Rock'n'Roll
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Boas,
es hat was gedauert, bis wir uns aufgerafft haben, ein Gunny zu kaufen. Obwohl wir immer eins wollten. Es kam immer irgendwas dazwischen. Doch jetzt ist es hier. Als wir es ausgepackt und zum ersten Mal in der Hand hatten, war im selben Moment klar, daß wir Freunde werden würden!! Wir neigen ja zum Schwärmen - warum auch nicht. Aber die Barkies machen es einem echt schwer, die Begeisterung in die richtigen Worte zu kleiden. Machen wir es kurz: Das Gunny ist auf Anhieb unser neues Fahrtenmesser. Für die täglichen Fahrten mit Johnny und dem Landy ans Meer und in die umliegenden Wälder .
Das Gunny und seine Versionen …
Zitate von den Homepages von DLT Trading und theknifeconnection
Das Gunny gehört zur „Search and Rescue Serie“ von Bark River wie das Bravo 1 und seine noch größeren Brüder. “Scaled down version of the unbelievable popular Bark River Bravo 1.“ Ein Bravo für kleinere Hände - also unsere etwa. Oder einfach für Leute, denen ein Messer dieser Größe für den täglichen „Dschungel“ genügt - also uns etwa !
Das Gunny mit einer Klinge aus A2 Toolsteel wurde als kleines Bravo in die Welt gesetzt - mit gleichem Design, Daumenrampe eingeschlossen. Auch ohne Rampe ist es erhältlich. Als Jagdmesser, für Outdoor und Camping wird es beworben. Es erfreut sich größter Beliebtheit und stand 2013 auf Platz 2 der meistverkauften Barkies. Den aktuellen Stand kennen wir nicht. Kein Wunder, daß es mittlerweile auch in der „Supersteel-Version“ CPM 3V zu haben ist. Ebenfalls mit oder ohne Rampe. „Perfectly sized for tactical, bushcraft, camping or hunting situations, this knife is extremely tough and can handle the punishment you dish out!”
Als nächste Modifikation erschien 2013 das Gunny Hunter in CPM 3V auf dem Markt. Jason Thoune von DLT Trading zeichnet verantwortlich für den Prototypen. Auch das Hunter erfreute sich rasch großer Beliebtheit. “The new Gunny Hunter is the drop point version of the standard Gunny. All Gunny Hunters are rampless and are available with and without jimping on the spine. The Gunny Hunter also features a Hunter Saber Grind on the blade. The terminal geometry of the edge is a little thinner than the standard Gunny and is made more for field work and hunting purposes than the standard model.”
Als bisher letzte Variante erschien kürzlich das Gunny Hunter A2. „The Bark River Gunny Hunter in A2 is the most affordably priced, easiest to sharpen Gunny Hunter ever produced! This knife has the exact same geometry as the super steel versions but is now made in A2 Tool Steel making it more affordable and easy to sharpen in the field.“
Fassen wir zusammen, bedeutet das für uns das Folgende. Wir wollten schon immer ein Gunny. Groß genug! Wir konnten uns nicht entscheiden, was die Wahl des Griffs angeht. Dem Gesetz der Serie folgend fiel uns die Entscheidung jetzt leicht: Black Canvas Micarta !
Gunny oder Gunny Hunter? Rampe oder ohne? A2 oder CPM 3V? Also, die Rampe wollten wir nicht, obwohl wir sie aus optischen Gründen eigentlich für unverzichtbar halten. It’s so cool!! Aber wir müssen Messer benutzen, sobald wir sie in den Fingern haben. Beim Schnitzen könnte sie stören. Und taktisch sind wir eher weniger unterwegs …
A2 oder CPM 3V haben bei uns mittlerweile beide einen hohen Stellenwert. Kein unbedingtes KO-Kriterium. Also Gunny oder Gunny Hunter?? Wie man lesen kann, ist die Geometrie des Hunter schlanker als die der taktischen Version. DAS war der ausschlaggebende Faktor. Dann hatten wir weiter recherchiert und herausgefunden, daß beim Hunter A2 die Geometrie exakt dieselbe ist wie bei der Hunter-3V-Version. Also fifty-fifty soweit.
Nun begab es sich, daß Jenni in ihrer Klingenwelt ein Sonderexemplar Gunny Hunter verfügbar hatte - mit einer Klinge aus A2 Toolsteel. Bei diesem Sonderexemplar handelte es sich um ein FHG - ein Full Height Grind. Das heißt, die Klinge ist vom Rücken an ohne Schulter top down ballig (auf so gut wie Null) ausgeschliffen.
Alles im Griff - Unser Gunny Hunter FHG
Besser hätte es nicht laufen können. So, als hätten wir es extra für uns in Auftrag gegeben! Hier auf dem Tisch im Roadhouse liegt neben der Tastatur ein Bark River Gunny Hunter FHG in A2 Toolsteel. Was eine Freude ist :lach:!!! Die erst richtig spürbar wird, wenn man es in die Hand nimmt. Eine bessere Handlage können wir uns für ein solides Fixed nicht vorstellen. Auch, wenn wir mit dem Griff des Canadian Special kein Problem haben, empfinden wir den Griff des Gunny als klar überlegen, was das insgesamte Wohlbefinden angeht.
Insbesondere bei längerer Nutzung. Durch die Konturierung und seine wunderbar runde Linienführung ist er auf sehr angenehme Weise handfüllend (für eine eher kleine Hand). Und vermittelt das Gefühl von Sicherheit und perfekter Kontrolle über das Messer. Abrutschen in die Klinge ausgeschlossen. Gleichzeitig schmeichelt er der Hand. Die Hochglanzoptik des Black Canvas Micarta haben wir zunächst nicht verändert wie bei dem ULB und dem Canadian Special. Auch sie paßt uns hier ganz gut. Mal sehen.
Auch im Vergleich mit unseren anderen „Fahrtenmessern“ schlägt bezogen auf den Griff das Pendel zugunsten des Gunny aus. Der gummierte Griff des für den direkten Vergleich am besten geeigneten Fällkniven F1 ist zwar ebenfalls abrutschsicher, paßt gut in unsere Hand und wir mögen die Handlage durchaus. Aber auf die Dauer empfinden wir die Rundungen des Gunny mit der handfüllenden Konturierung doch als bequemer. Die Hand bleibt entkrampfter nach langem Schnitzen, da der bauchige Griff sie stützt.
Zur Sache (ääähh Klinge) …
Fabelhaft, erstklassig, wunderbar! So etwa ! Knackscharf aus der Box. Was letztlich aber wurscht ist. Denn A2 Toolsteel macht es einem ja nun wirklich leicht. Egal ob mit Leder und Diamantpaste oder mit Sandpapier. Ratzfatz scharf! Wir haben als effizienteste Methode mittlerweile für uns das 2000er Naßschleifpapier plus Leder zum Standard für die balligen A2-Klingen erkoren.
Ein Blatt auf eine Illustrierte (hier eine TV Spielfilm) auf den Tresen und ein paar Züge von jeder Seite über das trockene Sandpapier. Das führt umgehend zu einem absolut befriedigenden Ergebnis. Einmal durch einen Korken und dann ganz kurz noch übers Leder. Nach Gebrauch jeweils ein paar Züge übers Leder. Das geht eine ganze Weile gut. Irgendwann dann - wenn erforderlich - wieder das 2000er Papier. Das kann man auch gut dabei haben, wenn man mal länger unterwegs ist.
Wer Wert auf einen unbeschadeten Klingenspiegel legt, ist gut beraten, wenn er im Anschluß an das 2000er Papier noch sukzessive mit Schleifleinen 4000, 6000 und 8000 nacharbeitet. Dann sind eventuelle feine Kratzer vom 2000er verschwunden. Zum Abschluß das Leder bringt die ultimative Schärfe und die Spiegelpolitur an die Schneidkante. Perfekt!
Die Klinge höchstselbst ist schlank ballig von ganz oben beginnend bis so gut wie auf Null ausgeschliffen (shallow convex grind). So lieben wir es. Und die Tatsache, daß es sich um ein FHG handelt, zahlt sich bereits am Klingenrücken aus. Denn im Gegensatz zu der Standard-Klingenstärke von 4 mm, ist die Klinge des FHG bereits ab Rücken dünner. Direkt am Griff liegen 3,9 mm, hinter den Jimpings 3,8 und in der Klingenmitte 3,7 mm an. Von da an geht’s bergab. Schön gleichmäßig schlank down to zero. Wie das ganz genau aussieht, erklärt hier am besten noch einmal Mike Stewart selbst :
"Every Blade is FLAT Ground to a very thick edge - usually about .035" on the edge. A HUGE-WIDE convex bevel then brings the knife to sharp. Then the face of the blade is Convex Ground to and right through that HUGE-WIDE convex bevel. The Two are then Blended together with a 120 grit polishing wheel and then a 240 grit polishing wheel and then a 320 grit polishing wheel. The entire blade is then given a 600 grit overall polish and the very edge is hit on a 3000 grit black compound wheel to remove any trace of the burr.”
Und dieser Prozeß, der nicht bei allen Barkies so ganz 100%ig exakt verläuft, wie beschrieben (Handarbeit aus vielen Händen …), ist bei unserem Gunny perfekt durchlaufen worden. Einfach fabelhaft eben!
Nach einer kleinen Schleifkerbe am Fuß des Mini-Ricassos von gerade mal 3-4 mm beginnt direkt die erbarmungslos scharfe Klinge. Im Zusammenspiel mit der exzellenten Geometrie (shallow convex) und einem Schneidenwinkel von unter 25 Grad ergibt das ein Werkzeug, mit dem sich das Spektrum von feinsten Abtragungen bis zu tiefen Schnitten sehr befriedigend abarbeiten läßt.
Schneiden .....
Wir haben unserem meditativen Schneidtrieb freien Lauf gelassen und manchen Eukalyptus-Knüppel beschnitten, geschält und poliert. Auch bei diesem Messer keine Rücksicht genommen. Reichlich Kontakt mit Kernholz an abzweigenden Verästelungen inklusive. Viele Schnitte an Verzweigungen auch „um die Ecke“. So, daß eine Hebelwirkung entstand.
Und sind auch hier bis auf einen winzigen Daumennagel-Ruckler am dritten Tag nach mehreren Stunden Arbeit mit dem Messer zu demselben Ergebnis gekommen, wie schon beim Canadian Special, dem IMP und dem Mini Canadian. Bark Rivers A2 ist ein TOP Stahl! Diese Standfestigkeit bei der gleichzeitig mehr als einfachen Schärfbarkeit begeistert.
Als sehr nützlich haben wir die leicht heruntergezogene Klingenspitze erkannt. Durch den Drop Point liegt die Spitze näher an der Mittellinie und läßt sich zum „Bohren“ besser führen. Für die Bushcraft-Freunde. Trotz Drop Point ist die Klinge des Hunter mit (nachgemessenen) 9,6 cm gleich lang wie die des Gunny. Sie ist im Rohzustand etwas länger als die des Gunny, damit dieses Ergebnis erreicht wird.
Es besteht btw im Rahmen des Bark River SPA auch die Möglichkeit, ein Standard-Gunny in eine Hunter-Version umarbeiten zu lassen: Drop-Point, Rampe weg, gegebenenfalls „Full Hight Grind“. Dann aber verliert die Klinge etwas an Länge. Die „fehlende“ Rampe bei unserem Gunny Hunter vermissen wir übrigens nicht. Die Beobachtung unserer Handhaltung beim Schnitzen hat gezeigt, daß sie uns im Weg gewesen wäre. Die bei unserem Messer vorhandenen Jimpings für den Daumen sind dagegen angenehm. Sie bieten ihm gegebenenfalls ausreichend Halt, schneiden aber nicht in die Haut. Die diesbezügliche Abstimmung ist gut gewählt.
Mit seinen 153 Gramm (inklusive Scheide sind es 245 Gramm) hat man ein solides Full Tang in der Hand, mit dem sich unserer Auffassung nach so gut wie alles erledigen läßt, was nicht in Richtung Machete bzw. Haumesser geht. Das Kleine für’s Feine - und für’s Grobe! Wir hätten keine Sorge, auf einer dreiwöchigen Wanderung das Gunny Hunter FHG als einziges Messer dabei zu haben - wenn wir auch ganz sicher noch ein (oder zwei ) Taschenmesserchen mitnehmen würden …
Feathersticks, Holz fürs Feuerchen, Stöckchen schnitzen, Leberwurstbrot, Apfel, Kanten Käse oder Tomatensalat mit Zwiebeln - wir wüßten nicht, was das Hunter nicht hinkriegen sollte. Tragen läßt es sich auf solchen Touren bequem am bis zu etwa 4,5 cm breiten Gürtel in einer sehr gut verarbeiteten fetten Lederscheide, in der es sich fest verklemmt. Wir tragen es allerdings auch in der Hosentasche. Wobei mit DER Scheide die diesbezügliche Schmerzgrenze echt erreicht ist. Denn sie trägt mit 3,5 cm inklusive Messer an der dicksten Stelle ordentlich auf.
Wir haben als Alternative die simple Steckscheide von Mario Leaos SplinterS, in die das Gunny perfekt paßt. Für die Hosentasche die bequemere Alternative. Für den Gürtel auf Touren vielleicht nicht, da sich das Gunny darin nicht verliersicher verklemmt. In die Originalscheide - die es, wie das Gunny Hunter sei 2013 gibt - läßt es sich übrigens leicht und ohne anzuecken vollkommen bröselfrei einstecken. Das Konzept funktioniert. Wie das gesamte Messer ...
Das Bark River Gunny Hunter FHG (A2 Toolsteel)
A2 / 1.2363: C: 1,0 Si: 0,3 Mn: 0,55 Cr: 5,2 Mo: 1,10 V: 0,25 (Detaillierte Info zu den Toolsteels im ULB-Review)
Fixed
Gesamtlänge: 210 mm (232 mm inkl. Scheide)
Klingenlänge: 96 mm (ebenfalls scharf entlang der Schneidfase gemessen)
Klingenhöhe: 24,2 mm am Griff, langsam auf Null auslaufend
Klinge: 3,9 mm A2, 58 HRC (rostfähig), quersatiniert, Drop-Point, Shallow Convex Full Hight Grind auf annähernd Null, Full Tang, die Klingenstärke beträgt nach den Jimpings am Rücken noch 3,8 und in der Mitte noch 3,7 mm
Griff: Black Canvas Micarta, 112 mm lang in der Mitte gemessen, 2 Corby Bolts, verklebt mit 2-Ton-Epoxy, „Integral Self Guard“ als Abrutsch-Sicherung
Griffdicke: Von vorn nach hinten 15,75 mm am Guard über 20,7 in der Griffmitte am „Bauch“ über 17 auf 19,95 mm am Griffende
Griffhöhe: 27,3 mm max. vorn am Guard über 19,1 und 24,6 in der Mitte, dann über 20,2 auf 23 mm am Griffende
Lanyardhole: 4 mm
Gewicht: 153 Gramm (mit Scheide 245 Gramm)
Sehr solide braune Lederscheide mit Gürtelschlaufe (etwa 4,5 cm) für festen Sitz, max. Breite 60 mm, max. Dicke inkl. Messer 35 mm
Lifetime Guarantee
Gunny Hunter FHG & Friends …
Die Jukebox mit Nirvanas The Vaseline Cover “Son Of A Gun”
Aus Monte Gordo
Johnny & Rock’n’Roll
es hat was gedauert, bis wir uns aufgerafft haben, ein Gunny zu kaufen. Obwohl wir immer eins wollten. Es kam immer irgendwas dazwischen. Doch jetzt ist es hier. Als wir es ausgepackt und zum ersten Mal in der Hand hatten, war im selben Moment klar, daß wir Freunde werden würden!! Wir neigen ja zum Schwärmen - warum auch nicht. Aber die Barkies machen es einem echt schwer, die Begeisterung in die richtigen Worte zu kleiden. Machen wir es kurz: Das Gunny ist auf Anhieb unser neues Fahrtenmesser. Für die täglichen Fahrten mit Johnny und dem Landy ans Meer und in die umliegenden Wälder .
Das Gunny und seine Versionen …
Zitate von den Homepages von DLT Trading und theknifeconnection
Das Gunny gehört zur „Search and Rescue Serie“ von Bark River wie das Bravo 1 und seine noch größeren Brüder. “Scaled down version of the unbelievable popular Bark River Bravo 1.“ Ein Bravo für kleinere Hände - also unsere etwa. Oder einfach für Leute, denen ein Messer dieser Größe für den täglichen „Dschungel“ genügt - also uns etwa !
Das Gunny mit einer Klinge aus A2 Toolsteel wurde als kleines Bravo in die Welt gesetzt - mit gleichem Design, Daumenrampe eingeschlossen. Auch ohne Rampe ist es erhältlich. Als Jagdmesser, für Outdoor und Camping wird es beworben. Es erfreut sich größter Beliebtheit und stand 2013 auf Platz 2 der meistverkauften Barkies. Den aktuellen Stand kennen wir nicht. Kein Wunder, daß es mittlerweile auch in der „Supersteel-Version“ CPM 3V zu haben ist. Ebenfalls mit oder ohne Rampe. „Perfectly sized for tactical, bushcraft, camping or hunting situations, this knife is extremely tough and can handle the punishment you dish out!”
Als nächste Modifikation erschien 2013 das Gunny Hunter in CPM 3V auf dem Markt. Jason Thoune von DLT Trading zeichnet verantwortlich für den Prototypen. Auch das Hunter erfreute sich rasch großer Beliebtheit. “The new Gunny Hunter is the drop point version of the standard Gunny. All Gunny Hunters are rampless and are available with and without jimping on the spine. The Gunny Hunter also features a Hunter Saber Grind on the blade. The terminal geometry of the edge is a little thinner than the standard Gunny and is made more for field work and hunting purposes than the standard model.”
Als bisher letzte Variante erschien kürzlich das Gunny Hunter A2. „The Bark River Gunny Hunter in A2 is the most affordably priced, easiest to sharpen Gunny Hunter ever produced! This knife has the exact same geometry as the super steel versions but is now made in A2 Tool Steel making it more affordable and easy to sharpen in the field.“
Fassen wir zusammen, bedeutet das für uns das Folgende. Wir wollten schon immer ein Gunny. Groß genug! Wir konnten uns nicht entscheiden, was die Wahl des Griffs angeht. Dem Gesetz der Serie folgend fiel uns die Entscheidung jetzt leicht: Black Canvas Micarta !
Gunny oder Gunny Hunter? Rampe oder ohne? A2 oder CPM 3V? Also, die Rampe wollten wir nicht, obwohl wir sie aus optischen Gründen eigentlich für unverzichtbar halten. It’s so cool!! Aber wir müssen Messer benutzen, sobald wir sie in den Fingern haben. Beim Schnitzen könnte sie stören. Und taktisch sind wir eher weniger unterwegs …
A2 oder CPM 3V haben bei uns mittlerweile beide einen hohen Stellenwert. Kein unbedingtes KO-Kriterium. Also Gunny oder Gunny Hunter?? Wie man lesen kann, ist die Geometrie des Hunter schlanker als die der taktischen Version. DAS war der ausschlaggebende Faktor. Dann hatten wir weiter recherchiert und herausgefunden, daß beim Hunter A2 die Geometrie exakt dieselbe ist wie bei der Hunter-3V-Version. Also fifty-fifty soweit.
Nun begab es sich, daß Jenni in ihrer Klingenwelt ein Sonderexemplar Gunny Hunter verfügbar hatte - mit einer Klinge aus A2 Toolsteel. Bei diesem Sonderexemplar handelte es sich um ein FHG - ein Full Height Grind. Das heißt, die Klinge ist vom Rücken an ohne Schulter top down ballig (auf so gut wie Null) ausgeschliffen.
Alles im Griff - Unser Gunny Hunter FHG
Besser hätte es nicht laufen können. So, als hätten wir es extra für uns in Auftrag gegeben! Hier auf dem Tisch im Roadhouse liegt neben der Tastatur ein Bark River Gunny Hunter FHG in A2 Toolsteel. Was eine Freude ist :lach:!!! Die erst richtig spürbar wird, wenn man es in die Hand nimmt. Eine bessere Handlage können wir uns für ein solides Fixed nicht vorstellen. Auch, wenn wir mit dem Griff des Canadian Special kein Problem haben, empfinden wir den Griff des Gunny als klar überlegen, was das insgesamte Wohlbefinden angeht.
Insbesondere bei längerer Nutzung. Durch die Konturierung und seine wunderbar runde Linienführung ist er auf sehr angenehme Weise handfüllend (für eine eher kleine Hand). Und vermittelt das Gefühl von Sicherheit und perfekter Kontrolle über das Messer. Abrutschen in die Klinge ausgeschlossen. Gleichzeitig schmeichelt er der Hand. Die Hochglanzoptik des Black Canvas Micarta haben wir zunächst nicht verändert wie bei dem ULB und dem Canadian Special. Auch sie paßt uns hier ganz gut. Mal sehen.
Auch im Vergleich mit unseren anderen „Fahrtenmessern“ schlägt bezogen auf den Griff das Pendel zugunsten des Gunny aus. Der gummierte Griff des für den direkten Vergleich am besten geeigneten Fällkniven F1 ist zwar ebenfalls abrutschsicher, paßt gut in unsere Hand und wir mögen die Handlage durchaus. Aber auf die Dauer empfinden wir die Rundungen des Gunny mit der handfüllenden Konturierung doch als bequemer. Die Hand bleibt entkrampfter nach langem Schnitzen, da der bauchige Griff sie stützt.
Zur Sache (ääähh Klinge) …
Fabelhaft, erstklassig, wunderbar! So etwa ! Knackscharf aus der Box. Was letztlich aber wurscht ist. Denn A2 Toolsteel macht es einem ja nun wirklich leicht. Egal ob mit Leder und Diamantpaste oder mit Sandpapier. Ratzfatz scharf! Wir haben als effizienteste Methode mittlerweile für uns das 2000er Naßschleifpapier plus Leder zum Standard für die balligen A2-Klingen erkoren.
Ein Blatt auf eine Illustrierte (hier eine TV Spielfilm) auf den Tresen und ein paar Züge von jeder Seite über das trockene Sandpapier. Das führt umgehend zu einem absolut befriedigenden Ergebnis. Einmal durch einen Korken und dann ganz kurz noch übers Leder. Nach Gebrauch jeweils ein paar Züge übers Leder. Das geht eine ganze Weile gut. Irgendwann dann - wenn erforderlich - wieder das 2000er Papier. Das kann man auch gut dabei haben, wenn man mal länger unterwegs ist.
Wer Wert auf einen unbeschadeten Klingenspiegel legt, ist gut beraten, wenn er im Anschluß an das 2000er Papier noch sukzessive mit Schleifleinen 4000, 6000 und 8000 nacharbeitet. Dann sind eventuelle feine Kratzer vom 2000er verschwunden. Zum Abschluß das Leder bringt die ultimative Schärfe und die Spiegelpolitur an die Schneidkante. Perfekt!
Die Klinge höchstselbst ist schlank ballig von ganz oben beginnend bis so gut wie auf Null ausgeschliffen (shallow convex grind). So lieben wir es. Und die Tatsache, daß es sich um ein FHG handelt, zahlt sich bereits am Klingenrücken aus. Denn im Gegensatz zu der Standard-Klingenstärke von 4 mm, ist die Klinge des FHG bereits ab Rücken dünner. Direkt am Griff liegen 3,9 mm, hinter den Jimpings 3,8 und in der Klingenmitte 3,7 mm an. Von da an geht’s bergab. Schön gleichmäßig schlank down to zero. Wie das ganz genau aussieht, erklärt hier am besten noch einmal Mike Stewart selbst :
"Every Blade is FLAT Ground to a very thick edge - usually about .035" on the edge. A HUGE-WIDE convex bevel then brings the knife to sharp. Then the face of the blade is Convex Ground to and right through that HUGE-WIDE convex bevel. The Two are then Blended together with a 120 grit polishing wheel and then a 240 grit polishing wheel and then a 320 grit polishing wheel. The entire blade is then given a 600 grit overall polish and the very edge is hit on a 3000 grit black compound wheel to remove any trace of the burr.”
Und dieser Prozeß, der nicht bei allen Barkies so ganz 100%ig exakt verläuft, wie beschrieben (Handarbeit aus vielen Händen …), ist bei unserem Gunny perfekt durchlaufen worden. Einfach fabelhaft eben!
Nach einer kleinen Schleifkerbe am Fuß des Mini-Ricassos von gerade mal 3-4 mm beginnt direkt die erbarmungslos scharfe Klinge. Im Zusammenspiel mit der exzellenten Geometrie (shallow convex) und einem Schneidenwinkel von unter 25 Grad ergibt das ein Werkzeug, mit dem sich das Spektrum von feinsten Abtragungen bis zu tiefen Schnitten sehr befriedigend abarbeiten läßt.
Schneiden .....
Wir haben unserem meditativen Schneidtrieb freien Lauf gelassen und manchen Eukalyptus-Knüppel beschnitten, geschält und poliert. Auch bei diesem Messer keine Rücksicht genommen. Reichlich Kontakt mit Kernholz an abzweigenden Verästelungen inklusive. Viele Schnitte an Verzweigungen auch „um die Ecke“. So, daß eine Hebelwirkung entstand.
Und sind auch hier bis auf einen winzigen Daumennagel-Ruckler am dritten Tag nach mehreren Stunden Arbeit mit dem Messer zu demselben Ergebnis gekommen, wie schon beim Canadian Special, dem IMP und dem Mini Canadian. Bark Rivers A2 ist ein TOP Stahl! Diese Standfestigkeit bei der gleichzeitig mehr als einfachen Schärfbarkeit begeistert.
Als sehr nützlich haben wir die leicht heruntergezogene Klingenspitze erkannt. Durch den Drop Point liegt die Spitze näher an der Mittellinie und läßt sich zum „Bohren“ besser führen. Für die Bushcraft-Freunde. Trotz Drop Point ist die Klinge des Hunter mit (nachgemessenen) 9,6 cm gleich lang wie die des Gunny. Sie ist im Rohzustand etwas länger als die des Gunny, damit dieses Ergebnis erreicht wird.
Es besteht btw im Rahmen des Bark River SPA auch die Möglichkeit, ein Standard-Gunny in eine Hunter-Version umarbeiten zu lassen: Drop-Point, Rampe weg, gegebenenfalls „Full Hight Grind“. Dann aber verliert die Klinge etwas an Länge. Die „fehlende“ Rampe bei unserem Gunny Hunter vermissen wir übrigens nicht. Die Beobachtung unserer Handhaltung beim Schnitzen hat gezeigt, daß sie uns im Weg gewesen wäre. Die bei unserem Messer vorhandenen Jimpings für den Daumen sind dagegen angenehm. Sie bieten ihm gegebenenfalls ausreichend Halt, schneiden aber nicht in die Haut. Die diesbezügliche Abstimmung ist gut gewählt.
Mit seinen 153 Gramm (inklusive Scheide sind es 245 Gramm) hat man ein solides Full Tang in der Hand, mit dem sich unserer Auffassung nach so gut wie alles erledigen läßt, was nicht in Richtung Machete bzw. Haumesser geht. Das Kleine für’s Feine - und für’s Grobe! Wir hätten keine Sorge, auf einer dreiwöchigen Wanderung das Gunny Hunter FHG als einziges Messer dabei zu haben - wenn wir auch ganz sicher noch ein (oder zwei ) Taschenmesserchen mitnehmen würden …
Feathersticks, Holz fürs Feuerchen, Stöckchen schnitzen, Leberwurstbrot, Apfel, Kanten Käse oder Tomatensalat mit Zwiebeln - wir wüßten nicht, was das Hunter nicht hinkriegen sollte. Tragen läßt es sich auf solchen Touren bequem am bis zu etwa 4,5 cm breiten Gürtel in einer sehr gut verarbeiteten fetten Lederscheide, in der es sich fest verklemmt. Wir tragen es allerdings auch in der Hosentasche. Wobei mit DER Scheide die diesbezügliche Schmerzgrenze echt erreicht ist. Denn sie trägt mit 3,5 cm inklusive Messer an der dicksten Stelle ordentlich auf.
Wir haben als Alternative die simple Steckscheide von Mario Leaos SplinterS, in die das Gunny perfekt paßt. Für die Hosentasche die bequemere Alternative. Für den Gürtel auf Touren vielleicht nicht, da sich das Gunny darin nicht verliersicher verklemmt. In die Originalscheide - die es, wie das Gunny Hunter sei 2013 gibt - läßt es sich übrigens leicht und ohne anzuecken vollkommen bröselfrei einstecken. Das Konzept funktioniert. Wie das gesamte Messer ...
Das Bark River Gunny Hunter FHG (A2 Toolsteel)
A2 / 1.2363: C: 1,0 Si: 0,3 Mn: 0,55 Cr: 5,2 Mo: 1,10 V: 0,25 (Detaillierte Info zu den Toolsteels im ULB-Review)
Fixed
Gesamtlänge: 210 mm (232 mm inkl. Scheide)
Klingenlänge: 96 mm (ebenfalls scharf entlang der Schneidfase gemessen)
Klingenhöhe: 24,2 mm am Griff, langsam auf Null auslaufend
Klinge: 3,9 mm A2, 58 HRC (rostfähig), quersatiniert, Drop-Point, Shallow Convex Full Hight Grind auf annähernd Null, Full Tang, die Klingenstärke beträgt nach den Jimpings am Rücken noch 3,8 und in der Mitte noch 3,7 mm
Griff: Black Canvas Micarta, 112 mm lang in der Mitte gemessen, 2 Corby Bolts, verklebt mit 2-Ton-Epoxy, „Integral Self Guard“ als Abrutsch-Sicherung
Griffdicke: Von vorn nach hinten 15,75 mm am Guard über 20,7 in der Griffmitte am „Bauch“ über 17 auf 19,95 mm am Griffende
Griffhöhe: 27,3 mm max. vorn am Guard über 19,1 und 24,6 in der Mitte, dann über 20,2 auf 23 mm am Griffende
Lanyardhole: 4 mm
Gewicht: 153 Gramm (mit Scheide 245 Gramm)
Sehr solide braune Lederscheide mit Gürtelschlaufe (etwa 4,5 cm) für festen Sitz, max. Breite 60 mm, max. Dicke inkl. Messer 35 mm
Lifetime Guarantee
Gunny Hunter FHG & Friends …
Die Jukebox mit Nirvanas The Vaseline Cover “Son Of A Gun”
Aus Monte Gordo
Johnny & Rock’n’Roll
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