einer Garantie abgedeckt sein sollte. Da es sich um einen guten Kunden handelte wurde das Messer trotzdem kostenfrei in Stand gesetzt.

Gruss
HeinMück
 
Allerdings ist es wesentlich einfacher eine lebenslange Garantie zu bieten bei einem Messer, das in der Produktion 30,-€ kostet und für 180,-€ verkauft wird, als bei einem Custom, an dem der Macher 5 Tage sitzt und das Messer dann für 350,-€ verkauft.

Sehe ich anders.
Wer 5 Tage an einem Messer sitzt und das dann für 350,-€ verkauft, der macht das aus Liebhaberei.
Und wenn man nicht wirtschaftlich rechnen muss, dann kann man locker lebenslange, vererbbare oder was auch immer für Garantien geben.
 
Bei Busse kann man getroßt auch (no Questions Ask) anfügen. Die schließen nur folgen von absichtlich beigebrachte Modifikationen am Messer aus. Ansonsten wird explizit jede Anwendung eingeschlossen.

Ich wüsste auch nicht wie man so was wie ein Busse kaputt bekommen sollte, auf Kosten der Anwendbarkeit.
Das ist auch IMHO das eigentliche Problem der Produkte die damit werben "können so sehr missbraucht werden wie ihr wollt". Die sind in der Regel so konstruiert auch der letzte Depp sie nicht kaputt bekommt, auf Kosten aller anderen Faktoren.
Niemand mit Verstand schleppt ein Kilo Stahl freiwillig mit sich rum, nur damit die Herstellerfirma solche Garantien geben kann. Siehe auch Design klassischer Buschmesser (dünne hohe Klinge).

Gruß
El
 
Bei Busse kann man getroßt auch (no Questions Ask) anfügen. Die schließen nur folgen von absichtlich beigebrachte Modifikationen am Messer aus. Ansonsten wird explizit jede Anwendung eingeschlossen.

Ich wüsste auch nicht wie man so was wie ein Busse kaputt bekommen sollte, auf Kosten der Anwendbarkeit.
Das ist auch IMHO das eigentliche Problem der Produkte die damit werben "können so sehr missbraucht werden wie ihr wollt". Die sind in der Regel so konstruiert auch der letzte Depp sie nicht kaputt bekommt, auf Kosten aller anderen Faktoren.
Niemand mit Verstand schleppt ein Kilo Stahl freiwillig mit sich rum, nur damit die Herstellerfirma solche Garantien geben kann. Siehe auch Design klassischer Buschmesser (dünne hohe Klinge).

Gruß
El

Veto Euer Ehren. :)
Ich bin so ein Depp der das von Dir angesprochene Kilo Stahl mit sich rumschleppt. Mein Campknife ist ein Busse ASH 1 mit Magnum Griffen, Klingenstärke 8mm und ich liebe das Teil. Hatte ich auch schon auf einer mehrtägigen Wanderung in Schweden dabei.

Dabei ist das Messer absolut gebrauchstauglich, dass von Dir angesprochene "auf Kosten anderer Faktoren" erschließt sich mir nicht. Selbst einen Löffel habe ich mit dem Monstrum ohne Probleme geschnitzt bekommen.

Garantie hin oder her, ich gebe Dir natürlich Recht das man so ein Teil eigentlich nicht kaputt bekommt. Mir fällt da jedenfalls keine Anwendung ein.
Sollte ich dennoch so blöd sein und etwas mutwillig zerstören, wäre es mir zu doof dafür eine Garantie in Anspruch zu nehmen.
 
Du hast wahrscheinlich Recht; ich wollte aber auch keine Rechsdiskussion lostreten. Viel interessanter aber als die Einklagbarkeit - und ich denke darum ging es dem Thread-Ersteller primär - ist doch die Einstellung des Herstellers und seines Vertriebs gegenüber dem eigenen Produkt.

:super: Du hast es erfasst Achim! So war das gemeint und wer was anderes hineininterpretiert... wegen mir :glgl:

Ich habe eine Vorliebe für durable Güter, weil mir die Wegwerfmentalität heutzutage zu wieder ist. Das beinhaltet natürlich, dass ich pfleglich mit meinen Sachen umgehe. Das Zippo Benzinfeuerzeug das ich zu meinem 18. Geburtstag ( vor 23 Jahren ) von meinen Freunden geschenkt bekommen habe, funktioniert immer noch wie am ersten Tag. Allerdings ist der Deckel auf Grund des häufigen Gebrauches mittlerweile arg locker geworden. Daher werde ich das gute Stück bald in die Zippo-Klinik Deutschland einsenden, um es weiter nutzen zu können. Die Energie und das Material für die Herstellung dieses Gegenstands wurde nicht auf blöd verpulvert, sondern sinnvoll in ein haltbares Produkt investiert. Macht es da nicht Sinn, dieses Teil mit einer lebenslangen Garantie auszustatten? Klar könnte ich das Feuerzeug auch in vermutlich 10 Jahren wegwerfen, weil mir der Deckel abgebrochen ist. Wäre doch aber sehr schade um das gute Stück. Das ist meine Denke. Es geht nicht darum nach mutwilliger Zerstörung auf mein Recht zu pochen, sondern besonderen Gegenständen eine gewisse Wertschätzung entgegenzubringen. Das sollte auch bei einem Messer möglich sein. Die hier genannten Hersteller sehen das sicher ähnlich, was ich gut finde und für mich durchaus ein Kaufargument ist.
Missbrauch gibt es leider immer und überall und die Kosten tragen wir alle ständig mit :irre: Hat aber mit meiner Frage im Grunde nichts zu tun...
 
Zurück