MAG-LITE ML100 3C

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AILL

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Wir haben unserem neuen Tester AILL mal was einfaches in die Hand gegeben :D , ne MAG-Lite ML100,

hier könnt ihr nach Herzenslust über das Erstlingswerk diskutieren....

------------ snip -------------


Einleitung / Vorstellung

Die Firma MAG-LITE ist die wohl bekannteste Lampenmarke weltweit.
Wer hat noch nie eine MAG in der Hand gehabt? Eben.

Nach eher durchwachsenem Start der XL-Serie mit der XL100, einer
Dreh-Drück-Schüttel-Lampe :glgl: und der wenig ansprechenden Energieversorgung
mit 3xAAA, liegt vor mir nun ein brandneues Modell der ML-Serie:


DSC_6681.jpg



Die ML100 wird in 2C und 3C Konfiguration angeboten.
Es gibt auch eine ML125 mit passendem Akku, Ladeelektronik, Wandhalterung etc. wie wir das ja schon von der Charger kennen.

Das UI ist jedoch bei allen ML-Modellen identisch. Aber dazu später.


Das vorliegende Exemplar ist eine ML100 in 3C-Konfiguration.

Bilder sind von Pitter (die professionellen) und von mir (die anderen), Text von mir.

Hier noch der Link zur Herstellerseite.


Lieferumfang

MAG liefert die ML100 entweder im Blister oder in einem Karton.

Die mir vorliegende MAG kam im Karton, es waren keine Batterien drin. Dazu kommt eine Art „Packungsbeilage“ wie bei Medikamenten als Bedienungsanleitung.
Genau so dünnes Papier, genau so unreproduzierbar gefaltet (64-fach??)

Vielleicht finden sich ja ein paar Risiken und Nebenwirkungen während des Tests. :D


Funktionen, technische Spezifikationen

von der MAG-LITE Homepage:

Länge: 282 mm
Durchmesser des Body: 30.5 mm
Kopfdurchmesser: 50.2 mm
Gewicht mit Batterien: ca. 520 g

Throw: 306m
Lichtstrom: 137 Lumen
Lichtstärke: 23393 candela
Spritzwassergeschützt
Fallresistent aus 1m
Laufzeit auf "high": 37 Stunden
Laufzeit auf "low": 78 Stunden

Messungen gemäß ANSI/NEMA FL-1 - Standard.

Im Head werkelt eine XP-E von Cree mit nicht weiter spezifizierten Eigenschaften.
Angaben zu Tint und Binnig fehlen.

Hier die LED in Großaufnahme:

DSC_6700.jpg



Größenvergleich mit anderen Lampen:

Einen sehr guten Größenvergleich stellt MAG-LITE selber auf der Homepage zur Verfügung:

MAG-LITE Produktlinie

Hier noch ein Vergleichsfoto mit einer guten alten 2D:

Gr_envergleich1.jpg



Verarbeitung

Vorbildlich. Wie von MAG-LITE gewohnt. Keine Schnörkel, aber auch keine Kanten.
Ob das jetzt HA3 anodisiert ist weiß ich nicht, finde ich aber reichlich unerheblich.
Leichte Abnutzungen sehen wir jetzt schon an der Tailcap, also eher nicht HA3.
Braucht aber sowieso niemand. Diese Lampe ist ein Arbeitstier und wird früher oder später
sowieso zerkratzen, runterfallen etc.

Bilder wissen mehr:

DSC_6688.jpg


und noch eins:

DSC_6689.jpg


Das ist doch nett gemacht.
Reflektor und Linse sind aus Kunststoff, wie bei allen MAG's.

Reflektor:

In dieser Lampe befindet sich ein SMO Reflektor, der sehr groß und tief ist und somit excellenten throw verspricht:

DSC_66971.jpg


hier noch ein zweites Bild:

DSC_66861.jpg


Bedienung, UI

Hier einmal die verschiedenen möglichen Kombinationen, wie die Lampe programmiert werden kann:

attachment.php


Es gibt also 4 voreinstellbare Schaltkombinationen,
mit dann jeweils drei verschiedenen Leucht- bzw. Sonderfunktionen.

Die Lampe kann also:

- volle Pulle (100%)
- Viertelgas (25%)
- Stroboskop
- Momentlicht
- SOS Signal

Momentlicht gibts glücklicherweise nur in Slot 1.

Für mich ist wohl "Kombi 3" die geeignete Variante.

Wie programmiert man jetzt?

Ab Werk wird die Lampe in "Kombi 1" ausgeliefert. Wem das passt, der braucht sich um die Programmierung
nicht mehr scheren.

Mir passt das natürlich nicht, erstens weil's mir wirklich nicht passt, und zweitens weil ich Euch ja erzählen
will, wie man das Ding denn jetzt programmiert:

- Tailcap lösen.

*denk*
aha, also Strom abschalten.
Das bedeutet, wir haben hier keinen Schalter, sondern einen Taster.
Was aber auch bedeutet, dass es hier einen Ruhestromverbrauch gibt. Tät mich interessieren, wie hoch der ist.


- Taster drücken.

- Tailcap zuschrauben.
Taster ja nicht loslassen, denn nach etwa 4 Sekunden kommt blinki-blinki.

blink
blink-blink
blink-blink-blink
usw.

Wenns so oft geblinkt hat, wie jene Kombi heißt, die man will, dann darf man loslassen.
Wenn man's versäumt, zurück zum Start (Tailcap lösen...).

Das wars. Für wahr kein Hexenwerk und funktioniert.

Je nachdem, welchen Slot ich nun will klicke ich ein- zwei- oder dreimal wenn die Lampe aus ist.

Wenn die Lampe an ist, muss ich einmal mehr klicken, weil ich sie ja zuerst ausschalten muß.
Somit ist ein Wechsel der Slots möglich, aber etwas umständlich.

z.B.: Wechsel von Slot 1 nach 2: dreimal klicken
von 1 nach 3: viermal klicken
von 1 nach 1: zweimal klicken (wer jetzt mitgedacht hat, dem kommt was komisch vor)
etz.

Die Programmierung der Kombi bleibt auch bei Batteriewechsel erhalten.

Ergonomie, Handlage:

C-Lampen greifen sich gut an. Da hat man was in der Hand, aber es ist nicht zu fett.
Endlich wieder eine Lampe die ich auch Schultern kann, das ist mir abgegangen.
Ich mein' das ist eine große Lampe und wer sich sowas kauft, weiß worauf er sich einlässt.
Zu klein ist sie wohl nur für Rübezahl oder ähnlich groß gewachsene Naturen.

Adjustierbarkeit

Wie so viele Lampen von MAG-LITE kommt auch die ML mit focussierbarem Beam daher.
Das funktioniert wie eh' und je. Fast jedenfalls:

Bei den alten MAG's drehte man den ganzen Kopf samt Bezel.
Hier dreht sich nur der Kopf, der Bezel bleibt wo er ist. Ist am Anfang ungewöhnlich, aber man hats gleich kapiert.

Das Besondere an diesem Modell ist wohl, dass man die LED einstellen kann.

Dazu gibt es einen Bajonettverschluss, der den Unterteil des Head nach unten löst, sieht dann so aus:

Bajonettverschluss.jpg


und den markierten Kunststoffring, an dem man die LED in allen Richtungen horizontal verstellen und Kippen kann, vertikal geht ja ohne „Zerlegen“:

LEDEinstellung.jpg


Sollte die LED wirklich einmal dezentriert sein, hier kann Abhilfe geschaffen werden.

Das ist nun einmal wirklich etwas Neues. Bravo!

Stromversorgung

3 C-Zellen oder alternativ 3 NiMH Akkus in C-Größe können diese Lampe speisen (NiCd wird wohl hoffentlich niemand mehr verwenden...)

Aber nachdem ich weiter oben schon nach dem Ruhestromverbrauch gefragt hatte, kamen mir x47(E-Techniker) und das Fluke gerade recht:

Also da sind jetzt nagelneue Alkali-Zellen drin!

Ruhestromverbrauch 60 µA
auf high zieht die Lampe 450 mA
und auf low noch 155 mA

Ist doch interessant.
Speziell der Ruhestromverbrauch ist extrem gering und bei max. 0,5A bei 100% Leistung dürfte das Heatsinking auch kein Problem darstellen.

Beamshots, Leistung, Lichtverteilung

Entfernung 30cm zur Wand:

focussiert:

30cmfocussiert.jpg


halbfocussiert:

30cmhalbfocussiert.jpg


defocussiert:

30cmdefocussiert.jpg


Entfernung 130cm zur Wand:

focussiert:

130cmfocussiert.jpg


halbfocussiert, man kann das Loch schon erahnen:

130cmhalbfocussiert.jpg


und defocussiert mit Loch:

130cmdefocussiert.jpg


Da brauch ich nicht mehr viel zu kommentieren. Den Tint hat meine Kamera aber nicht korrekt eingefangen. Ist schön kühl mit einem Hauch neutral.

Wer einen Thrower sucht und mit mäßig gleichmäßiger Ausleuchtung im Nahbereich leben kann hat hier seine Lampe gefunden.
Eine Reichweite von 200m ist gar kein Problem, wie aber die auf der Packung angegebenen 306m ermittelt wurden, ist mir rätselhaft.

Erweiterbarkeit, Zubehör

Als Zubehör liefert MAG-LITE eine optionale Wandhalterung, bestehend aus
zwei Klemmen, wo die Lampe reinflutscht, sowie eine Gürteltraghilfe.
Beides ist altbewährt und nicht unbekannt. Siehe auch den Link zur Herstellerseite.


Preis/Leistung und Fazit, persönliche (!) Beurteilung

Der Verkaufspreis dieser Lampe liegt ja bei so € 55,-- bis – € 89,-- (UVP). Für 55,-- lass ich sie mir gefallen, 89,-- fände ich schon recht zünftig.
Persönlich gefällt mir an der Lampe nur der tint, die Verarbeitung und die Einstellmöglichkeit der LED.

Ich finde sowohl Größe, dadurch die Handhabung und auch die Energieversorgung nicht zeitgemäß.

Und ich finde den Beam einfach unbeschreiblich, speziell defocussiert. Es wird auch focussiert, also wenn ich die Lampe als thrower verwende, viel zuviel Licht in Spill verschwendet. Wenn man defocussiert, hat man schon bald ein gewaltiges Donuthole in der Mitte des Beams, und dort ist wirklich kein Licht, nicht so wie bei den „Donutholes“ der XP-G's und XM-L's.

Ich meine aber, wer sich eine MAG kauft, der weiß was er kriegt. Der weiß, dass das keine Hosentaschenlampe ist. Und wahrscheinlich wird sie auch gerade wegen der Focussierbarkeit gekauft.

Wer also eine Nachfolgerin seiner 2C oder 3C oder auch 2D oder 3D Fadenlampe sucht, der
kann zugreifen. Der Fortschritt ist erkennbar. Wenn auch leider immer noch meilenweit vom Mitbewerb entfernt.

Andreas
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Laufzeittest:

...ergänzend noch der Laufzeittest:

mag.jpg


Der Test erfolgte ungekühlt mit drei Energizer C Zellen. Leider hat sich nach knapp drei Stunden die
Kommunikation zwischen Messgerät und PC verabschiedet, aber die Regelung ist gut zu erkennen.
Nach wenigen Minuten Betrieb schaltet die Mag leicht runter und läuft dann viele Stunden kontinuierlich
geregelt. Welchen Sinn dieses Runterdimmen hat, kann ich nicht sagen. Die Lampe war weder warm,
noch würde das Runterregeln bei der langen Laufzeit einen echten Nutzwert bzgl. der Leuchtdauer bringen.
Das Zittern der Linie ist PWM Flimmern, welches vom Messgerät erfasst wurde. Mit blosem Auge ist dieser
Effekt kaum bis gar nicht wahrnehmbar.

Fazit: Die Lampe besizzt zwar eine gute Regelung, aber die Helligkeit finde ich dennoch nicht mehr
zeitgemäß. Genausowenig die Fokusierung. Wer auf große Alkaline Zellen steht kann auch zur TK50 von
Fenix greifen. Die läuft zwar mit D Zellen, dafür ist sie merklich heller und hat einen festen Beam!
 
MAG-Lite 100C - Stromversorgung und PWM -

Die MAG-Lite 100C geht sehr sparsam mit ihren Batterien um und verbraucht nur 60µA, wenn sie aus geschaltet ist.
In höchster Stufe, die nach wenigen Minuten automatisch reduziert wir, sind es ~450mA.
Auf Low werden ~150mA aus den Batterien gezogen.
Werden die Batterien zunehmend leer, steigt die Stromaufnahme.
Die Helligkeit bleibt dabei über sehr viele Stunden konstant.

Helligkeit ist allerdings nicht die Stärke dieser Lampe.
137Lumen auf High sind nicht mehr zeitgemäß, für eine so große Lampe.
Dafür gibt es Laufzeit satt.
37 Stunden auf High, oder 78 Stunden auf Low, verspricht der Hersteller.
Das haben ich nicht gemessen, zuviel Aufwand.
Die Herstellerangaben sind aber absolut glaubhaft.

Gemessen habe ich PWM, weil Flimmern sichtbar ist.
Wird die Lampe eingeschaltet, wird mit ~950Hz getaktet.
Das PWM-Flimmern ist deutlich sichtbar und für mich störend.

Im Verlauf weniger Minuten geht die Regelung von PWM auf Stromregelung über.
Der PWM Anteil verringert sich und die Frequenz steigt etwas auf ~1300Hz.
In dieser Phase ist kaum Flimmern zu bemerken.

Sobald die Lampe automatisch runter dimmt, ist wieder PWM dominierend, bei ~950Hz.
Auch wenn der Low-Mode manuell angewählt wird, flimmert es mit ~950Hz.

Auf High
MAG100-high.JPG



Regelung greift
MAG100-Regelung_greift.JPG



Auto gedimmt
MAG100-auto-gedimmt.JPG



Auf Low
MAG100-low.JPG




Zusammenfassung
MAG-Lite liefert mit der 100C eine Lampe, die einen deutlichen Fortschritt zu bisherigen MAG-Lites mit Glühfaden darstellt.
Wesentliche Merkmale, wie Fokussierung und lange Laufzeit, wurden in die Neuzeit übernommen.
Zusätzlich ist die Lampe programmierbar, was auch ein Zugeständnis an die Neuzeit ist.
Dass die Lampe flimmert, passt ebenfalls zur Neuzeit und findet sich bei etlichen LED Taschenlampen,
LED Haushaltsleuchtmitteln, Tagfahrscheinwerfern und Rückleuchten wieder.
Auf der Habenseite steht die saubere Verarbeitung, die enorme Reichweite, trotz geringer Lichtleistung,
und die anspruchslose Energieversorgung.


Mein Fazit
Mich hat die MAG-Lite 100C enttäuscht.
Es fehlt an Helligkeit, relativ zur Größe.
Die Fokussierung ist unbrauchbar, da es nur extremen Throw, oder Donut-Hole zur Auswahl gibt.
Die programmierbaren Modi verschrecken Normalos und geben auch sonst keine Sinn.
Bei der geringen Helligkeit wirkt Strobe lächerlich und SOS ist sowieso von gestern, selbst in der Schifffahrt. (drei f *würg*)
Dazu kommt noch PWM Flimmern, für mich ein KO-Kriterium.



Heinz
 
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