M7 / MT7 Ergänzungen zu den "offiziellen" Tests!

bitboy0

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Hallo

Ich hab mir meine Lampen selber gekauft und zwar je eine M7 und eine MT7. Bin also ganz und gar neutral in's Rennen gegangen und ich komme ja auch eher spät im Vergleich zu den Leuten die Lampen von Zweibrüder gestellt bekommen haben. Aber ich hab viele der Testberichte gelesen die vor dem Verkaufsstart schon im Netz waren und will hier noch ein bisschen ergänzen was mir in den Berichten gefehlt hat:

Bei beiden Lampen ist die Verabeitung sehr gut, sollte sie auch bei dem Preis! Immerhin gibt es Lampen mit 3W-Cree-Chip auch schon für weniger als die Hälfte des Preises ;) Der fokussierte Lichtstrahl reicht schön weit und der defokussierte Strahl leuchten recht gleichmäßig eine große Fläche schön aus! Die Stellungen dazwischen ergeben keinen so schönen Strahl und ich nutze meißtens die beiden schöneren Endstellungen.

Was mir sehr negativ an meiner M7 aufgefallen ist: Die Oberfläche der Linse ist sehr empfindlich gegen Kratzer. Nachdem die Lampe beim Camping sehr gute Dienste geleistet hat hab ich die etwas mit Schmutz befleckte Linse unter fliessendem Wasser abgespült und dann mit einem sauberen Geschirrtuch getrocknet. Trotz der Vorsichtigen Reinigung sieht man einige feine Kratzer und ich fürchte das wird im Laufe der Zeit eher mehr. Eine Schutzscheibe vor der Plastiklinse - am besten aus einem Kratzfesten Mineralglas würde das Problem beheben. Bei dem Preis der Lampe wäre sogar eine vergütete Glasfläche keine zu große Herausforderung in meinen Augen

Die Oberfläche der Lampen ist wirklich wertig, aber nicht unverwüstlich. Kanten (vorne die Einfassung der Linse und hinten im Bereich des Schalters) zeigen trotz angemessener Vorsicht schon die ersten kleineren Schwächen. Ein ungeplanter Sturz hat an der Linseneinfassung eine hässliche Kerbe in das Aluminium geschlagen.. eine Gummierung sieht zwar sicher im Ersten Moment nicht so hüsch aus, wäre aber auf Dauer sicher weniger anfällig.

Ich habe die Lampe nur mit ENELOOP-AAA betrieben und bin grundsätzlich auch zufrieden mit der Leuchtdauer. Allerdings hat die Elektronik offensichtlich ein Problem wenn einer der Akkus minimal früher leer ist als die anderen. Leider hab ich wohl einen leicht schwächelnden Akku im Pack und dann gibts es bei mir keine Blinkwarnung wenn die Akkus bald leer sind. Die Lampe leuchtet einfach immer schwächer und man kann nicht mehr zwischen Power und 15% umschalten... erst dann merkt man das wohl ein neuer Satz nötig ist. Wenn die Akkus - so wie man das ja auch machen soll - alle gleich gut sind wird man rechtzeitig gewarnt.

Die MT7 hat einen deutlich besseren Fokusring! bei der M7 sieht der zwar "geschmeidiger" aus, aber man kann den Fokus nur recht schwer mit zwei Fingern in die unfokusierte Stellung bringen. DAS geht bei der MT7 durch die fühlbare Rille am hinteren Teil des Fokusrings deutlich besser.
Die "Taktische Endkappe" wird zwar auf der Website erwähnt, aber in der Anleitung zur Lampe wird darauf nicht mehr eingegangen. Auch wenn ich nicht vorhabe IRGENDWAS damit einzuschlagen (so wie auf der Website illustriert) würde ich erwarten das Zweibrüder den Einsatz erklärt.

Großer Vorteil der Taktischen Endkappe ist die besser Bedienung mit dem Daumen. Das gelingt bei der M7 durch den nicht erhabenen Taster nur schlecht. Ich habe bei meiner M7 ein sehr dünnes Plastikteil innen zwischen den eigentlichen Schalter und den von Aussen drückbaren Knopf angebracht um die M7 leichter bedienen zu können. Aber auch die MT7 bräuchte IMHO ein bisschen weniger Spiel an der Stelle.

Die Halteöse ist bei der M7 besser am Gehäuse angebracht. Der relativ dünne Rand der MT7 kann die Öse nicht hindern sich zu verdrehen. Das ist allerdings nur ein "Schönheitsfehler", aber sollte bei SO einer Lampe eigentlich nicht vorkommen.

Die Gürtelhalterung finde ich nicht schlecht, aber man braucht eben dann auch einen passenden Gürtel. Wenn der Gürtel schmaler ist als 5cm verdreht sich die Halterung am Gürtel leicht und kann sich sogar davon lösen. Wenn die Lampen nur an Polizei und Feuerwehr usw. verkauft werden deren Koppel breit genug ist stört das weniger, aber für "normale" Gürtel ist das nicht so gut. Eine Abnutzung der Beschichtung der Lampen ist nicht aufgetreten durch die Halterung.

Zur Wasserdichtigkeit: Zwei O-Ringe am Fokusring und dem Gehäuse sind gleichzeitig Gleitlager und Dichtung. Das fühlt sich dadurch auch wertig an beim Einstellen. Allerdings erzeugt man in der Lampe einen Unterdruck wenn man von unfokusierter Stellung in die fokisierte Stellung wechselt. Wenn die Lampe gut Nass ist (also auch schon bei Regen!) kann es vorkommen das dann Wasser welches sich hinten am Fokusring in den Spalt zwischen Lampengehäuse und Fokusring befindet in die Lampe gesaugt wird. Die O-Ringe sind jedenfalls keine wirkliche Dichtung, dazu sind die Gleitflächen auch nicht glatt genug. Das ist aus meiner Sicht die ärgerlichste Sache an der Lampe: Der Mechanismus sollte IMHO genau geführt sein und die O-Ringe sollten dann nur als Dichtung fungieren, aber man hat an dieser Stelle gänzlich auf eine richtige Führung verzichtet. So reicht schon ein Festhalten des Fokus mit zwei Fingern um die O-Ringe zusammenzudrücken und Staub oder Wasser einen Weg zur LED zu öffnen. Der Lampenkopf sitzt in fokusierter Stellung auch etwas "wackelig". In beiden Lampen habe ich ohne Untertauchen - nur durch einfaches abduschen mit weichem Strahl - Wasser im Lampenkopf gehabt. Zwar ist das Wasser während der Tests nicht an die LED gekommen, aber das wäre sicher passiert wenn ich nicht sofort den Test abgebrochen hätte.

Schmutz: Die MT7 ist sicher etwas besser für den Einsatz im "Dreck" weil der Taster hinten mit einer Gummikappe geschützt ist und so dort Schmutz den Schaltvorgang nicht so leicht stören kann. Die M7 hingegen ist da deutlich sensibler. beim Regencampen Ende September hatte die Lampe schon mal ein bisschen flüssige Wiese geschnüffelt... da hat dann der Taster schon etwas geknirscht und der Fokusring war ebenfalls mit eher unschönen Geräuschen zu betätigen. Zwar ist in die Lampe selber kein erkennbarer Schmutz eingedrungen, aber erst nach einer vollständigen Zerlegung, Reinigung und etwas neuem Silikonfett an den O-Ringen war das das wieder so wie es sein soll. Ein Drehmechanismus - wie bei anderen Herstellern - hat den Vorteil das er leichter vor Schmutz und Wasser zu schützen ist, aber natürlich lässt sich so ein Drehring nicht so schnell mit einer Hand betätigen wie es bei der M(T) 7 geht.

Die lustigen - vermutlich vorgeschriebenen - Aufkleber mit dem "Achtung Strahlung"-Zeichen SOLLEN sich vermutlich auch leicht ablösen... jedenfalls kann man das schon auf kurze Sicht nicht verhindern, selbst wenn man es wollte ;)

Der "Professional-Mode" ist IMHO unbrauchbar... das ist nur eine Techdemo in meinen Augen. Der Easymode ist das was man recht gut brauchen kann... der Takticalmode mag bei Wachleuten noch in Frage kommen.

Was echt mal eine Inovation wäre: eine Lampe deren Elektronik man mit eigenen Lichtprogrammen ausstatten kann! Dann kann sich jeder das gewünschte Leuchten und Blinken selber so einstellen wie er es gerne hätte, z.B. ohne irgendwelche "SOS"-Blinker die ich wohl kaum mal brauchte.

Aus meiner Sicht sind die beiden Lampen wertig, sehr hell und auch stabil. Auf dem Campingplatz konnte ich damit sehr gut angeben ;) Aber im Detail sehe ich da schon noch jede Menge Potential für Verbesserungen ;) Hauptsächlich ist der "Fokus" in meinen Augen nicht so gut gelungen. Auch wenn es klar ist das man eine Lampe mit Schiebefokus nie richtig tauchdicht bekommen kann sollte an der Stelle nachgebessert werden!

gruß
 
Abgesetzt hier noch mal eine persönliche Gesamtbewertung:

ich werde die Lampen hauptsächlich im Event-Bereich einsetzen. Beim Aufbau von Bühnen, Beleuchtung und PA wird mir die Lampe sicher gute Dienste leisten! In der Regel ist da auch eine Überdachung vorhanden wenn wir unsere Technik einbauen. Ich denke das für mich dort die Vorteile der Lampe überwiegen werden. Die Kritik oben sollte einfach als Gegengewicht verstanden werden zu der wirklich zu braven Aussage der Tester die eine Lampe (oder zwei) geschenkt bekamen!

gruß
 
Zitat von bitboy0: "Was mir sehr negativ an meiner M7 aufgefallen ist: Die Oberfläche der Linse ist sehr empfindlich gegen Kratzer. Nachdem die Lampe beim Camping sehr gute Dienste geleistet hat hab ich die etwas mit Schmutz befleckte Linse unter fliessendem Wasser abgespült und dann mit einem sauberen Geschirrtuch getrocknet. Trotz der Vorsichtigen Reinigung sieht man einige feine Kratzer und ich fürchte das wird im Laufe der Zeit eher mehr. Eine Schutzscheibe vor der Plastiklinse - am besten aus einem Kratzfesten Mineralglas würde das Problem beheben. Bei dem Preis der Lampe wäre sogar eine vergütete Glasfläche keine zu große Herausforderung in meinen Augen"


An dieser Stelle einmal für alle LL - Nutzer - auch ich gehöre dazu - ein Tipp, wie man diese - aus meiner persönlichen Sicht recht dämlichen - Plastiklinsen denn doch ohne das Einbringen zusätzlicher Kratzer gereinigt bekommt. (dämlich deshalb, weil das ganze Prozedere bei der Verwendung von Glaslinsen schlichtweg überflüssig wäre) :hehe:

Man nehme ein klassisches Staubtuch und gebe etwas Pronto Möbelpflege per kurzem Sprühstoss darauf.
Damit reibe man die Plastiklinse vorsichtig ein.
Nun kann man mit einer trockenen Stelle des Staubtuches den Prontofilm kratzerfrei von der Linse entfernen.
Zurück bleibt eine staub - und schmutzfreie Linse. :lechz:
Diese Prozedur kann beliebig oft wiederholt werden. :)


Getestet an meiner Hokus Fokus, und Tactical Walkspot, sowie der Acrylglasabdeckung meines Plattenspielers.(ist auch sehr kratzempfindlich)


Eine Anmerkung an die Adresse vonn LL kann ich mir aber doch nicht so ganz verkneifen:

Plastik, respektive Kunstoff, hat meines Wissens eine höhere Lichtabsorption und interne -streuung, als hochwertige und sogar vergütete Glaslinsen, die eine höhere Lichttransmission zu bieten vermögen.

Da nun die angebotenen Lampen z. B. der "Professional - Serie" und "M - Serie" ja im Vergleich zur Konkurrenz ( Fenix, Jetbeam, um nur Einige zu nennen) nicht unbedingt billiger sind, möchte ich hier die Verwendung von Glaslinsen geradezu empfehlen, wobei mir durchaus bewusst ist, das sich dadurch die Fertigung der typischen - so genannten - "LL - Reflektorlinse", deutlich verteuern würde.
(Stichwort: Gewinnspanne)

Das an sich m. E. nicht schlechte Konzept würde allerdings konsequenter umgesetzt, und die Strahlleistung der Lampen verbesserte sich zum derzeitigen Stand warscheinlich.


Wie sind denn Flood und Fokus bei der M7 und MT7?

In der Flood - Einstellung wäre m. E. ein breiter Ausleuchtwinkel wünschenswert, ( um ca. 90°) damit man auch genug von der Umgebung sehen kann. (Von mir geschätzer Ausleuchtwinkel meiner Hokus Fokus auf der Einstellung Flood: nur ca. 45°)!
Das ist für mich kein wirklicher Flood!:mad:

Mit dem Fokus der Reflektorlinse bin ich persönlich ganz zufrieden. Die Reichweite ist enorm, die Ausleuchtung im Fokus brauchbar. :hmpf:

Im Wald darf man sich aber nicht befinden, da man in der Einstellung "Focus" keinen Spillbereich mehr hat.
Da bekommt man dann schon mal unbeabsichtigt den einen - oder anderen Ast ins Gesicht, weil man den nicht sehen konnte.:(

Muss ja nicht sein, oder?:steirer:

Eine bessere Abdichtung gegen eindringendes Wasser, besonders an der Schaltersektion, habe ich mir auch schon des Öfteren gewünscht.

Und deswegen dann doch wieder zur Fenix, o. Ä. greifen, kann doch nicht wirklich im Interesse der LL - Leute sein! :jammer:
 
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