Linie auf laminierter Klinge

otto1

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Hallo!

Mein neuestes Messer ist ein Delica 4 mit Klinge aus Superblue/420J1.
Inzwischen wünsche ich mir fast keine Laminierte, sondern eine Klinge ganz aus Blaupier-Stahl zu haben. Der Patina wegen. Aber ich bin schon ganz froh so wie es ist.

Ich frage mich aber woher die Linie auf der Klinge kommt. Klar, das soll wohl die Grenzschicht zwischen den beiden Stählen sein. Aber warum ist sie dabei so deutlich sichtbar? Es kommt mir fast so vor, als hätte man da etwas nachgeholfen und die Linie „eingeprägt“, was ich für Unsinn halte, denn erfühlen kann ich sie nicht und wenn ich mit einer Lupe gucke, dann sieht es auch nicht danach aus.

Die Stähle werden doch „feuerverschweißt“ (ein Begriff den ich im Zusammenhang mit Damast aufgeschnappt habe). Wäre die Linie also sowas wie eine Schweißnaht?

Gruß
Sascha
 
Fällkinven F1 (als Beispiel) hat auch eine Laminat-Klinge aus VG-10 (innen) und 420 J2(außen, wenn ich richtig liege...). Die Linie ist ebenfalls sehr gut sichtbar, für unerfahrene Augen könnte sie u.U. einen Riss bedeuten ;) Das liegt daran, dass der VG-10 nicht komplett von der weichen Außenhaut bedeckt ist und wenn bei dir der Aogami Super Blue ebenfalls herausragt, dann ist das normal und gehört zum Laminat.

Verlaufen die Linien auf beiden Seiten parallel und haben sie über die gesamte Länge den gleichen Abstand zur Schneidkante? Manchmal ist es nicht der Fall, aber es leidet lediglich die Optik.
 
Ich frage mich aber woher die Linie auf der Klinge kommt. Klar, das soll wohl die Grenzschicht zwischen den beiden Stählen sein. Aber warum ist sie dabei so deutlich sichtbar? Es kommt mir fast so vor, als hätte man da etwas nachgeholfen und die Linie „eingeprägt“, was ich für Unsinn halte, denn erfühlen kann ich sie nicht und wenn ich mit einer Lupe gucke, dann sieht es auch nicht danach aus.

Die Stähle werden doch „feuerverschweißt“ (ein Begriff den ich im Zusammenhang mit Damast aufgeschnappt habe). Wäre die Linie also sowas wie eine Schweißnaht?

Du stellst dir das etwas zu kompliziert und exotisch vor.
Meines Wissens nach wird im industriellen Maßstab ein laminierter Stahl durch simples Warmwalzen und anschließendes Kaltwalzen hergestellt.
Anbei eine Skizze des Prozesses von Takefu, dem Produzenten des VG-10; Hitachi Metals macht es bei den laminierten Varianten des Superblue oder des ZDP-189 auch nicht anders.
Unter "CLAD manufacturing process", Link ist rechts auf der Seite:
http://www.e-tokko.com/eng_cladmetal.htm

Je nach den verwendeten Stahlsorten und Klingengeometrie ist dann die Laminierlinie mehr oder weniger deutlich sichtbar.
Die im März beim Spyderco Amsterdam Meeting vorgestellten Superblue-Prototypen waren noch mit dem ATS-34 laminiert.
Da musste man schon ganz genau hinsehen, um die Laminierlinie zu erkennen.

cheers,
Marcus
 
Das Stichwort für diese Art der Laminierung lautet diffusion bonding/welding oder Diffusionsschweißen. In diesem englischen Wikipedia-Artikel

http://en.wikipedia.org/wiki/Diffusion_welding

wird auch eine einfache Animation zu dem Fügeprozess der beiden Metalle gezeigt. Was du auf deiner Klinge siehst ist genau die Fügegrenze zwischen den beiden Metallen, durch die bei der Herstellung des Klingenanschliffs ja durchgeschliffen wurde.

yaammoo
 
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