Lohnt es sich, ein Messer selber herzustellen?

Hi,
also ich würds nicht nehmen. Lässt sich nicht so toll bearbeiten, ist nur rostträge, hat kein wirklich feines Gefüge...
Nimm lieber 1.2842 und lass dir Zeit dafür.
Achja: Immer wenn ich in Eile bin, passiert irgendwas wirklich schlimmes, was das Messer fast ruiniert, also schön leisurely :D
Sebastian
 
Noch ne Frage: Hab grad gesehen, dass ein Mitglied dieses Forums namens Lanfear einen Heräus MR170 Härteofen für 50,- gekauft hat. Also wahrscheinlich is da wieder irgendwo ein Haken aber lohnt es sich da nich so nen Ofen zu kaufen, wenn alleine das Härten einer Klinge ca. 15€ kostet???
 
jfive schrieb:
... aber lohnt es sich da nich so nen Ofen zu kaufen, wenn alleine das Härten einer Klinge ca. 15€ kostet???

Das kommt drauf an, wieviele Klingen Du härten willst, was Dich ein Härteofen kostet, welche Stähle Du härten willst, wie groß die Klingen werden sollen, die Du härten willst (beim MR 170 ist bei ca. 25cm Klingen Schluß).
Pauschalaussagen lassen sich da schlecht machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
ja gut gehen wir mal von dem Beispiel aus, das ich gepostet habe. Ein Ofen für 50€ (wobei ich den preis kaum glauben kann). stahl halt so das gängige rwl 34, ats 34 sowas in der art eben. wenn man diesen stahl härten könnte, hätte man das geld ja so nach ca zwei bis dreimal härten wieder drin.
ok 25 cm is vllt. n bisschen zu wenig aber mehr als 30 cm brauch man wahrscheinlich auch eher selten oder?
in dem kaff, in dem ich wohne (mannheim), gibt es laut angaben von edelstahlhändlern weit und breit keinen betrieb, der stahl härtet und diesen immer zu verschicken is doch auf die dauer lästig.
 
Max schrieb:
Hallo jfive,
RWL 34 kann ich auf jeden Fall empfehlen. Mein erstes Messer habe ich aus diesem Material gemacht. Das Endergebnis ist wirklich toll. Aber der Weg dahin war doch recht mühsam...RWL ist nicht gerade leicht zu bearbeiten!
Beste Grüße
Max

Nun, ich bin gerade dabei, meine erste selbstegmachte Klinge aus RWL zu Formen, und ich kann deine Einstellung bezüglich der Bearbeitbarkeit keineswegs nachzuvollziehen; der RWL kommt mir vor wie Butter! Habe noch nie so einen gutmütigen Edelstahl verarbeitet...


Das Messermachen lohnt sich imo schon aus einem Grund: Man hat die Möglichkeit, den Griff an die eigene Hand anzupassen! Natürlich gehören da einige Überlegungen und ein wenig natürliches Formengefühl, aber seitdem ich bei meinem ersten Messer (mit Fertigklinge) den Griff an meine Hand angepasst habe (obwohl man das auch noch verbessern kann), will ich andere Messer garnichtmehr so recht anfassen, weil sie im Vergleich dazu miserabel in der Hand liegen.
(Ich habe komischerweise im Forum bisher kaum Messer gesehen, die an eine individuelle Handform angepasst waren, was ich bei Messern, die für den Eigenbedarf erstellt werden, nicht verstehen kann.)
 
@ jfive,
Bei selbstgemachten Messern darf man nicht so auf den Preis des Materials achten,das was man will oder einem gefällt sollte man nehmen, sonst ist man nach der Fertigstellung wahrscheinlich unzufrieden und denkt immer hätte ich nur....oder wenn ich doch das andere genommen hätte.Beispiel:Man kann sich aus einem Stück Holz,das aus der Abfallkiste eines Schreiners stammt, durchaus einen Messergriff fertigen.Er wird aber nie so aussehen wie ein Griff aus Wüsteneisenholz erster Qualität. :staun:

Zeit ist beim ersten Messer auch so eine Sache.Bei meinem ersten Messer standen mir nur diverse Feilen,Metallsäge und Schleifpapiere verschiedenster Körnung zur verfügung.Nur für die Löcher der Griffstifte benutzte ich eine Elektrische Handbohrmaschine.Es dauerte bestimmt 40 Stunden bis das damalige Messer fertig war :eek:
Wolf Borger z.B, den ich persönlich kenne,würde als Profi wahrscheinlich nur einen halben Tag dafür brauchen.

Gruß William

Ps.: Den Messervirus bin ich übrigens nie mehr los geworden!
 
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jfive schrieb:
Ein Ofen für 50€. stahl halt so das gängige rwl 34, ats 34 in dem kaff (Mannheim), in dem ich wohne gibt es keinen betrieb, der stahl härtet

Mit diesem Ofen wirst Du vermutlich keine hochlegierten rostträgen Stähle härten können:
Meine Klingen aus ATS34 wurden in Vakuum geglüht und mit Stickstoff gehärtet.
Das war übrigens "Bodycote" und die sind bundesweit vertreten, da sollte sich doch auch in dem "Kaff" (ist ja schliesslich ein Industriezentrum) was finden lassen.

Wenn Du Dich auf niedrig legierte rostende Stähle verlegst sollte es mit so einem Ofen gehen. Aber eine Regelung brauchst Du dann auch noch.


Aber um noch mal auf Deine Eingangsfrage einzugehen:
Nein, es lohnt sich nicht, ein Messer selber herzustellen. Allein für die Materialien kann ich auf jedem Krämermarkt zwei bis drei fertige Messer kaufen!
So gesehen solltest Du die Finger davon lassen!

Wenn Du aber ein anspruchsvolles Hobby suchst, Geld und Zeit dafür investieren willst, dann lohnt es sich auf jeden Fall!

Nur:
Du must einfach mal anfangen. Einfach anfangen. Schwieriger wirds dann von selber.
Und man kann lange arbeiten und viele Messer hergestellt haben ohne einen Härteofen zu vermissen!
 
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@Knothole
Ich will ja auch nicht irgendwelchen Schrott als Material verwenden. Da ich allerdings keine Erfahrung im Messermachen habe, weiß ich schon genau, dass der erste Versuch tierisch daneben gehen wird. So ist es immer. Ich hab nicht mal das Schleifen mit Banksteinen hingekriegt.
Deswegen such ich nach günstigeren alternativen wie D2 Stahl oder zumindest einem günstigen Angebot für RWL 34. Wäre schade, wenn ich 30€ in den Sand setzen würde, weil ich meine erste Klinge versaut hab.
 
Wenn Du erhöhte "Rückschlaggefahr" bei Deinen ersten Gehversuchen vermeiden willst, mach es so, wie schon erwähnt wurde:
- Pappschablone für die Entwürfe und den ersten Eindruck
- Holz oder Kunststoffmodell (gab einen thread zu geeignetem Kunststoff) für den ersten Eindruck Optik, Handlage, Ausgewogenheit, gesamtes Aussehen
- normalen Baustahl als Realmodell zum erfühlen/kennenlernen der Stahlbearbeitung und der Vorgehensweise
- Werkzeugstahl - dann aber nicht mehr als Modell, sondern Endstufe des Projekts

Ist zwar umständlich, aber auf diesem Wege wirst Du alle Schwierigkeiten und Stolpersteine nach und nach herausfinden und beurteilen können. Irgendwo musst Du anfangen, da können 1000 Leute nicht helfen ;)

Du kannst auch einige Zwischenschritte weglassen, es weis ja niemand wirklich genau, wie "fit" Du handwerklich bist, das musst Du ebenfalls selbst herausfinden.
1. Folge einfach Deiner Intuition und Deiner Feile, dann wird es auch was - ist ernst gemeint ;)
2. lass Dir beim Design nicht allzu viel reinreden, es soll Dein Messer werden, und wenn Du kleine Wegwerfmodelle anfertigst, wirst Du die Probleme selbst erkennen.

Gruß Andreas
 
Hallo jfive
Das mit der Abfallkiste aus der Schreinerei habe ich nicht als Schrott gemeint,man findet dort oft ein schönes Stück Holz,mit dem man in der Schreinerei auf Grund der Maße nichts mehr anfangen kann,das aber für einen Messergriff genau die richtige Grösse hat.
RWL 34 kann ich nur empfehlen.Verwendete 4110 und 4112 bis ich dann RWL 34 ausprobierte und begeistert war wie gut sich dieser Stahl bearbeiten ließ. :)
Sollte dir RWL 34 für den Anfang doch zu teuer sein,nimm eben 4110,z.B.bei Wolf Borger halber Meter zwischen 17,00 u.22,00 €.

Gruß W.
 
Zuletzt bearbeitet:
luftauge schrieb:
lass Dir beim Design nicht allzu viel reinreden, es soll Dein Messer werden, und wenn Du kleine Wegwerfmodelle anfertigst, wirst Du die Probleme selbst erkennen.
das Design steht außer Frage und darf gerne von jedem angezweifelt werden aber ändern wird es nichts. ich hab auch nicht soo angst vor einem "rückschlag"...weiß nur nich, wie leicht schwer es wird, die klinge zuformen/abzufeilen/abzuschleifen. aber ich werds ja rausfinden
 
ich kann weder RWL noch ATS im Moment beziehen, die beiden Händler, die ich bis jetzt gefunden habe, entweder nicht mehr genug auf Vorrat haben oder in Urlaub sind.
Kann ich vllt. stattdessen einen von diesen hier nehmen?

1.1730, 1.2080, 1.2085, 1.2162, 1.2312, 1.2343,
1.2363, 1.2379, 1.2436, 1.2767, 1.2842, 1.2510 ?

Leider konnte ich die Stahlschlüssel für ATS und RWL nicht rausfinden, sonst würde ich diese Frage vllt. nicht stellen müssen.
Der "Alternativstahl" sollte den beiden gleichwertig sein.
Einsatzgebiet ist immer noch der gleiche wie beim Puma also Outdoor/Combat/User/....

Danke schon mal für die Antwort
 
Theoretisch kannst Du die Stähle aus der unteren Reihe alle nehmen, bis auf den 1.2767 - der wird wohl ganz gern zum Damastschmieden benutzt.

Vorteil:
Die Stähle sind bei jedem gut sortierten Händler für Werkzeugstahl zu bekommen - im Bezugsquellenthread Messermachertreff sind sie aufgelistet.
Als Anfang aber vielleicht nicht gerade den 1.2379 oder 1.2436, da hat man ordentlich dran zu feilen, vielleicht eher den 1.2510, kostet genauso viel wie 1.2842 ist aber schnitthaltiger.

Gruß Andreas
 
ich könnte echt ausflippen. ich habe die ganze zeit dieses blöde bezugsquellenthread durchgesucht auf der suche nach stahlhändlern. mir wurden nur drei angezeigt aber da du jetzt wieder auf diese liste verwiesen hast, hab ich mal genau nachgeschaut. bei mir werden die threads aber irgendwie nicht alle angezeigt und hab sie deswegen die ganze zeit nich gesehen. ich hätte mir also sehr sehr viel arbeit sparen können, wenn das gescheit angezeigt werden würde :teuflisch :teuflisch :teuflisch ich könnte echt sauer werden, vorallem weil ich als einziger hier dieses problem zu haben scheine.
edit: ich hab den fehler gefunden. konnte mir aber auch keiner im service center weiter helfen!

also weil du zuletzt nochmal den preis angesprochen hast: sooo wichtig is es mir jetzt auch wieder nicht, wie teuer der stahl is. ich will natürlich kein vermögen ausgeben aber auf der anderen seite auch kein material zeitaufwendig bearbeiten, dass dann nicht so toll ist.
werde mir jetzt mal den 2510er näher anschauen! danke
 
Zuletzt bearbeitet:
also ich habe mich jetzt mal auf den 2510 ( O1 ) festgelegt. Nur irgendwie macht mir der Preis zu schaffen. Ist doch schon recht billig und meine Erfahrung hat gezeigt, dass billig - gerade was Messer angeht - meistens nichts gutes mit sich bringt. Hab auch noch kein Messer gesehen, was aus O1 gefertigt wurde. Kann da vllt noch jemand was zu sagen?
greetings
jfive
 
wenn du billig nicht magst, schau mal nach j.ebner damast. :glgl:

redcloud macht messer aus 2510.
aus einem schmiederohling von redcloud habe ich ein küchenmesser für einen freund gemacht.
super zu bearbeiten, klasse schärfbar u. vor allem die schärfe hält es sehr lange.
( mein kumpel meinte allerdings, er schmeckt das eisen. was ich aber nicht so empfinde.
bin aber auch raucher. :teuflisch )

grüsse ,..
 
jfive schrieb:
also ich habe mich jetzt mal auf den 2510 ( O1 ) festgelegt. Nur irgendwie macht mir der Preis zu schaffen. Ist doch schon recht billig und meine Erfahrung hat gezeigt, dass billig - gerade was Messer angeht - meistens nichts gutes mit sich bringt. Hab auch noch kein Messer gesehen, was aus O1 gefertigt wurde. Kann da vllt noch jemand was zu sagen?
greetings
jfive
Also wenn er Dir zu billig ist dann verkauf ich Dir ein Stück davon für 100Euro :hehe:
Spaß beiseite. Der 1.2550 ist wirklich O.K. Gutes muß nicht teuer sein.
ich kann weder RWL noch ATS im Moment beziehen, die beiden Händler, die ich bis jetzt gefunden habe, entweder nicht mehr genug auf Vorrat haben oder in Urlaub sind.
Jürgen Schanz , Wolf Borger , Stefan Steigerwald
und wenn von Denen wirklich nichts zu bekommen ist dann schick mir ne Mail.
Gruß Heiko
 
teuer muss nicht gut sein, guenstig nicht schlecht. der 1.2510 (o1) wird wohl vorallem im amiland fuer handmades benutzt, da er wohl recht gut zu verarbeiten ist und sich in fast jeder bauschlosserei haerten laesst. ausserdem hat er wohl nicht grade ein grobes korn und bleibt wohl recht flexibel, ist also als messerstahl recht geeignet. allerdings ist er wie so ziemlich alle guenstigen werkzeugstaehle nicht so rosttraege, soll dich aber nicht abhalten. hier im forum wirst du auch mithilfe der suche fuendig werden...
 
Offenbar hat Dich doch etwas dazu bewogen, den 2510 auszuwählen!? Wenn es jetzt nur der günstige Preis ist, der Dich zweifeln lässt, kann ich Dir bestimmt weiterhelfen. :D
 
Haudegen schrieb:
wenn du billig nicht magst, schau mal nach j.ebner damast. :glgl:

redcloud macht messer aus 2510.
aus einem schmiederohling von redcloud habe ich ein küchenmesser für einen freund gemacht.
super zu bearbeiten, klasse schärfbar u. vor allem die schärfe hält es sehr lange.
( mein kumpel meinte allerdings, er schmeckt das eisen. was ich aber nicht so empfinde.
bin aber auch raucher. :teuflisch )

grüsse ,..
Ich hab nichts gegen günstig nur billig solls nich sein ;-) Solange der Stahl wirklich gut ist, bin ich zufrieden. Allerdings möchte ich kein Küchenmesser machen :hehe:

heiko häß schrieb:
Also wenn er Dir zu billig ist dann verkauf ich Dir ein Stück davon für 100Euro :hehe:
Spaß beiseite. Der 1.2550 ist wirklich O.K. Gutes muß nicht teuer sein.

Jürgen Schanz , Wolf Borger , Stefan Steigerwald
und wenn von Denen wirklich nichts zu bekommen ist dann schick mir ne Mail.
Gruß Heiko
Habs bei Schanz und Steigerwald versucht. Schanz hat laut Warenkorbsystem nicht genug auf Lager und Steigerwald is im Urlaub ;-)

Aber wenn der Stahl wirklich so gut ist, wie ihr alle sagt, dann hab ich da mal keine bedenken. Wird ja eh mein erstes Handmade und da muss es nich gleich das aller beste Material sein.
 
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