*seufz* dann will ich mich mal zur Wehr setzen...
zunächast mal @ Zorro:
'Wir hier' sind, das setze ich einfach mal voraus, Leute die Interesse an Messern und vor allem Spaß am selber machen von Messern haben.
Messer sind Gebrauchsgegenstände die zum Teil erhebliche Belastungen auszuhalten haben. Dabei scheint es mir sinnvoll, für die jeweilige Anwendung das jeweils beste Fügeverfahren zu wählen - was IMHO nicht das mit Weichlot sein kann.
Ich wüßte derzeit nichts, was Weichlot kann, was Hartlot oder ein guter Klebstoff nicht besser könnten.
Bowdenzüge ankleben: natürlich nicht - verpresst ist sofort fertig und gebrauchsbereit - Zeit ist schließlich Geld in der Industrie. Niemand hat dort Zeit, darauf zu warten, bis ein Kelbstoff abgebunden hat, wenn es auch anders geht. Aus dem selben Grund wird auch nicht mehr gelötet: zu zeitintensiv. Was allerdings gemacht wird: die Nippel werden oft direkt angespritzt.
so nun @ Luftauge:
Du hast völlig recht, wenn Du verärgert bist, wenn der Kollege sich Dir gegenüber derart verletzend verhalten hat - dazu mußt Du aber auch eines Wissen, was jemanden, der nicht 'vom Fach' ist, nicht bekannt sein kann: In einer Goldschmiedewerkstatt ist Zinn, und damit auch Weichlot einfach tatsächlich DER Feind. Schon ganz geringe spuren dieser Substanzen können bei den normalerweise dort verarbeiteten Materialien zu schweren Schäden führen, wenn man nicht sehr sauber arbeitet und peinlichst darauf achtet, daß es nicht zu Verunreinigungen kommt. Möglicherweise wollte der Kollege einfach seine Werkstatt 'rein' halten. Dies dazu.
Zu den von Dir erwähnten Versuchen: mir ist leider nur der Dauerschwingversuch nach August Wöhler bekannt, ein zerstörendes Werkstoffprüfverfahren zur Ermittleung der Obergrenze für Dauerbelastung eines Werkstoffes. Weiß nicht ob Du jetzt das meinst, oder ob es da was anderes gibt, was mir nicht bekannt ist. Du schreibst was von 'Zugbelastung' - kommt beim MIR bekannten Wöhler-Versuch nicht vor. Schon bein Zugversuch, bei dem i.d.R. Hydraulische 'Universalprüfmaschinen' eingesetzt werden - ob der nu auch vom ollen Wöhler stammt, weiß ich nicht. Da ich aber auch den Versuchsaufbau, wie er damals(?) bei euch war nicht kenne, kann ich dazu speziell nichts sagen.
Ich bleibe dabei: wegen der spezifischen Eigenschaften von Weichlötungen und des dabei verwendeten Lotes sind Weichlötungen FÜR MICH keine andenkenswerte Alternative. Spezialfälle (wüßte aber grade nicht was das sein sollte) mal ausgenommen.
Ich hoffe, du hast Deine Frage zum Löten inzwischen irgendwo beantwortet bekommen, ansonsten stehe ich Dir gerne zur Verfüfung, soweit mein Wissen reicht
