Macken in Victorinox Silver Alox Griffschalen

Ceratos

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Hallo zusammen,
nachdem ich Tante SuFu und Onkel Google erfolglos um Rat gefragt habe, wende ich mich an euch.

Mein Victorinox Bantam hat an der Innenseite auf den Alox Schalen auffällige Macken bzw Kratzer :jammer:

Ein paar Bilder dazu? Gerne:
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Was mich wirklich stört ist, dass sie erhabend sind. Sprich sie sind deutlich zu fühlen.... na ja und auch zu sehen.
Bitte nicht falsch verstehen, ich benutze das Messer häufig aber dennoch stören mich die Macken.

Da das Material doch sehr weich zu sein scheint, habe ich bedenken bei Ausberesserungsversuchen das Ganze schlimmer zu machen und die Griffschalen ganz zu versauen. Weiß jemand wie ich die Macken entfernen, ausbessern oder weniger sichtbar / fühlbar machen kann? :confused:

Freue mich sehr auf eure Antworten!

PS: ähm ich weiß nicht wie sie an die Stelle gekommen sind oder wie ich sie mir zugezogen habe:argw: Ausnahme: Der längliche Kratzer auf dem 1. Bild unten stammt vom Flaschenöffner, der ab und zu schrammt.
PPS:Ich habe nach bestem Wissen und Gewissen das Unterforum ausgewählt und nach dem Thema gesucht. Sollte mir ein Fehler passiert sien bitte ich um Korrektur:ahaa:
 

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Ich würde dir Erhebungen mit einem Teppichmesser vorsichtig wegschneiden (wenn sie da so einfach reingehen, sollte man da mit dem Cutter auch eine Wirkung erzielen). Damit wären schon die Beulen raus. Bei Lust und Mut könnte man noch die Innenseiten-Kanten anfasen aber da ist die Versau-Gefahr schon größer.
So würde ich das machen, aber ich bin diesbezüglich auch ziemlich schmerzfrei.
Wie die Macken, vor allem die Erhebungen, da hin kommen hab ich auch keinen Dunst. :confused:
Grüße Leo
 
Ich weiß jetzt nicht wie hart das Aluminium ist, aber ich würde es mit einer Nagelfeile und Geduld versuchen. Cutter wäre mir die Gefahr zu groß das ich zu viel weg hobele.

Kenne ich noch aus meiner Zeit als ich kleine Zinnfiguren zusammen gebaut habe ;) Natürlich ist Alu härter, scheinbar genauso friemelig ;)

Wie gesagt Geduld und keine groben Werkzeuge, wäre mein Vorschlag.
 
Bei SAKs kennt sich swissbianco aus, der hat auch ein eigenes Unterforum.

Bei den Schäden wäre zuerst die Ursache zu klären - das soll bestimmt keine Dauerbaustelle werden.;) Harte, korrosionsfeste Aluminiumlegierungen kann man gut schleifen und eine verrundete oder angefaste Kante ist robuster als die ursprüngliche Kante. Aber um was für eine Legierung geht es hier wirklich und wie sieht das nachher aus?

Warte einfach bis sich die SAKler melden, die kennen sich aus.

Gruß, Holger
 
Egal, welche Alulegierung das ist, die Vorgehensweise ist immer gleich.
Die verhunzten Kanten schleife ich immer, indem ich auf eine Schlüsselfeile mit doppelseitigem Klebeband Schleifpapier klebe.
Körnung 180 fürs Grobe, dann 400 und evtl. sogar 800.
Auf diese Weise kann man auch die Innenseiten der Kanten anfasen.
Die Eloxal-Schicht ist an den geschliffenen Kanten natürlich weg, und somit auch der Korrosionsschutz. Alu rostet zwar nicht, ist aber beispielsweise sehr empfindlich gegenüber Salzwasser.
Ist aber allemal besser als die hässlichen Macken.
 
@ smallmagnum
Stimmt, das wäre auch meine Vorgehensweise. Ich hatte aber noch keine SAK-Aluschalen im Einsatz und war vorsichtiger als Du. ;)

Du hast es auf den Punkt gebracht.

Gruß, Holger
 
Guten Morgen! (Ja ich bin Student :p:)

Danke euch allen für die schnellen Anworten :super:

Ich würde dir Erhebungen mit einem Teppichmesser vorsichtig wegschneiden (wenn sie da so einfach reingehen, sollte man da mit dem Cutter auch eine Wirkung erzielen).
Habe ich gestern abend noch an einer unauffälligen Stelle probiert. Klappt leider nicht so gut wie man es sich vorstellt. Und ich muss StormJF recht geben, ich sehe die Gefahr auch dass zuviel weggenommen wird.

Egal, welche Alulegierung das ist, die Vorgehensweise ist immer gleich.
Die verhunzten Kanten schleife ich immer, indem ich auf eine Schlüsselfeile mit doppelseitigem Klebeband Schleifpapier klebe.
Körnung 180 fürs Grobe, dann 400 und evtl. sogar 800.
Auf diese Weise kann man auch die Innenseiten der Kanten anfasen.

Coole Idee, dazu hab ich direkt zwei Fragen:
Du meinst die ganze Kante, also auf der vollen Länge der Griffschalen, schleifen? Oder nur den Teil der kaputt ist?

Bleiben die bearbeiteten Stellen matt oder werden sie blank?

Ich habe mit der Bearbeitung von Alu noch nicht so viele Erfahrung machen können ;)

Viele Grüße
Ceratos
 
Du meinst die ganze Kante, also auf der vollen Länge der Griffschalen, schleifen? Oder nur den Teil der kaputt ist?
Die ganze Länge der Kante auf der offenen Seite. Also nicht komplett rundum, sondern bis zu den Achsnieten, dort wo der enge Radius der Aluschalen beginnt. Gefällt Dir das Finish, kannst Du auch rundum schleifen, wobei Du auf der Rückseite aber unweigerlich die Feder mitschleifen mußt.

Bleiben die bearbeiteten Stellen matt oder werden sie blank?
Sie werden blank, aber nicht hochglänzend. Wenn du beim 400er Schleifpapier aufhörst sieht man noch einen schönen, leichten Feilstrich in der Oberfläche.

Klebe beim Feilen/Schleifen die offenen Klingen ab!
Auch die Gelenke gut abkleben, damit keine Schleifpartikel reinkommen!
Übe nicht zu viel Druck aus.
Wechsle das Schleifpapier auf der Feile, wenn die Schleifwirkung deutlich nachlässt.
Geduld bewahren.
Bevor Du nach dem Schleifen die Klingen bewegst, mit reichlich Wasser und Seife alles gut ausspülen, nur winzige Mengen
an Schleifpartikel in den Gelenken sorgen für einen kratzigen Klingengang.
Danach abtrocknen und einölen. Ein-zwei Tropfen pro Gelenk reichen, also nicht ertränken ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei Messing, ungehärtetem Stahl und Aluminium kann man solche Macken, Scharten oder Dellen auch zurückdengeln. Ob das bei eloxiertem Alu funktioniert, ohne die Randschicht zu sprengen, kann ich nicht garantieren. Da sie aber ohnehin beschädigt ist, wäre es wohl egal... - immer noch besser, als sofort zu feilen.

Wäre aber meine erste Wahl, um die Oberfläche möglichst ohne Verluste annäherungsweise wiederherzustellen, bevor ich was anderes versuche. Ist auf diesen schmalen Kanten nicht ganz einfach, mit Ruhe und Geduld aber machbar. Einen blanken Bohrer nehmen, Schaft am Wulst anlegen, mit kleinem Hammer (~100g) auf den Bohrer tickern, so dass der Wulst in Richtung Kerbe wieder flacher wird, ggf. auch von beiden Seiten des Wulstes. Danach kann man immer noch feilen oder schmirgeln, ist jedenfalls der geringere Materialverlust.

Tickern = kleine vorsichtige Schläge.

Gruß Andreas
 
Bei Messing, ungehärtetem Stahl und Aluminium kann man solche Macken, Scharten oder Dellen auch zurückdengeln. Ob das bei eloxiertem Alu funktioniert, ohne die Randschicht zu sprengen, kann ich nicht garantieren. Da sie aber ohnehin beschädigt ist, wäre es wohl egal... - immer noch besser, als sofort zu feilen.

Wäre aber meine erste Wahl, um die Oberfläche möglichst ohne Verluste annäherungsweise wiederherzustellen, bevor ich was anderes versuche. Ist auf diesen schmalen Kanten nicht ganz einfach, mit Ruhe und Geduld aber machbar. Einen blanken Bohrer nehmen, Schaft am Wulst anlegen, mit kleinem Hammer (~100g) auf den Bohrer tickern, so dass der Wulst in Richtung Kerbe wieder flacher wird, ggf. auch von beiden Seiten des Wulstes. Danach kann man immer noch feilen oder schmirgeln, ist jedenfalls der geringere Materialverlust.

Tickern = kleine vorsichtige Schläge.

Gruß Andreas

Auf Grund der Fotos würde ich vom dengeln abraten, das Material könnte ab platzen bzw. einen größeren Ausbruch zur Folge haben, meine bescheidene Meinung.

Was du letztendlich natürlich machst @ Ceratos ist dir überlassen :)

Aber ich halte die vorsichtige Schleif Variante für Erfolgversprechender. Der Hinweis mit einer Rundfeile das Ganze anzugehen ist natürlich besser als mein Nagelfeilen Hinweis, ich neige leider dazu die Varianten zu wählen die zu sehr nach Improvisation klingen. Macht der Gewohnheit. :rolleyes:

Was die Ausbrüche angeht, es sieht so aus, als hätte jemand versucht damit eine Bierflasche zu öffnen *grübel*
 
Was soll denn da noch mehr kaputtgehen als schon ist ?

Die anodisierte Schicht ist, so wie es aussieht, weitgehend mitverformt worden, sie liegt in der Randschicht. Daher kann man davon ausgehen, dass sie eine gewisse Elastizität hat, sonst wäre sie durch die scharfen Kanten schon herausgebrochen worden. Somit dürfte sie sich auch zurückstauchen lassen. Ist aber nunmal leider "Uhrmacherarbeit" - soll heissen, Fingerspitzengefühl ist gefragt, Ruhe und Geduld erwähnte ich bereits.

Man schlägt nicht wie beim Sensendengeln mit spezieller Finne auf die Oberfläche, sondern treibt das Material indirekt mittels Bohrer oder gehärtetem Passstift zurück. Geht man direkt mit der Feile dran, sind Eloxierung und Wulst sofort weg, die Kerbe verrundet aber dafür sofort deutlich vergrößert...
Man kann natürlich auch Metallspachtel oder "2K Knetmetall" nehmen, die Kerben auffüllen und nachträglich schleifen, so wären die Lücken wieder komplett gefüllt...

Gruß Andreas
 
Na ja, ob der ganze Aufwand lohnt?

Hätte schon längstein 400er Schmiergelpapier auf den Tisch liegen und würde das Messer mit der Mackenkante drüberführen bis sie nicht mehr fühlbar sind. Alternativ auch ringsherum. Dann noch innen mit einem kleinem Stück Schmiergel die Macken von Hand glätten. Wie neu wirds nicht mehr, aber vielleicht gefällst Dir noch besser.
So ein schönes satiniertes Finisch ringsrum ist doch Klasse :)

Gruß Jürgen
 
Hallo zusammen,

woow ich bin begeistert wie groß die Teilnahme ist und wie viele super Ideen / Anleitungen hier zusammenkommen! :super:

Also ich werde mich heute Nacht mal dranmachen. Denke ich probiers an einer Stelle erst mit extrem vorsichtigem dengeln.
Für mich als relativen Laien klingt die Idee mit dem feilen erstmal erfolgsversprechender. Nun wir werden sehen, ich melde mich auf jedenfall wenn ich ein Ergebnis produziert habe und berichten :hehe:

Jetzt muss ich aber erstmal was essen, sonst mach ich gar nichts mehr :lechz:

Schönen Abend euch
Ceratos
 
Zuletzt bearbeitet:
Gewaschen, gelegt und geföhnt

Soo nach fast 2 Stunden probieren bin ich zu einen, für mich sehr zufriedenstellenden Ergebnis gekommen! :cool:

Ich habe es zuerst mit der Dengeln-Methode von Andreas probiert. Mit ein klein wenig übungen bekommt man den Wulst recht gut zurück gedrückt. Allerdings bleiben die Macken deutlich zu sehen. Vermutlich hatte ich nicht genug Geduld oder nicht die richtige Technik ;)

Danach habe ich mit smallmagnum's Hinweisen mit dem Schleifen angefangen. Zuerst habe ich mit 200er Papier die Innenkanten angefast. Hat echt super geklappt :super: Ich war dabei sehr vorsichtig und habe sehr darauf geachtet nicht zuviel Material wegzunehmen. Deshalb sind ein paar Macken noch bei genauer Betrachtung zu sehen, aber nichts mehr zu fühlen! Danach bin ich nochmal mit 400er drübergegangen. Wird schön :hehe:

Wenn man die Bilder mit den Ersten vergleicht sieht man deutlich den Unterschied.

Wer es nicht weiß und nicht drauf achtet wird es nicht bemerken :)
Ich bin sehr zu frieden! Die entstandene leichte Kurve an der Kante sieht so aus als gehöre sie dahin :super:


Ich danke euch allen für die Ideen und Hinweise! :super:

Für alle die auch dieses Problem haben: Beachtet die Tipps von smallmagnum zum Schleifen! Die sind Gold wert ;)

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Dafür, dass Du das zum ersten Mal gemacht hast, sieht das sehr gut aus.

Kein Materialverlust und eine fast 100%ig wiederhergestellte, optisch akzeptable Oberfläche. Die schmalen und dünnen Kanten/Auflageflächen und das empfindliche Material machen so eine Arbeit nicht gerade leichter.

Die zwei Stunden haben sich gelohnt - gute Arbeit :cool:

Gruß Andreas
 
Habe an meinem "Pionier Pruner" auch einige dieser Schrammen.
Bin hier einfach mit einem relativen feinen Schleifstein ein paar Mal drüber gegangen. Das Ganze sieht zwar in keinster Weise so gut wie bei der hier gezeigten Methode aus, sorgt aber dafür, dass die Macken nicht mehr fühlbar sind und reicht für ein Arbeitsmesser alle Mal aus.
 
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