Loch für Spitzerl bohren - wie? [bohren, bohrer, erl]

Bei Norma gibts in dieser Woche Rotationsfräser, also Bohrer zum Durchbrüche fräsen in den Größen 3,4,5,6,8 mm für zusammen 4,99 Euronen. Sicher nicht so besondere Qualität, aber zum Loch im Griff machen taugts allemal.
 
Hi Paulus, das klingt interessant. Weißt du wie lang die Fräßbohrer sind ?
 
@ Nidan:
Diese Bohrer haben meist Standardlänge :( - hätten sie Überlänge, würden sie wegen der Biegebelastung in hartem Tropenholz vermutlich sehr schnell abbrechen (versucht habe ich es noch nicht).
Normale HSS-Bohrer mit Überlänge (Fachgeschäft) bringen mehr.

1. Vorbohren mit normal langem Bohrer (2 oder 3 Löcher)
2. Mit überlangem Bohrer tiefbohren
3. Stege wegfeilen (Nadel- oder Schlüsselfeile)
4. Mit Stichsägeblatt den Schlitz erweitern
5. Wieder mit Feile säubern
6. Alle schritte nach Bedarf wiederholen
7. Dann bringt evtl. auch der rotglühende Erl einen Fortschritt, IMO erst wenn das Langloch eine Mindestgrösse hat, soz. als Feinbearbeitung (bei hartem Tropenholz habe ich da ernsthafte Zweifel, wenn man es von Beginn an so versuchen will).

Und auch regelmässig die Späne mit einem langen Bohrer "rausziehen" - ich nehme dazu einen Akkuschrauber (Holz in der Hand), hat sich als vorteilhaft gegenüber der Tischbohrmaschine erwiesen, ausserdem erweitert man das Langloch automatisch bei jedem Reinigen des Bohrlochs.

Gruß Andreas
 
Die Längen sind unterschiedlich von 50 mm bei 3mm Durchmesser bis 90 mm bei 8 mm. Ich würde sagen so lang wie normale Bohrer.
So wie Luftauge das schreibt stimmt es schon. Ich arbeite auch meist mit überlangen Bohrern und Akkubohrmaschiene. Nur für nordische Messer mit aufgefädelten Griffteilen sind die Fräsbohrer einfach schneller.

Paulus
 
Erllöcher

Freut mich, daß auch andere mit dieser scheinbaren Banalität Probleme haben. Hab immer geglaubt, ich wäre volkommen unfähig.

Da die Schwierigkeit des Erlloches mit dessen Tiefe zunimmt, kürze ich den Erl mittlerweile drastisch. Die spätere Belastung greift ohnehin nur vorne an, weswegen mir der Sinn eines ewig langen verleimten Erls nicht einleuchtet.
Die "Einbrenn"-Methode habe ich auch schon mit Erfolg ausprobiert, allerdings erst dann, als das Loch schon plusminus die richtige Größe hatte. Anstatt mit kleinen Feilen ohne Abtrag noch herumzufuhrwerken, habe ich das Loch ausgekohlt. Ging wirklich gut.
Ich glaube auch das die Notwendigkeit der Festigkeit der Verklebung übertrieben wird. Den Erl mit Riefen und Scharten versehen und das Loch gut mit (aufgewärmtem = flüssigerem) Epoxi gefüllt, kann meiner Meinung nach nicht viel passieren. Und somit spielt es keine große Rolle, ob das Loch nun etwas größer als der Erldurchmesser ist, oder nicht.
 
Jo dann bringen die nix, wenn sie so kurz sind.

Übrigens, vom extremen Erl-Kürzen halt ich nicht viel.

Ich hatte mal einen Problemfall, bei dem ich irgendwie beim Loch Mist gebaut hab. Ich hab dann einfach den Erl hinten ziemlich schmal geschliffen, das Problem ist ja meist, daß sich das Loch in der Tiefe verengt. Dann ging es auch und es ist so auf jeden Fall stabiler als wenn gar nichts mehr da wär.

Zimdest hab ich so ein besseres Gefühl :D
 
obwohl der thread hier schon ein bisschen veraltet ist dacht ich mir geb ich mal noch meinen senf dazu, vor allem weil niemand das so macht wie ich und ich mal nachfragen wollte ob meine methode vielleicht aus bestimmten gründen so unbeliebt ist. also ich hatte einen 3mm erl vor mir und wollte das loch passgenau haben für ein schlichtes design ohne fingerschutz und griffplatte. ich hab also mein 3mm loch gebohrt und dann einen ganz billigen 2mm schlitzschraubenzieher auf rasurschärfe geschliffen (was überraschenderweise ganz gut geklappt hat, hat sich als ziemlich robust erwiesen und gibts überall als werbegeschenk schliesslich will ich ja nich meine guten schraubezieher ruinieren) und nachdem ich den ersten halben zentimeter mit nem dremel passgenau gefrässt hatte konnte ich ganz leicht den rest mit meinem schraubenzieher ausstechen funktionierte wunderbar und die klinge schmiegt sich ans holz wie mein fuss in den schuh, kann ich also nur empfehlen, es sei denn ihr berichtet mir nun das ich mir damit den "internat. organisation der schraubenzieherfreunde" zum feinde gemacht hab.
 
Loch für Spitzerl

Pazifas schrieb:
... ich habe also mein 3mm-Loch gebohrt und dann einen ganz billigen 2mm-Schlitzschraubenzieher auf Rasurschärfe geschliffen... . nachdem ich den ersten halben Zentimeter mit einem Dremel passgenau gefräst hatte, konnte ich ganz leicht den Rest mit meinem Schraubenzieher ausstechen. Funktionierte wunderbar...

Die Methode ist so ungewöhnlich nicht. Allerdings macht man sich normalerweise kleine, schmale Stemmeisen in der gewünschten Breite aus besserem Stahlmaterial, als es ein Schraubendreher zu bieten hat.

Gruß

sanjuro
 
sanjuro schrieb:
Allerdings macht man sich normalerweise kleine, schmale Stemmeisen in der gewünschten Breite aus besserem Stahlmaterial, als es ein Schraubendreher zu bieten hat.

daran möchte ich keine sekunde zweifeln, jedoch mangelt es mir als student leider aus finanziellen gründen (noch) an einem ordentlichen stemmeisensatz, und ausreichend scharf war der schraubenzieher auch

:) :D :argw: :staun: :glgl:
 
schmale Stichel/Stemmeisen

Pazifas schrieb:
daran möchte ich keine Sekunde zweifeln, jedoch mangelt es mir als Student leider aus finanziellen Gründen (noch) an einem ordentlichen Stemmeisensatz, und ausreichend scharf war der Schraubenzieher auch

Auch ich zweifle nicht daran, dass Dein Schraubendreher scharf war, bin aber auch recht sicher, dass er das im Gebrauch nicht lange bleibt.
Stemmeisensätze kaufen kann im übrigen jeder, aber so einen schlanken Stichel, den man nicht kaufen kann, macht man für kleines Geld selbst: eine alte Stemmeisenklinge vom Flohmarkt (50 Cent) mit der Flex auf die gewünschte Breite schneiden, nachschleifen, vorschärfen, beim Schmied härten und anlassen, nachschleifen und polieren. Dann hast Du ein feines Werkzeug für das ganze Leben!

Merke: Geld ist nicht alles!

Gruß

sanjuro
 
Es geht auch umständlich, aber billig, wenn man etwas Zeit hat:

Von einer Stichsäge, bzw. von einer Säbelsäge ein abgestumpftes überlanges Sägeblatt in der Höhe (Breite) zurückschleifen und in ein Feilenheft einbauen.
- Ist dünn, schmal und lang genug
- kostet nur die Zeit, um es anzufertigen
- man muss dieses Sägeblatt evtl. nur neu schleifen, wenn es für die Elektrosäge nicht mehr taugt

Dieses Werkzeug, speziell für Spitzerle gibt es auch zu kaufen, aber es soll ja billig sein. Unterschied zum Stechbeitel:
Man zieht die Späne aus dem Holzstück raus, anstatt die Späne "in die Bohrung rein" zu schneiden. Ist ausserdem vorteilhaft, wenn die Späne direkt aus der "Bohrung" entfernt werden. Man kann auch zwei dieser Sägeblätter nebeneinander montieren, um die Breite des Schlitzes genauer hin zu bekommen.
Dieses Werkzeug ist hier auch schonmal irgendwo angesprochen worden.

Gruß Andreas
 
ich habe das von Guenter empfohlene auffräsen mit einem 5mm Bohrer probiert und muss sagen, dass es schnell und gut geht.
Alles andere hat bislang länger gedauert, ohne dass dabei ersichtliche Vorteile eingetreten wären.

also: warum so kompliziert?

gruß,
torsten
 
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