Leicht verzogene Klinge, wie relevant ist das wirklich?

Yukon

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Hallo!

Zu meinem Fall: ich habe mir im Böker Shop ein Savannah mitgenommen. Ich habe es aus den drei letzten ausgewählt, denn die anderen beiden hatten (für mich inakzeptable) Spaltmaße an der Metallbacke.

Nun hat die Klinge meines Exemplars aber eine leicht nach rechts verzogene Klinge. Ich würde behaupten sie wandert irgendwas zwischen 0,1 und 0,5mm nach rechts.

Meine Frage nun: Wie FUNKTIONSrelevant ist ein Verzug? Mal abgesehen davon, dass man es umtauschen könnte, oder wie ärgerlich sowas denn ist, interessiert mich einfach, ob es die Funktion sehr negativ beeinflusst.

Der Sammler in mir sagt "hmm...schon ärgerlich...", der User sagt "egal, einfach benutzen!" .

Was sagt ihr?
 
Schau dir mal die Klinge von einem SAK an, die ist immer "verbogen", hier muss das aber so. Habe noch nie eine Beeinträchtigung der Funktion dadurch erlebt/ erfühlt.
 
... irgendwas zwischen 0,1 und 0,5mm ...

Was sagt ihr?

M.M. (völlig) irrelevant für den Gebrauch. Aber die Meinung von Messermachern würde mich interessieren, wie hoch der Härteverzug statistisch betrachtet ausfällt. 0,1 mm sehe ich messtechnisch als schwierig an, 0,5 mm hingegen noch innerhalb der (ganz persönlich) vertretbaren Toleranz. Null komma fünf. Quasi nichts bei einem Fixed. Hauptsache unproblematisch mit der Scheide, falls dort Abrieb entsteht fände ich das auf Dauer ärgerlich.

P.S. Eines meiner am stärksten verzogenen Klingen ist ein Carl Schlieper ice tempered ebenfalls nach rechts ziehend ab Klingenmitte, Abweichung kommt geschätzt an 2,5 mm ran (siehe anderer Faden dazu), das merke ich deutlich beim Schneiden, müsste viel an Material abtragen um den Effekt zu reduzieren, in der Lederscheide unauffällig, denke mir, mit der Zeit des Nachschärfens wird es weniger, aber inzwischen ... ziehe ich andere Messer vor. :( Es war halt das letzte beim Händler und ich war jung. Und wollte es haben. :glgl:
 
Mal abgesehen von der Frage, welches Licht es auf einen Hersteller wirft, der in seinem Werksladen drei mangelhafte Messer desselben Modells - und das Savannah kostet ja nun keine Zwölffuffzig - anbietet, könnte es auch sein, dass die Klinge nicht verzogen, sondern dass der Schliff asymmetrisch ist. Ich hatte schon etliche Messer, Serie und Handmades, in der Hand, bei denen man von der Spitze betrachtet meinen konnte, die Klinge sei schief, bei genauerer Betrachtung zeigte sich dann ein ungleicher Anschliff.
Wie auch immer, die Funktion beeinträchtigt eine Abweichung von 0,1 - 0,5 mm (wie hast du das bitte mit dem Auge gemessen??) mit Sicherheit nicht.
 
Mal abgesehen von der Frage, welches Licht es auf einen Hersteller wirft, der in seinem Werksladen drei mangelhafte Messer desselben Modells - und das Savannah kostet ja nun keine Zwölffuffzig - anbietet [...]

Vielleicht lassen wir mal dahingestellt, ob man ein Messer mit 0,1mm Verzug als "mangelhaft" bezeichnen sollte. :argw:
 
Und ich dachte immer, ich schieße den Vogel ab..... Selbst 0,5 mm auf 12 cm Klingenlänge wären - zumindest für mich - auszuhalten. Ich habe/hatte bei einigen Messern aus der Flucht laufende Klingen. Meist trat das "Problem" bei Integralmessern auf. Selbst bei hochwertigen Customs. Wie Headshrinker sagte, liegt das dann mitunter auch an einem leicht ungleichmäßigen Schliff...

Bei einem Puma Expeditionsmesser waren es gut und gerne 1,5 mm Verzug. Ich habe damit einfach meinen Frieden gemacht, weil mir das Messer seinerzeit einfach zu gut gefallen hatte. Wo dann auch bei mir Schluss war: bei einem Ontario Rat 7 gab es satte 3 mm Verzug! Für meine Begriffe ist es weniger ein funktionelles, als optisches Ärgernis. Woher ein Abrieb bei einer (Leder-)Scheide kommen soll, entzieht sich meiner Vorstellungskraft. Lederscheiden sind reichlich elastisch, ausreichend zäh und abriebsfest (zumal bei dem Finish des Savannah...) und solang nichts einschneidet, würde ich mir dahingehend keinen Schädel machen.

In Deinem Fall musst Du ganz für Dich allein entscheidet. Wenn Du ahnst, dass Dich das über lange Zeit einfach wurmen wird, dann tausche/verkaufe das gute Stück. Wenn Du Deinen Frieden mit schließen kannst, dann benutze das Teil und erfreue Dich :)
 
Danke für eure Antworten!

Das da drei mangelhafte Savannahs lagen, habe ich ja nie behauptet. Für mich persönlich waren es halt Spaltmaße an der Backe, die inakzeptabel waren. Da setzt ja jeder andere Maßstäbe an.

Die 0,5mm sind rein geschätzt. Es können auch 1,5 sein oder so, ich habe keine Rechte Möglichkeit dies nachzumessen. Jedoch sind halt die anderen Fixed meiner Sammlung durch die Bank weg gerade oder eben weniger krumm, als das Savannah.

Ich habe viele Emailadresse mit Marc/beagleboy gewechselt(danke nochmal dafür) und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich es einfach behalten werde. Das Design gefällt mir zu gut und mir sind Spaltmaße wichtiger, als eine leicht verzogene Klinge.

Die Zeit wird zeigen, ob sich der Verzug beim Benutzen bemerkbar macht.

Um den Verzug bildlich darzustellen versuche ich es mal so zu erklären:

Schaut man von hinten über die Klinge, ist die Klingenspitze insofern nach rechts verzogen, dass die Spitze optisch da ist, wo die Klinge an der Backe rechts beginnt.

Sie ist quasi um ihre halbe Stärke nach rechts verzogen.

Ich hoffe, ich werde irgendwann einmal weniger pingelig...aber dafür braucht es vielleicht noch einmal 10 Jahre und noch einmal gute 200 Messer:D
 
Die 0,5mm sind rein geschätzt. Es können auch 1,5 sein oder so, ich habe keine Rechte Möglichkeit dies nachzumessen. ...
Schaut man von hinten über die Klinge, ist die Klingenspitze insofern nach rechts verzogen, dass die Spitze optisch da ist, wo die Klinge an der Backe rechts beginnt.
Sie ist quasi um ihre halbe Stärke nach rechts verzogen. ...
Und genau das spricht meiner Erfahrung nach eher für einen ungleichmäßigen Schliff.
Bei 3,4 mm Klingendicke (laut Homepage) sollten es ja an die 1,7 mm sein, die die Spitze aus der Flucht läuft.



Vielleicht lassen wir mal dahingestellt, ob man ein Messer mit 0,1mm Verzug als "mangelhaft" bezeichnen sollte. :argw:
... Das da drei mangelhafte Savannahs lagen, habe ich ja nie behauptet. Für mich persönlich waren es halt Spaltmaße an der Backe, die inakzeptabel waren. ... Das Design gefällt mir zu gut und mir sind Spaltmaße wichtiger, als eine leicht verzogene Klinge.
Jo. Ist natürlich müßig, "mangelhaft" zu diskutieren. Dass die 0,1 mm unrealistisch sind, war relativ offensichtlich. Egal. Im Ergebnis hat sich Yukon unter drei Messern mit Abweichungen für dasjenige mit der für ihn akzeptablen Abweichung entschieden.



Ich hoffe, ich werde irgendwann einmal weniger pingelig...aber dafür braucht es vielleicht noch einmal 10 Jahre und noch einmal gute 200 Messer:D
Ganz ehrlich, so aus meiner subjektiven Erfahrung? Nö. :D Es wird eher immer schlimmer. Weil man mit zunehmender Erfahrung und Kenntnis immer weniger bereit ist, sein Geld für Messer mit akzeptablen Abweichungen auszugeben. Heißt ja nicht, dass es bei dir nicht umgekehrt laufen kann. :D
 
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