Liner-Lock Verschleiß

collalto

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Moin,

dies ist für mich in sofern Premiere, da dies mein erster Beitrag hier im Forum ist. Wie so mancher bin ich ziemlich infiziert. Nach einem Endura 4 und einer Turbine II, habe ich quasi für Sonntags ein Böker Zirconia ins Visier genommen. Da hier 249 Euronen über den Tisch gehen überlege ich schon, ob das Geld gut angelegt ist. Z.B. hat mein Endura 4 schon nach ein paar Wochen ein horizontales Klingenspiel gezeigt, so dass ich nun vor einer neuen Investition etwas skeptisch bin.

Das Klingenspiel ...aarghh... ist einfach eine Qual und hat mir den Spaß daran schon arg versaut.:mad: Sobald ich das Endura öffne, nehme ich die Klinge zwischen die Finger und wackele daran, es ist einfach schrecklich!!

Da ich nun gelegentlich völlig sinnfrei meine Messer auf und zumache, beschäftigt mich die Haltbarkeit eines Liners, und da besonders die Abnutzung der Detentkugel. Wie ist die Lebensdauer einer Liner Verriegelung gegenüber anderen Systemen zu bewerten? Gibt es hier Vor- oder Nachteile?

Das Zirconia wird Tip-up getragen. Wenn die Detentkugel abgenutzt ist, wird die Klinge wohl sehr leicht in der Hosentasche aufgehen können. Mache ich mir hier umsonst Gedanken, oder ist die Abnutzung der Detentkugel und/oder des Liner ein Problem? Hat schon einmal jemand eine Kugel erneuern müssen, und nach welcher Zeit?

Gruß
Collalto
 
... dies ist für mich in sofern Premiere, da dies mein erster Beitrag hier im Forum ist ...

ok, dann erstmal willkommen im MF (das vergessen manche Leute) - ich heute mal nicht. :hehe:

... Wie so mancher bin ich ziemlich infiziert. Nach einem Endura 4 und einer Turbine II, habe ich quasi für Sonntags ein Böker Zirconia ins Visier genommen. Da hier 249 Euronen über den Tisch gehen überlege ich schon, ob das Geld gut angelegt ist. Z.B. hat mein Endura 4 schon nach ein paar Wochen ein horizontales Klingenspiel gezeigt, so dass ich nun vor einer neuen Investition etwas skeptisch bin.

Das Klingenspiel ...aarghh... ist einfach eine Qual und hat mir den Spaß daran schon arg versaut.:mad: Sobald ich das Endura öffne, nehme ich die Klinge zwischen die Finger und wackele daran, es ist einfach schrecklich!! ...

Tja das Endura 4 - beim Stainless ohne Möglichkeit was Nachzustellen, hat man ziemlich ins Klo gegriffen - einer der Gründe, warum ich mir normalerweise nur demontierbare, justierbare Klappmesser zulege. Bei den vernieteten tuts manchmal ein gezielter Hammerschlag - aber hier Vorsicht walten lassen - schnell hat man mal zu fest draufgedengelt und dann gehts nur noch so schwer auf wie ein verrostetes altes Slipjoint. welches Modell haste denn?

... Da ich nun gelegentlich völlig sinnfrei meine Messer auf und zumache, beschäftigt mich die Haltbarkeit eines Liners, und da besonders die Abnutzung der Detentkugel. Wie ist die Lebensdauer einer Liner Verriegelung gegenüber anderen Systemen zu bewerten? Gibt es hier Vor- oder Nachteile? ...

Die Lebensdauer eines Locks hängt nahezu unabhängig vom verwendeten Locksystem stark vom Benutzer ab - misshandelt er sein Klappmesser, indem er es als Machete, Meissel, Brechstange oder so einsetzt, wird über kurz oder lang jeder Lock nachgeben, Spiel bekommen oder sich "ausarbeiten". Linerlocks haben aber die gute Eigenschaft, meist mit relativ einfachen Mitteln wieder 'fit' gemacht werden zu können - so kann man z.B. den Lockbar recken (lassen) oder auch den Anschlagpin bei vielen Linerlocks durch einen etwas dickeren ersetzen - beides bringt einen abgenutzten, durchschlagenden Lockbar wieder an die richtige Stelle, wenns von jemandem ausgeführt wird, ders entweder schon kann oder doch wenigstens etwas Geschick und brauchbares Werkzeug besitzt.

Bei ordentlichem, bestimmungsgemäßen Umgang kann aber ein Linerlock viele, viele Jahre (und auch noch ein paar mehr) durchhalten. Was das "sinnfreie" Öffnen des Messers angeht - das macht doch jeder von uns ab und an. Man sollte die Messer halt nicht unnötig fest aufschnicken. Mit den Jahren legt sich das aber :glgl: - manchmal ...

... Das Zirconia wird Tip-up getragen. Wenn die Detentkugel abgenutzt ist, wird die Klinge wohl sehr leicht in der Hosentasche aufgehen können. Mache ich mir hier umsonst Gedanken, oder ist die Abnutzung der Detentkugel und/oder des Liner ein Problem? Hat schon einmal jemand eine Kugel erneuern müssen, und nach welcher Zeit? ...

Also einen Detentball ganz auswechseln hatte ich noch nicht nötig - ich habe bisher nur einmal einen Detentball absichtlich entfernt und einfach umgedreht wieder eingeschlagen, nachdem er nach ca. 3 Jahren schon deutlich abgeflacht war - seine Funktion aber immer noch anstandslos erfüllte. Und die Abnutzung lag in diesem Fall überwiegend an der Rauhigkeit der Klingenwurzel, wo die Detentballspur war. Seit ich die Detentballspur und die Washer-Auflageflächen an den Klingenwurzeln meiner Messer immer gleich nach Erhalt poliere, bei Neumessern nach etwa einer Woche Nutzung (dann laufen die Messer auch viel sanfter), habe ich nie mehr gross was von Detentballabnutzungen gesehen - man muss beim Polieren nur aufpassen, dass man die Lock-Kante selbst dabei NICHT poliert und dabei verrundet, da dies die Lock-Sicherheit kompromittiert. Achja: Was das sichere geschlossen halten eines gerade tip-up getragenen Messers angeht - Falls man die Rastung als nicht sicher genug empfindet, kann auch hier mit etwas Geschick nachgeholfen werden - meist reicht es aus, die Haltebohrung für den Detentball in der Klingenwurzel ganz leicht anzusenken, also quasi minimal zu vergrößern - aber Achtung: Nur GAANZ wenig, ein paar Hundertstel reichen da oft schon, die Kugel soll ja weiterhin an der Kante des Lochs anliegen und nicht ganz "reinfallen", sonst klappert das Messer im geschlossenen Zustand und das will man ja auch nicht.

So und jetzt noch viel Spass im MF. Und wenn noch Fragen sind, die (ich verweise jetzt auch mal darauf) nicht vielleicht schon wie die meisten Fragen durch die Forumssuche beantwortet werden können, so stell sie halt - wenn Du zu nerven anfängst oder mangelhafte Vor-Recherche deutlich wird, werden sich die üblichen Verdächtigen schon melden... :teuflisch

-ZiLi-
 
Zuletzt bearbeitet:
Tja das Endura 4 - beim Stainless ohne Möglichkeit was Nachzustellen, hat man ziemlich ins Klo gegriffen - einer der Gründe, warum ich mir normalerweise nur demontierbare, justierbare Klappmesser zulege.
Also die Endura 4 Modelle, die ich kenne, sind durch die Bank einstell- und zerlegbar.
"Stainless" sind sie alle mehr oder weniger. In dem Sinne dass rostträger VG-10 oder zdp189 als Klingenstahl verwendet wird.
Vernietet waren nur die Vorgänger bis einschließlich Endura 3.
 
Also die Endura 4 Modelle, die ich kenne, sind durch die Bank einstell- und zerlegbar...
Und damit hast du vollkommen recht - alle Endura 4 mit FRN-Griffen sind geschraubt und somit zerlegbar. Nur das Endura 4 SS (Stainless Steel, das mit dem Stahlgriff) ist nicht verschraubt, sondern genietet.
 
Stimmt, das SS hatte ich vergessen. Danke, Peter.:)
Dann war das mit dem "Stainless" ein Missverständniss meinerseits. Ich bezog das auf den Klingenstahl und habe dabei vergessen, dass es auch beim 4er eine SS Griffvariante gibt.
 
Sorry - nächstesmal werde ichs deutlicher schreiben, wenn ich mit "stainless" das Modell mit Stainless Steel Griff meine - und ich in dem Fall nun mal davon ausging, DASS der OP ein Stainless Steel Modell zu haben schien, eben WEIL er offensichtlich keine Justagemöglichkeit fand.

Und das mit dem Hammerschlag auf ein Niet zum Justieren nannte ich halt nur als eine Möglichkeit, auch vernietete Spydies "nachzustellen" (und bezog sich nicht mal auf gerade die 4er Enduramodelle, zumal vermutlich mehr ältere, vernietete Enduras als neue geschraubte kursieren).

Aber wenn wir schon dabei sind: Was macht man denn jetzt bei einem SS-Modell, wenns wackelt? Einfach nur einschicken oder hat jemand einen Tip (auch wenn ich den in Ermangelung eines SS-Enduras eh nicht benötige)?

-ZiLi-
 
Was macht man denn jetzt bei einem SS-Modell, wenns wackelt?

Mit einem Körner die Klingenachse an drei oder vier Stellen "nach außen stauchen" sollte helfen (sieht auch nicht sooo schlimm aus, wie´s sich anhört). Ich habe das einmal bei einem Spyderco Police gesehen, wo unser dcjs das so gemacht hatte.
 
... so kann man z.B. den Lockbar recken (lassen) ...
Wie macht man das denn genau?


...Also einen Detentball ganz auswechseln hatte ich noch nicht nötig - ich habe bisher nur einmal einen Detentball absichtlich entfernt und einfach umgedreht wieder eingeschlagen, nachdem er nach ca. 3 Jahren schon deutlich abgeflacht war - seine Funktion aber immer noch anstandslos erfüllte. Und die Abnutzung lag in diesem Fall überwiegend an der Rauhigkeit der Klingenwurzel, wo die Detentballspur war. Seit ich die Detentballspur und die Washer-Auflageflächen an den Klingenwurzeln meiner Messer immer gleich nach Erhalt poliere, bei Neumessern nach etwa einer Woche Nutzung (dann laufen die Messer auch viel sanfter), habe ich nie mehr gross was von Detentballabnutzungen gesehen...
Ich dachte immer, der dreht sich mit ?!?
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie macht man das denn genau?

Nach Demontage des Messers den Lockbar in der Nähe der Biegestelle mit einigen dosierten Hammerschlägen etwas dünner kloppen - das dabei verdrängte Material muss ja irgendwo hin, und somit wird der Lockbar zwangsläufig länger. Das ist die Vorgehensweise bei Messern, die eigentlich "hidden Framelocks" sind, also quasi Framelocks mit Beschalung, wie man sie bei eher preiswerten Messern oft findet.

Bei "echten" Linerlocks hat man ja einen eingelegten und meist verschraubten Lockbar - da tuts auch "einfach" Austauschen gegen einen neuen mitsamt Anpassung desselben.

Und bei "echten" Framelocks gilt prinzipiell das Gleiche wie bei den hidden Framelocks - da hilft nur Recken und das Hauptproblem ist hier, das Oberflächenfinish des Griffs nicht zu sehr zu beschädigen - das kriegt beim Recken meist schnell was ab. Da ist also eher vorzuziehen, wie im Vorpost beschrieben, was am Anschlagpin zu machen, weil man da weniger oder auch keine Spuren sieht - auch wenn sich dabei der Winkel der Griffachse zur Klingenachse etwas ändert.

Übrigens wird das mit dem Recken oft überschätzt - es reichen meist wenige Hundertstel Millimeter, um eine ordnungsgemäße Funktion wiederherzustellen, und sollte deshalb auch nur bei schon völlig durchschlagenden, wackelnden Locks gemacht werden - und nicht unnötig, nur um eine "schöne" Halteposition im ersten Drittel herzustellen.

-ZiLi-
 
naja. Das ist halt die für mich gültige und imho eindeutige Definition, wie ich die Typen trenne und damit zurecht komme - bei den Bezeichnungen Linerlock vs. Framelock und den Zwischendingern scheiden sich aber teilweise die Meinungen, wie man das Kind denn nun nennen soll. Viele Leute stufen nämlich die von mir 'hidden frame lock' genannten Messer unter Linerlock ein (weil sich eben nicht die Aussenschale bewegt), und andere Leute unter Framelock (weils halt konstruktiv einer ist). Ich bleibe einfach bei meiner Definition, weil ich damit klar komme. Das muss aber nicht der Weisheit letzter Schluss sein...

-ZiLi-
 
Danke für die Antwort und die Begrüßung!

welches Modell haste denn?

Es ist ein Endura 4 Plain mit Zytel Schalen. Die Achsschraube habe ich soweit vertretbar nachgezogen, aber am horizontalen Klingenspiel ändert das nichts. Einige Threads im MF beschreiben das Gleiche; ist wohl eine Spezialität von Spyderco. Reklamationen haben da wohl auch wenig Sinn. Mein Endura hat eben die Messergrätze und Feierabend. Ursprünglich hatte ich noch ein Delica ins Auge gefaßt, aber das lasse ich jetzt erst einmal.

Eine Sache finde ich trotzdem merkwürdig: Wenn man mit dem Daumen mäßig (wirklich nicht fest!), etwas unterhalb der Klingenachse, gegen die Griffschale drückt, ist das "horizontale" Klingenspiel nahezu völlig weg (komisch, im Sinne von seltsam!). Die Gängigkeit der Klinge bleibt davon unbeeinflusst. Ich kann mit das nur damit erklären, dass durch den Druck auf die Klinge beim Öffnen, sich der Griff auf die Dauer leicht verwindet und somit das Klingenspiel verursacht. Durch den Daumendruck auf die Schale wird das offenbar wieder ausgeglichen. Das würde zumindest erklären, warum im Messerladen noch alles in Ordung war. Abnutzung halte ich nach ein paar Wochen nicht für ursächlich. Das ist wohl der Preis für das geringe Gewicht und die geringe Dicke.

Übrigens möchte ich hier mal was zur Böker Turbine II los werden: Besser kann man ein Messer wohl kaum machen. Ich trage es täglich und bin völlig zufrieden. Hatte mir nur Anfangs einmal den Clip verbogen und große Mühe einen 1,2 mm Inbusschlüssel zu bekommen. Würde mich interessieren, ob jemand an diesem Messer etwas zu bemängeln hat?

Der Sog des Zirconias wird immer stärker ...

Colallto
 
Ich hatte auch einmal den Fall, dass ein vetretbar festes Anziehen der Achsschraube keine Verringerung des Klingenspieles brachte.
Das lag daran, dass die Achsbuchse (nennt man dieses Teil der Klingenachse mit dem Innengewinde so?) zu lange war. Der Kopf der Achsschraube sass also beim Anziehen direkt auf der Achsbuchse auf, und nicht auf den Griffschalen. Quasi zog sich die Achsschraube lediglich selbst fest, nicht aber die Griffe.
Ich habe die Achsbuchse um einen knappen Millimeter abgeschliffen, und schon war das Problem gelöst.

edit
Analog dazu könnte aber auch die Achsschraube zu lange sein, so dass sie am "Boden" der Achsbuchse anstösst, ohne die Griffhälften zu berühren bzw. fest genug zusammenzupressen.
 
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