Liner-lock selber machen aus Edelstahl?

Wahl

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Hallo,

ich plane, selbst ein Klappmesser zu bauen. Das Heft will ich aus zwei Milimeter starken Edelstahlplatte anfertigen. Als Verschluß habe ich mir liner-lock gedacht. Meines Wissens habe ich in dem Fall zwei Optionen: ein fertiges seperates liner-lock an die Platine mit Nieten befestigen oder die untere Platine mit liner-lock anfertigen.
Ich tendiere zu der zweiten Option.
Meine Frage ist: wie wäre in dem Fall die Wärmebehandlung des liner-locks? Ich stelle mir das Vorgehen so vor: Nach der Fertigstellung der unteren Platine wird das liner-lock bis zu dem Winkel gebogen, wo es an der Klingenwurzel sicher sitzt und die Klinge arretiert. Wenn der richtige Winkel gefunden ist, wird die kurvige Stelle des liner-locks gehärtet und langsam angelassen, bis es leicht federt. Ist das so mit gewöhnlichem Edelstahl machbar? Auf welche Farben sollte ich beim Erhitzen achten? Tipps erbeten.
Vielen Dank
 
Moin Wahl,

wenn Du mit "gewöhnlichem Edelstahl" das meinst, was gemeinhin als V2A (nicht magnetisch) bezeichnet wird, wird das wohl nichts werden, da dieser Stahl nicht härtbar ist.
Rostfreie, härtbare Stähle sind in der Regel auch recht schwierig zu härten, da Sie relativ hohe und genaue Temperaturen beim Härten benötigen.
Die Anlassfarben sind Stahlabhängig.

Ich würde mich erstmal etwas mit Stahl und Wärmebehandlung befassen, da gibt es hier im Forum viel zu Lernen, auch einige Tutorials zum Klappmesserbau (meist mit Linerlock :hmpf: )

Gruß
Christian
 
Ich habe das genau so gemacht. Wenn die Feder genug lang ist, dann federt jedes Material. Titan oder speziellen Federstahl benötigt man nicht unbedingt. Anbei noch der Link zu meinem Messer.

http://www.messerforum.net/showthread.php?t=99999&highlight=Klappmesser

Sehr schöne Arbeit.
Ich denke, grundsätzlich hast du recht. Allerdings sehe ich, dass deine Platine locker 4-5 mm stark ist. Bei der Stärke würde der Edelstahl auch mit leichtem Biegen mit der Hand seine Form behalten und mit genügender Länge federnd bleiben. Die Nachteile wären für mich, dass der Arbeitsaufwand für die Platine sich dadurch verdoppelt und das Messer wesentlich dicker und schwerer wird.
Ich werde wohl zuerst ein paar Experimente machen, um zu sehen, ob ich mit 2 mm Stärke dasselbe Ergebnis erreichen kann wie bei deinem Messer. Falls der Edelstahl seine Form nicht behält und wieder gerade wird, werde ich wohl ein fertiges liner-lock hernehmen müssen, da anscheinend eine Wärmebehandlung des Edelstahls nicht möglich ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich weiß jetzt nicht, wo Du Deinen Edelstahl kaufst, wenn es aber ein besserer Handel ist, gibt es dort nicht nur "Edelstahlblech" sondern auch die Angaben "halbhart", "3/4 hart" und "vollhart".

Hintergrund ist, dass austenitische rostträge Stähle ihre Festigkeit durch Kaltverformung (=> Walzen) bekommen.

DER rostträge Standardstahl 1.4301 kommt so auf bis zu 1750N/mm², was durchaus für Federn reichen sollte ;)

Wenn Du kaltgewalzten Austenit versuchst durch Wärmebehandlung zu härten, führst Du übrigens ein Lösungsglühen durch, wodurch er wieder auf ~450-550N/mm² kommst :)
 
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