Servus,
Danke. Das ist wieder was, das man sich merken kann. Also doch kein Geheimnis, sondern Werkstofftechnik.
na bitte! Nicht erklärbares bei einem Kochmesser ist mir immer suspekt! Sei es jetzt, dass es besonders leicht schneidet obwohl alles sicht-und messbare dagegenspricht, oder es einfach nicht abstumpft und man nach stundenlanger ernsthafter Belastung der Schneidkkante immer noch Haare spalten kann! Soll's ja alles geben und das wird eben unter "besonderes Messer/Stahl und Erfahrung" verbucht.
Kamo ist also nur ein sehr guter und erfahrener Schmied, der für seine Produkte einen guten Werkstoff auswählt und diesen dann mit Können und Erfahrung noch verbessert und das ist kein Alleinstellungsmerkmal, das können andere genau so, auch wenn die einzelnen Ziele und Konzepte sich voneinander unterscheiden mögen und das ist auch gut so.
Das heißt jetzt aber auch, dass meine Herder (1922 +K5) nicht ihrem Ruf entsprechend, meisterhaft geschliffen wurden, sondern hinter ihren Möglichkeiten bleiben, genau so wie das Asagao das paper-crane in Händen hatte nicht mit dem Schliff von meinem Takamura vergleichbar ist. Es handelt sich hierbei um ein paar cm2 Stahl der von Hand bearbeitet wird und doch sind die Unterschiede nicht mit den verwendeten Werkstoffen zu begründen, sondern ein ganz klar menschlicher Faktor, der hier nur allzu deutlich Einfluß auf die Funktion einer Klinge nimmt.
Wenn man diese nüchterne Erkenntnis als "normal" betrachtet, dann ist in Wahrheit jedes hier vorgestellte und im Detail besprochene Messer ein "Einzelstück" das keinen verlässlichen Schluss, zumindest detailliert, in Funktion und F&F auf gleiche Exemplare einer Serie zulässt.
Wenn jemand im Fragenkatalog explizit ein nagelgängiges Messer sucht und ein Herder empfohlen bekommt, heißt das ja nicht das der TO auch "sicher" eines bekommt.
Das finde ich jetzt nicht so prickelnd, da eine sehr feine Schneide doch enormen Einfluss auf die Schneidfähigkeit und auf eine leichte Schärfbarkeit einer Klinge hat. Mir wird also beim Kauf etwas vorenthalten, dass den Ruf einer Manufaktur begründet hat (z.B.Herder oder Ashi) und ein anderer Kunde an seinem Exemplar vorfindet, ich an meinem aber nicht!
Und wie sollte ich dann eine Reklamation rechtfertigen, wenn das Messer optisch ohne Tadel ist und auch sauber geschliffen und schön scharf, aber eben nur nicht nagelgängig dünn ausgeschliffen! Pech gehabt?
Gruß, güNef