Leinöl für Griffbehandlung

martink

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Hallo,
ich habe schon ein paar eigene Messergriffe gemacht und bis jetzt alle zum Abschluss mit Wachs behandelt.
Ich habe aber oft von den Vorteilen gelesen die eine Behandlung mit Leinöl bietet.
Aber da wir unterschieden zwischen gekochtem und nicht gekochtem Leinöl. Ist damit kaltgepresstes bzw. warmgepresstes Öl gemeint bzw. worauf muss ich achten um das richtige zu kaufen?
Leinöl gibts ja in jedem Reformhaus aber ist das auch das richtige?
Danke jetzt schon für die Antworten.
Grüße
Martin
 
Hallo Martin,
was Du fragst, hat seine Berechtigung.
Leider kann ich Dir nichts empfehlen, sondern nur beschreiben, wie und mit was ich meine Messergriffe behandle.
Vorab sei noch zu bemerken, ich habe diese Tipps aus einem Buch von B.Bergman.

Also zum tränken und imprägnieren von fertigen Messergriffen verwende ich in der Regel Leinölfirnis und Terpentin zu etwa gleichen Teilen aus dem Baumarkt. (Dies übrigens auch für die Lederscheiden.)
Je nach Saugfähigkeit des Holzes bleibt der Griff übernacht im Öl stehen und darf nach Bedarf einige Tage trocknen. Natürlich wische ich überstehendes Öl vorher ab, sonst kann es leicht eine unschöne, evtl. pappige Oberfläche geben.
Diese Ölmischung läßt sich auch mit etwas Teer (zum Auflösen natürlich erwärmen) in der Farbe verändern.
Auch einen Teil Bienenwachs darinnen verarbeite ich bei besonders mittelharten, porösen Hölzern.
Ich kann Dir allerdings nicht pauschal raten, bei welchen Hölzern welche Ölmischung angebracht ist. Dies mußt Du einfach ausprobieren und Erfahrung sammeln.
Noch Fragen? E-Mail!
Servus-Reinhold.
 
Hallo Martink,
Deine Idee mit dem Leinöl aus dem Reformhaus ist gut, allerdings braucht es viel Zeit, bis das Zeug trocken ist, Wochen bis Monate, je nach dem, wie porös das Holz ist. Mit Leinölfirnis aus dem Baumarkt (und auch aus dem Farbenfachgeschäft) wäre ich eher vorsichtig, zumindest was Gebrauchsmesser angeht: Die zugesetzten Trockenbschleuniger sind oft blei- und/oder kobalthaltig, und das wollen wir doch nicht an den Händen haben, und schon gar nicht im Essen.
Falls Dir (und Deiner Umgebung!) der Gestank nichts ausmacht, kannst Du naturreines Leinöl aus dem Reformhaus schneller trocknend machen, wenn Du es vorher eine zeitlang kochst. Oder Du setzt Balsamterpentinöl aus dem Künstlerbedarf (aus Latschenkiefernharz destilliert, nicht das Erdölprodukt aus dem Baumarkt) zu, das beschleunigt auch die Trocknung. Und schließlich gibt es (teuer, aber gut) noch das "Knive Handle Finishing Set" von CCL aus England. Mit der seidenglänzenden Version für Gebrauchsmesser habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht, die hochglänzende Version für Vitrinenmesser habe ich allerdings nicht ausprobiert.
Gruß, Khalid
 
Hallo Martin,
einen guten Überblick über natürliche Oberflächenmittel gibt dieses PDF: http://www.dick.biz/mailing/oberflaechenmittel-1.pdf

Das Leinöl aus dem Baumarkt enthält Sikkative, die die Trocknung beschleunigen. Schwermetalle wie Blei sind da heute nicht mehr drin. Trinken würd ich das Zeug trotzdem nicht. Aber auch z.B. bei Obi gibt es Leinölprodukte mit Ökosiegel, die man auch für Kinderspielzeug einsetzen kann. Die sollten ungefährlich sein und die Trocknungszeit hält sich in Grenzen.
Aber das Feld ist groß und ohne Experimente wirds nicht gehen.

Viele Grüße
Jörn
 
Holzgriff konservieren

martink schrieb:
....Ich habe aber oft von den Vorteilen gelesen, die eine Behandlung mit Leinöl bietet.
Aber da wird unterschieden zwischen gekochtem und nicht gekochtem Leinöl. Ist damit kaltgepresstes bzw. warmgepresstes Öl gemeint bzw. worauf muss ich achten, um das richtige zu kaufen?
....
Es ist ausschließlich Leinölfirnis (bis zum Schäumen aufgekochtes Leinöl) sinnvoll. Aber ich benutze TUNG-Öl (z.B: Fa. DICK), das besonders in etwas poröse Hölzer noch besser einzieht und eine noch härtere Oberfläche bietet.

Gruß

sanjuro
 
Vielen Dank für die Antworten.
Ich hab mir auch die PDF mal durchgelesen. Das hat mich dazu gebracht eine Mischung aus Wachs und Öl herzustellen. Hab da schon öfter davon gehört.
Muss aber noch rumprobieren da ich momentan nicht so viel verschieden Holzsorten da habe.
Bie Birke hat es sehr gut geklappt. Die Oberfläche fühlt sich glatt und fest an, liegt gut in der Hand.
Bei Eche und Ahorn hatte ich das Gefühl dass die Paste nicht so gut in das Holz eindringt.
Auch Eiche machte keinen guten Eindruck.
wahrscheinlich werde ich als nächstes einfach Leinölfirnis kaufen und probieren und dann berichten.
Also nochmal danke
Grüße
martink
 
@sanjuro

Benutzt du das Tungöl pur, oder mischt du es mit Balsamterpentinöl?
Aufgefallen ist mir das Tungöl ja schon mehrmals im DICK-Katalog.
Möchte gern einmal etwas anderes nehmen als ccl-Politur.
Gruß William
 
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