letzter Schliff nach Härten ?

LessLemming

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Hallo Freunde;

ich habe mich vor Kurzem entschlossen mein allererstes Tanto selbst zu machen. Yehaw!

C105 W1 4mm besorgt, die grobe Geometrie war schon gegeben.
Die Schneide ist auf 1mm, und ich habe soweit nur die Oberfläche gefinished, bevor es jetzt zur freundlichen Härterei geht.
Nun dämmert mir aber eine blöde Frage:

Wie geht es dann weiter?!

Die 1mm schneidendicke ist ja notwendig, wegen Rissgefahr etc.
nur, wie kriege ich nach dem Härten eine Schneidkante hin?

Da es sich um Feilenstahl handelt, kann ich ja schlecht mit einer Feile auf dem (selektiv) gehärteten Teil rumrubbeln.

Wie ich die Sache sehe bleiben mir nur folgende Möglichkeiten

1. Mit dem Schruppstein die Geometrie bis auf eine richtige Schneide schleifen

2. 2.000 Feilen opfern bis die Geometrie stimmt :glgl:

3. Bandschleifer/Flex kaufen (für ein einziges Tanto) und möglichst auch
noch die Härtung ruinieren ::lechz::

(habe ich was vergessen?)

Gibt es irgendwelche Tipps und Tricks die ihr mir geben könnt?
(Die Sufu hat mich leider nicht weitergrebracht... falsche Suchbegriffe?)

Dankesehr
 
diamantplatten, die haben einen sehr grossen abtrag und ne lange standzeit, gibts oefters mal? bei lidl oder so
 
ja diamantplatten sind eine gute idee, ansonsten gibt es bei dick.biz chinesiche diamantfeilen ,die sind halt nicht besonderslang und qualitativ nicht besonders hochwertig, ist aber ein 5 pack mit verschieden körnungen. die reißen mit 20 € auch keine löcher in den geldbeutel.:)
oder du kaufst dir schleifleinen, schneidest es in streifen und klebst das mit sprühkleber auf ein hartholz oder ein metallstück in feilengröße. das dauert aber ein bischen länger.
 
...Die 1mm schneidendicke ist ja notwendig, wegen Rissgefahr etc.
nur, wie kriege ich nach dem Härten eine Schneidkante hin?..."

Wenn es dir wirklich nur um die eigentliche Schneide geht, und du so ein dick ausgeschliffenes "Messer" (Quetschbalken :))möchtest, dann wie von den anderen beschrieben: Diamant und dann Schleifsteine/-feilen.
Anfasen kannst die die künftige Schneide in jedem Fall schon vorher, das erleichtert später die Arbeit.

Aber "notwendig" ist 1 mm meiner Meinung nach nicht. Gut, ich kenne die Abmessungen deiner Klinge nicht und weiß nicht, was du möglicherweise an Spannungen bereits drin hast. Ich schleife meine Klingen vor dem Härten auf unter 0,5 mm aus (für recht stabile Messer), teilweise auch um die 0,2mm wenn es richtig scharf werden soll. Keine Garantie, aber ICH hatte damit noch keine Probleme.

Grüße Rainer
 
Klingen mit einem so derben Schneidwinkel, wie er bei einem Tanto vorliegt, kann man getrost auf Null ausschleifen. Läßt man an der Schneide 1 mm stehen, muß man ja auf der gesamten Seitenfläche auf jeder Seite fast einen halben Millimeter wegnehmen. Bei einer gehärteten Klinge ist das kein Spaß, zumal man ja -jedenfalls als Anfänger- keinesfalls mit trocken und schnell laufenden Maschinen drangehen soll.
Bei Klingen mit sehr spitzen Schneidwinkeln muß man allerdings an der Schneide noch Material stehen lassen, weil sonst seitliche Wellen entstehen können.
Wenn es darum geht, an gehärtetem Material möglichst viel abzutragen, sollte man sich nicht mit zu feinen Schleifmitteln aufhalten. Da ist ein grober Siliziumkarbidstein- sprich Sensenwetzstein- gerade richtig.
MfG U. Gerfin
 
Erstmal megavielen Dank für die schnellen Antworten:

also habe ich jetzt mehrere Möglichkeiten offen.
Vielleicht wähle ich ein Mittelding und feile vorher schonmal etwas weniger als 1mm runter.
Dass ich kompromisshalber auf 0,5 komme und den Rest dann probeweise mit dem Schruppstein und notfalls mit Diamantplatten/Feilen die ich evtl. im Baumarkt kriege nachhelfe. 20 Ocken sind tatsächlich nicht die Welt.
Klingt das wie ne gute Idee? Oder meint ihr ich könnte sogar noch tiefer gehen?

p.s. abmessungen Klinge:
Rücken 4mm
Breite 30mm
Länge 200mm

Noch ne kurze Frage;
Beim differentialhärten mit Lehm; den Rücken der Klinge mithärten,
oder lieber bedeckt lassen?
 
Beim selektiv härten wird normalerweise der Rücken auch mit Lehm bedeckt. Die Schneide übrigens auch, allerdings nur sehr dünn.

Ach ja, sind die 200 mm Klingenlänge oder Gesamtlänge? Ich frage, weil 4 mm Maximaldicke für einen Tanto doch ziemlich wenig sind.
 
200mm ist nur die Klinge, die Angel ist nochmal circa 90mm lang

4mm sind doch ziemlich stabil, sonst wirds doch wirklich eine Brechstange, oder?
 
Haben Jürgens Tantos nicht 12.7 mm Dicke?

Echt :confused: ich hab gedacht die sind dicker :steirer:

Ich denke Achim wollte auf die gängige Stärken der "originalen" Tanten äh Tanto hinweisen - ich glaub die lagen meist zwischen 5,5 und 7mm ist aber jetzt mehr Schätzung als Wissen.

Sagt man bei der Mehzahl jetzt eigentlich Tanto oder Tantos?

Gruß
Simon
 
Also mit 7 mm kommt man bei vielen Tanto nicht aus. Es handelte sich i.d.R. ja nicht um Messer für den Schneidegebrauch, sondern um Stichwaffen. Selbst Dicken über den genannten 12,7 mm waren bei manchen Klingen zu finden, die für Gebrauch bei Panzerungen gedacht waren.

Hinzu kommt, dass sich im Klingenquerschnitt die größte Stärke oft nicht unbedingt am Rücken sondern in der Mitte oder im oberen Drittel der Klinge befand.
 
.....Ich denke, Achim wollte auf die gängige Stärken der "originalen" .....Tanto hinweisen - ich glaub die lagen meist zwischen 5,5 und 7mm, ist aber jetzt mehr Schätzung als Wissen.

Sagt man bei der Mehrzahl jetzt eigentlich Tanto oder Tantos?......

Die "normalen" TANTO lagen in der Tat in diesem Bereich, z.T. auch noch etwas darüber. Die "Panzerstecher" (YOROIDOSHI) konnten noch wesentlich dicker sein, wie Achim richtig schreibt. Die gelten in der Regel aber nicht als TANTO. Ich hatte aber auch schon ein ganz kleines TANTO - ein sog. KAIKEN - in der Hand, das in den Dimensionen nahezu wie ein Dreikantschaber war! Rückenstärke bestimmt über 10 mm, und das bei einer Klingenlänge von sicher nicht mehr als 150 mm!

Japanische Substantive haben keine Mehrzahlform.

Gruß

sanjuro
 
Merci für die Wissens-Nachhilfe!

Echt interessant welche extremen Stärken da verwendet wurden, die Panzerungen müssen ja in dem Fall auch sehr kräftig gewesen sein. Nun ja genu OT...;)

Gruß
Simon
 
Klingen mit einem so derben Schneidwinkel, wie er bei einem Tanto vorliegt, kann man getrost auf Null ausschleifen. Läßt man an der Schneide 1 mm stehen, muß man ja auf der gesamten Seitenfläche auf jeder Seite fast einen halben Millimeter wegnehmen. [...]
Bei Klingen mit sehr spitzen Schneidwinkeln muß man allerdings an der Schneide noch Material stehen lassen, weil sonst seitliche Wellen entstehen können.
Versteh ehrlich gesagt nicht so ganz, was mit Schneidwinkel gemeint ist...
Meint man damit den Winkel der gesamten Klinge oder den der Schneide?
 
@jfive: Ja.:)



Tanto haben keine Schneidfase, sondern werden auf Null ausgeschliffen.


Grüße Willy
 
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